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AlW W HchMri»EriiNhiilel Kmkign Nr. 50. Sonntag, den Ä März 1013 40. Jahrgang Städtische Sparkaffe Hohenstein-Ernstthal. Verkehr im Monat Februar 1913. 1534 Einzahlungen in Höhe von 198154 15 H 655 Rückzahlungen in Höhe von 179532 „ 72 „ Mehr-Einzahlungen 18621 43H Der Gesamt-Umsatz bclrug 477678 96 Eröffnet wurden 151 und erloschen sind 99 Konten. Eiulagen-Zinssuß 3>/2°.g. Tägliche Verzinsung. Sperrungen gegen Kontrollmarken. Gemeinde-Giro-Verkehr. Ausleihungen gegen Hypothek und Lombard. Geschäftszeit: vorm. 8—12 u. nachm. 2—5 Ubr. Geschäftszimmer: im Stadlhause am Neumarkt. Kaiser and Pächter. Der vielgenannte Pächter Hellmut ^ohst auf dem Vorwerk Rehberg des kaiserlichen Gi'es Kaoincn, von dem der Kaiser kürzlich nn Landwirrschaftsrat mitgeteilt hatte, das; er U i: wegen Untauglichkeit „Hinausgeichmissen" habe, bleibt vorläufig in seinem Pachtverhält nis, denn die Klage des Kaisers aus Kündi gung und Räumung zum 1. Juli 1913 ist so eben, >vie schon gestern gemeldet, in erster Instanz vom Landgericht Elbing abgewiesen worden. Der Pachtvertrag laust noch fünf Jahre. Wie einst der „Müller von Sanssouci" dürste auch der „Pächter von Kadinen" eine historische Persönlichkeit werden. Als Kaiser Wiltelm im Jahre 1898 das Gut Kadinen übernahm, befand sich das Vorwerk Rehberg bereits über 15 Jahre in den Händen der Familie Sohst, deren Pachtvertrag noch bis zum Ja! re 1918 laust. Vor einigen Jabren entstanden nun Differenzen zwischen der Guts- vcn cituug und dem Pächter über den Zu- stann des Gutsgebäudes, das von Grund aus instand gesetzt werden sollte. Da die Kosten hierfür auf 20 000 Mark veranschlagt worden waren, lel nte der Pächter die Uedernahme die ser Summe ab. Die Gutsverwaltung suchte nun im Prozeß- wege einen Umbarl herbeizusühren, sie wurde aber schließlich vom Oberlan.wsgericht Marien werder mit ihrer Klage abgewiesen Sohst aber angehalten, eine Ausbesserung vorzunehmen, deren Kosten auf 700 bis 800 Mark geschätzt wurden. Die Gutsverwaltung hielt es jedoch für angebracht, c nen Neubau aruzusühren. Sollst sollte ein Fünftel der Kosten, die Fuh ren usw. übernehmen, und er erklärte sich hier mit auch unter der Bedingung einverstanden, das; seine Pacht verlängert würde. Das wurde icvoch von der Gutsverwaltung abgelehnt; es mm a ermals zu einem Zivilprozell, der in den beiden obersten Instanzen, dem Ober landesgericht und dem Reichsgericht, von dem Pächter gewonnen wurde. Nun sollte Sohst das Vorwerk räumen; es wurde ihm die Kündigung zum 1. Juli d. I. zugestellt, die der Pächter jedoch nicht aner kannte, weil sie entgegen dem Pachtvertrag war, der ein Kündigungsrecht. des Verpächters überhaupt nicht vorsieht. Falls ihm für seine Aufwendungen an Inventar, Wintersaat, Ar beit usw. e'ine angemessene Entschädigung Aus gesprochen werden würde, wollte Sohst, um einem weiteren Prozehe aus dem Wege zu gehen, das Gut trotzdem räumen. Dem Ein wand der Gutsverwaltung gegenüber, das; der alte Vertrag infolge Uebernahme des Gutes durch den Kaster keine Gültigkeit mehr habe, erkürte Sohst, daß der Pachtvertrag 15 Jchre hindurch stillschweigend anerkannt worden sei und auch in Zukunft Gültigkeit haben müße. De Zivilkammer des Landgerichts Elbing trat dieser Auffassung bei und wies den Kaiser mit seiner Klage auf Aufrechterhaltung der Kündigung ab. Die Rechtsbeistände des Kaisers hatten namentlich lervorgehoben, daß der Verpächter nicht au eine bestimmte Frist gebunden sei; laut einem Paslus in dem Vertrage solle dem Pochier eine Entschädigung von 8000 Mark zugestanden werden. Demgegenüber forderten die Rechtsanwälle des Pächters Sohst eine Entschädigung von 15 000 Mark, wie dies im Vertrag ausdrücklich vorgesehen sei. Da in dem Vertrag nichts von einer jederzeitigen Kündigung stehe, unterliege der Vertrag der Auslegung des Gerichts, wobei die Grund sätze von Treu und Glauben und die Ver- kelrssstt; maßgebend seien. Der Pächter wäre von dem Vorbefitzer, Landrat Birkner, voll ständig darüber beruhigt worden, daß der Kaus die Miete nicht breche. Das Gericht kam nach längerer Beratung zu der Ansicht, daß der Rechtsslandpunkt des Beklagten durchaus akzeptabel sei. Dem Kläger wurden auch samt- liche Kosten auserlegt. Der Balkanwirrwarr. Ten einleuchtenden Versicherungen von,der S.eigerung des allseitig gelegten Verlangens nach baldigem Frieden und der Möglichkeit, d.- erschöpften Staaten der Kriegführenden in Ru'e wieder auszurichten, stehen Konstanti- n peler Meldungen entgegen, die von dem P aue neuer türk scher Truppenlandungen wis sen wollen. Nachdem zu Beginn des vorigen Monats wiederholte Landungsversuche erfolg los gcbbeben waren, wenn sic den Türken auch nicht entlecnt die von bulgarischer Seite behaupteten Opfer gekostet l alten, ist jetzt kaum ein günstigeres Ergebnis wiederholter Versuche zu erwarten. Die Besprechung des Großwesirs mit den Botschaftern Rußlands und Frankreichs soll zur Vereinbarung neuer Friedensbedingungen l gefü rt haben. Die Türkei erklärte sich dar nach zur Abtretung Adrianopels bereit, wenn ' die von den Bulgaren geforderte Grenzlinie Midia—Rodosto auf die Linie Jniada—Enos zurückvevlegt Wersen würde. Der Türkei würde in Europa dann etwa ein dreimal so großer Besitzstand verbleiben wie bei der Festlegung einer Grenzlinie Midia—Rodosto. Die Lan-ungsversuche Enver Beis bei Scharköi, über die gemeldet worden war, daß sie völlig mißglückt gewesen seien, waren, wie man dem „Tag" aus Konstantinopel schreibt, ein voller Erfolg für die Tücken; doch schon während der Ausschiffung läm aus Konstantinopel der Einschiffungsbefekl, weil die Truppen nach Gallipoli beordert werden sollten, wo sie not wendiger seien. Enver Bei hatte das Gefecht mit großer Kaltblütigkeit von morgens bis abends von einem kleinen Feldftuhk aus ge leitet, bei dem ein Kohlenfeuer angelegt wor den war über dem sich der frühere Militär- attachee in Berlin ab und zu die Hände Wärmle Als letzter begaül sich Enver Boi mit den Verwundetrn wieder an Bord. Die Petersburger Konferenz, die über den bulgarisch-rumänischen Entschädi- gu igsslreit ihr Urteil abgeben soll, hat noch nicht zusammenlreten können, da die Vor verhandlungen noch nicht beendigt wurden. Das Gerücht, daß nur zwei Mächte, und zwar Deutschland un) Rußland allein, die Entschei dung treffen sollten, wurde von amtlicher Petersburger Stelle für grundlos erklärt. Die Entscheidung wird vielmehr von den Botschaf tern der sämtlichen sechs Großmächte Europas getrosten werden. Die Londoner Botschafterreunion befaßte sich nncht mit der albanischen Frage, die zunächst den russisch-österreichischen Sonder- bcratungen Vorbehalten bleibt, sondern mit der Auffindung einer Formel zur Beilegung des rumänisch - bulgarischen Gegensatzes. Leider wurde die Formel noch nicht gefunden. Die Türker, der 9 Millionen Mark von einer französisch-belgischen Finanzgruppe vor geschossen wurden, ersucht die italienische Regierung um Zahlung der zugesicherten Ent schädigung für Tripolis in Höhe von 50 Millionen. Deutscher Reichstag. 122. Sitzung vom 28. Februar. Die zweite Lesung des Etats der Reichs eisenbahnen wird fortgesetzt. Abg. Pei rotes (Soz.): Ms vierter Elsaß-Lothringer muß ich hier Arbeiter wünsche vorbringen. Lieber möchte ich im elfaß-lotlringischen Landtage sprechen, dort ver stellt man uns besser. Wenn man dort diesen Etat beraten würde, könnte die Verhandlung sehr vereinfacht werden. Das will der Kanz ler aber nicht, weil er mit unserm Landtag nicht so leicht sertig wird, wie mit dem Reichstag. Elsaß-Lothringen mutz an den Ueberschüssen aus den Einnahmen der Reichs eisenbahnen teilnehmen, oder wenigstens die von ihm vorgeschossenen Gelder einigermatzen verzinst erhalten. Me Beamten und Arbeiter werden schlecht bezahlt. Elsaß-Lothringen hat viel zu wenig Eisenbahnen. Die Schuld daran trägt der Militarismus, der nicht immer so spatzhast ist wie am Aschermittwoch in Stratz- burg. Die Grafenstadener Fabrik hat ihre Be triebe getrennt, wodurch unser kleines Land 70 000 Mark Steuern einbüßt. Der Fabrik direktor, der wegen angeblich französischer Agi tation entlassen werden mutzte, ist wegen sei ner Gesinnung bestraft worden. Der Eisenbahn- mühster scheint über die Tätigkeit der Arbeiter ausschüsse ebenso schlecht. informiert zu sein, wie der Gutsherr von Kadinen über den Pet- kuscr Roggen. Der Minister meinte, wir bräch ten unsere Beschwerden nur vor, um die Ver waltung herabzusetzen. Ich weiß nicht, ob es zu den Pflichten der preußischen Minister ge hört, die Ehrlichkeit politischer Gegner in Frage zu stellen. Wenn das der Fall, so freue ich mich, nicht Minister zu sein. (Präsident Kämpf rügt diesen Vorwurf gegen den Minister, wenn er auch nur in bedinater Form gemacht ist.) Abg. Kuckhoff (Ztr.): Die Beamten im Lande freuen sich mit uns über die Ein stellung der Zulagen in den Etat, aber sie »rechnen dann aus eine dauernde Einrich tung. Der Reichstag wird fest bleiben, wie bei der Post. Wir denken da gar wicht an Folgerungen für die preußischen Eisenbahnen. Die Budgetkommifsion hat die Schaffung wei terer Assistentenftellen und Beurderungsmöglich- koit für Stationscsiätare gefordert. Wir wol len nicht gegen die Tendenz uns wenden, Ar beiten, die von Beamten geleistet wurden, mehr und mehr den Diätaren zu übertragen; aber die bereits vorhandenen Beamten dürfen dar unter nicht Schaden leiden. Wir denken nicht daran, wie die Sozialdemokratie es tut, unsere großen politischen Ziele mit den Wünschen für die Beamten zu verquicken. Aber dafür wün schen wir auf der anderen Seite, daß unsere Forderungen von den Ministern um so mehr berücksichtigt werden Abg. Jckler (natl.): Die Zulagen für die Bahnassistenten halten wir für ebenso be- I rechtigt und notwendig wie die für die Post beamten. Das Lokomotivsührerpersonal ver langt mit vollem Recht eine Einrechnung der NebeneinkünOe in das pensionsfähige Einkom men und eine Verlängerung der Ruhepausen. Zur Prüfung der Arbeiterwünsche sollte man eine eigene Kommission einsetzen. Leider machen sich gegen die Wünsche der Arbeiter jetzt vielfach Gegenströmungen bemerkbar. Die beschränkte freie Aerztewahl muß den Eisen- balnen gewährt, die Urlaubsverhältnisse müs sen geregelt werden. Preußischer Eisenbahnminister v. Brei te n b a ch: In der Beurteilung des neuen Aus dämmernden Nächten Original-Roman von Anny Wothc. ^op^rixlU INI > bx Wotre, Voigrij-. V1 Zoits. (Nachdruck verboten.) „Nicht Ihretwegen," fuhr Illings fort, „sondern um das arme, von Ihnen betrogene Weib lasse ich Sie frei. Aber ich habe zwei Bedingungen zu stellen. Die erste ist, daß Sie jeden weiteren Verkehr mit Fyui Bonato, die Sie Frau Dörbing nennen, ausgeben. Und die zweite ist, daß Sie versuchen, ein ge- regelics und anständiges Leben zu führen, ohne Baron- oder Grafentitel. Ich werde Sie beobachten lassen, und bei dem ger'mgsten Ver such zu neuen Verbrechen würde ich unnach- sick.tlich gegen Sie einschreiten, we l ich nicht zugsben darf, daß Ihnen vielleicht noch andere zum Opfer fallen." Roman Bonato sah mit zuckenden Lippen vor sich hin. Seine Glieder schlotterten, und es war, als wolle er haltlos zusammenbrechen. „Sie setzen viel Vertrauen in mich, Mister Illings," meinte er voll tiefer Bitterkeit. Prüfend glitt Illings Gesicht über ihn hin. „Es gibt zwei Wege zur Sühne," entgeg nete er ernst. „Zu beiden will ich Ihnen die Mittel geben. Wählen Sie." Er kielt ihm einen kleinen Revolver und c.nc mt Banknoten gefüllte Brieftasche ent gegen. Romans dunkle Augen glühten unheimlich auf. Einen Augenblick war es, als ob er schwanke; dann aber streckte er schnell ent- jch'osjcn die Hand nach der Waffe aus. Illings neigte last feierlich das Haupt. „Dieser Augenblick löscht vieles aus," be- tonte er ernst. „So gehen Sie denn, — und Gott möge Ihnen gnädig sein." Cavlotta Dörbing warf sich wie wahnsinnig dazwischen; aber ehe sie Roman die Waffe entreißen konnte, latte er das Zimmer ver lassen. Illings wandle sich ihr mit einem leisen, mokanten Lächeln zu: „Sic hät.en natürlich lieber die gefüllte Brieftasche genommen. Aber ohne Sorge, — ist stelle Sie nicht vor eine gleiche Wahl." „Er wird sich töten," schluchzte die dicke Frau auf. „Ich ertrage es nicht." „Haben Sie keine Sorge; er tut es nicht. Wenn ich nur einen Augenblick lang im Zwei fel gewesen wäre, hätte ich ihm keine Waffe gegeben. Im übrigen können Sie Herrn Bo nato sagen, daß bis morgen mittag mein Anwalt bereit ist, die Waffe gegen die Scheine einzutaufchen, wenn er wünscht. Jetzt aber, meine Gnädige, komme ich zu Ihnen." „Was wollen Sie?" schrie Carlotta auf, die dicken Hönde verzweifelt ringend und die blaßblauen Augen wild aufroißend. „Sie brauchen nicht zu sterben," gab er sarkastisch zurück. „Sie kennen meine Bedin gungen, daß, Sie fortan fern vor. Roman Bo nato Ihr Leben beschließen werden." „Wovon soll ich denn leben?" schluchzte sie. „Tas wird sich finden. Zuerst verlange ich von Ihnen zu wissen, ob es wahr, daß Ethel Dörbing Ihr leibliches Kind ist?" „Ja," gab Charlotta tonlos zurück. „Weshalb wußte Ethel nicht, daß sie Ihre Tochter ist?" „Weil ich sie haßte, weil ich ihren Vater gehaßt labe. Gezwungenermaßen wurde ich einst seine Gattin. Er war ein pedantischer Geehrter, ein Bücherwurm, ein Mann, der mich peinigte und quälte und mir jede Le bensfreude versagte und nicht verstand, daß eine Künstlerin — ich war Schauspielerin — andere Ansprüche an das Leben stellt, als ein Denker und Träumer. Eines schönen Ta ges verließ ich ihn und das Kind, das mich mit seinen verhaßten Augen ansah. Als er kurze Zeit nachher starb, zwang mich die Be hörde, mich des Kindes anzunehmen. Ich brachte es in ein Kloster und gab mich für eine Verwandte des Kindes aus, nur um keine Pflichten und Rechte an dem Kinde zu haben, die ein öfteres Sehen nötig machten. Das große Vermögen, das mir mein Mann, Professor Dörbing, hinterlassen, war bald auf- grbraucht. Da Roman Bonato aus meinen Wunsch Ethels Vormund wurde, konnten wir auch über Ethels Anteil verfügen. Es wurde uns unter unseren derangierten Verhältnissen zuletzt schwer, die Erziehungsgelder ,für Ethel aufzutreiben, und ich entschloß mich, wenn auch nur widerwillig, Ethel als Stütze und Gesellschafterin bei mir aufzunehmen. Die Abneigung, die das Mädchen von Anfang an gegen mich an den Tag legte, erschwerte unse ren Verkehr ungemein; und da das Unqlücks- kind zum Ueberfluß sich auch noch in Roman verliebte, was ich aus leicht begreiflichen Grün den nicht dulden wollte und nicht dulden durste — —" „Ging sie ins Wasser," ergänzte Mster Illings spöttisch. „Ja, Sie haben in jeder Weise brav für Ihre Tochter gesorgt; ich möchte nun aber nicht, daß das arme, junge Ding, das Sie schutzlos im fremden Lande zurück ließen, noch weiter die beglückende Art Ihrer Mutterliebe genießt. Ich verbiete Ihnen, sich jemals wieder Fräulein Ethel zu nähern noch irgend welche Rechte an sie geltend zu machen. In diesem Falle würde ich mich verpflichten, Ihnen bis zu Ihrem Lebensendc eine Rente zu zahlen, die es Ihnen möglich macht, unter bescheidenen Verhältnissen behaglich zu leben. Von dem Augenblick an, wo Sie versuchen, sich Ihrem Kinde, wenn auch nur brieflich, zu nähern, hört meine Verpflichtung Ihnen gegen über auf. Haben Sie mich verstanden?" Frau Charlotta rang die Hände. „Ich unglückseligste aller Frauen," jammerte sie. „Auch mein Kind soll ich für ewig ver lieren, mein einziges Kind!" „Lassen Sie gefälligst die Komödie und antworten Sie mir: Wollen Sie auf meine Bedingungen eingehen oder nicht?" „Was bleibt mir denn anderes übrig!? Sie haben ja weder Mitleid noch Nachsicht." „Nein, mit Leuten Ihres Schlages nicht. Noch heute werden Sie dieses Hotel und Monte Carlo verlassen. Mein Anwalt wird Ihnen noch beule alles Erforderliche zustellen und dafür sorgen, daß Ihre Rechnung hier im Hotel beglichen wird. Magna Skaare aber wird nichts aus diesen Räumen mitnehmen, als das kleine, elfenbeinerne Kruzifix dort an der Wand; ich sah es früher in ihrem Eltern- Hause. Der ganze andere Plunder, auch der Schmuck, falls solcher noch vorhanden, soll Ihnen gehören, damit nichts mehr die Unglück liche an eine Zeit erinnert, wo sie in einer Welt des Scheins gelebt." Er nahm ohne Umstände das Kreuz von der Wand und steckte es in seine Tasche, dann schritt- er aus der Tür. Mit weit aufgerissenen Augen blickte Char lotta ihm nach Sie schluchzte heiß auff; aber aus dem Schluchzen klang es wie ein versteck tes Lachen. Dann begann sie eiligst zu packen. Mit fieberhafter Hast warf sie alle Sachen in die geöffneten Koffer. Plötzlich aber weinte sie wirklich. > ! ! Ist „Roman," kam es von ihren Lippen, die jetzt ohne Schminke blaurot erschienen. „Roman! Vielleicht ist er tot." Da aber ging die Tür aus, und Roman wankte bleich und gebrochen ins Zimmer und flüsterte, in einen Sessel fallend: „Ich konnte es nicht tun, Charlotta; ich war zu feige." (Fortsetzung folgt.) Orsks! 6 sr Lsiäsnksus Oksmnil?, Keke?08t- u. kroneiE »"LL