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UMM >m HohmAüii8liiNH»lkr Ai!kistt Tageblatt. Nr. «S Sonntag, den 1« März 1813. 4«. Jahrgang ! ! 111111^11'777'777'7771'-^— Konfirmation. (Nachdruck verboten.) Eine Kinderschur Schreitet zum Altar: Ernste Weihe zu empfangen, Lebensanrecht zu erlangen! Die Glocken rufen laut und Helle In diesen festlich-frohen Tag, Da frühltngsjubelnd rauscht die Quelle Im stilloerschwieg'nen Knospenhag! Ihr Kinder seid am Lebensbaume Die Knospen holder Menschlichkeit, Umfangen noch vom Kindheilslraume — Gedenkt des Tag's, der heul' euch weiht! Kinderaugen schauen Still voll Gottoertrauen In die Zukunft; mögen Reich sie sein an Segen! Versteht ihr, was die Glocken singen Hcur', da ihr in das Leben eilt, Das manche Freude euch wird bringen, Auch manches Leid, das langsam heilt? Bleibt treu und gut! Wahrt eure Jugend, Solairge ihr sie wahren könnt, — Und wandelt auf dem Pfad der Tugend, Daß Sündenqual euch nicht umbrennt! Kinderlippen beten: Schüchtern und betreten Ihre Worte schallen Durch die heil'gen Hallen. . . Leicht ist es nicht, der Sünde Locken Standhaft und stark zu widersteh'«! Doch denkt allzeit dem Sang der Glocken, Der heut' mit festlichem Getön Das Herz will weihen und die Seele Vor Scham und Schmach, vor Qual und Leid, O, haltet rein euch stets vor Fehle, Dann blüht euch ew'ge Seligkeit! Kinderherzen hoffen . . . Mög' der Himmel offen Stehen für euch allezeit, Die der heut'ge Tag geweiht! Der Tag der Konfirmation hat, wo auch immer er begangen wird, etwas überaus Feier liches und Heiligendes. Die Eindrücke, die er den Konfirmanden und ihren Angehörigen gibt, verwischen sich im ganze» Leben niemals, sondern bleiben klar, deutlich und blinkend dauernd in der Erinnerung bestehen. Denn der ersie Schritt ins Leben, den der als erwach sen Erklärte am Konfirmationstage macht, ist immer auch von seelischer und nicht allein bloß Helden der Pflicht. Ein Roman aus dem Lande der Mitternachtssonne. Von Erich Friesen. (Nachdruck verboten.) l. In Christian ia ist's — der herb - stolzen „Königin des Nordens", deren keusche Reize schmeichelnd die dunklen, unruhig wogenden Stuten des Skagerracks umspielen. Ruhiger Ernst auf den Straßen. Kein Hasten, kein Schreien, kem lebhaftes Gestiku lieren, wie etwa in den sonnenübergiluteten lauten Städten des Südens. Norwegen, das „Land der Mitternachts sonne", ist eines der wenigen „stillen" Länder aus dieIm lärmenden Erdball . . . Leise fällt ein mit Nebel durchsetzter feiner Rege» weder auf die fast einsamen Straßen und Plätze, aus die schmucklosen Häufer uno Villen, auf die wenigen, gedankenvoll ihrer Wege dahergehenden Menschen. Festen Schnittes steigt auch soeben ein jun ger hochgewachsener Mann die Treppe zu einem düsteren Gebäude der „Oester - gade", einer der Hauptstraßen Christianias, empor. „Ist der Herr Konsul zu sprechen?" Der Bankbeamte fährt ruhig in seiner Be rechnung fort, ohne den Fragenden einer Ant- wort zu würdigen. „Ist der Harr Konsul Da'and zu sprechen?" wiederholte der junge Mann etwas lauter. Jetzt hebt der Beamte den Kopf vom Pult. Mit seinen kleinen wasserblauen Augen mustert er schweigend die schlanke Gestalt des Fremden, dessen einfache Kleidung ihm nicht sonderlich zu imponieren scheint. „Ich danke Ihnen für Ihre liebenswür- d'gc Auskunft," fährt dec junge Mann mit leicht sarkastischer Verbeugung fort. „Bemühen Sie sich mcht weiter. Ich kenne den Weg." Und mit der ihm eigenen ruhigen Be- stimmtleit gelt er an dem verblüfften Beam ten vorbei und klopft an eine Tür, die den vermerk „Privatbureau" trägt. ^Heram!" ertönt eine harte, kalte Stimme. Geräuschlos öffnete sich die gepolsterte Tür. " ^'ucm kunstvoll geschnitzten Schreibtisch sttzt der Konsul Sven Daland, einer der an gesehensten Schrfssreeder Norwegens. Er hält einen Brief in der .Hand, in dem er gleich- von praktischer Bedeutung. Und wenn man schließlich auch im Laufe der Jahre vergißt, weiche Gefühlseiazelheiten einen an diesem Tage durchrüttelt haben, des großen Allge- meingesiihls wird man sich sicher andauernd erinnern, weil es allzu machitvoll in die jugend liche Phantasie eingegrissen hat. Und so wird der Konfirmationstag zu einem Merkstein auf unserem Lebenswege! Und wahrlich eigenartig berührt Alt und Jung dieses Geschehnis. In holder und feier licher Schönheit vollendet sich heute dieser Tag, an dem viele wieder mit dem ersten Kindesalter abschiließen; manche massen sogar bald aus dem Elternhaufe scheiden. Lieblich keit hüllt alle diese Menschenknofpen in ein stilles, friedliches Glücksverlangen ein. Träume und Hoffnungen 'chwellen das junge Herz, das so laut, so eigentümlich heute hämmert. Möge ihnen allen aus ihrem Lebenswege in vollstem Maße das beschießen sein, was sie sich wün schen. Denn Zufriedenheit spielt ja überall eine so s^lr große, nicht zu unterschätzende Rolle. Gute, tüchtige und brauchbare Men schen benötigt aber die Welt in dielen Zeiten gegenwärtiger Krastkntfaltung mehr denn je. Denn leicht ist es heule sicherlich nicht, sich durchs Dasein zu schlagen; allzu viele Schwie rigkeiten sind zu überwinden. Und ist auch ein Lebensweg noch so dornig, noch so stei nig, noch so beschwerlich, er führt doch den jenigen, der aufwärts strebt, empor zur Höhe. Aufwärts aber soll alles streben, was da Menschenantlitz trägt. Nur eines festen Wil lens bedarf es, uni aller derjenigen Schwierig keiten Herr zu werden, die der DafeinsKnnpf mit sich bringt. Da gilt es freundlich und zuvorkommend, aber auch tapfer und kühn zu sein; kein Augenblick darf versäumt werden. Aufrecht sollen wir durchs Leben schreiten; besten sollen sich auch unsere heutigen Konfir manden immer bewußt bleiben; dann wird es ihnen niemals fehlen und mangeln. Eine ziel bewußte Energie läßt sich nicht unterkriegen, namentlich dann nicht, wenn i!r Gottver trauen zur Seite steht. Mit den besten Wün sche» für ihr kommendes Wohlergehen beglei ten sie heule die Herzen i rer Angehörigen. Mögen diese Wünsche Wahrheit werden und reich in Erfüllung gehen! Dann werden alle immer gern des heutigen Tages gedenken! Manche eigenartige Sitte» und Gebräuche sind hier und da noch mit der Konfirmation verknüpf. Im Zaucher Lande werden die im kommenden Jahre zu Konfirmierenden z. B. „abgesetzt". Damit verhält es sich also. Die zu Konfirmierenden lauer» dein Abgefetzte» auf und „spähnen" ihn, d. h. stecken ihm in ge mütig weiterliest, ohne von dem Eintretenden Notiz zu nehmen. Nach einer Weile erst wen det er den Kopf. Trotz seiner fünfundvierzig Jahre zeigt seine von kurzgeschnittenem dunk lem Haar umrahmte Stirn noch keine Fält chen. Hochmütig und kalt blicken die stahl- grauen Augen unter fast zusammengewachsenen Brauen dem Eintretende» entgegen. „Niels! Sie?" ruft er verwundert „Schlie ßen Sie, bitte, die Tür! . . . So, danke! Nehme» Sie Platz, bis ich diesen Brief be antwortet habe! Ich stehe alsdann zu Ihrer Verfügung." „Vielleicht störe ich —" bemerkte der jün gere Mann zögernd. „Durchaus nicht." Damit taucht Konsul Daland diu Feder ein, die g'sich darauf rasch übers Papier fliegt. Erik Niöls legt die Hände auf dem Rücken zusammen und beginnt, die wenige», aber ausgesucht wertvollen Gemälde und Kupfer- stiche, wslche die Wände zieren, zu studieren. Sei» Gesicht entspricht durchaus nicht dem klassische» Schönheitsideal. Das Kin» ist et was zu lang, der Mund ein wenig zu groß, lieber einer kräftig ausgebildete» Stirn lockt sich eine Fülle dunkelblonden Haares, während der starke Schnurrbart eine hellere Farbe zeigt. Das Auffallendste und Bestechendste an denr ganzen jugendfrische» Gesicht jedoch bil den die großen graublauen Augen, die in seltsamem Feuer erstrahlen und eine fast fas zinierende Wirkung ausüben. Jnzwäfchen beendet Konsul Daland in aller Gemütsruhe seinen Brief. Dann lehnt er sich in seinen Sessel zurück, schlägt die Beine über einander und deutet auf einen Stuhl in seiner Nähe. „So! . . . Was verschafft mir also das Vergnügen Ihres Besuches, Erik Niels?" Leichte Röte steigt in die gebräunte Stirn des jungen Mannes. Ein paar Sekunden lang blickt er etwas befangen vor sich hm. Dann sagt er ernst: „Ich bin gekommen, um Ihnen mitzutei len, daß ich die Stellung! abgegeben habe, die ich Ihrer gütigen Empfehlung verdankte, Herr Konsul" Kein Zug in dem kalten Gesicht des Kon- suls verändert sich. „Wann?" waltsamer Weise Süßigkeiten in den Mund, wobei es natürlich meist zu recht Handgreif, lichen Auseinandersetzungen kommt, was bei der Jugend allerdings nicht zu den Selten heiten gehört. In einzelnen Teilen der Mark kennt man das Wort „Konfirmation" gar nicht, wohl aber „Einsegnung". Dort schickt man die Kinder zum „Vorbeten" oder „zur Betstunde"; in ge wissem Sinne ist das auch ganz gut, denn dem Fremdwortgebrauch sollte, wo es irgend angeht, Einhalt geboten werden. In der Pviegnitz gehen die Kinder »ach stattgehabter Einsegnung beim Pastor und Lehrer Dank sagen; neben einem kleinen Geld geschenk überreichen sie dabei einen Brief, der auch häufig einen gereimten Wortlaut hat, folgender Art: „Da die Zeit und Stunde naht, da Ihre christliche Fürsorge für das Wohl meiner kindlichen Seele aufhört und Ihre fer nere Weisung,' den Weg der Tugend weiter zu wandeln, mir selbst überlassen, bringe ich Ihnen aus reinem, kindlichen Herzen meinen besten Dank für de» Unterricht, den mir zu geben Sie stets bemüht waren, und gelobe Ihnen, auch ferner den Weg der Unbefleckten zu wan- deln. Solches getobt Ihnen . . ." Im all gemeinen freilich ist diese Art der Danksagung keine allzu häufige. Und von einem kind lichen Gemüte kann man ja schließlich auch nicht allzu Ernstes in dieser Art dankbarer Be tätigung oder Aeußerung verlangen. In Knospen steht draußen die Natur. Und um die Knospen der christlichen Menschheit handelt sich der heutige Tag. Die nächsten Jahre schon solle» sie sich zur Blüte euffalte». Wie unendlich viel Hoffnung liegt nicht in diesem Gedanke», der heute uiis alle beherrscht. Wir älteren schaue» freilich de» heutigen Tag mit anderen Augen an, als es diejenige» tun, denen er in erster Linie gilt. Denn uns hat die Erfahrung mancherlei ge'ehrt, von denen die, welche heute den ersten Schritt ins Leben hinaus tun, glücklicherweise noch nichts wissen. Heil und Segen »lögen daher ihre Schritte umblühen; nur Gutes möge ihnen beschieden fein! Und so rufen wir ihnen denn die Worte zu: Die Glocken hallen Mit ernstem Gedröhn! So mög's euch allen Stets gut ergehen! Mög' euch der Himmel Gutes geben Und euch beschirmen fort und fort, Daß euch in eurem ganzen Leben Der Quell des Heils niemals verdoüct! Nur wer die Tugend sich erwählet, Wird straucheln nie, wenn ihn auch oft „Por drei Wochen." „Wann traten Sie die Stellung an?" „Vor drei Monaten." „Sie hielten es also nicht einmal ein Vier teljahr dort aus?" „Nein, Herr Konsul." Ein etwas ironisches Lächet» umspielt für einige Sekunde» die schmalen Lippen des Konsuls. „Sie habe» also meiner Emptehlung bei meinen! Geschiftsfreunde nicht gerade Ehre gemacht, junger Mann. Darf man wissen, aus welchem Grunde Sie die in jeder Hin sicht günstige Stellung aufgaben?" „Wctl ich mir meiner Unfähigkeit bewußt war." „Hm — ein offenes Geständnis. Fahren Sie fort!" Konsul Dalands kalter Sarkasmus hätte jeden anderen aus der Fassung gebracht. Auf Erik Niels übt er die entgegengesetzte Wirkung aus. „In dec Tat — ich fühlte mich völlig un geeignet für de» Kaufmannsberuf," fährt er lebhaft fort. „Im Bureau bin ich linkhch, unbeholfen, kurz, nicht am Platze. Feder, Tinte, Zahlen, Hauptbücher — alles wirbelt in- buntem Chaos durch meinen Kopf und er drückt jeden vernünftigen Gedanke». Sie zum Beispiel, Herr Kousul, sind das Muster eines Schiffsreeders; aber sicher würden Sie weder als Seiltänzer noch als Schneidermeister Her vorragendes leisten. Auch ich bin nicht gänz lich talentlos —" Ein Schiminer von Humor huscht über Konsul Dalands unbewegliche Züge. „So —! Und worin haben Sie Talent, »venu man fragen darf?" „Im Malen." „Hm —! Wirklich? Wieviel Bilder haben Sie bereits entworfen?" Ein frohes Leuchten breitet sich über Erik Niels' frisches Gesicht. „Unzählige, Herr Konsul. Ueber hundert." „So, Und wieviele haben Sie ausge ¬ führt?" „Etwa zwei oder drei." „Aho! Und wieviele verkauft?" „Noch kein einziges." „Ich gratuliere Ihnen zu Ihrem Talent, E»? Niels." Die Röte des Unwillens steigt in die Stirn Das bitt're Leid des Daseins quälet . . Zur Wahrheit wird, was er erhofft! Bleibt stark im Glauben In jedem Stück, Nichts wird euch dann rauben Das innere Glück! ZM PMsMtW. Palmarum, der Sonntag, da in de» katho lischen Kirchen die jungen Palmen und Kätz chen, die nach dem Aberglauben der katholi schen Christen wundertätig sein sollen, geweiht werden, läutet mit seinem so merkwürdigen Glockentlang die Karwoche ein. Ja wirklich, wir wissen an diesem Sonntage nicht recht, ist's ein frohes, ist's e.n leidvolles Geläut, das von unseren Kirchtürmen über die Lande zieht. Es hat etwas von dem „Hosianna" des heutigen Evangeliums an sich, mit dem das wankelmütigs Volk von Jerusalem einst den Herrn begrüßte. O sicher, es sollte ein Ruf heiligster Begeisterung und freudigen Gelobens sein, aber das feine Ohr des Herr» hört schon das Grollen des kommende» „Kreuzige" in ihm! P^tmsonntag eröffnet die Leidenswoche des Herr» — und doch: Was tritt da fast aus jedem Hause unserer Gemeinde? So junge frohe Gesichter sind es, freudig blitzen die Augen in den jungen Morgen, im Morgen ihres Lebens stehe» sie! Es sind unsere Kon firnranden, die die Seelsorger se bst heute in feierlichem Zuge ins Gotteshaus geleiten. O, ihm ist nicht so froh ums Herz, wie der Schar, die er heute zum Altar geleitet. Er weiß es, daß viele von dec jungen Schar, die heute der Gemeinde als vollgültige Glieder zu gezählt werden solle», die heute ihr Bekennt »is ablege», die das „Hosianna" rufen, bald werden das „Kreuzige" der Verleugnung, der Schwäche und des Unglaubens rufen. Und sein Herz, das mit inniger Liebe seinen Herrn und dessen Nachfolger umfaßt, bebt bei dem Gedanken an so manches Leid, das durch solche Verleugnung wird zeitlich und ewiglich über die Schar der jungen Christen kommen. Ja, es ist wohl ein merkwürdiger Tag. dieser Tag der Freude, daß Gottes Gnade nun wie der durch Hinzutuen einer großer Schar seine Gemeind» auf Erde» bauen will, dieser Tag der Bangigkeit vor der kommenden Untreue so manches jungen Christen. Der Palmsonntag, ein Tag der Eröffnung der Karwoche, der Tag der Eröffnung eines neuen, nämlich des Arbeitslebens für unsere lieben Kinder. Mehr und mehr sollen sie nun die Kinderschuhe ausziehen, sollen im Leben des jungen Mannes; doch beherrscht er sich rasch. „Herr Konsul, verurteilen Sie mich nicht zu hart! Ich weiß, daß ich ein wetterwendischer Geselle war, der es nirgends lange aushielt. Aber — ich beabsichtige, ein neues Leben zu beginnen. Und wenn Sie mir von Anfang an den Mut nehmen —" „Warum wandten Sie sich nicht gleich an mich, als Sie Ihre letzte Stellung aufgaben?" „Ich wollte Ihre Güte nicht mehr in An spruch nehmen." „Warum picht?" „Weil Sie bereits genug, ja zuviel für mich getan haben. Sie kleideten mich, Sie ließen mir eine Bildung zuteil werden, die mich schon früh auf eigene Füße stellte. Und das alles nur, weil meine Eltern auf einem Ihrer Schiffe verunglückten! Ich wollte Ihne» nicht abermals zur Last fallen. Aber —" Er zögert. „Weiter!" „Ich habe meine» Entschluß geändert, Herr Konsul. Ich möchte Sie um eine letzte Gunst bitten." „Die wäre?" „Ich möchte irgendwo als Zeichenlehrer an gestellt sein — entweder an einer Schule oder in einer Fainilie, gleichviel. Dazu brauche ich ein Empfehlungsschreiben." „Hm —!" „Der Gehalt als Zeichenlehrer, zusammen mit dem kleinen Einkommen, welches mir eine hiesige illustrierte Zeitung, für die ich schon seit längerer Zeit arbeite, zufichert, würde mich in den Stand setzen, zu — heiraten." Zum ersten Male während der ganzen Unterredung verraten die Mienen des Schliffs- reeders ein gewisses Interesse. „Sie wollen sich verheiraten?" wiederholter verwundert. „Darf man fragen, mit wem? Natürlich ist die Dame aus guter Familie? Und vermögend?" „Ksins von beidem, Herr Konsul. Sie ist ein einfaches Ladenmädchen. Ihr Vater ist tot. Ihre Mutter vermietet Zimmer, und ihr Bruder ist bei einer Lebensversicherungsgesell- schafft angestellt." „So so!" Konsul Daland räuspert sich. Kleine Pause. (Fortsetzung folgt.)