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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191303286
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130328
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130328
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-03
- Tag 1913-03-28
-
Monat
1913-03
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 28.03.1913
- Autor
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Nestlerschen Wohnhause, das von 4 Familien bewohnt wurde, Feuer aus, wodurch das Ge bäude bis auf die Umfassungsmauern zerstört wurde. Den Mietern ist viel Mobiliar verbrannt. * L»«er--»rf, 26. März. Einem 28jährigen verheirateten Fabrikarbeiter aus Wilkau wurden in einer Streichgarnfabrik vier Finger abgerissen. Der Unfall ist umso bedauerlicher, als der Ver unglückte vor mehreren Jahren ebenfalls in der selben Fabrik schon vier Finger der anderen Hand verloren hat. * Plauen, 26. März. Wegen Münzver- brechens wurde hier ein in Schleiz wohnen der, aus Plauen gebürtiger, dreißigjähriger verheirateter Malermeister Wunderlich festge nommen. Er hatte kurz vorher einen Kna ben, den er ans der Straße getroffen, mit einen: Auftrage in eine Fischhalle geschickt und dem Jungen einen Hundertmarkschein mitge geben. Der Geschäftsstihrer der Mschhalle war aber durch einen früheren Vorfall gewitzigt und telephonierte an die Kriminalabteilung, der es gelang, W. festzunehmen. Bei seiner Vernehmung auf der Kriminalabteilung gab er zu, sowohl den soeben als auch einen srüler ausgegebenen Hundertmarkschein durch Federzeichnung hevgestellt zu haben. In seiner Wohnung, in Schleiz wurde übrigens auch noch ein dritter Hundertmarkschein vorgefun den, der ebenso wie die beiden anderen No ten täuschend ähnlich nachgcmacht war. * Plauen, 25. März. Nach dem Jah resbericht der hiesigen Handelskammer geht die Ausbeute an Perlen immer mehr zurück. Während in dem Zeitraum von 1861 bis 1900 tim ganzen 4562 (das ist jährlich 114) Perlen gefunden wurden, darunter jährlich durchschnittlich 52 Helle, betrug der jährliche Durchschnitt von 1901 bis 1910 nur 45, dar unter 11 Helle. 1910 fand man 10 Helle, 16 halbhelle, 10 verdorbene Perlen und 10 Muscheln mit eingewachsenen Perlen. * Groh-rebuitz bei Bischofswerda, 26. März. Don seinem eigenen Geschirr überfahren wurde der Gutsbesitzer Franz Emil Hantsch. Der Schwerverletzte wurde nach einer Privatklinik in Dresden-Neustadt gebracht, wo er am Montag gestorben ist. Meine Ghranik. * Stürme und Schadenfeuer in Bosnien. In Bosnien wüteten in den letzten Tagen furcht bare Stürme, die die Wälder des Bades Jlidze arg beschädigten. In dem Dorf Kadschitschi bei Sarajewo wurden 24 Häuser durch ein Schadenfeuer eingeäschert. Der Ort Sokolac wurde gänzlich eingeäschert. Hundert Familien sind obdachlos. * Gin neues Gestäu-aiS deS Raubmörders Steruickel. Der vom Schwurgericht in Frankfurt a. d. Oder wegen der Ortwiger Bluttat zum Tode verurteilte Raubmörder Sternickel hat dem Untersuchungsrichter in Hirschberg gestanden, daß er im Jahre 1911 in Mainz ein Dienst mädchen umgebracht habe. Die Untersuchung hat ergeben, daß diese Angaben richtig sind. Sternickel war zur fraglichen Zeit bei einem Kolonialwarenhändler in Stellung und wollte eines Sonntags in der Wohnung einer Haus mannswitwe einbrechen. Das Dienstmädchen daselbst stellte sich ihm zur Wehr und wurde von Sternickel durch einen Stich ins Herz getötet, worauf der Mörder flüchtig wurde. Die Unter suchung richtet sich nun darauf, ob Sternickel nicht auch an dem Dorndieler Mord beteiligt ist, welcher sich fast um die gleiche Zeit, wie der in Mainz, ereignet hat. In Dorndiel wurde ein Spezereihändler nachts erschossen, ohne daß der Täter bis jetzt zu ermitteln war. * Bootsunglück. An der Küste von Criel- sur-Mer (Frankreich) kenterte ein Boot, in dem der bekannte Pariser Arzt Dr. Query mit zwei Freunden einen Ausflug unternommen hatte. Die beiden letzteren ertranken, während Dr. Query mit großer Mühe gerettet werden konnte. * 17 Wohnhäuser eingeäschert. In Triesen bet Vaduz in Liechtenstein zerstörte nachts ein durch einen heftigen Föhnsturm ausgebrochenes Feuer 17 Wohnhäuser mit den dazu gehörigen Oekonomiegebäuden. * Nach dem Genuh von Eierkuchen gestorben. In Vienne (Frankreich) erkrankte eine aus fünf Personen bestehende Familie nach dem Genuß von Eierkuchen. Die Frau und ein Knabe sind der Vergiftung bereits erlegen. Die Staatsan waltschaft hat eine Untersuchung angeordnet. * Hinrichtung eines Leutnants. In Alla habad (Indien) wurde der Leutnant Clark, der wegen Ermordung des Gatten der Frau Fulkan und wegen Mitschuld an dem Tode der Frau Clark am 10. März zum Tode verurteilt worden ist, hingerichtet. * Ueber Nacht zum Multimillionär geworden ist ein einfacher Hirt namens Bonnand in dem französischen Dorfe Literne. Der Hirt, der in den ärmlichsten Verhältnissen lebte, war bei fremden Leuten erzogen worden und hatte keine Ahnung, wer sein Vater war. Dieser, ein reicher Mann, hat jedoch seinen Sohn nicht vergessen und ihm sein gesamtes Vermögen in Höhe von 87 Millionen Francs vermacht. Der »Spieler-König" vor Stricht. abgeurteilt worden, während die Jagd hinter Stallmann fast über den galten Erdkreis ging Die Auslieferung seitens der Londoner Be hörden bereitete große Schwierigkeiten, wurde aber schließlich doch bewerkstelligt. Sonder barerweise macht der Hauptangeklagte Mall mann, der sich so gern aristokratische Namen beilegte, gar nicht den Eindruck eines Man nes, der gewohnt ist, in den höchsten Krei en zu verkehren; denn Stallmann auf der An klagebank ist ein fast beschränkt aussehender, mittelgroßer Mann mit kleinem, graumeliertem Schnurrbärtchen und fast kahlem Kops. Da gegen erschien Cramer als „Gentleman" vor Gericht, während man Niemela sofort den Offizier in Zivil ansah. Die Vernehmung des „Spieler-Königs" ge staltete sich sehr dramatisch. Stallmann wollte absolut nichts davon wissen, daß er früher Handlungsgehilfe gewesen und schon wegen Hausfriedensbruches und Betruges vorbestraft ist. Mit einem gewissen Selbstbewußtsein er zählte er, daß er im Freiwilligcnkorps dir chilenische Revolution mitgemackn und daun zu Pferde ganz Südamerika durchkreuzt habe Als er später nach Berlin zurückkehrte, habe ihn die Spielleidenschaft ersaßt und er sei nach Monte Carlo, Spaa (Belgien) und Paris gefahren und habe dort viel Geld verloren, das er von Geldleuten im Hinblick auf feint Erbschaft erhalten habe. Da cr seinen guten Namen nicht durch alle Spielerb.stcn schleifen lassen wollte, habe er sich andere Namen bei gelegt, von König und Baron Korff. Später habe er in Ostasrika sowie durch den Erwerb von Patenten fiir Maschinenbau und durch Handel mit rumänischem Petroleum viel Geld verdient. Gespielt habe er immer nur aus -Passion. Den adeligen Namen habe er nie mals in Urkunden genannt; im übrigen habe er sich in London den Adelstitel nach allge mein gültigem Gebrauch erworben. Biel Glück hat Stallmann mit seiner Hei rat gehabt; er lernte auf einer Seereise dir Tochter eines argentinischen Arztes Esealada kennen, die er in Buenos Aires heiratete. Wir er angab, wurde er vou dem Erzbi'chof von Montevideo getraut, der ein Onkel seiner Schwiegermutter wäre. Der Großvater seiner Frau habe ein Vermögen, das nach Stall manns Schätzung aus 25 Millionen Mark noch zu niedrig taxiert ist. Vor neun Monaten noch sei ein einziges Grundstück für 18 Millionen Mark verkauft worden. Trotzdem habe er nie vom Vermögen seiner Frau gelebt. Nach sei ner Verheiratung bezog Stallmann ein Land haus in der Nähe von London, wo auch sein Kind geboren wurde. Unter ungeheurer Spannung erzählte Stall mann alsdann, daß er heute noch Mitglied sämtlicher Spielklubs in London sei, was wohl nicht der Fall wäre, wenn er wirklich Falschspiel betrieben habe. Allerdings gäbe es einen Spieler und Abenteurer, der unter dein Namen Rudolf von Könio die Welt durch reise, mit diesem miisse er Wohl verwechselt worden sein; er hoffe, dem Gericht noch be weisen zu können, wer der wirkliche Rudolf von König sei. Als dem Angeklagten vorgc- worten wurde, er solle im September 1908 in Münster a. Stein einen mit Juwelen ge füllten Postgeldsack gestohlen baden, erklärte er ganz gelassen, wenn man von ihm sage, er babe mlit dem Raubmörder Treukler Geschäfte gemacht, so sei er machtlos dagegen. Er habe sein Geld in langjähriger Tätigkeit ehrlich erworben und von den 400 000 Mk., die sei ner Frau jährlich zur Verfügung standen, nicht einen P'ennig fiir sich verbraucht. Der Angeklagte Niemela erttärte, daß cr infolge eines Unfalls, den er als Flieger er litten habe, aus der Armee ausgeschieden sei-, cr beziehe heute monatlich 83 Mk. Pension Nach seinem Ausscheiden aus dem Heere hat der Angeklagte mancherlei Irrfahrten gemacht, so wollte er seinerzeit an dem Flug Pavis- Rom teilnehmen, wogegen jedoch die franzö sische Regierung Einspruch erhob. Dann be warb er sich um Anstellung als tiivkischer Flie ger im Tbipoliskrieg. Später sollte er eine AutomobiEabrt von Argentinien nach New York leiten, die der Herzog Borwin zu Meck lenburg-Schwerin unternehmen wollte; daran wurde er jedoch durch den inzwischen hinter ihm erlassenen Steckbrief gehindert. Daß er jedoch Falfchspiel betrieben habe, leugnete auch dieser Angeklagte entschieden, ebenso der Ren tier Cramer. Stallmann habe stets in den vornebmsten Kreisen verkehrt und sei sogar mit einem deutschen Thronfolger eng befreun det gewesen. Sie 8tum- Md RutkatastW-e iu Amerika hatallederartigen gewaltigen Ueberschwemmungen, die die Vereinigten Staaten bisher heinlgesucht haben, noch übertroffen und noch weit mehr Opfer gefordert, als die Dammbrüchc des Mississippi im Frühjahr 1912, die bisher als die folgenschwerste Wetterkatastrophe in Nordamerika angesprochcn wurden. Hatte der mächtige Orkan schon ganze Ortschaften und Städte sozusagen wcggefegt, so richteten der darauffolgende Regen und die mit ihm verbundenen Ueberflutungen der Flüsse noch weit mehr Unheil an. Die Ueberschwemmungs- schäden in Ohio, Indiana, Pennsylvania, Missouri und Illinois gehen in die Hunderte von Millionen. Weit schlimmer als die Stadt Omaha durch den Tornado wurde Dayton durch die Sturmflut heim Auch die Städte Columbus und Piqua stehen unter Wasser, bei letzterer kamen infolge eines Dammbruches 540 Menschen um. Irr verschie denen Gegenden sind starke Schneefälle einge treten, wodurch das Elend und die Not noch vermehrt wurde Unter den zerstörten Gebäuden befinden sich auch die großen Pulverlader bei Omaha, in denen sich für mehrere Millionen Mark Munition befanden. In Dayton steht das Wasser 17 Fuß hoch, durch die Straßen treiben Hunderte von Leichen. Viele Bewohner haben sich auf die Dächer und Bäume geflüchtet, wo sie vor Hunger umkommen müssen, weil es fast unmöglich erscheint, ihnen Rettung zu bringen. 30000 Bürger von Dayton sind ohne Obdach, während die Gesamtzahl der Menschen, die Haus und Heim verloren haben, auf eine halbe Mil lion beziffert wird. Bei der Stadt Hamilton ist ein Wasscrstauwerk geborsten; dabei sollen allein 1000 Personen umgekommen sein. In 12 Ort schaften brachen gewaltige Feuersbrünste aus, die fast alle Häuser einäscherten. Die gräßlich sten Szenen spielten sich in Dayton ab, als dort ein Krankenhaus mit 600 Personen wegge schwemmt wurde; ähnliche Schreckensszenen gab es, als die Flut das dortige Schulhaus erreichte, mit dem 400 Kinder zu Grunde gegangen sein sollen. Wie aus Chicago gemeldet wird, haben die Ueberschwemmungen den Verkehr auf den Ost bahnen, die durch Indiana und Ohio führen, lahmgelegt. Die Züge der Chesapake und Big- four- und anderer Bahnen haben den fahrplan mäßigen Betrieb eingestellt. Viele Züge liegen auf den Strecken fest. Die Bahnbeamten er klären die Lage für die ernsteste seit 20 Jahren. Es sei unmöglich vorauszusagen, wann die Wiederherstellung des Betriebes möglich sei. Die Lakeshore-Bahn ist die einzige Ostbahn, deren Gleise in Ohio nicht ernstlich beschädigt sind. Präsident Wilson erließ einen Aufruf an die amerikanische Nation zur Unterstützung der Uebcr- schwemmten. Wilson erklärte, das furchtbare Hochwasser habe die Größe eines nationalen Unglücks angenommen. Telegraphisch wird uns noch gemeldet: Newyork, 27. März. Das Hochwasser zerstörte erner, wie aus Springfield (Ohio) telegraphiert wird, bei Piqua einen Damm; dabei sollen dort 540 Menschen ertrunken sein. Bei der Stadt Hamilton in Ohio ist ein Wasserftauwerk geborsten, wobei allen 1000 Menschen ihr Leben verloren haben sollen. In Indiana sind Tausende von Familien durch die Fluten aus ihren Häusern getrieben worden, und ebensoviele haben sich auf die Dächer oder auf die Bäume geflüchtet. Die Slaatsmilizen find mit ihrer Rettung bemüht. Ten Schaden berechnet man in Indiana allein auf 20 Millionen Mark. In Omaha (Ne braska) ist nach dem Wirbelsturm Schnee auf üe Ruinen der niedergebranuten oder einge- stürzten Häuser gefallen und bittere Kälte ein getreten. Newyork, 27. März. Durch die Straßen von Peru (Indiana) rauscht das Wasser bis 20 Fuß üief. Zahlreiche Leichen von Frauen und Kindern treiben auf dem Wasselc umher. Ueberall verbrachten die Frauen, ihre Kinder in dcn Arinen, die Nacht auf den Dächern. In Indianapolis ist der Wasserstand weiter gestiegen. Das dortige vornehme Wohnviertel ist überschwemmt. In Peru brach plötzlich ein Schutzdamm des Wabash-Flusses. Hun derte von Menschen sind ertrunken. Auf dem Wabasb-Fluß treiben viele Wohihäusetr. Die Bewohner haben sich an den Dächern ange klammert, aber die heftige Strömung macht es unmöglich, sie mit Booten zu erreichen. Newyork, 27. März. Im Staate Obio allein sind etwa zwölf Städte überflutet. In Michigan richtete ein gefährlicher Blizzard enormen Schaden an. Fast alle Flüsse im mittleren Westen des Landes sind über die Ufer getreten und haben we te Landstrecken überflutet. Die Stadt Columbus steht größ tenteils unter Wasser. In Arkansas, Illi nois und Indianapolis wütete ein Tornado, der vielen -Personen das Leben gekostet hat Auch die Stadt Akron ist vollkommen zerstört worden. Der Schneesturm in Omaha hindert die Arbeiten zur Bergung weiterer Toten. Newyork, 27. März. Nachrichten aus Ohio und Indiana berichten über entsetzliche Zustände. Ungezählte Tausende von Menschen werden von Hungersnot und Seuchen heim- gesucht; Feuersbrünste wiiten; Tau'ende von Menschen sind getötet und mindestens 250 000 obdachlos. Der Schaden wird auf 160 Mil lionen Mark geschätzt. Die Regengüsse dauern an; alle Flüsse sind zur Fluthöhe angeschwol len, so daß man große Befürchtungen hegt. Newyork, 27. März. Die Bürgermeister vieler Städte im Ueberschwemmungsgebiet er suchten den Gouverneur um Hilfe. In Day ton erschossen Männer ihre Angehörigen und dann sich selbst, da sie keine Aussicht aus Rettung sahen. Aus Columbus (Ohio) wird eine Verschlimmerung der Situation gemeldet. In vielen Orten wird geplündert. Leichen fledderer find an der Arbeit. Die Staats miliz ist der Situation nicht gewachsen. Woolfereel, 27. März. Hier ist folgende Meldung eines Telegraphisten aus Payton ein getroffen: In Dayton hat eine Explosion stattgefunden. Die Leute verbrennen, da wir sie nicht erreichen können. Die Zahl der großen sensationellen Spieler prozesse der letzten Jahre wird jetzt durch die Verhandlung gegen den Kaufmann Rudolf Stallmann, der sich stets Baron Korff-König nannte, gegen den ehemaligen Leutnant Ed mund Niemela und den Rentier Bruno Cra mer vor der Berliner Strafkammer um einen weiteren vermehrt, der vielleicht die erste Stelle unter ilpien einnimml. Verschiedene Genossen Stallmanns sind bereits in früheren Prozessen gesucht. Insgesamt sind 5000 Einwohner -er Eta-t Layton umgekommen, während die Gesamt zahl der Toten auf 7000 angegeben wird. Neueste Nachrichten und Depeschen vom 27. März. Berlin. Die Beratung der Heeres- und Deckungsvorlagen ist in den Ausschüffen des Bundesrats gestern abgeschlossen worden. Das Plenum wird sich in der heutigen Sitzung mit den Vorlagen beschäftigen. München. Der bayrische Landtagsabgeordnete und Bürgermeister Martin Haagen aus Pappen heim in Mittelsranken hat sich gestern im Starn berger See ertränkt. Paris. (Priv. - Tel.) In St. da Algely stürzte ein Theater ein. 60V Personen wur-en von -en Trümmern be-eckt. 300 wurden mit schweren Verletzungen aufgehoben. Eine große Anzahl mußte ins Hospital gebracht werden. Rom. (Priv.-Tel.) Der Sahn des öster reichischen Hcrrenhauspräfidentcn, Erbprinz Vin zenz zu Windischgrätz, Attaches bei der hiesigen österreichisch-ungarischen Botschaft, hat sich heute nacht in einem einsamen Wäldchen au der Sia Apia eine Kugel in dcn Kopf geschossen. Der Tod trat sofort ein. In der Tasche des Toten fand man drei Briefe, darunter einen an den österrcühischen Botschafter v. Merky. Die Brief tasche des Erbprinzen enthielt kein Geld. Ueber die Beweggründe sind verschiedene Gerüchte im Umlauf. Die Frau eines Bahnwärters will in dem Toten einen Herrn erkennen, der in den Abendstunden des öfteren in Begleitung einer schönen jungen Dame gesehen wurde. Madrid. Ein schwerer Hagelsturm bat in Algimet bei Valencia großen Schaden angertch- tet. Der Eisenbahnverkehr mußte eingestellt werden. Der Sturm dauerte eine Stunde lang und hat große Verheerungen angerichtet, da die Saaten vollständig vernichtet wurden und die Ernte damit verloren ist. London. (Priv.-Tel.) Telegramme aus Sofia enthalten zahlreiche interessante Einzel heiten über die letzten Operationen der Bulgaren und Serben vor Adrianopel. So berichtet der „Mir": Große Herden von Hornvieh wurden vor den Truppen, um der Explosionsgefahr durch etwa gelegte Minen zu entgehen, hergetrieben. Soldaten, mit Küraß und kugelsicherem Panzer angetan, zerschnitten die Drahtzäune, die die Wälle umgaben. Die Wälle, 40 Fuß hoch und direkt aus den Felsen gehauen, wurden durch heftige Bajonettangriffe gestürmt. London. (Priv.-Tel.) König Ferdinand wird heute unter großen Feierlichkeiten seinen Einzug in das eroberte Adrianopel halten, das in Zukunft den bulgarischen Namen Ordtn führen wird. Sofia. Die Einnahme von Adrianopel wurde durch 21 Kanonenschüsse in der Stadt verkündet und mit großer Begeisterung ausgenommen. Eine ungeheure Menschenmenge bewegte sich durch die Straßen der Stadt. Alle Kirchenglocken läuteten. General Joanoff hat einen Komman danten der Stadt und Chef der Garnison bestellt, welcher die nötigen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Ordnung treffen wird. Heute wird Joanoff seinen Einzug in Adria- nopcl halten. König Ferdinand ist in Be gleitung des Kronprinzen Boris und des Prinzen Kyrill nach Adrianopel abgereist. Fundamt GerSdorf Bez. Chtz Als gefunden sind abgegeben worden: 1 Frauenhemd, 1 Ueberhandtuch, l Brosche, 1 Zange, 1 Herrenuhr Fundsachen sind unverzüglich im Rathausc — Zimmer Nr. 8 — anzumelden. Im Fundamt Zimmer 9 -cs Rathauses Hohenstein-Ernstthal sind folgende Gegenstände als gefunden abge geben worden: mehrere Portemonnaies mit Inhalt, eine große Anzahl Schlüssel, l Brosche mit rotem und blauem Stein, I Brosche mit 3teiligem Anhängsel, 1 goldene Damenuhrkettc, l Haudkorb, in dem Preißelbeeren waren, 1 silberner Damenfingerring, 1 goldner Klemmer, 1 Geldstück. Weitere Fundgegcnständc sind in dem au der schwarzen Tafel im Rathauie augehcfieteu Verzeichnisse aufgeführt. Nutz- und Brennholz-Versteigerung auf Oberwal-cnburger Revier. Im Hotel „Gewerbehaus in Hohcnstcin-Ernst thal sollen am Mittwoch, den 2. April d. I., von vorm. 9 Uhr ab im Auftrage der Fürst!. Forst- verwaltung Oberwald ca. 640 Stck Na.-Klötzcr 8/12 vm, 49 Stck. 13/15 am, 8 Stück. 16 22 am Oberstärke, sowie 29 Rm. Lbh.- und Na.-Brenu- scheite, 101 Rm. Lbh- und Na.-Breunrollen und 43 Nm. Na.-Aeste (schwache Rollen) aufbereitet in den Abteilungen 27, 29, 40, 52, 55, 56 und 6l unter den üblichen Bedingungen meistbietend versteigert werden.
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