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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 30.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191303301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130330
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130330
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-03
- Tag 1913-03-30
-
Monat
1913-03
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 30.03.1913
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Tage-geschichte. Der »ronpriuz von Sachseu auf Villa Hügel. Kronprinz Georg von Sachsen weilte gestern als Gast des Herrn Krupp von Bohlen und Halbach auf Billa Hügel bei Essen. Er be sichtigte vormittags die Werkstätten der Krupp schen Gußstahlfabvik und fuhr nachmittags nach Rheinhausen zur Besichtigung der Krupp- scheu Friedrich Alfred-Hütte, an die sich eine Hafenrundfahrt bei Duisburg schloß. Am Donnerstag abend weilte der Prinz in Mül heim (Ruhr), einer Einladung folgend, im Verein der Sachsen und Thüringer, wo er herzlich empfangen wurde. Im Namen der Stadt und des erkrankten Oberbürgermeisters be grüßte ihn der erste Beigeordnete. Der Kron prinz sprach in kurzer Rede seinen Dank für den liebenswürdigen Empfang aus. Das Kaiserpaar in Bad Homburg. Am Freitag besichtigte das Kaiserpaar als bald nach seiner Ankunft in Bad Homburg v. d. Höhe die Erlöserkirche und machte am Nachmittag einen Ausflug nach der Saalburg, wo auch die Jupitersäule, die dem Kaiser zum Geschenk gemacht worden ist, in Augen schein genommen wurde. Uebrigens will die Homburger Stadtverwaltung dem Kaiser bei seinem diesmaligen Aufenthalt das Angebot machen, die Mineralwasserleitungen direkt ins Schloß zu legen, so daß im Schloß selbst die Homburger Bäder benutzt werden können. Für den sechswöchigen Aufenthalt stehen der kaiser lichen Familie 16 Automobile zur Verfügung, außerdem sind etwa 60 Reitpferde aus Berlin eingetroffen. Am heutigen Sonnabend wird die Tante des Kaisers, die Großherzogin- Witwe Luise von Baden, in Homburg er wartet. Mahmud Mukhtar Pascha Berliner Botschafter. Die Türkei hat auf dem Berliner Posten einen Botschafterwechiel in einem Augenblick vollzogen, in dem es fraglich erscheint, ob sie in Zukunft überhaupt noch als Großmacht anerkannt werden und sich durch Botschafter und nicht vielmehr durch Gesandte vertreten lassen kann. Der europäische Besitz der Türkei wird in jedem Falle auf ein Minimum zu sammenschrumpfen; dagegen umfaßt aller dings die asiatische Türkei ein Gebiet, das mehrmals so groß ist wie Deutschland. Die Einwohnerzahl des gesamten türkischen Kaiser- reichs stellt sich auf etwa 25 Millionen, er- reicht also nahezu diejenige Oesterreichs und übertrifft die spanische Bevölkerungszahl um 6 Millionen. Auf Europa snffiffen da-rn ' is- her sechs Millionen, wovon auch ini günstig sten Falle bei weitem noch nicht die Hälfte türkisch bleiben wird. Seiner Ausdehnung nach würde die T ükei immerhin eine Großmacht bleiben, die Rolle einer europäischen Groß macht ist für sie freilich auf immer dahin. Frankreichs Hecresvcrstärkung. Nachdem sich der Wehrausschuß der fran zösischen Tcputicrwntammer unmittelbar vor seiner Vertagung mit melr als zwei Drittel Majorität für die Wiedereinführung der drei- jährigen Dienstzeit ausgesprochen hat, ist nicht daran zu zweifeln, daß das Plenum der Kam mer den gleichen Beschluß fassen wird. Frank reich erhöht seine Präsenz damit um 160 000 Mann und genießt vor Deutschland, das durch 'eine neue Heeresvorlage nur eine Verstärkung von 136 000 Mann erhält, den Vorzug, daß es bereits zum Oktober über die höhere An zahl verfügt, während wir erst in zwei Jah ren dazu gelangen. Zu berücksichtigen ist außer dem noch, daß die Gesamtzahl der ausgebil deten Mannschaften in Frankreich, allerdings einschließlich der Kolonirlarmee, 5 500 000 Mann beträgt, bei uns dagegen nur etwas über vier Millionen. Diese Tatsachen bewei sen die Dringlichkeit der neuen deuk chen Wehr- Vorlage und die Notwendigkeit, ohne Partei- Hader oder kleinliche Bedenken für die Kosten deckung der Neuforderungen zu sorgen. Ermordung eines mexikanischen Erpräfldcntcn. Aus Meriko-Cith wird über folgende Hel dentat des Generals Cepeta, eines Freundes des Generals Huerta, berichtet: Cepeta drang in der Trunkenheit mit einer Anzahl Soldaten in das Gefängnis in Belem ein, ließ die Zelle des dort gefangengeha tenen Expräsidenten Hermandes trotz der Weigerung des Gefäng- nisdirektors öffnen, Hermandes herausschleifen und ihn von seinen Soldaten eölchießen. Als der Minister des Innern von der Absicht des 'runkmen Generals zufällig hörte, eilte er schleunigst herbei, kam aber zu spät. Präsi- denk Huerta ließ Cepeta verhaften, und dieser wurde vom Kriegsgericht zum Tode verur teilt. Das Urteil soll sofort vollstreckt werden. OertUcheS und Tachfisches. ' — W i t t e r u n g s a u s s i ch t für Sonntag, den 30. März: Teils heiter, teils leichte Niederschläge. t. Eine K r e i s v e r s a m m l u n g des Bundes der Landwirte im ß7 Reichslagswahlkre.se findet am morgigen Sonntag nachmittags Uhr im „Meister- Haus" zu Glauchau statt. Die Mitglieder des Bundes sind hierzu eingeladen. - r. Die Tucnfahrtcn am Schluß eines jeden Deutschen Turmesles waren von ,e das Beste mit, was eine solche Leibes- übungsschau des gesamten Deutschlands brachte. Auch beim 12. Deutschen Turnjesl fehlen sie nicht. Ein-, zwei-, drei-, vier- rind ' m tägige, ja auch solche von einigen Wochen, je nach Zeit und „Bims" des Einzelnen, sind zu haben und die Gesamtzahl ist recht beachtenswert, wenn nian in die Wagschals wirft, wieviel Kennen von Land und Leuten sie vermitteln, wieviel Wanderlust gestillt wird damit, wie- viel Sonnenschein rmd Zehrgeld für den All tag, der für jeden doch etwas „Graues" an sich hat, der Einzelne mit nach Haufe bringt, wieviel freudiger auf eine zeitlang der Web- schützen dann ins „Kästel" fliegt oder die Feder über den Aktenbogen schwebt. 38 Turn fahrten in die Umgebung Leipzigs, 12 ins Erzgebirge, 3 ins Fichtelgebirge, 5 in den bayihschen und böhrmschen Wald, 30 in die Sächsische Schweiz, 12 in das Lausitzer Ge birge, nach dem Jeschken-, ins Iser» und Rie sengebirge, 5 iit den Harz, 15 Wandervogel- 'ährten, 6 nach der Nord- und Ostsee und eine Mittelmeersabrt werden das Turnervolk von Leipzig nach allen Richtungen der Wind rose entführen und ihnen nach den Tagen nationalen Hochtflugs zu stillem Naturgknuß verhelfen. —r. Der Fe st beitrag für das deutsche T u r n f e st ist auf 6 Mk. fest gesetzt worden. Leipzig rechnet aus minde stens 80 000 Turnerbesucher, da die vorläufi gen Anmeldungen von 60 000 reden und die vorläufige Erhebung immer von der tatsäch lichen Zahl übertroffen wurde. — Dev Sechs kampf beginnt Sonntag, der Zwölfkampf Mon tag früh 6 Uhr. Der Sonntag bringt den Festzug, die Festfreiübungen — es haben sich bereits 25 000 dazu gemeldet — und das Turnen der Sachsen- und der Ausländer. Die anderen Kreise turnen am Montag und Diens tag. An den drei Tagen gibt es außerdem noch Mannschaftswettkämpse, Musterspiele, Eil botenläufe, Fechten, Ringen, Schwimmen, Turnen des Leipziger Militärs, der Leipziger Turnerinnen, der Volksschulen und der höhe ren Lehranstalten — letztere am Mittwoch —. Und alle die turnerische Riesenarbeit geht nicht um Medaillen, Pokale usw., sondern um den Eicheukranz und sie ze.gr das Bestreben einer Körperschaft non seltenem Umfang um Volks kraft und Volksgesundheit. * Hohenstein-Ernstthal, 29 März. Der Drad rat bezw. das Versicherungsamt erläßt im amtlichen Teile der heutigen Nummer eine Bekanntmachung betr. die Errichtung einer Landkrankenkassc in Hohenstein-Ernstthal. Die in der Landwirtschaft beschäftigten Personen, Dienstboten rc., sowie die im Wandergewerbe Beschäftigten und ferner die Hausgewerbetrei benden und ihre bausgewerblich Beschäftigten (8 235 der R.-V.-O.) und schl'.eßlich die Ar beitgeber haben sich aus diesem Anlaß am Freitag, den 4. April, nachmittags 5 Uhr ün Rathaussitzungssaale einzufindcn. Näheres R ans der Bekanntmachung ersichtlich. * — Die Erhöhung der Mas se r st e u e r , die im Vorjahre vom Stadt- verordneten-Kolle^ium abgslehnt, vom Stadt rat aber als unumgänglich notwendig bezeich net wurde, ist erneut aus die Tagesordnung der am Dienstag stattUndenden Stadtverord netensitzung gesetzt worden. * Edle Spender. Dem Pfarramt St. Christopl ori sind abermals von ungenannt bleiben wollenden Gcmeindegliedern tausend Mark für den Orgelbaufonds überwiesen worden. * — Der Umzug steht wiederum vor der Tür und ist der Möbelwagen in diesen Tagen in den Straßen unserer Stadt eine sehr häufige Erscheinung. Der Wohnungswech sel zum bevorstehenden l. April ist scheinbar ziemlich häufig. e. Von der Eisenbahn. Als Bo- denmoister wird ab 1. April d. I. der bis her bei derGüterverwaltung Chemnitz (Haupt- bahnhos) tätige Bodcnmeister Loeffler nach hier versetzt. Der Posten war bekanntlich seit einigen Monaten frei. *— Von der Aussperrung der M a l e r g c h i l f e u in unserer Stadt wuß ten auswärtige Zeitungen gestern zu berich ten, daß dieselbe schon zu einem Teile be endet sei, da verschiedene Gehilfen bereits nach dem neuen Tav!" arbeiten. Hierzu wird uns aus Arbeitgeberkreisen mitgeteilt, daß diese Nachricht völlig auf Unwahrheit beruht. * — Aus dem Sängerleben. Be- lannltlich hat Hohenstein-Ernstthal abgelehnt, ein Sängwfcst des Erzgebitgischen Sänger bundes, das in diesem Jahre hier abgehalten werden sollte, zu übernehmen. Aus die ein Grunde veranstaltet der Erzgebirgische Sän gerbund in diesem Jahre am Sonntag, den 1. Juni, im Schloühofe der altehrwürdigen Augustusburg eine Zusammenkunft der Bru- derversine mit dem Männerge'ai gverein „Lie- dcrtafel"-Dresden. Die Vorbereitungen hierfür sind bereits seit einigen Wochen in Angriff genommen. Seitens der Bundesleitung er- folgte vor wenigen Tagen die Besichtigung aller in Frage kommenden Plätze, au die sich eine Sitzung mit einer größeren Anzahl Augustusburger Herren anschlvß. Herr Bür- germeister Mendt-Augustusburg, welcher als Vertreter der städtischen Behörden der Zu sammenkunft beiwohnte, versicherte den Anwe- seuden das regste Interesse der Stadt an die sem Feste. Er machte dem Bunde die Freude, den Vorsitz im zu bildenden Ehrenausschuß zu übernehmen. Auch Herr Forstrentamtmann Werner bekannte sich als Freund des schönen Unternehmens und sagte ihm seine Unterstützung in weitgehendstem Maße zu. i. Die hiesige Ortsgruppe des Bundes der Fe st besoldeten hielt gestern abend im Gewerbehaus ihre diesjäh rige Hauptversammlung ab, die verhältnismä ßig gut besucht war. In dieser erweckten be- sonders die Berichte des Vorstehers, des Herrn Postsetretärs .Vi rehschm ir, über den Beitritt des gesähistssühreuden Vorstandes des Bundes zum Hansabundc und über die Chemnitz Altendvrser Kleinsiedelung das Interesse der Anwesenden. Im Anschluß an den ersteren wurde folgende Resolution gefaßt: Die Orts gruppe H.-E. d. B d. F. kann den korpora tiven Beitritt des Bundesvorstandes zum Hansabunde nur glutheißen. Sie hegt aber zu dem Bundesvorstand das Vertrauen, daß er im übrigen die Selbständigkeit des Bundes in jeder Beziehung wahren wird. Der zweite Besicht ließ erkennen, daß trotz nrancher vor teilhaften Umstände bei Schaffung der betr. Siedemng — billiges Bauland und Darlehen zu niedrigem Zinsfuß — doch das Wohnen in diesen sich teurer stellt, als in Mehrfami lienhäusern. Deshalb könne die gutgemeinte Anregung, auch hierorts in dieser Hinsichtet was zu schassen, nicht weiter verfolgt werden. Im weiteren Verlaus der Versammlung wur den 8 Heoren als Mitglieder ausgenommen und Beischlüsse herbeigeführt über die Aus führung des im Frühjahr üblichen Abendaus fluges mit Dauven und eines Besuches der Landesanstalt und der Kleinste ) ung in Chem nitz-Altendorf. Eine Neuwahl des Vorstandes war in diesem Jahre nicht nötig, da dieselbe laut Statut nur aller zwei Jahre zu erfolgen hat. * — Einen V o ! k s s ä n g e r a b e n d Veranstalter die Chemnitzer Volkssänger - Ge- sellschast am morgigen Sonntag im Gasthaus „Zur Zeche". Das hierzu ausgestellte Vro- gramm ist ein besonders reichhaltiges und ei auf die Veranstaltung auch an dieser Stelle lüngewiesen. * Das S ch ü tz e n f e st der Altstädter Schützenkompagnie findet vom 24. bis 29. Mai auf dem AVtstädter Schützenplatz stak. g. Oberlungwitz, 29. März. Die Lohn bewegung der Arbeiter der Strick- und Wirk- handschuhbranche scheint einen ruhigen Ver lauf nehmen zu «vollen. Die Streikaussichten sind infolge der gegenwärtig etwas ruhigen Lage auf den« Handschuhmarkt nur sehr ge ring, doch dür te die ganze Angelegenheit zu gelegener Zeit erneut ausgerollt werden. m. Oberlungwitz, 29. März. Die drei hiesigen Spritzen-Kompagnien können in die sem Jahre aus eine 60jühvige erfolgreiche Tä tigkeit zurückblicken. Im Jahre 1853 wurden die drei Kompagnien, die 7 Jahre den Feuer löschdienst allein bvorgten, gegründet, bis im Jahre 1860 die Turner-Feuerwehr erstand. Die Freiwillige Feuerwehr wurde erst bedeu tend später, es war im Jahre 1883, gegrün det. Letztere kann mithin in diesem Jahre aus ein Mjähriges Bestehen zuriickb.'icken. D'e im Interesse der öffentlichen Sicherheit und besonders des Feuerschutzes gegründeten Kor porationen haben allezeit den Spruch: „Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr!" hochge halten rind sich dadurch in zahlreichen Fällen den Dank der Allgemeinheit erworben. Möge auch in Zukunft der Geist, der die Wehrleuie Jahrzehnte hindurch beseelte, in den Wehren und Kompagnien anzutreffen sein, zum Segen der Allgemein! sit. m. Oberlungwitz, 29. März Ter Schnit terverein, der in diesem Jahr: auf ein 20jäh- riges Bestehen zurücksieht, hält am morgigen Sonntag im Gasthof „Zum Hirsch" einen Ball ab. Der Konzertinaklub, der im Jahre 1897 gegründet wurde, veranstaltet am mor gigen Sonntag im „Deutschen Kaiser" einen Ball, der Ivie üblich mit Konzert verbunden ist. m. Oberlungwitz, 29. März. Eine Völ- kerschlacht-Jubiläumssahrt, die auch durch un seren Ort führt, veranstaltet der Sächsische Radfahrerbund am 19. und 20. April d. I. m. Oberlungwitz, 29. März. Herrn Gen darmerie-Wachtmeister Happaffch, der bekannt lich vom 31. d. M. ab a s Brigadeführer nach Hänichen versetzt ist, wurde aus seinen Wunsch der Termin der Versetzung auf den 1. Mai d. I. abgeändert; bis zu diesem Tage führt Herr H. noch die hiesige Brigade. äff Gersdorf, 29. März. Mit dem 1. April erhält unser großer Ort Güterbeförderung mit der elektrischen Ueberlandbahn. Es ist dies wiederum ein wichtiges Ereignis für uns Gers- dorfer, da wir wohl in Sachen der Güterbeför derung am allerschlechtesten bisher dastanden. Kamen die Güter in Hohenstein-Ernstthal an, dann wurde der Empfänger durch Karte von dem Eintreffen verständigt, vielfach — nament lich in den Sommermonaten, wo die Landwirte keine Zeit haben — mar es schwer, ein Geschirr zur Abholung aufzutreiben und so mußte un liebsamer Verzögerung halber Lagergeld gezahlt werden. Ein Hauptfaktor, der den ganzen Ort schwer schädigte, war der, daß sich infolge Feh lens der Bahn alle Anknüpfungen wegen Er richtung gewerblicher Unternehmungen wieder zerschlugen. Da nunmehr der lästige Uebelstand beseitigt ist und der Schienenstraag durch den ganzen Ort geht, kann Gleisanschluß beliebig erfolgen. Große Hoffnungen knüpfen sich an das Bahnunternehmen, das unserem Orte sicher lich zu großem Segen gereichen wird. Darum „Glück auf!" zum neuen Gelingen. * Gersdorf, 29. März. Die hiesige Gemeinde beabsichtigt, aus dem Gelände des Bebauungsplanes für die Erlbacher Straße in Gersdorff Hausabwässoc in den Heegerbach cinzunihrcn. Gemäß 8 23 Ziffer 1 und tz 33 des Wassergesetzes wird dies mit der Auffor derung bekannt gemacht, etwaige Einwendun gen gegen diese begehrte besondere Wasser benützung binnen 2 Wochen bei der Königl. Amtshairptmanuschaff zu Glauchau anzubrin gen. Beteiligte, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Wider pruche gegen die von der Bvhörde vor zunehmende Regelung. h Gersdorf, 29. März. Der Konsum- oerem „Frisch Glück" hält Sonntag in 8 Ta gen in der „Teutonia" seine Generalversamm lung ab. Auf der Tagesordnung steht u. a. der Antrag der Verwaltung „Buttervevkauf" betr., Neuwahlen, Geschäftsbericht, Auslosung von Anteilscheinen rc. Anträge müssen bis zum 3. April bei Herrn Vorsteher Rösler ein- gereicht sein. — Im Edison-Theater wird heute und morgen u. a. ein Film gezeigt, der sich „Das Kloster bei Sendomir" betitelt und nach einer Gvillparzerj chen Erzählung in ein drei aktiges Sck>auspiel uimgearbeitvt wurde. Außer dein gelangt noch ein reichhaltiges Programm zur Vorführung. X Laugenberg, 29 März. Der hiesige Kgl. Sächsische Militäcvereiti hält am 13. April im Rauschen Gasthof einen Ball ab, zu dein Mit glieder und Angehörige eingeladen sind. X FMeu, 29. März. Im kommenden Mo nat wird hier mit den Arbeiten für den Kapellen bau begonnen, nachdem die Vorarbeiten in den letzten Monaten zu Ende geführt werden konnten. * Wüstenbrand, 29. März. Herr Han delsmann Emil Hösel beabsichtigt, den Wü- stenbrander Dorfbach auf dem Flurstücke Nr. 87 des Flurbuchs für Wüstenbrand zum Zwecke d.-r Bebauung dieses Flurstückes mit einem Lagergebäude zu beschleusen. Gemäß tz 33 des Wassergesetzes wird dieser Antrag, der nebst der Zeichnung in der Kgl. Amtshaupl mannscha t Chemnitz eingesehen werden kann, mit der Aufforderung bekannt gemacht, et waige Einwendungen gegen das Vorhaben binnen 2 Wochen bei dieser Stelle anzu bringen. i. Wüstenbrand, 29. März. Zum Hilfslehrer an der hiesigen Schule wurde Herr Schulamts kandidat Baum, zurzeit Einjährig-Freiwilliger in Chemnitz, ernannt. Seine Verpflichtung und Einweisung wird Dienstag, den 1. April, durch den Ortsschulinspektor erfolgen. o Erlbach-Kirchberg, 29. März. Die Kon trollversammlung findet am 14. April d. I. nachm. 2 Uhr im Gasthof zum Jägerhaus in Lugau statt. Bcfreiungsgesuche sind spätestens 5 Tage zuvor einzureichen. s . Erlbach - Kirchberg, 29. März. Die Musterung der Gestellungspflichtigen findet am 1. April vormittags 8 Uhr im Gasthof „zum,. Jägerhaus" in Lugau statt. * RüSdorf, 28. März. Einen schweren Un fall erlitt am Morgen des 3. Osterfeiertages Herr Petermann aus Kuhschnappel, der in der 6. Stunde auf dem Rade seiner Arbeitsstätte in Hermsdorf zufuhr. Als er die alte Walden burger Straße passierte, geriet er oberhalb der über die Bahn führenden Brücke an einen Stein, kam zu Falle und zerschlug sich die Kinnlade. Gegen 7 Uhr wurde der bedauernswerte Mann, Vater von 6 Kindern, gefunden und sofort dem Krciskrankenstift Zwickau zugeführt. * Crimmitschau, 28. März; Der von hier gebürtige Ulan Groh, der im zweiten Dienstjahrc bei dem Oschatzer-Ulanen-Regiment dient, hatte sich vorgestern eigenmächtig von seinem Truppen teile entfernt und war seitdem planlos in der hiesigen Gegend umhergeirrt. Heute vormittag hat er sich am Grabe seiner Mutter auf dem hiesigen Friedhöfe erschossen. Bestimmte Beweg gründe waren nicht zu ermitteln. * Mittweida, 28. März. Ein Lichtensteiner Einwohner, dessen Sohn im Waldhcimer Zucht- Hause eine Strafe verbüßt, erhielt kürzlich einen Brief, in welchem der Sohn mitteilt, daß er ge legentlich seines Transporles von Waldheim nach Chemnitz aus dem Zuge gesprungen und entflohen sei. Er halte sich in einem Walde bei Mittweida verborgen und bitte seinen Vater, ihm nach „Mitlweida hauptpostlagernd" 100 Mk. zu senden, damit er sich ausstatten und das Weite suchen könne. Den Brief möchte sein Vater aber sofort nach Empfang verbrennen. Von diesem Schreiben wurde Anzeige erstattet und der Absender — cs war natürlich nicht der Sohn des Briefempfängers — gestern im hiesigen Postamle festgenommen. Es ist ein 25 Jahre alter Handlungsgehilfe aus Biensdorf, der während Verbüßung einer Gefängnisstrafe in Zwickau dort den Sohn desLichtensteiner Adressaten kennen lernte. * Leipzig, 28. März. Die Mitinhaber der Seifenfabrik F. E. Steinbach, Max Hugo Schmidt und Max Friedrich Herzog, sind hier plötzlich gestorben. Fabrikbesitzer Herzog starb, als er von dem Tode seines Geschäftsteilhabers, der durch Schlaganfall aus dem Leben schied, durch eine Beerdigungsanstalt Mitteilung erhielt. DepeMe« vom 26. Marz. Berlin. (P r i v.-Tc l.) Nach der „Militär politischen Korrespondenz" sollen im Bundesrat Meinungsverschiedenheiten über die Deckungs vorlage bestehen, die nur einstweilen zurückge stellt wurden in der Erwartung, daß der Reichs tag eine Korrektur des Bundesratsbeschlusses vornehmen wird. Hamburg. (Priv.-Tel.) Das genaue Programm für die Reise des Kaisers auf dem Hapagdampfcr „Imperator" ist jetzt festgesetzt. Darnach wird der Kaiser am 28. April in Cux haven an Bord gehen. Das Schiff sticht in See nach Gibraltar. Die Fahrt hin und zurück ist auf 5 Tage berechnet. Einen 6. vollen Tag ge denkt der Kaiser sich in Gibraltar aufzuhalten. An der Reise werden der Reichskanzler, v. Tir pitz und mehrere Minister und Staatssekretäre teilnehmen, ebenso Vertreter von Hamburg und hervorragende Persönlichkeiten aus den Kreisen des Handels und der Industrie. Auch der be kannte englische Finanzmann Ernest Cassel hat eine Einladung erhalten. »era. Heute früh 4 Uhr 1k Min. ist Se. Durchlaucht der regierende Fürst Heinrich XIV., Reuß jiingerer Linie, im Schlöffe zu Schleiz gestorben.
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