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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191302237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130223
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130223
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-02
- Tag 1913-02-23
-
Monat
1913-02
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 23.02.1913
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OertttcheS n«d SSchfischeS. * — Witterungsaussicht für Sonntaa, den 23. Februar: Teilweise bedeckt, neblig, kalt, trocken. * — Fahr-Preise bei der elek trischen Straßenbahn. Am 1. März d. I. gelangen die Monats-, Arbeiter-Wochen- und Schülerkarten im Verwaltungsgebäude der Uoberlandbahn an der Goldbachstraße zur Aus gabe. Die Monatskarten kosten bei 1—2 Tarifgrenzen bezw. Zonen 6 Mark, 3 Zonen 7 Mark, 4 Zonen 8 Mark, 5 Zonen 9 Mark, 6 Zonen 10 Mark, 7 Zonen 11 Mark, 8 Zonen 12 Mark und 9 Zonen d. i. vom Bahnhof Hohenstein-Ernstthal bis Rats keller in Oelsnitz (Endstation) 13 Mark; zu entrichten sind bei Karten bis zu 10 Mark 20 Psg. und bei Karten bis 13 Mark 40 Pfg. für Steuer. Arbeiterwochenkarten kosten für Zone 1—2 70 Pfg., für drei Zonen 1 Mark, vier 1.20 Mark, fünf 1.40 Mark, sechs 1,60 Mark, sieben 1.80 Mark, acht 2 Mark und neun Zonen 2.20 Mark; sie berechtigen zur zweimal werktäglichen Hin- und Rückfahrt für die bezeichneten Strecken. Diese Karten, wie auch die Schülerkarten, unterliegen keiner besonderen Steuer. Die Schülerkarten kosten für 1—2 Zonen 3 (1.50) Mark, für drei 3.75 (1.90) Mark, für vier 4.50 (2.25) Mark, für fünf 5.25 (2.65) Mark, für sechs 6 (3) Mark, für sieben 6.50 (3.25) Mark, für acht 7 (3.50) Mark und für neun Zonen 7.50 (3.75) Mark für den Monat; die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf ^-Monatskarten, die gleich falls ausgegeben werden. Weitere Auskünfte erteilt die Betriebsdirektion der Straßenbahn, wo auch Karten rc. im Laufe der nächsten Woche zu haben sind. — Eine Arbeiterwochen karte vom Ratskeller in Gersdorf bis zum Staatsbainhof in Hohenstein-Ernstthal kostet hiernach 1.40 Mark, d. i. für jede Fahrt nicht ganz 12 Pfg. * — Erregung in die Geschäfts welt hat die neuerbaute Elektrische Bahn Hohenstein—Oelsnitz gebracht, wenigstens kon statiert dies die „Lug. Ztg", die in ihrer heutigen Nr. u. a. schreibt: Zwei „Eingesandt" kennzeichnen die Bedeutung derselben für unsern Ort, sie lassen aber auch keinen Zweifel dav über aufkommen, daß ein Weiterbau der Bahn durch Lugau als Notwendigkeit angesehen wird. Ein Autoverkehr durch den Ort dürfte zunächst die Wünsche der Einwohnerschaft be friedigen. — Auch der „Oelsn. Anz." beschäf tigt sich heute mit ähnlichen Wünschen und meint schließlich, daß es ganz an der Ge schäftswelt liegt, wenn Oelsnitz auswärtige Kunden heranzieht und zu einem wirtschaftlichen Knotenpunkt wird. * — Bezirksausschuß-Sitzung. Die Tagesordnung für die zweite diesjährige Bezirksausschuß-Sitzung, die am Dienstag, den 25. d. M., vormittags ^12 Uhr im Sitzungssaale der Königl. Amtshauptmann- schäft Glauchau stattsindet, weist u. a. fol gende Beratungspunkte auf: Wahl eines Sach verständigen für die Viehseuchen - Kommission in Hermsdorf. Gesuch um eine Kurbeihilfe für ein Krüppelkind aus Oberlungwitz. Die Bildung der Gemeindeverbände im Bezirke Glauchau zum Zwecke der Errichtung und Er- Haltung von allgemeinen Ortskrankenkassen im Sinne von § 226 Absatz 1 der Reichsversiche rungsordnung. Baurechtliche Ortsgesetze für die Gemeinden Bernsdorf und Hermsdorf. Satzung des Gemeindcverbands Kuhschnapvel- Tirschheim wegen Anstellung und Besoldung eines gemeinschaftlichen Gemeindedieners. Satzung des Gemeindsverbandes Callenberg- Neichenbach-Grumbach wegen eines gemeinsa men Desinfektors. Satzung für den Gemeinde- verband Bernsdorf—Riisdorf wegen eines ge meinsamen Desinfektors. Gesuch des Gasthofs besitzers Ernst Paul Walther in Gersdorf um Genehmigung zur Ausübung der Gasthofsreal gerechtigkeit (Bier- und Branntweinschank, Be herbergen, Ausspannen und Krippensetzen) in der Schankwivtschaft „Zur Windmühle" Orts- listen-Nummer 226 für Gersdorf. * — Die Kätzchen der Sahl- weiden, die den Bienen ein willkomme nes Frühlingsfutter sein sollen, sind gegen wärtig wieder o u stark begehrter Artikel sei tens vieler Ausflügler. Wenn es auch be greiflich erscheint, das; Menschen, die den Win ter über nicht viel aus der Stadt heraus- tommen, aus ihren ersten Spaziergängen sich mit Vorliebe ein paar Zweige mit Kätzchen der Sahlweide als ersten Friihlingsgruß bre chen und mit heimnehmen, so ist es doch ganz gewiß zu verurteilen» wenn von anderen, frei lich meist ärmeren Leuten, der Raub an der Natur im großen betrieben wird, um mit dem fremden Eigentums ein Geschäft zu machen. Daß sie mit dem Abbrechen der Zweige eine strafbare Handlung begehen, scheinen viele Menlschen gar nicht zu wissen oder wenigstens nicht wissen zu wollen. Besonders zu verur teilen ist das Abreißen der Zweige, wodurch die Rinds der Aeste und des Stammes oft arg beschädigt wird. * — Warnung vor gedruckten Quittungen. In der Geschäftswelt hat schon seit längerer Zeit der Un^ug um sich gegriffen, daß gedruckte Karten als Quittun gen ausgegeben werden, auf welchen sogar der Name, respektive die Firma des Quittieren den, vorgedruckt (also nicht geschrieben) ist. Vor der Annahme solcher Quittungen wird gewarnt, denn dieselben sind gesetzlich unaül- tig. Es ist Vorschrift, daß Datum, Höhe des Betrages und die Unterschrift geschrieben sein müssen. Kommen im Geschäfte dessen, wel cher solche Quittungen ausgibt, mit diesen Quittungen Betrügereien vor, so muß die Kundschaft, welche solche Quittungen annahm, nochmals bezahlen. * — Frachtermäßigung kür Saatgut. Für Getreide, nämlich Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Spelz und Hülsen- rüchte, Bvhnen (Fisolen), Erbsen kNftusch- en), Linsen, Lupinen und Wicken, im Falle >er Verwendung als Saatgut, wird die Fracht bei Aufgabe als Frachtstückgut für das halbe wirkliche Gewicht der Sendung nach den Sätzen des Spezialtarifs für bestimmte Stück güter, als Wagenladung nach den Fracht sätzen des Spezialtarifs 3 rwer der Neben- klasse Spezialtaris 2 berechnet. Kartoffeln als Siückgut zu Saeuzwecken genießen dieselbe Ver günstigung in der Zeit vom 1. März bis 31. Mai. Nicht als Saatgut behandelt werden: Esparsette, SeradeNa und andere Kleesaat, Gras- und Senfsaat, Oelsaat (Rübsen usw.) und Spargel. b .— Turnerisches. Der Spielleiter lehrgang der Gruppe Chemnitz, zu der auch der Niedererzgeb. Turngau gehört, findet am 6., 13. und 20. April d. I. auf dem Exer zierplatz in Chemnitz, Zschopauer Straße statt. Gespielt wird am Vormittag von ^9—12 Uhr am Nachmittag von 2—5 Uhr. Am 5.» 12. und 19. April abends von ^9—10 Uhr wer den Versammlungen zur Besprechung und Be lehrung abgehalten. Alle Anmeldungen sind an den Gauturnwart M. Schwarze, Zschopau, zu richten. Jeder Teilnehmer ist verpflichtet, an den Veranstaltungen der drei Sonnabende und Sonntage teilzunehmen. * Hohenstein-Ernstthal, 22. Febr. Für die Ueberlandbahngesellschaft trafen heute von der Aktiengesellschaft für Eisenbahn- und Militärbe darf in Weimar zwei weitere Anhängcwagen Nr. 26 und 27 ein, die zur Vervollständigung des Wagenmaterials dienen. * — Vorsicht bei Abgabe von Waren an unbekannte Personen oder Kinder. Ein unbekannter Schul- knabe lat einen hiesigen Geschäftsmann um verschiedene Gegenstände betrogen, die angeb. lich für de 17jährige Tochter eines Arztes bestimmt sein sollten. Hinterher stellte sich heraus, daß die Angaben unwahr waren. Da es nicht ausgeschlossen ist, daß der Fall an derwärts wiederholt wird, sei hiermit vor dem jugendlichen Schwindler gewarnt. * — Die Butter versalzen hat die hiesige Polizei einem auswärtigen Händ ler, der minderwertige Ware in den Handel bringen wollte. 19 Stückchen „Butter" wurden von ihr durch Zerschneiden unbrauchbar ge macht und mußte der Händler fiir jedes Stück chen außerdem 1 Mark Strass bezahlen; worauf er die Butter zurück erhielt. * — Der Kvasstsportklub „San dow" veranstaltet am Palmsonntag im Saale des Altstädter Schützenhauses wieder eine sei ner beliebten Aufführungen, zu der Vorberei tungen bereits jetzt getroffen werden. m. Oberlungwitz, 22. Febr. Dem Gewerk schaftskartell, dem die Ortschaften Hohenstein- Ernstthal, Gcrsdorf.Oberlungwitz, Langenberg usw. angeschlossen sind, gehören zzt. 2744 Mitglieder an, gegenüber 2928 im Jahre 1911. In der letzten Generalversammlung wurden die Herren Otto Semper zum 1. und Max Püschel zum 2 Vorsteher wiedergcwählt. Die Maifeier fall in diesem Jahre in einer Demonstratiousversamm- lung in Gersdorf bestehen, wo auch am 27. Juli d. I. das Gewerkschaftsfest für den Bezirk statt findet. Der Vorstand wurde beauftragt, wegen Aenderung des Straßenbahnfahrplans bei der Direktion vorstellig zu werden. m. Oberlungwitz, 22. Febr. Der Deutsche Metallarbeiter-Verband,Verwaltungsstelle Hohen stein-Ernstthal, hielt gestern abend im Gasthof „Deutscher Kaiser" einen humoristisch-satyrischen K>instlerabend ab, um dessen Ausführung sich die Gesellschaft „Berliner Spoltvögel" besonders verdient gemacht hat. m Gersdorf, 22. Febr. Die Jahresrech nungen hiesiger Gemeinde aufs Vorjahr ver zeichnen folgende Abschlüsse (die eingeklammerten Zahlen betreffen das Vorjahr). Gemeinde- kaffe. Einnahme: Vorgetragener Kassenbestand 19 313,87 (8264,23) Mk., Ertrag der Kommun- grundstücke 36,80 (24,70) Mk, Zmsen von aus geliehenen Kapitalien 2352,60 (2686,64) Mk., polizeiliche Gebühren und Strafgelder 985,95 (1109,55) Mk., Mietzinsen 300 (300) Mk., Ge meindeanlagen 140 127,16 (140 143,55) Mk. AuS Staats- und anderen Kassen: Wege- und Ufer- mauerbcihilfe 620 (3730) Mk., Veteranen- und Familienunterstützungen 3072,05 (3528,12) Mk., für Verwaltung der Spar-, Schul- und Wasser werkskasse 3700 (3033,33) Mk., Erlös für ver kaufte Grundstücke 1000 (40) Mk., Besitzwcchsel- abgaben 1251,34 (2401,09) Mk., Eiunahmege- bührcn von Staatsabgabcn 2246,59 (2087,56) Mk., verschiedene andere Einnahmen 941,36 (785,34) Mk., zurllckcrhobene Kapitalien 25360(68861,15) Mk, Summe aller Einnahmen 201307,72 (236 985,26) Mk. — Ausgabe: Bau- und Repa raturkosten 892,96 (610,06) Mk., Straßeubau- kosten 27127 (44106,14) Mk., Straßenbeleuch tung 3257,07 (3441) Mk., Staats- und andere Abgaben einschließlich der Vezirkssteuer 1978 (1558,86) Mk., Schul- und Volksbibliothek 75 (75) Mk., Verwaltungs- und Expeditionsaufwand (einschließlich Heizung, Beleuchtung und Reinigung im Rathause) 26 333,90 (25 410,26) Mk. Zuschüsse zu anderen Kassen: 82 644,33 (73 966,52) Mk., und zwar Kirche 9344,33 (11766,52), Schule 63 500(60 500), Armenkasse 5000 (1700), Feuer löschkasse 800 (—.—), Wasserwerkskassc 4000 (—.—), Kaufgeldcr für erworbene Grundstücke 7755,75 (4790), Kapitalausleihungen und Zurück stellungen 6964,85 (39 593,08), zurückgezahlte Ka pitalschulden —(20000), Bankverkehr 36145,55 (—.—), Zinsen von Kapitalschulden —.— (220), Familienunterstützungen 3594,95 (3054,68), ver schiedene andere Ausgaben 2079,75 (846,39) Mk. Summe aller Ausgaben: 198849,11 (217 671,39) Mk. — 8. Armenkasse: Summe der Einnahme 12 914,62 (10 731,03) Mk. Summe der Ausgabe 12 474,26 (10462,12) Mk. — 0. Feuerlöschgeräte kaffe: Summe der Einnahme 2221,66 (1163,66) Mk., Summe der Ausgabe 1498,86 (817,44) Mk. — v. Hebammenpensionskasse: Einnahme 51,25 (233) Mk., Ausgabe 51,25 (233) Mk. h. Gersdorf, 22. Febr. Der Güterver kehr bei der elektrischen Straßenbahn, der ur sprünglich schon am 1. März d. I. zur Ein führung kommen sollte, wird voraussichtlich erst am 1. April in vollem Umfang« ausge nommen werden. Bis zu diesem Zeitpunkte dürsten auch die notwendigen Bauten zu Ende geführt sein. * Gersdorf, 22. Febr. Die 42. ordent liche Generalversammlung des Gersdorfer Steinkohlenbauvereins findet am 13. März, nachmittags ^4 Uhr, im Carola-Hotel in Chemnitz statt. Gegenstände der Tagesord nung sind: Vovtrag des Geschäftsberichtes und der Bilanz pro 1912 nebst den Berichten der Herren Revisoren hierüber. Genehmigung der Jahresrechnung für 1912 und Entlastung für den Vorstand und Aufsichtsrat. Beschlußfas sung über Verteilung des Reingewinnes. Neu wahl eines Auffichtsratsmitgliedes an Stelle des ausscheidenden, aber wieder wählbaren Herrn Eduard Winckler, Chemnitz. Antrag auf Aenderung des tz 29 der Statuten: Er mächtigung der Generalversammlung zur Bil dung freiwilliger Reserve-Konten. h . Gersdorf, 22. Febr. Sein 4. Saal- sest veranstaltet am morgigen Sonntag in den festlich dekorierten Räumen des Gasthofs „grü nes Tal" der Turnverein „Germania". Die Idee des Festes, eine Völker- und Landes- farben-Heerschau, wird infolge der getroffenen Vorbereitungen sicherlich gut zum Ausdruck kommen; daneben werden Kostüm-Aufsührun- gen, Reigen, VariL.ee und Konzert der Küch- ler'schen Kapelle geboten. ) ( Langenberg, 22. Febr. Die Verschmelzung der Krankenkassen, die bekanntlich bis 1. Januar 1914 zu erfolgen hat, wird demnächst in ein neues Stadium treten. Bekanntlich wollen die Langenchursdorfer Kassen' nicht mit den für Falken, Langenberg und Meinsdorf bestehender Kassen zusammcngeschloffen werden. In der Angelegen heit findet demnächst wieder eine gemeinsame Versammlung der Krankenkafssuvertreter statt, da die Aufsichtsbehörde auf Erledigung der Frage bezw. Verschmelzung der Kassen zu einer gemein samen drängt. * Wüstcnbrand, 21. Febr. Das Kgl. Amts gericht Limbach gibt bekannt: Als Friedensrichter für WUstenbrand ist der Färbereibesitzer Herr Theodor Robert Schönfeld in Wüstenbrand Nr. 37 verpflichtet worden. * Wüstenbraub, 22. Febr. In dem Konkurs verfahren über das Vermögen des Material warenhändlers Heinrich Schulz in Wüstenbrand Nr. 62 ist zur Prüfung der nachträglich ange meldeten Forderungen Termin auf den 18. März 1913 nachmittags '/,4 Uhr vor dem Kö niglichen Amtsgerichte Limbach anberaumt worden. A. Rüsdorf, 22. Febr. Unter dem Verdacht, die am Montag niedergebrannte Scheune des Gartengutsbesitzers Paul Polster, hier, vorsätzlich in Braud gesteckl zu haben, wurde am Donners tag abend in Niederlungwitz ein Bettler verhaftet. Bei dem Brande sind ca. 20 Zentner Roggen, 15 Zentner Hafer, 100 Zentner Heu und 150 Zentner Stroh, sowie verschiedenes Ackergerät mit verbrannt. * Glauchau, 21. Febr. Im benachbarten Mosel fand ein Gutsbesitzer in einer Sandgrube eine Anzahl alter Münzen, die aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen. Man nimmt an, daß sie in Kriegszciten nach dort gebracht wor den sind. * Ehcmnitz, 22. Febr. Gestern früh gegen ' ,7 Uhr entstand in dem Hintergebäude eines Grundstückes an der Peterstraße ein erhebliches Schadenfeuer Es branuien im Dachgeschoß die dort lagernden Heu- und Strohvorräte eines Fuhrgcschäftes, der Dachstuhl, sowie die Einbau ten. Ein angrenzendes größeres Fabrikgebäude im Nachbargrundstück war stark gefährdet und im Dach schon vom Feuer ergriffen worden. Dem energischen Eingreifen der Feuerwehr ge lang es schließlich, das Feuer zu bewältigen. — Als gestern vormittag in einem Hause der Zwickauer Straße eine Ehefrau ein im ersten Obergeschoß gelegenes Fenster reinigte, rutschte sie auf dem Fenstersims aus und stürzte gegen 6 Meter tief in den Vorgarten hinab. Die Be dauernswerte hat so schwere innere Verletzungen erlitten, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. * Dresden, 21. Febr. In der verqan- genen Nacht wurde in der DrrmHandlung von Rieschel in der Neustadt ein großer Einbruchs- diebstahi verübt. Die Diebe drangen in den Keller ein und schafften Därme im Werte von über 5000 Mark fort. Rätselhaft ist es, wie d.e Diebe sich mit ihrer Beute entfernen konn ten, trotzdem das Haus mehrere Male in der Nacht von den Beamten der Wach- und Schließgesellschaft beobachte: wird. — Einer Blutvergiftung erlegen ist der 19 Jahr« alte Gymnasiast Johannes Edelmann. Ihm war beim Hvkeyspielen ein Holzsplitter unter einen Fingernagel gedrungen. Trotz aller ärztlichen Hilse war die Blutvergiftung nicht aufzuihrl- ten und der junge Mann nicht zu retten. — Gestern nachmittag wurden die 5 und 2^ Jahre alten Kinder des im Hause Müller- Bersetstraße wohnhaften Tischlers Lange von der in die Wohnung zurückkehrenden Mutter durch Gas betäubt in der Küche vorgefunden. Ein sofort ljerbeigerufener Arzt ließ durch Mannschaften der Feuerwehr mit dem Sauer stoff - Apparat Wiederbelebungsversuche vo» nehmen, die auch von Erfolg waren. Es stellte sich herarrS, daß die Kinder in Abwesenheit der Mutter am Gashahn des Kochapparates hermn- grspielt und ihn dabei geöffnet hatten. * Vrimm«, 21. Febr. Am Donnerstag vor mittag ist der 17 Jahre alte Schlofferlehrltng Vogelgesang in Großbothen in der Maschinen reparaturwerkstatt der Firma Florian Bauer in Großbothen mit eingeschlagencr Schädeldecke, Arm- und Beinbrüchen tot in der Transmission hängend aufgefunden worden. Zeugen des ent setzlichen Unfalls sind nicht vorhanden; nach dem Befund ist aber anzunehmeu, daß Vogelgesang mit einer Leiter in den Händen beim Verlassen des Schuppens dem Transmissionswellenrad zu nahe gekommen ist, wobei eine Speiche einhaktc. Vogelgesang ist infolgedessen rückwärts nach oben gerissen und mit großer Wucht an die eisernen Träger des SchuppenauSgauges geschleudert worden, so daß ihm die Schädeldecke eingeschlagen und er um die Transmissionswelle gewickelt worden ist. * Auerbach i. B, 21. Febr. Ein bedauer licher Fall von Blutvergiftung hat dem herr schaftlichen Chauffeur Arno Walter von hier das Leben gekostet. Er hatte sich Ende Januar beim Reinigen des Autos, wobei er unter d u Wagen gekrochen mar, eine anscheinend nur ge ringfügige Verletzung am Genick zugezogen. Nach einigen Tagen trat indes eine bösartige Blutvergiftung ein, die jetzt den Tod des Mannes herbeiführte. Er hinterläßt Frau und 3 Kinder. Neueste Nachrichte« «nd Depe^en vom 22. Februar. Berlin. (P r i v.-T e l.) Als beute früh 6 Uhr die 24jährige Frieda Hoffmann einen Vorortzugaus der Puttlitzstraße besteigen wollte, fiel sie auf dem Trittbrett hin. Der dienst habende Stationsvorsteher versuchte sie zu ret ten. Das Mädchen klammerte sich aber in ihrer Todesangst so fest an ihn, daß er zu Fall kam. Während es dem Stationsvorsteher ge lang, sich in; letzten Moment zu retten, fiel das Mäschen zwischen zwei Wagen auf die Schienen und wurde überfahren. Der Tod trat auf der Stelle ein. Rostock. Aus guter Quelle verlaute,:, daß der Strelitzer Großherzog und seine Minister gewillt sind, falls Schwerin vor der Ritter schaft kapituliert, die seit dem Jahre 1523 be stehende Union zwischen den beiden Mecklen burgs zu kündigen und Mecklrnburg^Strelih selbst eine zeitgemäße Verfassung zu gssben. Innsbruck. Bei einer militärischen Skiübung, die vor einigen Tagen von einer aus einem Offizier und 4 Mann bestehenden Skipatrouille unternommen wurde, hatte sich diese im Ge birge verirrt und mußte bei außerordentlich strengem Frost mehrere Nächte im Freien zu bringen. Sämtlichen Teilnehmern si.id die Glied maßen erfroren und alle mußten ins hiesige Spital übergeführt werden. Wien. Die deutsche Kaiserin wird, wie in hiesigen Hofkreisen verbautet, anläßlich ihrer Reise nach Gmunden auch nach Wien kommen, um in Schönbrunn dem Kaiser Franz Josef ihre Tochter und deren Bräutigam vorzustellen. Krakau. Die hiesige „Nowiny" meldet, daß in österreichischen Generalstabskreisen die Nach richt ringetroffen sei, daß in den nächsten Tagen die Mobilmachung des 15. und 16 russischen Armeekorps vorgenommcu werden wird. Oester reich hat an der russischen und seebischen Grenze noch immer 860000 Mann Truppen konzentriert. Rom. (P r i v.-T e l.) Die aus Tripo lis hier eingetroffenrn Telegramme 'lassen er kennen, daß die Ruhe noch keinesweos her gesteh: ist und daß die italienischen Truppen dort gezwungen sein werden, noch längere Zeit einen Kleinkrieg zu führen. Fast täglich kommt es zu Zusammenstößen mit Arabern. Am 4. und 8. Februar wurde ein Torpedoboot, das mit der Küstenbewachung betraut war, in der Nähe von Zajana von der Küste aus von Arabern beschossen. An Bord wurden meh rere Soldaten verwundet. London. (P r i v.-T e l.) Die Minister haben sich in ihrer letzten Sitzung dahin-ent schieden, außerordentliche Maßnahmen zu tref fen, um den Freveltaten der Suffragetten ent gegenzutreten, die immer unerträglicher werden. London. (P r i v.-T e l.) Im Anschluß ait den Newyorker Schneiderstreik hrben auch die hiesigen Schneider die Arbeit niedergelegi. Es ist bereits zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen, wobei vieie Personen ver wundet wurden. Di« Polizei ging gegen di.' Ausständigen mit Stöcken vor, worauf diese mit Steinwürfen antworteten, wodurch eine große Anzahl Polizeibeamter verletzt wurden. London. Wie ein Telegramm aus Peking meldet, ist die Kai erin-Witwe von China heute morgen um )^3 Uhr nach kurzem Kranken lager gestorben. Petersburg. Hier eingetroffenen Nachrichten zufolge ist in Dwinsk ein angeblich deutscher Offizier verhaftet worden, der sich der Spionage verdächtig gemacht haben soll. Odessa. Die südrussisch« Preße ist äußerst pessimistisch gestimmt. In ihren Kommentaren wiro betont, daß, wenn Rußlands Vermitt lungsversuch von Rumänien zurückgewiefen würde und der rumänisch-bulgarische Konflut zum offenen Ausbruch kommt, Rußland ohne Zweifel Bulgarien zu Hilfe ei en werde. Es sind Anzeichen dafür vorhanden, daß die ruf fische Südarmee und die Schwarze Meer-Flotte Vorkehrungen zur Mobilisierung treffen. Belgrad. Gestern abend sind hier Me'- dungen eingelaufen, wonach die Bulgaren gestern bei Gallipoli eine empfindliche Nieder lage erlitten haben sollen. Der Kampf soll
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