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seit rrl- >en. Ihr nde chrt ein ten en- es ade ht« och as in- Rück- d sie meh- nden erner des da ngen oder n sie a'S un- lge», stich- . in «der Eine ngen also Ein sen, Ein- Ein- Tü- mrf- er- ruch steckt «int iinte ßen- 3or- inen An- nen iten der, den wck- iers uck- in üei- sich die ich- be- Liu-er-Zeitung * * Allerlei Kurzweil. « » Bilder-Riitsel. I Nr. 13. Redaktion, Druck und Verlag von Horn L Lehmann, Hohenstein-Trnstthal. Der Gchulrekrut. 777 Der schlafende Igel und der eingefrorene Goldfisch Bon Hermann Römer. (Nachdruck verboten.) An Herzensreinheit bleib ein Kind im Leben, Ein Jüngling an der Seele schönster Glut, Ein Mann an Kraft im weihevollen Streben, Ein Greis an Ruh', wenn man dir wehe tut. Des Des Des Des Des Eine ganz seltene Pflanze habe ich hier ge funden. Da ist ja ein Junge, der wird wissen, ob mehr solche Pflanzen hier wachsen. (Auflösungen in nächster Nummer.) ««flSfuugeu a«S Nummer 12. Deulsprüche. Zu steh'n in frommer Eltern Pflege, Welch schöner Segen für ein Kind! Ihm sind gebahnt die rechten Wege, Die vielen schwer zu finden sind. Der Umstellungs-Aufgabe: Oranten, Sizilien, Trompete, England, Rotterdam, Naugard. Ostern. Rätsels: Astern — Ostern. Logogriphs: Richter — Trichter. Scherzrätsels: Glocke — Locke. Bilder-RätselS: Arbeitseinstellung Vexierbildes: Neben dem Baumstamm links - Kopf am Geländer. Man betrachte da- Bild von oben. Und wirklich, mitten im Laube lag ein großer Igel, steif und starr, als wäre alles Leben auS seinem Körper entflohen. „Der ist tot," meinte Bernhard, da« Tier vorsichtig mit der Schaufel aufnehmend. „Nicht doch — er liegt im Winterschlaf." „Aber er ist ja kalt wie EiS —" „DaS ist wahr, er ist nahe am Erfrieren. Gein Lagerplatz war gewiß nicht warm genug." „Was machen wir mit ihm?" „Wir wollen ihm in der warmen Küche ein weiche« Lager bereiten, danist er zum Be wußtsein kommt. Siehst du, er regt sich schon." An der Hand der Mutter geht er Stramm und stolz, der kleine Peter. Seine Wangen glüh'n wie Röslein, Neu das Wams und neu die Höslein. Den Tornister trägt er schier Stolzer als ein Grenadier. Sieht mit Hellen Aeuglein dann Jeden auf der Straße an, Gleich als wollt er sagen: „Wißt, Heut mein erster Schultag ist." Nur die Mutter blickt so still, Ihn, da« Liebste ihr im Leben, Muß sie heut dem Lehrer geben, Der den Peter lehren will, Wie man rechnet, liest und schreibt, Aufmerksam hübsch sitzen bleibt; Daß einmal ein ganzer Mann In Klein-Peter wächst heran. Kleiner werden PeterS Schritte. Auf dem Platze in der Mitte Steht ein großes, rotes HauS, Sieht so ernst und nüchtern aut. Und sein kleiner Herz, das schlägt Plötzlich bang, und stammelnd stägt Er die Mutter: „Mütterlein! Du — du gehst doch mit hinein?" Rätselecke. Im Wasser bin ich zu finden, Doch deckt mich das Wasser nicht. Wenn du den Fuß mir als Kopf gibst, So dien' ich dir zum Gericht. Und sonderbar ich dien' Gar oft auch deinem Gesicht. Sinn-Rätsel. Die es tun, die sind's geworden, Doch die sie dazu gemacht, Und bewirkt, daß sie eS können, Die sind gewesen. Verwandlungs-Rätsel. Drei Wörter. Vier Lettern jedes zählt. Gottheiten drei sind auserwählt. Zwei Frauen und ein halbes Kind Zu raten euch gegeben sind. — Die eine jener Gütterfrau'n Ist nur in farbenprächt'gem Kleid zu schau'n. Sie eilt, die Wünsche ihres Herrn Zu künden Göttern nah und fern. — Wohin jedoch ihr Füßchen tritt, Teilt sie dem Himmel Farben mit. So seh'n wir ihre Himmelsbahn Mit sieben Farben angetan. Nach meinem Wunsch bitt' ich zu tun, Streicht einen Laut, ersetzt ihn neu. Zänkisch die zweite Göttin ist; Der andern Freud und Frieden ihr am Herzen frißt; So streut allüberall sie Unmut, Haß, Streicht wieder einen Laut, ersetzt ihn baß. Es lacht der Götterknabe sonnig hell, Küßt Tränen fort, erzeugt sie schnell;' Dem einen bringt er Glück, dem andern Tod. Mit ihm hat jeder einmal seine Not. Mutter nickt. Nach Mütter Weise Seufzt sie heimlich leise, leise. Hat im Aua' ein Tränlein stehn — DaS darf Peterchcn nicht sehn. Dieser sieht mit heißen Wangen, Wie von rechts und links gegangen Kommt von Büblein eine Schar, Halb voll Lust und halb voll Bangen. Auf den Bänken aufgereiht Kichernd hier und dort verlegen Sitzt der ganze Bübchensegen. Winkt der Lehrer: „ES ist Zeit!" Und die Gchulrekruten sehen Plötzlich alle Mütter gehen. Unruhvolle Blicke — Weinen — Liebreich redet zu den Kleinen Der Herr Lehrer — läßt dann klingen Seine Geige, alle singen! Und eh' sie sich's recht versehn, Jst'S schon zehn! Sieht da, zwei Stunden später, Eilt zur Mutter unser Peter, Die vor'm HauS ihm schon begegnet. Schlingt um ihn den Mutterarm Und im Herzen klingt eS warm: „Erster Schultag, sei gesegnet!" Theodor und Bernhard waren eifrig be schäftigt, den großen Laubhaufen im Garten umzuschaufeln, auf den Schiebkarren zu laden und ihn nach einem andern Lagerplatz zu schaffen. Theodor schaufelte, Bernhard lud auf und machte den Fuhrmann. Plötzlich hielt Theodor inne und stellte die Schaufel beiseite. „Bernhard, komm mal her —" „Was gibt's denn?" „Hier liegt ein Igel!" Bernhard ließ den Schiebkarren stehen und verfügte sich mst Eile an Theodors Seite. Vexierbild »MM DM MHm KWlIkl AMM Tageblatt. Nr 7Ä Sonntag, den AO. März IVIS M). Jnhrgnng Im Kampf um den Mann. Von S. Halm. (Nachdruck verboten.) Marein, die blonde Marein, das Förster kind, war tot. Die blonde Marein hacke sich ertränkt im kleinen Waldsee. Die Unken schrien es sich aufgeregt-klagend zu. Das Käuzchen wehklagte in den Nächten. — Im Forsthaus gingen die Schauer des Todes um. Brigitte, die alte Magd, behauptete: es sei die Tote sellst — die arme Seele, die nicht zttc Rul-e kommen konnte. Der alte Förster durchstreifte Tag und Nacht den Forst. Auch als Marein längst in der Erde ruhte, litt es ihn nicht zu Hause. Das hatte ihm 'ein einziges Kind ange tan, um einen leichtsinnigen Burschen, der es verraten. War denn der wilde Trieb der Lei denschaft stärker als Kindesliebe und Kindes- pfh.cht? Im Docs konnte er sich nicht mehr sehen lassen, ohne das: alle die Köpfe zusanu mensteckten und tuschelten. Bestenfalls trafen ihn mitleidige Micke und hin und wieder schalt einer den Friedel einen Windbeutel und Schuft. * Ja, der Friedel! Der ging jetzt ihm und er jenem aus dem Wege. Was nützte da Anklage und Aussprache? Die Marein hätte das nicht so ernst nehmen sollen mit der L ebscha't und dem Treubruch. Ein Jäger sieht kalt jedes hübsche Mädchen gern und die Selma war ja eine verteufelt hübsche Hexe. Sie war auch die einzige vom Weibs» Volk, die nicht mit verweinten Augen herum lief — im Gegenteil! etwas Trotziges, Trium- p irrendes lag über ihrem Wesen. — Nein, d e Selma fühlte sich nicht schuldig am Tode der Base. Sie war die Stärkere gewesen im Kampf um den Mann — das war alles und ihr gutes Recht. Der Förster glaubte das alles dem selt samen Geschöpf vom Gesicht ablesen zu kön nen. — Gewiß — er ging ihr aus dem Wege wie die andern, — aber verdammen konnte er die Nichte nicht. Seine sanfte, stille Marein hatte mit der heißblütigen Selma nicht riva lisieren können. Sie hätte sich bescheiden müs sen — statt dessen lief sie ins Wasser. — Dem alten Graubart wollte das nicht in den Kopf. Solche sinnlose Schwäche verstand seine raul-e Natur nicht. Zwar, sein Weib war auch so gewesen — empfindlich, kopfhängerisch. Da war die Selma aus anderem Holz, zäh und herrisch, wild und egoistisch. — Na ja — sein Kind war an sich selbst zugrunde ge gangen und — an der andern. Mußte er der Nichte auch grollen — ganz verdammen konnte er sie so wenig wie Friedel. Der schlich jetzt still und gedrückt umher, rat seinen Dienst und ließ sich soirft nicht viel blicken. Selbst der Selma schien er auszu-- weichen. Allein das Mädchen wußte ihn schon zu finden. Wie ein Füchslein, das sein Op fer beschleicht, so folgte die braune Selma dem Liebsten, überall auftauchend, ver schwindend. Dem Friedel ward's oft seltsam zu Mute dabei. Wäre ihm der Geist der Toten oft so urplötzlich erschienen, wie Selma vor ihm aus zutauchen verstand, er hätte es natürlicher ge funden; denn der Toten Bild kam ihm oft im Schlaf. Die Lebend« aber schien ihm zur Spukgestalt verwandelt. Freilich hatte der Spuk gesunde Glieder — und einen heißen, durstigen Mund, und Arme, die festzu Hal ten wußten, was sie einmal hatten. Dem Friedel ahnte, da gab's kein Los kommen, und schließlich wollte er das auch wohl gar nicht. Nur fort sehnte er sich von dem Ort, wo ihm alles an Marein erinnecke. Selma sollte als sein Weib mit ihm ziehen in irgend eine fremde Gegend. Selma aber lachte ihn aus. Ihr gefalle es hier, und das dumme Geschwätz würde schon verstummen, wenn erst einmal GraS über Mareins Hügel gewachsen sei. — Aber hei raten könnten sie darum doch so bald wie möglich. Der Friedel gab das Sträuben aacf. So ward aus den zweien ein Paar. Der alte Förster hatte es geduldet. Mochten die zwei wenigstens glücklich werden? — Doch mit dem Glück sah es sonderbar aus. Zwar blühte Selma als junge Frau nur noch mehr auf: aber sie ward immer herrischer. Der Frieden im Hause war dahin. Die alte Brigitte kümmerte sich um die Jungen nicht mehr. Sie sorgte nur noch für ihren Herrn; denn mit der jungen Frau war nicht gut auszukommen. Das schien auch Friedel zu merken, und darum kein allzu glücklicher Ehe mann. Viel war er außer Hause. Und son derbar — jetzt schreckte ihn das Unkengeschrei nicht mehr, und oft saß er füll, das Gewehr über den Knien, und blickte starr über das stille Wasser oder in die schwarze Tiefe. — Dahinein hatte seine Untreue die blonde Marckn getrieben. Dort unten hacke sie Ruhe gesucht und gefunden von allem Herzeleid, das er über sie gebracht. Einmal fand ihn hier Mareins Vater, und der setzte ihm in seiner derben Art nicht schlecht den Kopf zurecht. Aber was half'A? Ein paar Tag« darauf sah der Förster den Friedel wieder an der gleichen Stelle hocken. Da ließ er ihn kopfschüttelnd gewähren, auch Selma, die zänkisch und unmutig im Haus regierte. Was ging ihn das noch an? Viel- lckcht hätte die Ankunft eines Kindes man ches gebessert. Selma aber ward nicht Mutter, wollte es auch nicht, d«nn dann hätte sie keine Zett melst gesunden, ihrem Manne nachzu spionieren. Seitdem sie aber herausbeckommen, wie Friedel seine freien Stunden verbrachte, war sie wieder die Alte geworden. Wieder tauchte sie gleich einem Spuk plötzlich vor Friedel auf und trieb ihn mit hohnvollem Spott von der liebgewordenen Ruhestätte auf. O, sie war eiftosüchtig auch auf die Tötet Nicht einmal Friedels Gedanken sollten der besiegten Nebenbuhlerin gehören! Das gab böse Szenen. Selmas Heftigkeit war zügellos; ihre Eifersucht, ihr« Anklagen wurden sinnlos. Friedel hatte die Hölle im HauS. Doch er ertrag's mit Seelenruhe. Nahm ev's als Strafe für seine Schuld? — Immer wieder zog's ihn hin zum See. Dock fand er Frieden. Und so oft ihn sein Weib auch ertappte — immer wieder schlich er sich dorthin, wohin ihn seine Sehnsucht zog. — — Wickler war's geworden, und das Eis hatte seine Decke über das Wasser gebreitet. Sternenklar wölbte sich der Nachthimmel über Wald und See. Da saß Friedel wieder ein mal an seinem Lieblingsplatz. Sein Menst war getan. Doch nichts zog ihn hckm. Müde ruhte er aus im .nächtlichen Frieden der Natur. Und die Geister der Nacht, die Geister der Tiefe waren um ihn und sin holdes Mld, sanft, blond, mild lächelnd er stand vor ihm, nein, ward Wirklichkeit. — Dock im Mondschein schwebte es heran und winkte, kam näher und legte ihm lindernd dir kühlen Hände auf die heiße Stirn. „Marein!" er flüsterte es selig, klagend, jubelnd. Da neigte sich di« Lichtgestalt und küßte sein« Lider. „SÄll, still, mein Friedel, jetzt bist du bei mir; jetzt ist ja alles wieder gut." „Alles gut," murmelte der Schläfer glück lich lächelnd. Noch in der Nacht machte sich Friedels Weib auf, den Vermißten zu suchen. Selma ahnte ja, wo si« ihn zu suchen hakte. Eifer sucht und Wut hatten sich in ihr allmählich bis zum Haß gesteigert. O, sie haßte die blonde Larve, die ihr noch als Tote den Gatten streitig machte! Doch sie würde da schon Abhilfe schaffen. Wieder würde sie Sie gerin bleiben im Kampf um den Mann. Frie del mußte um sein« Versetzung einkommen. Fort mußte er aus dieser Gegend, weit sock von dem verfluchten See! Und dann — dann — nun, sie würde sich den schwachen Träu mer schon zu ziehen wissen! Allein, die Geister der Wintcknacht waren dem heißblütigen jungen Weibe zuvor gekom men. Mitleidig hatten sie ihre kühlen Hände nach dem evdenmüden Friedel ausgestreckt und ihn sanft hinübergezogen ins Reich der Schatten. Als Erfrorenen brachte man den jungen J^qer beim: da halfen keine Wiederbelebungs versuche und nicht Selmas maßlos« Schmer- zensausbrüche. Mareins ungetreuer Liebster war ihr noch einmal treu gewesen — im Tod«. Das aber ahnte auch Selma, und ihre