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üMM MM jjohkilriiiElißldiiln Amngn Tagebl alt. Nr. Et Sonnabend, den tk> März 1N1A 4V. Jahrgang Konservativer Parteitag. Der konservative Parteitag, der am Don nerstag im Restaurant Rheingold zu Berlin abgehalten wurde, war von Mitgliedern aus allen Gauen des Reiches stark besucht. Seit dem 10. Dezember 1909, zu der Zeit also, iil welcher dar Sturz Bulows und die Ablehe nung der Erbansallsteuer die Gemüter noch in Erregung hielt, die konservative Partei sich Uiel- ,ach angegriffen sah und selbst in ihren eige- nen Reihen Meinungsverschiedenheiten bestan den, hat ke il konservativer Parteitag melr stat'rgefundcn. Der jetzige wurde, wie die Red ner lervorhoben, unter voller Einigkeit und fester Ge'chlo^enl eit aller Mitglieder abgehal- lcn. Im Mittelpunkte der Beratungen stand die Militärvoriage, wobei die einmalige Ver mögensabgabe als das beste Mittel zur Deckung der hohen einmaligen Rüstungsausgaben be- zoichnct wurde. Der Vorsitzende der Gesamtpartei, Gras v. W e d e l - P i e s d or f, gedachte in seiner warmherzigen Begrüßungsansprache zunächst der Toten des Jahres, um daraus den 10. März 1813 zu feiern. Alsdann entwickelte der Vor sitzende das Acbeitsprogramm des Parteitages. Entschieden sprach er sich gegen eine Aende- rung des preußischen Landtagswahlrechts aus, an dellen Hauptgrundsätzen vielmehr unbedingt festg^olten werden mühte. Einzelne Unzu träglichkeiten könnten beseitigt werden. Der Neickisregierung könne man zur Leitung der auswärtigen Politik uneingeschränktes Ver trauen entgegenbringen. Mit der auswärti gen Politik steht die Verstärkung des Heeres im engsten Zusammenhänge. Die konservative Partei tritt geschlossen und init allen Kräften für die Heeresverstärkung ein und ist bereit, die nötigen Mittel zu bewilligen. Redner schließt mit einem begeistert ausgenommenen Kaiserhoch. Ueher die Arbeiten des deutschen Reichs tags referierte darauf Abg. Graf Westarp. Er besprach eingehend das Verhalten der Sozialdemokraten und Fortschrittler im jüng sten ReichstagswaOlkampse und hob den Segen der Raichsstnanzreform des Jahres 1909 her vor, die verhindert habe, daß wir heute eine vier anderthalb Milliarden Schulden hätten. Bei Besprechung der neuen Steuern betonte der Redner unter lebigstem Beifall der Ver sammlung, daß es der einstimmige Beschluß der konservativen Reichstagsstaltion sei, daß für die großen einmaligen Kosten der Müh tärvorlage eine einmalige große Vermögens abgabe erhoben werde. Bei der Prüfung der einzelnen Bestimmungen werde sorgfältig und vorsichtig veralren werden müssen. Auch bei dieser einmaligen Vermögensabgabe müsse die Finanzboheit der Einzelstaaten gewahrr blei ben. Die Veranlagung und Erhebung der Ab gabe sei den Behörden der Einzelstaaten zu übertragen. Bei der Ausgestaltung der Abgabe sei deren Ausnahmecharakter test',ulegen und dafür zu sorgen, daß derartige Maßnahmen später nicht auch tiir andere Zwecke ergriffen w irden. Zur Deckung des lausenden Bedarfs von eiwa 200 Millionen werde man gleich falls den Besitz heranzielen müssen, um die grobe MilitärvcUage glatt durckzubringen. Der Ertrag der einmaligen Abgabe würde höher sein als der einer Erbantallsteuer, die die kon servative Partei auch heute ablehnen müßte. Zur kommenden Vermögenssteuer Bei den kommenden parlamentarischen Beratungen über die Deckung der Kosten lür die neuen Heercsoorlagen wird auch die Frage einer Extrabesteuerung der Millionäre eine gewisse Nolle spielen, und es entsprich! durchaus der allgemeinen Vvlksauffassung, daß die großen Vermögen, die au der Er haltung des Friedens gleichfalls stark in teressiert sind, ihrerseits dazu beitragen möch ten, die drohenden neuen Steuein durch Extrabcihitfcn zu mildern. Der frühere Ne gierungsrat Rud lf Marlin hat nun in seinem „Jahrbuch der Millionäre" eine Zu sammenstellung drr reichsten Leute Preußens g. schaffen, das jetzt bei der Frage der Be steuerung des Vermögens außerordentlich wertvolle D cnstc leisten kann. Da auch die deutsche.i Fürsten fast durchweg über Mil- lwnenvermögen verfügen, so werden auch die Landessürsten in den Jahrbüchern der Millionäre mitaufgeführt, soweit eben ihr Vermögen bekannl ist. Die reichste Person im Deutschen Reiche aber ist die Besitzerin der Kruppschen Werke in Essen, Frau Bertha Krupp v. Bohlen-Halbach. Unser Bild zeigt die vier Besitzer der grös; en Vermögen in Preußen: Frau Bertha Krupp v. Bohlen- Halvach in Essen 283 Mül. Mk., Fürst Henckel v. Donnersmarck, Neudeck (Oberschl.) 254 Mill. Ast., Herzog von Ujest, Slawent- zitz (Overschl.) 154 Mill. Mk., Kaiser Wil helm II 140 Mill. Mk. Bezüglich des kaiser lichen Vermögens ist jedoch zu bemerken, daß der weitaus größte Teil des Millivnenbesitzes des Kaisers in städtischem und ländlichem Grund besitz festliegt. Im Königreich Preußen besitzt Tic größten deutschen Millionenbesitzer. Kaiser Wilhelin: Forsten und Feldgüter im Werte von rund 70 Mill. Mk., 40 Schlösser und Sammlungen im Weite von 40 Mill. Mk., die Berliner Schlösser besitzen einen Wert von 18 Millionen. Dem mobilen Kapital müßte die Möglichkeit verlegt werden, sich der Abgabe zu entziehen. Graf Westarp wies weiterhin den Vorwurf des Staatssekretärs Delbrück zurück, die Kon- servastwen hätten kein Verständnis für Sozial politik, warnte jedoch vor einer Uebevspannung der Sozialpolitik, die unserer Industrie ver derblich werden müßte! Redner betonte das Wohiwollen, das die Partei den Heimarbei tern und dem Mittelstände entgegenbringt, streifte die Kolonial- und Marinefragen-, und stellte den Grundsatz der Erhaltung des bun desstaatlichen Charakters des deutschen Reiches auf. Deshalb wollte die Partei auch Heinen von einer parlamentarischen Mehrheit abhängi gen Kanzler. Scharf rechnete Redner mit der Sozialdemokratie ab und forderte zum Schluß wivksamen Schutz Arbeitswilliger gegen den Terrorismus. Nach den Berichten aus den deutschen Ein- zellmdtaaen ergriff, stürmisch begrüßt, der Parteiführer und Abg. v. Heydebrand das Wort zu dem Hauptvortrage der Tagung über das Thema: Die allgemeine politische Lage. Die Schlußfolgerungen, die der Red ner aus -'einen Darlegungen zog, wurden in einer einstimmig angenommenen Resolution zu- sammengesaßt. Darnach wird die konservative Partei im Einvernehmen mit der Reichsleitung dafür sorgen, daß untere militärische Aus rüstung voll auf die Höbe der unserer politi schen Gesamtlage entsprechenden Notwendigkeit gebracht und die ausreichende Deckung der ent stehenden Kosten gesichert wird. Die konser vative Partei hält fest an den föderalistischen Grundlagen des Reiches und bekämpft alle auf einen deutschen Einheitsstaat gerichteten Bestrebungen. Sie verlangt eine kräftige Be kämpfung der immer mächtiger werdenden sozialdemokratischen Tendenzen, insbesondere ihrer Unteicdxückung der freien Arbeit. Die Partei wünscht nach wie vor ein tatkräftiges Eintreten für die Interessen des Mittelstandes in Stadt und Land unter Aufrechterhaltung des gegenwärtigen wirtschaftlichen Schutzes der produktiven Arbeit in Landwirtschaft und In dustrie. Mit einem Appell an die Anwesen den, die konservativen Ideen noch weiter im Laude -zu verbreiten, schloß Abg. v. Heyde- brand seine mit stürmischem Beifall aufgenom mene Rede. Ein gemeinschaftliches Mahl schloß dann, nachdem die mitternächtige Stunde berdits verklungen war. den durch keine Mei nungsverschiedenheit getrübten Parteitag. SterMel vor den Geschworenen. Jahrelang hat es gedauert, ehe es gelang, den gewalttätigen Raubmörder August Sternickel, auf dessen Ergreifung insgesamt über 10000 Mark Belohnung ausgesetzt war, zu ergreifen und dadurch namentlich die ländliche Bevölkerung verschiedener Gegenden wie von einem Alpdruck zu befreien. Seit dem Jahre 1906, wo Sternickel die historische Mühle bei Plagwitz (Schlesien) in Brand steckte, nachdem er zuvor den bejahrten Müller erschlagen hatte, geschah kaum eine ver wegene Mordtat, dessen Verüber nicht bald er griffen wurde, ohne daß man an Sternickel dachte. Wiederholt wollte man ihn gesehen oder gar ergriffen haben, aber fast immer er wiesen sich die Nachrichten als trügerisch, und als ein Gendarm den Mordbuben einmal gestellt hatte, gelang es Sternickel, den Beamten in ein Wasser zu stoßen und selber zu entkommen. Von einem Ende Deutschlands bis zum andern trieb er sich umher, irrte ruhe- und rastlos durch Rußland und Böhmen, und hielt sich zuletzt unter dem Namen Schöne in der Mark und im Oderbruch auf, wo ihn das Verhängnis ereilte, nachdem er in Ortwig seinen Dienstherrn Kaltes, dessen Frau und das Dienstmädchen ermordet hatte. Nun sitzen in Frankfurt a. d. O. seine irdi schen Richler über ihn und seine drei jugend lichen Spießgesellen zu Gericht, den 18jährigen Willy Kersten, den etwa 20jährigen Georg Kersten und den gleichaltrigen Franz Schliewenz. Da es sich hier um einen der größten deutschen Kriminalprozesse aller Zeiten handelt, herrschte zu der Verhandlung ein gewaltiger Menschenan- drang; doch bekamen die meisten Leute infolge der beschränkten Räumlichkeiten fast nichts zu sehen. Selbst im Schwnrgcrichtssaal wurden dem alten Verbrecher die schweren Fesseln nicht abgenommen, neben ihm müssen stets ein Gen darm und ein Gefangenenaufseher sitzen. Mit innerem Entsetzen betrachteten die Geschworenen die Mordwerkzeugc, schwere eiserne Hämmer und dicke Stricke, die man auf dem Zeugentisch nieder gelegt hat. Während Sternickel stets eine un heimliche Ruhe bewahrt, hat sich in den Gesich tern seiner drei Mitschuldigen Angst und Furcht ausgeprägt. Sie scheinen in der Gefängniszelle viel geweint zu haben. Unter den Zeugen fielen besonders die beiden Töchter des ermordeten Ehepaares Kaltes auf, die in schwarzer Kleidung erschienen und zu zittern nnd zu weinen be gannen, als sie den ehemaligen Knecht ihres Vaters erblickten. Sie wurden am ersten Ver handlungstage noch nicht vernommen. Aus der Vernehmung des Angeklagten Ster nickel ging hervor, daß dieser am 11. Mai 1866 zu Nybnik in Schlesien geboren worden ist. Als der Vorsitzende auf die Strafen Slernickels zu sprechen kam, erklärte der Angeklagte, er wäre unschuldig gewesen. Es werde schon so gemacht, daß man bestraft werden müsse. Neben einer Reihe Gefängnisstrafen hat Sternickel insgesamt über neun Jahre Zuchthaus wegen schweren Diebstahls, Unterschlagung usw. erhalten. Die Mordtat und die Brandstiftung in Plagwitz, die er mit den inzwischen bestraften Gebrüdern Pietsch verübt hat, gab der Angeklagte zu. Von den übrigen Angeklagten ist nur der jüngste, Willy Kersten, noch nicht vorbestraft. VS'Im Oktober 1911 ist Sternickel zn dem Bauerngutsbesitzer Fritz Kalies in Ortwig ge kommen, dem er als Ausweispapiere eine Jnva- lidenkarte auf den Namen Schöne übergab. Mit dem Dienstmädchen der Herrschaft habe er sich nicht gut gestanden, da dieses ihm gegenüber wiederholt den Ausdruck „Strolch" gebrauchte. Während er bei Kalies in Stellung war, hatte er in Fürstenwalde noch eine besondere Wohnung, über die Sternickel vor Gericht keine näheren Angaben machen wollte. Sein Verhältnis zu seinem Dienstherrn ist nach seinen eigenen An gaben ein gutes gewesen, bis kurz vor der Mord tat, als er mit Kalies in einen Wortwechsel ge riet, weil dieser angeblich die Sachen seines Knechtes durchstöbert haben sollte. Dafür wollte er ihm einen Streich spielen, bei dem ihm die drei Mitangeklagten, mit denen er in einer Her berge bekannt geworden war, behilflich sein sollten. Ucber die Tat selbst äußerte sich Sternickel, daß ihm die drei „duften Berliner" dabei ge holfen hätten. Als er den Kalies im Stalle angefallen habe, sei er im Ringen mit dem star ken Manne zu Boden gefallen, worauf die drei Mitangeklagten dem Manne die Schlinge um den Hals gelegt und solange gezogen hätten, Als drr Frühling nahte Von M. Reinhold. In den Bergen schmolz der Schnee, und die Bäche, welche aus dem Gestein in die Tiefe chnabrannen, begannen sich langsam zu stillen. Des Nachts brauste der Stunnwind über die Bergeshalde dahin; das rasselte und prasselte, als wollte er alle Dächer den Häusern ent ühren, alle ragenden Bäume im meilen- weite.i Tannenwald brechen, wie ein schwankes Rohr. Es sauste und brauste mit schier unheim licher Gewalt: Der Frühling wars, der auf den Fittigen des Sturmes seinen Einzug hielt. Manch alees Wöllstein im Tal aber neigte den < u aien Kopf und flüsterte und ächzte: „Dos wilde Heer ist's, das oben sein Wesen treibt. Mit Hussa und Hallo jagt es des Waldes Raubzeug. Und wer seine Seele bösen Gei stern überantwortet, dem wirft der wilde Waid mann und sein Troß die Jagdbeute in den Hof!" Mit Hussa und Hallo schnob und jagte der Sturm. Da war wohl niemand, der lebte, heute nacht in den Bergen und auch das ge- öngstigtte Wild suchte zitternd die gewohnte Zu-- fluchtsstätte. Und jetzt knackt es und bricht es zwischen den Zweigen. Jetzt mutscht es im Ge büsch des Unterholzes. Ein weidwunder Hirsch, ein stolzes Tier, bricht lMvor; aber seine Kraft scheint erschöpft. Mühjsam gewinnt der dem Tode nahe König der Wälder noch das andere U'er des Wald baches, der vor dem Unterholz dahinschnaubt. Dann bricht er mit klagendem Laut zusammen. Nur der Sturm tobt weiter, die Wipfel der Tannen klatschen und schlagen aneinander, als sollten sic vernichtet werden, und wehrten sich mit aller Macht dagegen. Horch, da wieder Schritte im Tann! Ein schwarzbärtiger Mann, mit funkelnden Augen, in der Hand die Büchse, folgt im falben Mondlicht der Spur des Hirsches. Acht los watet er durch das eisige Wasser des Baches, mit kaum unterdrücktem Freudenge schrei wirst er sich neben dem verendeten Tiere zu Boden. „Es ist der Sechzehnender, dem der Adjunkt Hubert so lange vergeblich nachge- stell:!", triumphiert er. „Mein ist das Wild!" Das Weidmesser bl'tzt in seiner nervigen Rechten; er müht sich, das Wild aufzubrechen. Das Gewehr lehnt er seitwärts gegen einen Baum, aber so, daß er mit einem einzigen raschen Griffe die Waffe wieder in seiner Ge walt hat. Ein fernes, fernes Geräusch scheint durch den Bergwald zu klingen Der Wildschütz springt schnell hinter einen Baum und hält dis sicher treffende Waffe schußbereit. Doch nun ist's schon wieder still. Es war wohl ein Stein, der zu Tale rollte. Der Mann arbeitet wieder. Der Sturm wählt in seinem Haar, zauste an seinem Wamse. Er MM nicht; die Jagdlust hat ilyr fest in ihrem Bann, die Freude über die Gewin nung des stolzen Tieres überwiegs alles andere Denken. Nun ist die Arbeit beendet, schnell knüpft der kundige Schütze die Läufe des Hir sches fest zusammen, um den Kadaver nun zu einer verborgenen Felsecke zu schleppen, aus welcher die Beute morgen sicher abgeholt wer den kann. Da, eine Stimme, die ihni durch Mark und Bein geht! „Steh, Wilderer, oder Du be kommst eine Kugel!" Das war die <Äimme dss Adjunkten Hubert, des Todfeindes des Wilderer-Franz. „Steh, leg Dein Gewehr ab!" klang es wieder. Der Ueberraschte hatte sich srholt. Was gab es da für eine Rettung? Sein Gegner stand vor ihm, das Gewehr schußbereil . . . Der Sturm brauste und sauste; es fauchte und brauste auch im Kopse des Franz. Sollte er wirklich einem Beamten in die Hände fallen, er, der so oft über sie ge lacht? Der Forstbeamte nahm des Wilderers Schweigen als Zeichen der Ergebung. Vor sichtig die Büchse zum Schuß bereit haltend, kam er auf den Waldbach zu, den er über schreiten mußte, um zu dem Ertappten zu gelangen. „Sieb da, der Franz aus der Mühle!" lache er höhnisch. „Wußten's ja, daß Du es warst, der unsere Kapitalhirsche aus dem Wa^de holte. Der Müller wird sich freuen, und die Stasi, die Müllerstocher dazu." Franz knirschte mit den Zähnen vor Wut. „Und nun komm hierher," befahl der Be amte weiter, der es doch nicht für geraten hielt, unoer den Augen und der Waffe /eines unversöhnlichen Feindes den Weg durch das Gebirgswasser zu machen, in welchem er leicht ausgleiten, und so die Herrschaft über sein eigenes Gewehr vertieren konnte. Franz rührte sich nicht vom Fleck. Eben wollte der Adjunkt seinen Befehl wiederholen, als der Sturm zu einem furcht baren Stoße einsetzte. Krachend stürzte eine mächtige Tanne zwischen den beiden Männern nieder. In demselben Augenblick hallte ein Schuß durch die Nacht. Im Sturmwind oing er verloren, wer hatte wohl den Knall ge ¬ hört? * O * Unten in der Mühle am Bergabhang ging der Müller Ebert in der großen Mühlstube aus und ab. Der Sturm duldete ihn nicht im Bette. Am Tisch, hinter der Lampe, saß seine Tochter, die blonde Stasi, bei einer Näherei. Der Müller schien tief erregt zu sein, seine Schritte waren hastig und klangen schwer von den Dielen wieder. Die Tockiter wars zuweilen einen forschen den Blick auf des Vaters hartes Gesicht, wen dete sich aber rasch, ohne ein Wort weiter zu sagen, der Arbeit von neuem zu. „Und es ist uickn mebr auszul asten!" brach der Müller endlich los. Stasi sah ihn mit tirübem Blick an; sie wußte, was der Vater meinte. (Schluß folgt).