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Weise und bih ihr schließlich die Nasenspitze durch, so daß sie sich sofort in äoztliche Be handlung begeben mußte. *— Jugendlicher Ausreißer. Heute früh gegen 5 Uhr wurde von der hirsi- sigen Polizei ein sich zwecklos am Bahnhof herumlrsibender 17jähriger Mann sestgenom- men, der am Freitag seinen in W ü st e n- brand wohnhaften Eltern unter Mitnahme von 60 Mark entwichen war. Im Lauf« des Vormi ttags wurde das hoffnungsvoll« Bürsch chen, das das Geld bis auf 10 Pfg. in Dres den, Zwickau, Reichenbach usw. vertan hatte, tünch die Polizei den Eltern wieder übergeben. m. Oberlungwitz, 4. März. In den letz- ten Tagen ging ein« Notiz durch die Blätter, wonach in unserm Orc besonders in Neubauten viele leerstehende Wohnungen vorhanden seien. Das entspricht nicht ganz den Tatsachen, da eigentlich nur zwei neue Häuser — deren Schicksal noch nicht ganz sicher ist — leer- stehende Wohnungen haben. Im allgemeinen stehen die Wohnungen hier selten leer, trotz dem die Zahl der Bauten in den letzten Jah ren nicht klein war, ein sehr erfreuliches Zei chen vom Wachstum unseres Ortes. m. Oberlungwitz, 4. März. Die Gene ralversammlung des Turnvereins findet am kommenden Sonntag, nachmittags 3 Uhr, im Postrestaurant statt. Auf der Tagesordnung stehen u. a. die Berichte des Turn- und Kas senwarts sowie des Vorstandes. Neben der Abrechnung vom letzten Saalfest, das wieder einen hübschen Ueberschutz erbrachte, haben noch die Auslosung von Anteilscheinen und verschiedene Wahlen zu erfolgen. h. Gersdorf, 4. März. Das 1. Revier der Gewerkschaft „Kaisergrube", das bisher nur eine Wetterverbindung hatte, hat nun eine zweite erhalten, wodurch erreicht wurde, daß die Temperatur in diesem Revier, die zum Teil bis 34 Grad Celsius betragen hat, unter 30 Grad herabgedrückt wurde. Die Förderung durch den Q-Schacht fällt weg, da im 5- Querschlag Seilbahnbetrieb eingerichtet wurde und durch ein Ueberhauen die in dem 5-Qu«r- schlsgrevier gewonnenen Kohlen durch den so genannten 23 ä-Berg auf die 621 Meter-Sohle gebracht werden sollen. h. Gersdorf, 4. März. Die Jnbetneb nähme der neuen Aufbereitungs-Anlage des Gersdorfec Steinkohlenbauvereins ist noch für diesen Monat bestimmt zu erwarten, da die Arbeiten trotz des Winters in den letzten Monaren lebhaft gefördert werden konnten. — Die Beiträge zur Unfall-, Alters-, Jnvali- ditäts- sowie zur Krankenversicherung betrugen bei diesem Werke für 1912 84 369,11 Mark, d. i. pro Kopf der Belegschaft 122,99 Mark gegenüber 107,55 Mark im Jahre zuvor. * GerSdorf, 4. März. Am Freitag fand im Waldsch'ößchen am Höhilteich zu Neuöls nitz eine gemeinsame Sitzung der Kirchenvor- ständ« von Niederwürschnitz, Stollberg, O«ls- nitz, Lugau, Gersdorf, Hohndorf und Ober- würschnitz statt. Dieselbe war vom Kirchen vorstand zu Niederwürschnitz auf Anregung des Lugauer Kirchenvorstandes einberufen wor den und beschäftigte sich mit der Verlegung der sogenannten Bcrgkirchweih vom Stollber- ger Jahrmarkt weg. * Falken, 4. März. Wegen Errichtung der Kraftwagen'inie Limbach Waldenburg fand am Freitag nachmittag eine Beratung im Ge bäude der Kgl. Amtshauptmannschaft Chem nitz statt, an welcher Vertreter der Kgl. Gene raldirektion der sächsischen Staatseüsenbahnen, der beiden Städte Limbach und Waldenburg, sowie die Amtshauptleute von Chemnitz und Glauchau und ein Vertreter des l>erzoglichen Landratsamtes in Altenburg teilnahmen. Es kamen hierbei verschiedene Wünsche auf Aende rung der Linie zum Ausdruck, die aber unbe rücksichtigt bleiben mußten. Geplant wird die Erbauung einer Wagenhalle in Limbach, die für drei Wagen Raum haben muß. Außer dem muß sie eine Beamtenwohnung enthalten. Da der Bari immerhin einige Zeit in An spruch nehmen wird, ist die Eröffnung der Linie erst in einigen Monaten zu erwarten. r. Falken, 4. März. Am Sonnabend feierte Herr Rentier Karl Rudolf, früher Besitzer des kiesigen Gasthofs, in seltener Rüstigkeit seinen 90. Geburtstag. Herr Rudolf ist wokl der älteste Bewohner der ganzen hiesigen Gegend und wurden ihm zu seinem Ehrentag mancherlei Ueberraschungen zuteil. s. Falken, 4. März. Nächsten Sonntag, den 9. März, wird die 1. Mannschaft des Sportklubs Falten mit der ersten elf des 8. Thüvingiscknm Infanterie-Regiments Nr. 153 auf dem Herzog Erust-Kasernenplatz in Alten burg im Fußballwettspiel gegenüber stehen. Das Revanchespiel wird auf dem Sportplatz Falken ausgetragen werden. Am folaenden Sonntag, den 16. März, werden sich nochmals beide Mannschaften des S.-C.-F. mit den Mannschaften des Ballspielklubs Schönau-Neu,- stadt im Wettspiel gegenüber stehen. o Kirchberg, 4. März. Am 9. d. M. hält der Turnverein Altkirchberg im Gasthof zur Brauerei hier ein Kränzchen ab, wo zu Ostern auch wieder eine Aufführung stattfinden wird. * Lugau, 4. März. Der hiesige Ge meinderat beschloß in seiner letzten Sitzung einstimmig, von einem Umbau des alten Rat hauses abzusehen und nunmehr den Bau eines neuen Rathauses in die Wege zu leiten. Er bestimmte hierzu das Ecke Post- und obere Hauptstraße gelegene früher Tielesche Eckgrund stück, wo bereits vor 3 Jahren unter gleichen Voraussetzungen ein Wirtschaftsgebäude errich tet wurde. — Auf dem Kaiserin Augusta- Schachte mußte am Sonnabend ein ausländi scher Arbeiter in Haft gebracht werden, der ganz ohne Grund in gewalttätigster Weise aus seine Vorgesetzten eindrang und dieselben, mit einem gefährlichen Gegenstand bewaffnet, mit Totschlag bedrohte. Seiner Verhaftung setzte der erregte Mensch ebenfalls den größten Wider stand entgegen. * Glaucha«, 3. März. Der vorige Woche als vermißt gemeldete Weichenwärter Vetter aus Niederlungwitz ist Hestern vormittag zwischen dem städtischen Elektrizitätswerk und Dalichows Färberei als Leiche aus dem Mühlgraben ge zogen worden. Was den Mann in den Tod getrieben hat, ist unbekannt. * Ehemuitz, 4. März. Der in Chemnitz- Neustadt wohnhafte Vettreter der Kammgarn spinnerei Scheller u. Eitorfer, A.-G. in Breslau, der Kaufmann Daberkow, wurde unter der An schuldigung, zum Nachteil seiner Firma 32 000 Mark unterschlagen zu haben, von der hiesigen Kriminalpolizei verhaftet. * Freiberg, 3. März. Auf der Straße von Freiberg nach Brand ist am Sonnabendnachmittaz der Gelegenheitsarbeiter Brückner von einem aus Großhartmannsdorf stammenden Automobil überfahren und so schwer verletzt worden, daß er abends im Krankenhaus verstarb. Der Ver unglückte soll direkt in den Kraftwagen hinein gelaufen sein. * DreSdea, 3. März. Prinz Friedrich Christian hat gestern vormittag um 10 Uhr 45 Minuten in Begleitung des Hauptmanns Frei herrn von Welck eine längere Auslandsreise an getreten. — Am Sonnabend abend in der achten Stunde stürzte sich in einem Hause der Gehe straße eine 15 Jahre alte Konfirmandin in plötz lich überkommenem Trübsinn vom Dache auf die Straße hinab und verstarb an dem hierbei erlittenen Schädelbruch. — Der aus dem Stadt krankenhaus entwichene Strafgefangene Sotek ist in Wien verhaftet worden. Solek war sofort nach Wien geflohen, wo er reiche Verwandte hat; von Wien aus wollte er seine Flucht nach Rumänien fortsetzen. Er war in einem Hotel abgestiegen und führte den Namen Rudolf Hilde brandt. Sotek wurde sofort dem Bezirksgericht übergeben, so daß er demnächst vor das hiesige Schwurgericht gestellt werden kann. * Leipzig, 4. März. Ein schreckliches Unglück ereignete sich gestern nachmittag gegen 4 Uhr auf der hiesigen Verbindungsbahn. An der Torgauer Straße wurden 2 Knaben, der 4jährige Sohn des Metallarbeiters Seyfert und der 3jährige Sohn der Frau Koffler, die gemeinsam den Bahndamm erklettert hatten, von der Loko motive des nach dem Hauptbahnhofe verkehren den V-Zuges erfaßt und den Bahndamm herab geschleudert. Der Tod beider Kinder trat sofort ein. Der Lokomotivführer des betreffenden Zuges hat erst im allerletzten Augenblick die beiden Kinder gesehen. Es war ihm jedoch nicht gelungen, den Zug rechtzeitig zum Stehen zu bringen. * Sosa, 4. März. Der 50 Jahre alte Wald arbeiter Unger von hier verunglückte auf dem Bockauer Staatsforstrevier dadurch, daß er von einem Baumstamm gequetscht wurde. Hierbei erlitt der Bedauernswerte so schwere Verletzungen, daß er an den Folgen derselben verstorben ist. * Bischofswerda, 3. März. In vergangener Nacht wurde in das Kontor der hiesigen Land wirtschaftlichen Zentralgenossenschaft eingebrochen. Ans dem Geldschrank wurden dabei 800—1000 Mark gestohlen. Ein weiterer Einbruch wurde in dem Niederlagsraume der Firma Eisenbeiß L Sohn verübt. Das Kontor wurde mit einem Nachschlüssel geöffnet, und der Geldschrank demo liert. Hierbei scheinen die Einbrecher gestört worden zu sein. Sie dürften mit dem Zuge >/,12 von hier nach Dresden entkommen sein. * Bautzen, 3. März. Trotz der Inhaftnahme verdächtiger Brandstifter vermehrt sich die Zahl der Schadenfeuer. Sonntag abend sind im nahen Salzenforst wiederum eine gefüllte Scheune und ein Wohnhaus niedergebrannt, desgleichen in der Nacht zum Sonntag in Brösa eine massive Scheune des Besitzers Zaunick. Auch hier wird Brandstiftung vermutet. Kleine «he»«U. * Das unerhörte Automobil-Verbrechen bei Berlin-Hennigsborf, wo durch zwei quer über die Chaussee gespannte fingerdicke Drahtseile das Auto des Berliner Juweliers Plunz in der Dunkelheit verunglückte, steht in der deutschen Kriminalgeschichte einzig da, wenngleich schon im August v. I. in der Nähe von Potsdam ein ähnlicher Anschlag verübt wurde, der aber weiter keine Folgen hatte, da er rechtzeitig entdeckt wurde. Bei Hennigsdorf dagegen wurde der Juwelier Plunz durch das Draht seil sozusagen abgeschlachtet, während seine Gattin, der die Augen aufgerissen wurden, aus dem Auto geschleudert wurde und einen Genickbruch erlitt. Die 19jährige Tochter kam mit leichteren Verletzungen davon, während ihre 17jährige Schwester nne durch ein Wunder un verletzt blieb und das nachfolgende Auto eines Freundes der Familie noch rechtzeitig warnen konnte. Die Suche nach den Tätern wirrde von der Berliner Kriminalpolizei sofort energisch aus genommen; auch die großen Automobilvereine nahmen sich der schnöden Angelegenheit, die all gemeine Entrüstung erregt hat, sofort an, zumal wiederholt Anschläge gegen Automobilisten un aufgeklärt gebieben imoi Eine große Automo- bilftrma stiftete 500 Mark für die Ergreifung der Täter. Der Kaiserliche Automobilklub setzte 3000 Mark Belohnung aus, der Regierungs präsident von Potsdam 1000 Mark. Weiter sind bereits etwa 16 000 Mark durch große Fir men und die Besitzer von Privatautos aufge bracht worden ; diese Summe soll ebenfalls zur Aufklärung des nichtswürdigen Verbrechens die nen. Der gemeine Anschlag ist umso beklagens werter, als der Juwelier Plunz längere Zeit von seiner Frau getrennt gelebt und sich erst an dem Unglückstage wieder mit ihr versöhnt hatte. Aus diesem Anlaß hatte er die Autofahrt unter nommen, die einen so tragischen Ausgang nahm. * Schweres BootSuagllick auf der Weichsel. Aus Danzig wird gemeldet: Bei der Heimkehr von einem Bockbierfest ließ sich am Montag morgen der Wächter Blank mit seiner Frau und zwei Töchtern von dem Hofbesitzer Goertz und dessen Schwiegersohn Manski von Weichselmünde nach Neufahrwaffer in einem Boot über die Weichsel setzen. Infolge des hohen Eisganges kenterte das Boot in der Mitte des TKomes. Alle sechs Personen, sind ertrunken. Bisher wurden nur 2 Leichen geborgen. * Ein schwerer UnglSckssall ereignete sich am Sonnabendnachmittag am Bahnübergang in Bernburg. Ein Fuhrwerk der dortigen Aktien brauerei wurde von einer Rangiermaschine erfaßt und vollständig zertrümmert. Die beiden Pferde, wertvolle Tiere, waren sofort tot. Der Kutscher, Vater einer zahlreichen Familie, trug so schwere Verletzungen davon, daß er auf dem Wege zum Krankenhause verstarb. * Hauseinsturz in Amsterdam. Am Sonntag abend stürzte am Prinz-Heinrich-Quai ein Haus ein, wobei vier Kinder ertranken. * Zwei Bergleute verschüttet. Auf der Zeche Rheinpreußen wurden, wie aus Essen gemeldet wird, zwei Bergleute verschüttet. Beide sind tot. * Die Aussperrung der organisierten Maler gehilfen umfaßt vorläufig die norddeutschen Städte, darunter Hamburg, Kiel, Hannover, Stettin usw. * Ein Steckbrief hinter einem Pferde ist gewiß noch nicht dagewesen, aber soeben in Berlin erlassen worden. Es handelt sich um eines der beiden Pferde, die in Berlin von einem tollen Hunde gebissen worden sind und dessen Besitzer bisher noch nicht ermittelt worden ist. * Unter dem Verdacht deS Meineids.. Wie die Blätter melden, ist der Vorsitzende der Gum- binner Handwerkskammer, Wagenbaumeister Kar- schuk, unter dem Verdacht des Meineids verhaftet worden. * Der Belagerungszustand in Budapest, der seit Montag über die ungarische Hauptstadt ver hängt worden ist, soll gegen etwaige Aus schreitungen, die der geplante Generalstreik im Gefolge haben könnte, vorbeugen. Man erwartet von dem Generalstreik keinen besonderen Erfolg. * Streik der Berliner Schneidergeselleu. 4000 Schneidergesellen sind am Montag in Berlin in den Streik eingetreten, da der alte Tarif am I.März abgelaufen war und die Verhandlungen sich zerschlagen haben. * Ein Generalstreik der Eisenbahner steht in England bevor, falls keine Einigung zwischen den Verbündeten und den Gesellschaften erfolgt. Wie der letzte Eisenbahnerstreik, der allerdings nicht allgemein war, auf die Entlassung eines Lokomotivführers zurückzuführen war, so handelt es sich auch diesmal wieder um die Entlastung eines Angestellten. * Millioueu-Veruutreuunge«. Großes Auf sehen erregt in Prag die Flucht des General direktors der PragerPapierfabrik-Aktiengesellschaft, Dr. Götzl, der übrigens auch als Komponist bekannt ist. Götzl hat sich Unregelmäßigkeiten im Betrage von 1'/, Millionen zuschulden kommen lassen, er trieb nicht nur bedeutenden Aufwand, sondern hatte auch in letzter Zeit große Börsen spekulationen getrieben, die ihm schwere Verluste brachten. * Die Suffragettenstreiche in England haben die Volksseele zum Kochen gebracht. Es ist für die Suffragetten mit Gefahr für Leib und Leben verbunden, weiter öffentlich für das Frauenwahl recht einzutreten. Wo sie sich zeigen, werden sie mit Gepfeife und Gejohle empfangen und mit faulen Eiern, Kartoffeln und Bananen beworfen. Verschiedentlich wurden sogar die Rednertribünen gestürmt und die Frauenrechtlerinnen arg zerzaust. * Eine eigenartige Lotterie. Die Hungers not, die augenblicklich in der chinesischen Provinz Uen Tschao herrscht, hat der Tochter eines Be amten in Kiangtse eine originelle Idee einge geben. Sie veranstaltete eine Lotterie, als deren Hauptgewinn sie ihre „eigene Person" einsetzte Der glückliche Gewinner des großen Loses muß sie heiraten und erhält eine Mitgift von 20 000 Mk. Die 30 000 Lose zum Preise von je 5 Mk. finden reißenden Absatz. Der große Ueber- schuß der Lotterie ist dazu bestimmt, die Hungers not in der Provinz zu lindern. Hepejchett vom 4. MSrz. Berlin. Die Bemühungen der Kriminal polizei, die Henningsdorfer Automobilver- brecher ausfindig, zu machen, sind trotz der aus gesetzten Belohnung von 4500 Maä bisher ohne Erfolg geblieben. Wohl haben im Lause des gestrigen Tages einige Verhaftungen statt- gesunden, jedoch konnten diese nicht aufrecht- erhalten werden, da die Verhafteten ihr Alibi nachweisen konnten. Berlin. Aus bisher unbekannten Grün den hat gestern abend der Rekrut Schimming, von der 2. Eskadron des 2. Garde-Dragone» regimenits Selbstmord verübt; er lud seinen Dienst-Karat iner mit einer Platzpatrone, füllte den Lauf mit Wasser und richtete die Waffe gegen seinen Kopf, der entsetzlich verstümmelt wurde. Er war auf der Stelle tot. Hamvurg. Die gewaltige Explosion eines Dampfrohres im Elektrizitätswerk Barmbeck riß einen Arbeiter von einem Gerüst herab und schleuderte ihn so heftig zu Boden, daß er einen Schädelbruch erlitt. Ein anderer Arbeiter wurde so stark verbrüht, daß er hoffnungslos darnieder liegt. Köln. (Priv.-Tel.) Die „Köln. Volks- ztg." schreibt: Schwierig dürfte es sein, neben der einmaligen Vermögensabgabe, die im Reichstag eine wohlwollende Ausnahme findet, noch eine Erbschaftssteuer dem Reichstag zu unterbreiten, was in den letzten Tagen wahr scheinlich war. Die einmalige Vermögens abgabe verlangt 1 Prozent von allen Ver mögen, die 100 000 Mark und mehr betragen. Bei einem Vermögen unter 100 000 Mark bis 30 000 Mark soll die Quote eine Abstufung er fahren. Auch eine Dividendensteuer wird als Ergänzungssteusr für fortlaufende Ausgaben ins Auge gefaßt. Jnbezug der Heeresvorlage steht soviel fest, daß die einmalige Ausgabe 1 Milliarde beträgt, die fortlaufenden Aus gaben jedoch noch mehr als 1 Milliarde» die nach Ansicht des Reichsfchatzanttes auf 5 Jahre, nach dem Wunsch des Kriegs ministers aber auf 3 Jahre verteilt werden sollen Köln. Am Hellen Tage und auf einer belebten Straße wurde einer Dame, die bei einer Bank 20 000 Mark erhoben hatte und das Geld in einer Handtasche aufbewahvte, die Tasche von einem Radfahrer entrissen. Auf der Flucht öffnete sich die Tasche und das Geld flog aus die Straße. Die Menschenmenge beteiligte sich am Aufsuchen des Geldes, so daß die Dame zum größten Teile das Ge raubte zurückerhielt. Wien. Die ausgedehnten Waldungen deS österreichischen Ministers des Aeußern Grafen Berchtold stehen in Flammen. Bisher konnte der Brand nicht eingedämmt werden. Venedig. Gestern kam eS zu großen Kund gebungen gegen das neue Spitalgesetz der Ge meinde. Einige Offiziere und mohrere Soldaten wurden verwundet. Der Bürgermeister erhielt vom Pöbel Ohrfeigen. Ueber 50 Verhaftungen wurden vorgenommen. Alle Geschäfte wurden geschlossen. Die Fabriken haben ihre Tätigkeit eingestellt. Barcelona. Eine Automobilpost, in der sich eine Familie befand, ist an einer abschüssigen Stelle des Weges einen Felsabhang hinunter gestürzt. Sämtliche Insassen wurden getötet, nur der Vater der Familie konnte sich retten. Als er hörte, daß seine ganze Familie umge kommen sei, verfiel er in Wahnsinn. Bukarest. (P r i v.-T e l.) Der Minister präsident Majorcski hat ein Memorandum in der rumänisch-bulgarischen Staatsfrage aus gearbettet und den Großmächten übersandt. Er verteidigt darin die rumänischen Ansprüche und betont auf das energischste die Notwendigkeit der Abtretung von Silistrien an Rumänien. Konstantinopel. (Priv.-Tel.) Die Nach richt, daß die Bulgaren vorüberfahrende fremde Schiffe beschossen haben, verursacht in hiesigen Schiffahrtskreisen große Aufregung. Wie jetzt bekannt wird, sind nicht nur französische, eng lische und italienische Dampfer beschossen wor den, sondern auch deutsche Dampfer von der Levande-Linie. Nach dem Bericht des Kapitäns des Levando-Dampfers „Arkatia" handelt es sich um 8 Schiffe, von denen aber nur eines schwere Beschädigungen erlitten hat. Mi . - ei»