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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191303022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-03
- Tag 1913-03-02
-
Monat
1913-03
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.03.1913
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Akkord - Tarifs ist ein bedeutender Um- schwung «myetreten. Dieser Umschwung bat den Sozialdemokraten ein« schwere Ent täuschung bereitet. Wenn die Söhn« der Be amten und Arbeiter der Verwaltung wieder zuströmen, dann ist das nur freudig zu be grüßen. Eine ungerechte Bevorzugung vor anderen Beamten findet nicht statt. Die Bahn-- verhältnisse sind günstig. Die vorgeschriobene Ordnung mutz eingehalten werden. Nach weiteren Darlegungen der Aboni. Behrens (Wirtsch. Vrg ), Hägy (Elsäs ser), Emmel (Soz.) und einer Erwiderung des Ministers wurde der Etat erledigt. Sonnabend: Marineetat. Ta-eSgeschtchte. W» Dokerlatz de» Kaiser* a» da* dotfche Volk. Der Reichskanzler veröffentlicht folgenden Evtah des Kaisers: „Aus Anlatz der Ver lobung meiner geliebten Tochter mit dem Her zog zu Braunschweig und Lüneburg sind mir wie der Kaiserin und dem Brautpaar aus allen Teilen des Deutschen Reiches Glück- und Segenswünsche in solcher Fülle zugegangen, datz es nicht möglich ist, diese Kundgebungen im einzelnen zu beantworten. Hocherfreut über die herzlich« Teilnahme aller Schichten des deutschen Volkes an dem frohen und be deutungsvollen Ereignis möchte ich, zugleich im Namen der Kaiserin und des Brautpaares, allen an den mannigfachen Aeuherüngen liebe voller Anhänglichkeit Beteiligten Hiermitunse ren wärmsten Dank aussprechen. Gott der Herr aber gebe allen den treuen Wünschen, Hoffnungen und Gebeten, mit denen das Deutsche Volk den Herzensbund der jungen Fürstenkinder begleitet, gnädige Erfüllung zum Segen der beiden fürstlichen Häuser und des Vaterlandes/ > Die Kaiserin in Gm»«d«a. Die Kaiserin hat am Freitagabend mit der Prinzessin Vittoria Luise und den: Prinzen Ernst August von Cumberland Berlin im Sonderzug verlassen und sich über Regensburg Passau nach Gmunden begeben, wo sie am Nachmittag des heutigen Sonnabends eintrisst. Zur Begrüßung der Kaiserin auf österreichischem Boden l-at Kaiser Franz Josef den Erzherzog Franz Salvator entsandt, der der Kaiserin auf der Eingangsstation des Salzkammerguts, in Attnpng, einen Blumenstrauß überreicht. Hier findet auch die erste Begegnung mn der rumbevländischen Familie statt, di« dann iun der Kaiserin nach Gmunden fahr:, das in herrlichem Schmuck« prangt. Ueb«raü sind Flaggenmasten und Triumphbogen aufgestellt. Beim Schatzsekretiir Küh« sand am Freitag ein parlamentarischer Abend statt, zu dem die Führer d«r bürgerlichen Par teien geladen waren. Schon vorher hatte der Reichskanzler mit denselben Pavlameietariern Besprechungen gehabt. Es handelt« sich bei beiden Empjängcn um di« Besprechung der Dc lungsnröglichkeiten für di« Militärvorlage, die soeben in allen ihren Teilen ferriggestÄIt sein soll. Für den Gedanken, eine Reichsver mögenssteuer einzuführen, hat d«r Schatzselre- lär nach übereinstimmenden Meldungen weder in München noch in Stuttgart Entgegenkommen gesunden und hat daher auf dem Rückwege nach Berlin Dresden erst gar nicht mehr be rührt. Da die Militärvorlage einerseits nicht ohne Regelung der Kostendeckung verabschiedet, andererseits jedoch angesichts der internationa len Lage so schnell wie möglich Gesetz wer den soll, so haben die gepflogenen Besprechun gen zugleich einer Verlängerung der Session über Pfjngskn hinaus gegolten. Bis zum .Herbst wird di« Erledigung der wichtigen An gelegenheit in keinem Fall hinausgeschoben werden. Erwähnt sei schließlich noch, daß nach Angabe des Berliner Zentrumsorgans, der .Germania", sich die dauernden Kosten für die Militärvorlage auf etwa 200 Millionen, die einmaligen auf rund eine Milliarde be laufen würden. Der U«Sdn«ch des aagarifche« Smeralftreiks. Die sozialdemokratisch« Partei >xü gestern bei der Polizei in Budapest offiziell angem«l det, daß am Montag in ganz Ungarn der Generalstreik beginnen wird. Die Dauer ist ganz unbestimmt. Die Regierung hat 10000 Mann Militär und 1000 Gendarmen zur Unter stützung der Polizei zusammengezogcn. Alle Eisenbahnstrecken werden strengstens militärisch bewacht, weil die Sozialisten überall Attentate gegen die Eisenbahnzüge beabsichtigen. Der Polizeikommandant von Budapest l-at das An suchen der statistischen Parteileitung, während der Dauer des Generalstreiks Versammlungen und Umzüge in den Straßen der Hauptstadt veranstalten zu dürfen, entschieden abgelehnt. Deshalb herrscht ein« ungeheure Erbitterung in den sozialistischen Kreisen. Die Führer er- k.ärten, unter diesen Verhältnissen jede Ver antwortung für di« kommenden Ereignisse ab- zulehnen. Heute ist schon eine groß« Preis steigerung aller Lebensmittel eingetreten, weil die Hausfrauen möglichst viel Vorräte für die kommend« Woche einkaufen. Lie Aufnahme der «ene« Wehrvorlag« tn Fraxkeich, die insgesamt ein« Ausgabe von 635 Millio nen Franks erfordert, ist in den Blättern fast durchweg ein« begeisterte. Die Regierung sucht diese große Forderung der Kammer dadurch numdgerecht zu machen, daß st« den Etat da mit nicht belastet, sondern di« Summ« auf dem Anleileweg« beschaffen will. Trotz allen Redens ist das Publikum doch etwas bedrückt, weniger wegen der neuen Reformen, als wegen der W edereirüübrung der dreijährigen Dienst zeit, wodurch der Heeresetat außer den 635 Millionen Franks noch ein« erheblich« Steige rung erfahren wird. OertttcheS und LächstfcheS. * — Vergangenheit und Zu tuns t geben in dem jetzt zu uns gekomme nen Monat März reichen Anlaß zum Geden ken und Danken. Der 9. März ist Kaiser Wil helms I. fünsundzwanzigster Todestag; am nächsten Tage ward vor hundert Jahren das erste Eisern« Kreuz gestiftet; am 16. März ward der alte Kaiser in der Gruft des Char lottenburger Schlosses neben seinen Eltern, dem König Friedrich Wilhelm ÜI. und der Königin Luise, beigesetzt. D«r 17. März ist der Tag des Aufrufes „An Mein Volk" von 1813 und die Bildung der ersten Landwehr, und der 23. März bringt uns das frühe Osterfest. Geben die ersten Läge Anlaß zur Rück-Erinnerung darüber, was Deutschland in der Vergangenheit war und was aus ihm ge worden ist, so lenkt Osterri den Blick der Nation, wie jedes einzelnen aus die Zukunft. Wie die Zeit heute bestellt ist, weiß jeder,die junge Generation soll sich dah«r klar dar über sein, daß es ihr wohl nicht beschieden sein wird, durchs Leben zu tanzen. Es kön nen auch ohne Krieg Zeiten für sie kommen, welche ihre ganze Körper- und Geisteskraft er fordern. Jin Frühlingsmonat März ist bei Jung und Alt das Hoffen groß, und alle wünschen, daß es nicht getäuscht werden möge. Sonst sorgte sich die Menschheit um ein grünes ode-r weißes Osten:; heute denkt sie nach über Völkerfrieden und Völkerschicksal. Durch eigene Kraft ward für uns die große Vergangenheit errungen, nur eigen« Kraft kann die Zrckunfl ebenso gestalten * - Erpedikionszeit der Kgl. A m t s h a u p t m a n n s ch a f t Glau ch a u. Wir weisen daraus hin, daß die Ge schäftszeit der Königlichen AmtShauptmann- schaft Glauchau vom 1. März bis Ende Okto ber ivie folgt festgesetzt ist: an den Wochen tagen aus er Sonnabends von vormittags 8 bis 12 Uhr, nachmittags von 2 bis 6 Uhr; an den Sonmri enden von vorn:. 8 dis nachm. 3 Uhr. Sonntags ist von 11 bis 12 Uhr nur für dringende Sachen geöffnet. * — P s o r d e - A u l t i o n. Dienstag, den i. März, nachmittags 1 Uhr werden von den: Plerdeversichcrungsverein für das Erz gebirge und Vogtland im Hotel „Bürgergarten" in Stollberg 20 Pferde versteigert. * — AnS der st a a t l i ch c n S ch l a ch t v i e l v e r s : ch e r u n g. Das Ministerium des Innern har verordnet, daß alle von den Behörden in: Rahmen der staat lichen Zchlachtvichvcrjichcrung auszustellenden Beschc nignngen, insbesondere Ursprungszeug nisse, Auslandskarten, Bcfreiungsscheinc und Bescheinigungen über die auf Beitragsershtt tungsanträge gefaßte Entschließung gebühren frei zu erteilen sind. p. Luga«, 1. März. Der hiesige Ortsaus schuß für Jugendpflege veranstaltet Sonnabend, Sonntag und Montag in der Jugend-Lesehalle (Obere Hauptstraße 5) eine Dürerbund-Ausstellung zur Bekämpfung der verderblichen Schundliteratur. Der Zutritt ist jcdcrman gestattet. Geöffnet von 6—9 Uhr, Sonntag von nachm. -1 Uhr an. * velsach i. 1. März. Am 1 April wird hier der Acht-Uhr-Ladenfchluß eingeführt * Aödlttz, 1. März. Auf dem hiesigen Bahn hofe geriet gestern vormittag V,lO Uhr der Bahnhofsvorsteher Martin beim Verschieben von Wagen zwischen Güterrampc und Lokomotive und wurde totgequetscht. * Pir», 28. Febr. Bein: Auflegen de» Riemens auf einen in Gang befindlichen Elevator wurde in einer hiesigen Zellulosefabrik der Ar beiter Karl Milde so schwer verletzt, daß er nach dem Johanniterkrankenhause Dohna-Heidenau übergeführt werden mußte. Dort wurde ihm der Arm unterhalb des Ellbogengelenks abge- nommen. «leine «hr-n». * Gefährliches Sdtel mit ein«« Lefchiag. Auf der Stadtpolizei in Lucka (S.-A) hatte am Donnerstag der Gendarm Koch ein beschlag nahmtes Teschtng abgegeben, das noch nicht ent laden war. Ms nun gestern früh der 20 Jahre alte Bureaugehilfe Kurt Martin die Waffe, von der er glaubte, daß sic entladen sei, in die Hand nahm und auf den 16jährigen Schreiberlehrling Kühler aus Wintersdorf zielte, entlud sich plötz lich die Waffe und der Schuß traf der: Lehrling in die rechte Halsschlagader. Trotzdem ärztliche Hilfe sofort zur Stelle war, starb der junge Mann. Als Martin die schrecklichen Folgen sei ner unbedachten Handlung sah, suchte er sich im Nebenzimmer zu erhängen. Es kamen jedoch rechtzeitig andere Personen hinzu, die ihn ab- schnittcn und seine Ueberführung in das Kran kenhaus in Altenburg veranlaßten. * Gelbstmordchrouik. Der in thüringischen und sächsischen Holzhändlerkreisen bekannte Mit inhaber der Holzhandlung Grenz in Bamberg, Kommerzienrat Milhelm Grenz, hat sich aus der Nervenheilanstalt Neuwittelsbach bei Müncheu, wo er seit einigen Wochen weilte, entfernt und bei Ingolstadt vom Zuge überfahren lassen. Grenz war bis vor wenigen Jahren Major der Reserve bei den Bamberger Kaiserulanen, bat aber wegen einer Liebesheirat den Dienst quittiert. (Wir meldeten bereits gestern über den Vorfall. Es wurde zuerst vermutet, Grenz sei aus unbe kannter Ursache aus dem Zuge gestürzt.) — Mit seinem Jagdgewehr hat sich auf seinem Gute Hollwinkel bei Lübbecke (Westfalen) der Kammer- Herr Regierungsrat Frhr. v. d. Horst erschossen. — Wegen finanzieller Schwierigkeiten vergiftete sich in Görlitz der Inhaber des großen Waren hauses Hermann Berger. — Vor den Augen ihrer Kolleginnen hat sich auf dem Pariser Zentraltelegrapheuamt in Grenelle eine Tele phonistin, deren Mann dort als Inspektor angestellt war, erschossen. Ferner beging die 36jährige Frau des Pariser Gerncinderats Gravier aus Eifersucht Selbstmord. * Eise sechsköpfiae Familie Opfer eines Raubmordes. Im Mittelpunkt von Belgrad wurden der reiche Gutsbesitzer Nathalow und seine aus fünf Personen bestehende Familie in ihrem Hause ermordet aufgefundcn. Der Geld schrank und verschiedene Truhen waren erbrochen und ihres Inhaltes beraubt. Das Küchenperso- ual, die Köchin, ein Stubenmädchen und der Hausdiener sind verschwunden. Man glaubt, daß sic deu Raubmord begangen oder wenig stens begünstigt haben. * «in Fuhrwerk vom «isenbahuzug über fahren. Donnerstag abend wurde auf der Strecke Königsberg Eydtkuhuen ein Fuhrwerk überfahren. Anscheinend ist der Kutscher schlafend auf den Schienen entlang gefahren. Der Kut scher und das Pferd wurden getötet. Katte der MMSrkrSfte a« der deutsch-französischen Menze. Zurzeit beherrscht die Vermehrung der Mili- tärstreitträftc die öffentliche Meinung fast aller europäischen Länder. Besonders stark aber gras siert das Rüstungsfieber in Frankreich, wo man di« dreijährige Dienstzeit wieder einführen wird, nur lediglich deshalb, um die Ziffer der zur Ver fügung stehenden Streitkräfte dauernd zu erhöhen. Außerdem hat die französische Regierung Mehr- forderuugen im Betrage von 365 Millionen zur Verstärkung des Militärs eingebracht. Die Spitze dieser Rüstungen richtet sich ganz offensiv gegen Deutschland. Hat doch General Zurlinden in einem Artikel des „Figaro" auSgeführt, daß nach Durchführung dieser Verstärkungen Frankreich in der Lage sein werde, ein Duell wie den Krieg 1870 siegreich auszufechten. Frankreich werde zu der allen Tradition der französischen Offensive zurückkehren und könne daran denken, das wie der zu nehmen, „was man uns so ungerecht und brutal geraubt hat". Diese kriegerische Sprache des französischen Generals steht aber nicht ver einzelt da, sie ist nur der Ausdruck, wie in Frankreich die hohen Militärs in Gemeinschaft mit den Senatoren die Volksstimmung verhetzen Und um Stimmung für die Rüstungen zu machen, muß die französische Presse das Märchen von deutscher Massenspionagc in Frankreich verbreiten. Der „Exelsior" in Paris erzählt seinen Lesern in einem spaltenlangen Artikel unter der Ueber- schrift: „Ein deutsches Spionagenctz an der Ost- grcnze", daß das ganze Grenzgebiet östlich von Pont ä Mouffon von Deutschen überschwemmt sei. Mele Güter, die an strategisch wichtigen Punkten lägen, waren im Laufe der Jahre nach und nach von Deutschen angekauft worden, die von ihrer Jranzosenverachlung kein Hehl machten. Die Spionenzentrale sei Metz, von hier aus wanderten die Deutschen bis ,St. Mihiel, von wo sie in einem Bogen nach Nancy und Verdun zu sich ausbreiteten und alles ausspionterten. Natürlich handelt es sich hier um absichtlich« Irreführung der öffentlichen Meinung, denn die in jenen Gebieten befindlichen Deutschen sind harmlose Arbeiter, die zwecks Arbeit sich dort aufhallen. . . Unsere Karte zeigt die militärische Situation an der nach französischer Meinung gefährdeten Grenze ' Ueder 3« Pers»«» bet ei«e» Hoteldraad« umgekomme«. Bei einem Hotetbrand sind tn Omaha (Nebraska) mehr al» 2V Personen den Flammen zum Opfer gefallen. * Schwer« Verbrecher. Vor dem Schwur- gericht in Hagen (Westfalen) hatten sich gestern die Brüder Johann und Ludger Wippich und Wilhelm Retberg zu verantworten Die Ange klagten hatten in der Nacht vom 30. zum 3t. August vorigen Jahres zusammen mit einem später auf der Flucht erschoffenen Bruder der beiden Wippich, bei einem Einbruch überrascht, im Ennepetal 5 Polizeibeamte durch Revolver- schliffe teilweise schwer verletzt. Das Urteil lautete gegen den bisher unbestraften Ludger Wippich auf 4 Jahre Zuchthaus, gegen die schwer mit Zuchthaus vorbestraften Retberg und Johann Wippich auf 12 bezw. 15 Jahre Zucht haus. * Aus Eifersucht hat in Warschau ein Bäcker meister seine junge hübsche Frau, die er erst Weihnachten geheiratet hatte in den glühenden Backofen geworfen; als die Gesellen die unglück liche Frau befreien wollten, war ihr Körper bereits vollständig verkohlt. * Eine Kindesmörderin. Die Fran de« Bergmanns Schulz in Amanweiler (Lothringen) hat tingestanden, ihre beiden jüngsten Kinder, einen Knaben und ein Mädchen im Aller von fünf und sieben Jahren, auf einer Reise im Sommer 1912 in den Neckar gestoßen und ertränkt zu haben. * Großes Schadeafever in Sau Sebastian. Stach einer Blättermeldurig aus San Sebastian ist das dortige Theater Dela Bella« Artes am Donnerstag abend durch eine Feuersbrunst zer stört worden. Bei dem Brande wurde ein Feuerwehrmann schwer verletzt. Durch das sich weiter ausbreitende Feuer sind außerdem noch 7 andere Gebäude eingeäschert worden. * Raubmord. Zn der Nähe des Bahnhofes von Mangou wurden zwei Russen ermordet und ausgeraubt. Man vermutet, daß Chunchnsen die Täter sind. * Sich selbst gestellt. Der wegen Unter schlagungen und Urkundenfälschung steckbrieflich verfolgte Direktor der Zweigniederlassung Oschers leben von der Mitteldeutschen Privatbank, Hugo Engelsmann, stellte sich der Staatsanwaltschaft in Halberstadt, nachdem er längere Zeit in Lyon und Marseille verborgen gelebt hatte. * Verhaftuug von Kalschmlluzeru. In einer Privatzahnklinik in München ist eine Falschmün- zer-Werkstätte entdeckt worden. Die Polizei ver haftete in der Goethestraße den Zahntechniker Spieß und seinen Geschäftsteilhaber Schneider, die falsch« Zehnmarkstücke heraestellt hatten. Das Treiben ist durch ihre Angestellten der Polizei zur Kenntnis gekommen. * Verhaftung eines Kasfeuräubers. Der An führer der oberschlesischen Kassenräuberbande, die im Dezember den Raubübersall auf den Geld- transport der Katiowitzer Aktiengesellschaft unter- nommen hatte, ist gestern in Gleiwitz festgenom men worden. Es ist der frühere Bergarbeiter Franz Boritzka in Neudorf. 7000 Mark, zwei Browningpistolen und Hunderte von Patronen wurden in seiner Wohnung vorgcfunden. Seine Familie wurde mit verhaftet. * Verhaftete Vriefmarkeubiebe. Aus Mül hausen im Elsaß wird gemeldet: Hier wurde der Italiener Rogali müer dem dringenden Ver dachte verhaftet, an dem Einbruch in die hiesige Steucrkasse und in das Postgebäudc in Dörnach, wo für über 100 000 Mark Briefmarken gestoh len worden waren, teilgenommcn zu haben. Bei der Haussuchung wurden eine größere Menge Briefmarken und andere Gegenstände gefunden, die zweifellos von den Einbrüchen herttihrcn Ferner wurden zwei weitere verdächtige Italiener verhaftet. * Umfangreiche Zigarrendiebstählt. In Rei lingen bei Mannheim ist man großen Diebstählen von Zigarren auf dicSpurgekommen. Das Diebes gut wurde, soweit bis jetzt zu übersehen ist, in der Umgegend in aller Stille abgesetzt. Ein Gcndarmerieaufgeboi hat mit der Ortspolizei zusammen umfassende.Haussuchungen norgenom- men und bis jetzt 13 Personen verhaftet. In die Sache sind noch zahlreiche Abnehmer ver wickelt. * Nach Unterschlagnna von 115 00t» Krone« ist aus Elisabethpol (Ungarn) ein russischer Kutscher namens Abramowitsch mit seiner Ge liebten flüchtig geworden. Das Pärchen konnte jedoch in Zürich verhaftet werden. * Gin Werber »er Fremdenlegion verhaftet. Wie die „Franks. Kl. Pr." meldet, wurdc aus der Zeil der 20jährige Handlungsgehilfe Martel verhaftet, der für die französische Fremdenlegion angeworben hat. Martel gab selbst zu, daß er im vorigen Sommer wegen einer in seiner Stellung begangenen Unterschlagung nach Paris flüchtete und dort mit einem Agenten zur Wer bung für die Fremdenlegion tättg war. Um die Weihnachtszeit kehrte Mariel nach Frankfurt a. M. zurück und warb dort gleichfalls für die Frem denlegion. Es gelang ihm, drei junge Leute zu überreden; mit anderen stand er noch in Unter handlung. * Verwüstete Kirche. Die Kirche von Neu- illy-Plaisance in Frankreich wurde von bisher unbekannten Uebeltätern vollständig verwüstet. Alle Kruzifixe, Heiligenbilder, sowie gottesdienst- lichen Gegenstände wurden zerstört. * Die russische« Aubiläumsmarken mit dem Bildnis VeS Zaren werden von Markenlieb habern einmal sehr gesucht sein; denn der eben erst begonnene Druck derselben ist bereits wieder mit der eigenartigen Begründung eingestellt worden, daß eS eme MajestätSbeleidigung sei, wenn das Gesicht des regierenden Zaren abge stempelt werde. Allerdings will man, sobald die Festlichkeiten anläßlich des 300jährigen Roma- nowjubiläumS vorüber sind, mit dem Verkauf der bereit» hergestellten Marken fortfahren.
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