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Zimmerplatz wurde gestern abend in der 6. Stunde brr Sattlermeister Kugler von einem Balken auf den Kopf getroffen und so schwer verletzt, daß er auf der Stelle starb. * Ar««le»bert, 12. März. Der 17jährig« Handlungsgehilfe M., der mit ein« größeren Summe, die er zur Post bringen sollte, zum Nachteil eines hiesigen Fabrikunternehmens flüchtig geworden war, hat aus Leipzig hierher milgeteilt, daß er die Wechsel an einer ange. g. denen Stelle in Sachsenburg vergraben habe. Die Wechsel, und damit mehr als die Hälfte der unterschlagenen Summe, sind an der geschilderten Stelle nach längerem Suchen auch gefunden worden. Die Spur des leichtsinnigen jungen Menschen hat sich in Leipzig wieder verloren. — Den Bewohnern eines HauseS an der Badergaffe fiel eS auf, daß das allein wohnende 66jährige räulein Emilie Luise Steinbach sich seit einem age nicht mehr bemerkbar machte. Als die Wohnung polizeilich geöffnet wurde, fand man die Genannte, am Tische sitzend, tot vor. Ein Herzschlag halte ihrem Leben ein Ende gemacht. * Dre-Pe«, 12. März. Der Schreiberlehrling Albert Müller, aus Dresden gebürtig, hat gestern zum Nachteil seines Lehrberrn 2600 Mark ver untreut und ist damit geflohen. * Dresden, 11. Mürz. Ein schwerer Einbruch wurde vergangene Woche bei dem Kaufmann Claus in Leubnitz-Neuostra aus- gr ühv:. Nach Eindrücken einer Fensterscheibe stieg der Dieb in den Laden ein und da er dort nichts Geeignetes sand, stahl er aus der Schlaftammer, in der Herr Claus mit seiner Gattin und einer dreijahogen Tochter schäef, unter dem Bett« weg eine eisern; Geldkassette, sowie aus der Hosentasche ein Portemonnaie m.t Jnhrttt und einen Bund* Schlüssel. In der Kassette befanden sich 800 Mart Bargeld und si n, Sparkassenbücher. Die Kassette mit den Sparkassenbüchern wurie verschlossen am Mor gen nach dem Einbrtlche im Hose des Grund stückes vorgefunden. Der aus Radebem ber- beigeholt; Polizeihund vermochte, da es qerea- net hatte, keine Spur au zunehmen. Alle Er- m'ttlungen nach dem unbekannten Dieb waren b's heute erfolglos. Bei dieser Gelegenheit sei dgran erinnert, daß, wie seinerzeit geschildert, am 17. August v. I. in Weinböhla bei dem Kausmann Schreiber ein gleicher Einbruchs diebstall zur Ausführung kam. In diesem Falle wurden allein für mehr als 20 000 Mark Wertpapiere entwendet. Auch dieser Einbruchs,Diebstahl hat seine Erledigung bis beute nicht gefunden, so daß es sich ohne Zweifel mn ein und denselben Täler handelt. * Leipzig, 11. Mürz. Anfang Januar wollte eine Dame in einem Leipziger Bank geschäfte 150 Mark auf ein Bankbuch eingah- len; es fehlte ihr aber ein kleiner Betrag. Eine Frau, die zufällig in geschäftlichen An gelegenheiten anwesend war, half der Dame in t der tleinen Summe aus. Hierauf be gaben sich beide in die Wohnung der Buch> in aberin, wo die Hilfsbereite dös Geld zu rückerhielt und sich ein Glos Wasser erbat. W'" i end d e Dame in der Küche das Wasser gölte, nahm die Fremde das Buch aus dem Sttireibti.chlasten, in den es jene bereits geregt . tte. Sodann verschwand die Frau und löste alsbald den aus das Buch lautenden Betrag von l'XX) Mark bei der Bant ab; die Bank bc ielt zur Verrechnung der Zinsen das Buch und gab der'Gel'ab hol er in eine Bescheinigung, dv aus dem Buche jetzt ein Betrag von OM Mart stehe. Die Frau, die das Buch au sich nahm, lobt von ihrem in Netzschkau wohnen den Manne, dem Bnckermeister Hammel, ge trennt und ist Wirtscha terin bei dem Bäcker meister H. in Leipzig-Volkmarsdov, der eben falls mit seiner Frau in Scheidung liegt und die Hommel leiraten will. Ilm ihm Geld zu verschißen, gab diese ihm jene Bescheinigung, aus der sie die 0,00 Mark in 6000 Muk ab- gcandert hotte. Als H. auf die Bank kam, wurde er angehalten. Die Angelegenheit klärte sich ra'ch aus, und am Montag wurde die .Hommel wegen Diebstahls und Urkundenfäl schung zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, nachdem sie trotz ihrer schweren Hysterie für zurechnungsfähig erklärt worden war. * Wurzen, 11. März. Der seit langen Jahren hier wirkende Naturhoilkmidig: A. Linke verbüßt gegenwärtig eine dreimonatige Gefäng nisstrafe, die er erhielt, weil durch seine Kur der Gastwirt Fröhlich in Lüptitz den Tod sand. Nachdem ein aus allen Kreisen der Bürgerschaft unterstütztes Gnadengesuch an den König abschlägig beschieden worden ist. faßte das Stadtverordneten-Kollegium Entschließung, ein weiteres Bittgesuch um Verkürzung der Strafe an die gleiche Stelle zu richten und ersuchte den Rat um Beitritt zu diesem Ge suche. Der Nat lehnte dies Ansinnen ab, da ec die städtischen Körperschaften als für diesen Fall nicht zuständig erachte und auch nicht in Gegensätze zur hiesigen AerzteschaK treten wolle. Der Stadtverordnete Dr. med. Brabant machte in der letzten Sitzung des Kollegiums die Mitteilung, daß sich der Aacztliche Bezirks verein Grimma gleichfalls mit der Angelegen- I eit besaßt labe und kündigte an, daß die Aerzte beabsichtigen, bei Wiederholung derarti ger Vorkommnisse alle ihr« bisher geleistete freiwillige Tätigkeit im Fürsorge- und Sama riterwesen einzuft«ll«m * Zwick««, 12. März. Der VerkehrSinspektor der Eisenbahn-BetriebSdirektton Zwickau, Rech- nungSrat Leipscher, hat sich erschossen. Leipscher, der in den 60er Jahren stand, war schwer lungen krank und glaubte auf eine Genesung nicht mehr hoffen zu dürfen. Man nimmt nun an, daß ihm diese Erkenntnis die Waffe in die Hand gedrückt hat. — Wegen versuchten Totschlags stand der 18 Jahre alte Handlungsgehilfe Paul Erhard Weißflog auS Lauter vor dem hiesigen Schwurgericht. Er war angeNagt, in der Nacht zum 21. Oktober v I. auf der Dorfstraße in Lauter auf seine Geliebte, die 18jährige Wirt schaftsgehilfin Anny Stoll auS Bernsbach, aus Eifersucht, in der Absicht, sie zu töten, einen Schuß abgegeben und sie dadurch im Gesicht nicht unerheblich verletzt zu haben. Gleichzeitig ist er deS unbefugten Tragens einer Waffe be schuldigt. Weißflog wurde unter Anrechnung der seit dem 24. Oktober 1918 erlittenen Unter suchungshaft zu 10 Monaten Gefängnis, 100 M. Geldstrafe event. 20 Tagen Haft kostenpflich tig verurteilt. Der Revolver nebst Munition verfiel der Einziehung. Weißflog wurde in Freiheit gesetzt. * Rieperschlema, 12. März. Im Betriebs- graben der hiesigen Holzstoff- und Papierfabrik schwemmten in kurzen Zwischenräumen nicht weniger als 16 tote Hunde an, denen die Schnau zen mit Leinen fest umbunden sind. Ohne Zwei fel warfen Bubenhände die armen Tiere lebendig in« Wasser. Geschädigt wurden Hundebesitzer auS Schwarzenberg, Lauter, Aue ulw. Hoffent lich gelingt eS, die Burschen, die sich dieser un erhörten Tierquälerei schuldig machten, ausfindig zu machen. * v««tzea, 12. März. Den zahlreichen Schadenfeuern, die in letzter Zeit in der Um gebung gewütet haben, ist Dienstag abend ein weiteres gefolgt, indem in Seidau eine große massive Scheune des Landwirte« Marx in Flammen aufging. Mitvernichtet sind Heu- und Strohvorräte, mehrere Sack Getreide, eine Dresch maschine im Werte von 4000 Mk. und weitere landwirtschaftliche Maschinen und ein Erntewagen. Der Besitzer hat versichert. Auch diescS Schaden feuer ist durch Brandstiftung verursacht. * Aitt««, 12. März. Die Polizei beschlag nahmte die Lose einer von einem Vereine ver anstalteten AuSstellungSlotterte, weil die Veran stalter nach Erfüllung der polizeilichen Forma litäten 200 Nieten unter die 500 Lose geschmuggelt hatten. . - * Greiz, 12. März. Großes Aufsehen erregt in Greiz, Elsterberg und vor allem in Dölau der Selbstmord des Gastwirts Seidel, des Be sitzers de» Gasthofes „Deutsche Eiche" in Dölau, der durch den tüchtigen Besitzer zu einer viel und gern besuchten Einkehrstätte wurde. S. soll in einem Meineidsprozeß verwickelt worden sein, der vor zehn Jahren spielte. Darüber ist er in Verzweiflung geraten. Kleine Ehrouik * Et» furchtbarer Wirbelsturm hat die französische Insel Reunion im Indischen Ozean heimgesucht und an den Häfen, Eisenbahnbauten, Fabrikanlagen, Wohnhäusern und Pflanzungen sehr großen Schaden angerichtet, der in die Millionen geht. * Das Erdbeben in Guatemala. Die guate- malische Stadt Guaimquilapa, die durch ein Erdbeben zerstört wurde, bildet eine wüste Trümmerstätte. Es gibt nicht eine Familie, die nicht den Verlust eines Angehörigen zu beklagen hätte. * DaS Wrack de- Torpedobootes „8 178", das jetzt von Tauchern aufgefunden worden ist, ist mitten entzweigcbrochen. Trotzdem dürfte das Boot bei ruhiger See gehoben und nach Wil- helmShaven gebracht werden können. DaS Tor pedoboot „8 126", da« 1905 von dem kleinen Kreuzer „Undine" fast durchschnitten wurde, ist geborgen und später wieder in Dienst gestellt worden. * Die Erlrauluug der Zarentochter Tatjana an Typhi»- ruft die Erinnerung daran wach, daß vor 10 Jahren das Töchterchen des Groß- herzogS von Hessen, eines Bruders der Zarin, in Petersburg ebenfalls unter typhösen Erschei nungen plötzlich erkrankte und starb. Die neue Heimsuchung, nachdem der kleine Großfürst- Thronfolger Alexei von schwerer Krankheit kaum genesen ist, hat das Gemüt der Zarin aufs neue schwer bedrückt. Die Erkrankung wird auf den Genuß von Newawaffer zurückgeführt. * Explosion. In den elektrochemischen Wer ken Ammendorf bei Halle explodierte eine Flasche mit Chlor. Drei Maurer und zwei Lehrlinge wurden durch Einatmen der Dämpfe schwer ver letzt und in« Krankenhaus gebracht, wo der eine Lehrling gestorben ist. * Gerettet. Die 36 Mann zählende Besatzung des, wie bereits gestern gemeldet, in der Elb- mündung untergegangenen großen Segelschiffes „Glen Alvon" wurde von dem Fischdampfer, der den Segler gerammt hatte, gerettet. * Die Rit»ber »>f ber g«sel rkorfika scheinen eS hqupisächlich auf die Dostautomobile abgesehen zu haben. Nachdem erst kürzlich in der Nähe von Bonifacio ein Postaato von Banditen über- fallen worden war, haben jetzt 10 Räuber eben- dort ein Postautomobil, das sie durch eine Stein barrikade zum Stehen gebracht hatten, ausgeraubt. * Roch de« Mvster PeS Heonig-Porfer A»Lo«»biU»erbreche»- wurde in Salzwedel von Bubenhänden quer über den PromenadenweH ein starker Draht gespannt, gegen den zwei Radfahrer anfuhren. Einer von ihnen wurde schwer verletzt, während der andere mit leichteren Verletzungen davonkam. * Die Au-schreit»»gea Ser Suffragette«, die selbst da« englische KönigSpaar mit ihren Belästigungen nicht verschonten, haben jetzt in Nottingham zu einem wüsten Skandal geführt. AIS dort eine Frauenrechtlerin eine Rede halten wollte, stürmten Tausende von Männern und halbwüchsigen Burschen die Rednertribüne, zer- trümmerten die Fenster und gaben Schreckschüße ab, die glücklicherweise kein Unheil anrichteten. Schließlich kam es zu einem Handgemenge, bei dem mehrere Männer und Frauen verwundet wurden. * Auch ei« Zetck«» per Zeit sind die mehr fachen Selbstmord«' yon Bankiers, über die in der letzten Zeit berichtet worden ist. Nach dem Selbstmord de« Bankiers Stern in Hannover hat sich jetzt auch der 48jährige Bankier Richard Rödel in Rathenow das Leben genommen. Irgendwelche Unregelmäßigkeiten in der Ge schäftsführung wurden bei einer sofort in Angriff genommenen Revision nicht entdeckt. * Was ein Film einbriugt. Der bekannte Roman- und Dramendichter Sudermann hat für die Verfilmung eine« seiner ersten Romane „Der Katzensteg" das ansehnliche Honorar von 60000 Mark erhalten. Außerdem soll er noch einen Anteil von dem Reingewinn erhalten. DaS hätte sich Sudermann vor mehr als 20 Jahren, al« er seinen Roman schrieb, nicht träumen lassen; denn seine Erzählungen wurden anfangs wenig beachtet, erst al« sein Drama „Ehre" einen durch schlagenden Erfolg erzielte, fanden sie Absatz. Die Filmfabrikanten könnten nicht so hohe Honorare bezahlen, wenn sie ihre Film« nicht über den ganzen Erdteil verbreiten könnten, denn die Inszenierung hervorragender Kunstfilms erfordert weitere Zehntausende, ja Hunderttausend«. Aber e« gibt auch Film«, die von mehr al« 10 Millionen Menschen gesehen worden sind. * verhängnisvolle« Spiel mit eine« Teschi«g. Der siebenjährige Knabe Kurt Jäger in Langen bogen bei Halle hatte auf der Straße seine Spiel- kameraden Soldaten spielen und sie schießen gesehen. Er wollte die« daheim nachahmen, nahm ein Tesching zur Hand und schoß auf sein dreijährige- Schwesterchen, welche«, ins Herz getroffen, sofort tot war. * Ei« Spanpauer Adventist ««- de« Heere e«tlaffe«. Wie aus Berlin gemeldet wird, ist der Adventist Naumann, über den schon seit Jahren berichtet wird und der sich ständig weigerte, am Sonnabend in der Spandauer Garnison Dienst zu tun, weshalb er wegen fortgesetzten Ungehorsams insgesamt zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt wurde, auf Grund einer ärztlichen Untersuchung für dienstuntauglich befunden und vom Regiment entlasten worden. Auch im Gefängnis, wo er schon zwei Jahre verbracht hat, verweigerte er ebenfalls den Gehorsam, so daß ihm immer neue Bestrafungen bevorstanden. Da er offenbar nicht normal ist, hat man der Sache jetzt ein Ende gemacht. * Der reichste Ma»« England- gestarbe«. Auf seinem Gute in der Nähe von Newport ist der reichste Mann von England, Viscount Tre degar, gestorben. Sein Jahreseinkommen, meist auS Mieten in Wales und anderen Teilen des Königreiches, sowie großen Besitzungen in Indien und an anderen Kolonien, wird auf 20 Millio nen Mark geschätzt. Depesche« vom 13. März. Dresden. Die sächsische Regierung wird in der Reichsvermögens-Zuwachssteuerfrage ihren oppositionellen Standpunkt keineswegs aufgeben. Sie befürchtet aber, daß einige bisherige Partei gänger Sachsens dem Beispiele Preußen- folgen und mit diesem für die Stcuervorlage stimmen werden. Die Haltung Sachsens und seines An hanges gründet sich, wie bekannt, lediglich auf Befürchtungen wegen Unterminierung der Selbst ständigkeit der Einzelstaaten. verlia. (Priv.-Tel.) Der Kaiser hat gestern seine diesjährige Reise nach Korfu end gültig aufgegeben. Dafür ist ein längerer Auf enthalt der kaiserlichen Familie in Homburg oder in WilhelmShöhe bei Kastel vorgesehen. Berlin. In später Abendstunde war gestern in Berlin und Potsdam das Gerücht verbreitet, daß über dem Potsdamer Wald« ein Ball-on in Flammen aufgegangen und abge- stiirzt sei. Von den in der Nähe Ii«y«nd«n Ortschaften wurden sofort Feuerwehren ent sandt, um nach dem Ballon zu forschen. Von den in Berlin resp. Johannisthal, Potsdam und Diesdorf stationierten Lenkballons kommt keiner in Betracht, da all« in ihren Hallen wohlgebovgen sind. Nachforschungen noch dem abgeftürzten Ballon verliefen bis in die spät« Nacht ergebnislos. Berlin. (Priv.-Tel.) DaS Rätsel von dem brennenden Luftschiff über Potsdam ist 1«»« «nur eN-ttk, kstknlo« »ro,p«N der kqranfi«» DlikN« ««f». In >0 Iahnn Lixr »KX> ytsuchcr. Best« Nrfereazs«. Gesundes Roggenstroh (Breitdrusch) verkauft Herman« Bucher, Oberlungwitz. Wegen Aufg. d. Strickerei versch. lik IMMMtiM. Spul-, Ranh- u. Nähmaschine« zu verkaufen Näh. zu erfahren i. d. Exped. d. Bl. Wsicfte ein k^iis- Henkel Bleich Toda. i bis zur Stunde noch nicht gelöst. Bi« 3 Uhr nachts dauert« die Such« nach dem unbekann ten Ballon fort und wurde heute morgen wie der ausgenommen. 80 Mann von den Pots dam« Gopdejägern durchstreiften den Wald, doch alle Nachforschungen v«lii«f«n ergebnislos, so daß man geneigt ist, an «ine Mvstifikation zu glauben. Verli«. Der Kammerunteroffizier Müller l von der 8. Kompagnie de« Sardefüsilierregi- ments hat sich mit seinem Dienstgewehr, das er mit Master lud, erschossen. Die Leiche war bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Der Grund de« Selbstmorde- ist unbekannt. Ar»»lf«rt (Oder). (Priv.-Tel.) Unter großem Andrang begann heute der Prozeß gegen den Raubmörder Sternickel und Genosten. Die Angeklagten wurden im geschloffenen Wagen durch eine Hinterpforte in daS GerichtSgebäude gebracht. Der Zutritt in den Verhandlungssaal wird nur gegen Karte gestattet. Um 10 Uhr nahmen die Verhandlungen ihren Anfang. Sternickel erschien mit schweren Fesseln und wurde von beiden Seiten scharf bewacht. Paris. Vor der parlamentarischen Gruvv« d«r Radikal-Sozialen hielt gestern der frühere Kriegsminister Messimh «in« Red«, in der er die Mittel besprach, wie Frankreich auf die deutsch« Rüstung antworten könne und machte dabei folgend« Vorschläge: »1. Erhöhung d«r Friedenspräsenzstärke durch Freiwillig« und Wiedereinstellung solcher, sowi« durch Verstär kung d«r Aushebung in Afrika. 2. Ermäch tigung des Kriegsministers, die zu entlassend« Jahresklasse noch länger unter der Fahne zu behalten. 3. Annahme des Regierungsvorschla ges, Einführung eines Amonatlichen Urlaubs. Den letzten Vorschlag empfahl Messimtz als den vorteilhaftesten. Dadurch werd« die Frie- denSpräsenzstärtke auf 150 000 Mann erhöht. Das Gesetz über die dreijährig« Dienstpflicht findet, je weiter di« Zeit fortschro tet, immer neu« Gegner, selbst auf Seite derer, di« früher warm für di« Vorlage eingetreten sind. Ro«. Wie dem „Giornale - d'Jtalia" aus Durazzo gemeldet wird, erschien gestern uner wartet vor dem dortigen Hafen der türkische Kreuzer „Hamidije" und begann die serbischen Truppenlager am Hügel von Durazzo systematisch zu bombardieren. Das italienische und öster reichische Konsulat hißten die Flagge, um sich zu schützen. Velgrsp. Nach dem Bombardement von Durazzo, da« gegen Mittag erfolgte, erschien der Kreuzer „Hamidije" vor St. Giovanni di Medua und beschoß auch diese Stadt. Der angerichtete Schaden ist unbekannt. Von da aus nahm das Schiff den KurS auf Bari in Italien, wo e« uw 4 Uhr nachmittags 10 Meilen vor dem Hafen gesehen wurde. Der wettere Kurs des Kreuzers ist unbekannt. So«sta«1iaopel. (Priv.-Tel.) Ein Wort wechsel zwischen Enver Bey und Jaki Bay, dem Militär-Attachee in Paris, hat mit einer Duell forderung geendet. Auf Verlangen des Groß- wesirS Mahmud Schefket wird das Duell erst nach dem Friedensschluß zum Austrag kommen. Koastaatiaopel. Der Panzerkreuzer „Goeben", der von Deutschland aus Anlaß der Unruhen in Konstantinopel nach dem Goldenen Horn zum Schutze der deutschen Reichsangehörigen ent sandt wurde, erhielt Befehl, die Rückreise nach der Heimat anzutreten. Zm der Schiller!««. Zum letzten Mal, geliebte Lehrer, Stehn wir vor Euch als Schülerin; Zum letzten Mal dürfen wir sehen In Euer Äug', voll Liebe drin. Nehmt unsern Dank für Eure Mühen, Für Eure Treue, fort und fort, Uns würd' dadurch die liebe Schule Zum gern besuchten, trauten Ort. Nun sind die Kinderjahr' vergangen, Nun heißt eS in die Zukunft schaun, Mit Lust und Liebe anzu,angen, Am neuen Leben mitzubau'n. — Der Dank für die gehabten Freuden Kling' in dem einen Worte aus: O, möcht' sich stets Verständnis finden Für Schule und für Elternhaus. r. Semein-e-VerbandS-Girokonto Nr. 2. Echo« die Großmutter Hot gute Süppchen ans KnorrHafermehl gekocht. Nichts Bessere- gibtS sür de« Kinder tisch. Preis deS Paket- SV Pfennig.