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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.03.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-03-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191303022
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130302
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130302
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-03
- Tag 1913-03-02
-
Monat
1913-03
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.03.1913
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reihen zu lassen. Schon am 12. Februar war die ganze preußische Armee mobil gemacht, aber noch immer fand Napoleon in Paris keinen Anlaß zu besonderen Maßnahmen, nach dem er neue allgemeine Aushebungen ange ordnet hatte. Seine Mißachtung der Verhältnisse baute sich auf seine Ueberzeugung von dem Charak ter der beiden Fürsten ans, die bald seine er klärten Gegner sein sollten. Der russische Zar (geboren 1777) hatte wenig von einer kraft vollen Herrschernatur an sich. Von Haus aus zum Hange für das Uebersmniiche veranlagt, durch die seiner Thronbesteigung vorangehende Ermordung seines Vaters, des Kaisers Paul, in seinem Gemüt bedrückt, wechselte er häufig in seinen Stimmungen. Er sah in Napoleon anfänglich einer: Feind jeder Monarchie, ließ sich aber schnell zur Bewunderung für dessen Genie Hinreißen, wie dies namentlich auf dem Füvstentage zu Erfurt (1808) in d e Erschei nung trat. 1812 war er auf dem besten Wege, mit Napoleon Frieden zu schließen, wenn ihn nicht Freiherr von Stein, General von Clause witz und andere entschlossene Männer Kwon abgebracht hätten. Ein Förderer der russischen Kultur hatte er doch trotz aller Freundschaft für den Preußenkönig nur russische politische Interessen im Auge, und die Deutschen haben keinen Anlaß, ihm besonders dankbar zu sein; denn in Wahrheit mußte der russische Beistand von ihnen recht teuer bezahlt werden. Alexan der gab auch 1815 die Anregung zur Heili gen Allianz, diesem Fürstenbündnis, das schließlich zur Dienerin argwöhnischer Verfol gungen wurde. Schon 1825 starb der Zar, dessen letzte Lebensjahre verdüstert waren. Alexanders 1. direktes Gegenbild war König Friedrich Wilhelm Al. von Preußen (geboren 1770), ein schlichter, gerader, jeder Ueber- schwänglichkeit abholder Mann, als Fürst spar sam, tätig, Feind jeden Prunkes. „Den beiten Mann" hat ihn seine Gattin, die temperament volle Königin Luise, genannt; er war auch ein eifriger Soldat, ein hervorragender Kavalle rist. Aber diesen rühmenswerten Zügen stan den auch eine gewisse Unbeholfenheit, ein Man gel an staatsmännischer Voraussicht und eine Unentschlossenheit gegenüber, die ihn viel zu sehr nachgiebig erscheinen ließen. Das war der Fall gegenüber Napoleon, sowie später gegen über Rußland und Oesterreich. Als nach Kai ser Alexanders Tod des Königs Schwiegersohn Nikolaus Kaiser von Rußland wurde, kam in Petersburg gar das Wort auf: „Wir weisen Preußen seinen Weg an." König Friedrich Wilhelm 3. konnte sich mit selbständigen Geistern nicht stellen; so ist ihm der patriotische Freiherr von Stein, der Napoleons glühendster Gegner war, niemals sympathisch gewesen. Bis zum Tode der Königin Luise (1810) wußte ihm diese Zu versicht stir einen Umschwung der Zeiten cin- zuflößen, aber dann kam die alte Unent schlossenheit wieder. Allerdings darf nicht ganz vergessen werden, daß der König mit einer Zorstörung se nes Thrones rechnen mußte, wenn Napoleon auch 1813 den Feld zug gewann. Wohl hatte Kaiser Alexander den König vor 1806 zu einem ewigen Freund schaftsschwur am Sarge Friedrichs des Gro ßen in der Garnisonkirche zu Potsdam ge- drängt, eine Szene, der des Königs ganzes Naturell widerstrebte, und Friedrich Wilhelm 3. hatte dann auch seine Erfahrungen mit der russischen Freundschaft gemacht, eine Tatsache, die man sich für sein Verhalten 1813 merken muß. Schon vor dem Abschluß des Vertrages von Kalisch, der noch keine Kriegserklärung bedeutete, hatten russische Kosaken am 22. Februar den Versuch gemacht, Berlin den Franzosen zu entreißen. Der Versuch miß glücke indessen, die russischen Streitkräfte waren zu schwach, und die erwartete totale Volkserhebung blieb aus. Es gelang, eine Anzahl französischer Kanonen unbrauchbar zu machen. Aber die Berliner waren selig, hatten sie doch die Kosaken gesehen, die nun geraume Zeit als die Befreier Deutschlands galten und mit Schnaps und Speck und allem, was ihnen sonst behagte, nach Kräften regaliert wurden. Für den Krieg haben sie indessen wenig geleistet. Daß sie sehr kinder lieb waren, rechnete man ihnen noch extra zu gute. Mit ihren langen Haaren, hohen Mützen, Piken und Kantschus bildeten sie auf ihren Kleppern abenteuerliche Gestalten. Als sie etwas eingelebt waren, wurden sie auch gelegentlich mal dreist. Wenn der Kantschu dann auf ihrem eigenen Rücken tanzte, nah men sie es nicht groß übel. Für alle feurigen Seelen bildete das Ziel das Freikorps des Majors von Lützow, eines Wasfengefährten Schills, die „schwarzen Ge sellen", deren Werbestätte im „Goldenen Szepter" zu Breslau war. Zu ihnen gehörten der Poet Theodor Körner, der Turnvater Jahn, Friesen, ein wackerer Turngesell, u. a. Die schwarze Uniform war deshalb gewählt, weil die Eintretenden gleich ihre Eigenen An züge mit verwenden sollten. Di- Lützower hatten den höchsten Mut; daß sie im Kriege nicht so viel leisten konnten, wie sie hofften, lag an anderen Umständen, für die sie nicht konnten. Kircheuuachriehterr. Aarochie St. Frinitatis zu Koyenkein-Krussthak. Bom 22. bi« 28. Februar 1913. Getauft: Johanne Hildegard, T d. Strumpfwbker« Max Bruno Franke vier. Lora Elfriede, T. d Fadnkwc- ber« Karl Faevrich Reichenbach. Johanne» Willy, S d. Fad'ikwebcrs Robert Arthur Beyer. Max Paul, S. d. FabrttwebcrS Friedrich Louis Koch. Getraut: EtationSarbeiter Karl Paul Korb, Witwer, und Ida Anna Manecke, hier. Am Sonntag Liitme, den 2. Mär,, vormittag- 9 Ubr Predigtgottesdicnst: Ev. Joh. Id, 17—2d Herr Pastor Schmidt. Hieraus Feier de« heiligen Abendmahl». Cv -lmh. JünglingSvercin abends halb 8 Uhr im Ge meindehaus. Ev -luth Jungsrauenvercin abends halb 8 Uhr im Ge- memdebou-. (Liede kran, miibringen.) Krauenveretn: Dienstag abend Versammlung in Bad Grnstihal. Donucrerag uvcad S Uhr PassionSandacht in der Kirche. Wochenumt Herr Pastor Boeßneck. Marachte St. Eßriaop-ort zu Kohrutlein chrnüt-al. Vom 22. bis 28. Februar ISI3. Getauft: Erich Waller, S. d Färber« Ernst Paul Acker mann. Paul Otto, S d. Handschabzuschneiders Otto Albin Lässig. Karl Richard, S d. Schlossers Karl M >x Gründe g. Getraut: Der Fabrikbesitzer Kurt Röhl und Charlotte Elisabeth Clauß Begruben: Christiane Marie Auguste, T d Fabrikanten Jobann Friedrich Wilhelm Böttger. 58 I. IO M. 6 T. Auguste Wilhelmine, Ebefrau des Strumpswirkers Christian Hermann Müller, Ü6 I. 4 M. 19 T. Klara Frieda, T. d. Maurers Kurl Robert Clauß 4 M. 14 T. Am Sonntag Lätare. den 2. März, vormittag« 9 Uhr Hauplgoncsoicnst, Predigt über: Joh. 15, 17—25. Herr Psarrer Albrecht. Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den konfirmierten Jünglingen. Abends 6 Ubr Beichte und Kommunion. Anmeldung Sonnabend 3—5 Ukr erbeten. Vormittags 9 Uhr Piedigtgottesdienst im Hüttengrund- bctsaalc. Donnerstag, den 8. März, abends halb 9 Uhr Passions andacht im Waisenbaus- und Hüttcngrundbetsaale. Ev.-luih. Jungsrauenvercin abends 8 Uhr im VercinS- lokale. Evang.»luth. Jünglingsvcrein abends halb 8 Uhr im Vcreinslokalc. Vortrag über die deutsche Armee. Alle kommen ! Landcskirchliche Gemeinschaft abends halb 9 Uhr Breite- slraße 31. Montag, den 3. März, abends halb 9 Uhr Evang. Ar beiterverein im Bercinslokale. Wochenamt Herr Pastor Dybeck. Mo« Am Sonntag Lätare, den 2. März 1913, vormittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Joh. 15, 17—2b. Herr Pfarrer von Dosky. Vormittags halb II Uhr Beichte und Feier des heiligen Abendmahls. Herr Pfarrer von Dosky. Nachmittags 2 Uhr Prüfung der Konfirmanden des Pfarramtes. Nachmittags 3 Uhr TaufgotteSdicnst. Abend» 7 Uhr Jünglingsvcrein. Montag, den 3. März 1913, nachm. 4 Uhr Missions- kränzchcn. Abcnds 8 Ubr Bibelstunde in der Nutzunger Schule. Freitag, den 7. März 1913, vormitltagS 10 Uhr Wo chenkommunion. Herr Pastor Schödel. Wochcnamt Herr Pfarrer von Dosky. Aon chersborf. Am Sonntag Lätare, den 2. März, vormittags 9 Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Böttger. Danach Beichte und heiliges Abendmahl. Nachmittag« halb 2 Uhr Prüfung der Konfirmanden des Herrn Pastor Böttger. Alle Ellern und Paten der Konfirmanden sowie sämt liche Gcmcinvegliedcr find zu zahlreicher Teilnahme herzlich cingeladen. Der Laufgottcsdicnst beginnt '/«3 Uhr. Montag, den 3. Mäiz abend« 8 Uhr Fraucnverein im Gasthof zum blauen Stern. Dienstag, den 4. März, abends 8 Uhr Bibelftunde in der Kirchschulc. L««geu»erg mit Metnsdori. Am Sonntag Lätare, den 2. März, ßüt> bald 9 Uhl Hauvlgottcsdicnst mit Predigt über Jod. 15, 17 - 2b. Nachmittags halb 2 Uhr Kindcrgottcsdicnst. -Langenchursdorf mit Fakten. Am Sonntag Lätare, den 2. März, früh halb 9 Uh' Beichte. Vormittags 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt und heilige» Abendmahl Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jünglingen der Kirchs >drt. Donnerstag, den 6. März, vormittags 10 Uhr Wochen kommunion in der K, pelle zu Falken. Freitag, den 7. März, vormittag« 10 Uhr Passiongottcs- dicnst mit Wochcnkommunion in der Kliche. Man Artvach-Atrchverg. Am Sonntage Lätare. Erlbach: Vo>mittags 9 Uhr Lauptgottesdienst. Kirchberg: Vormittags 9 Uhr Leßgoltesdienst. 1-on Ursprung. Am Sonntag Lätaie, den 2. März, vormittags 9 Uhr Prcdiglgoitesdienst und Feier des heiligen Abendmahls. Frü halb 9 Ubr Beichte. Nachm ttags hold 2 Uyr Missionsstuude. Heute über acht Tage sinder im Vormtttagsgotlcsdicnst die Piüsung der dilsjäangcn Konfirmanden statt In nächster Zett macht sich die Planierung der ersten tuet oberen Retten Gräber für E wachsenc an der oberen Landstraße notwendig. Wer etwaige Giabci neu lösen will, aut cs bis spätestens 31. März zu tun. Bi» edcn dahin sind die Grabsteine und Grabdenkmäler von den verfallenen Gräbern abzuholen. Ion Mitttlöach. Am Sonntag Lätare, den 2. Mäiz, vormittags 9 Uhr Predigigotlcsdienst. Vo mittags I I Uhr Konfirmanden. Mittwoch den 5. März, abends 8 Uhr in der Schu'c Bibelftunde. Mou MiMeuSrau». Am Sonntag Lätare, den 2. März, vormittags 9 Uhr Predi tgonesdrcnst Mittwoch, dcn 5. März, abends >/«9 Ubr Versammlung des cvangcl. JünglingSvercin« im Psar,Hause. DonnecStau, den 6 Mäiz, abends y,9 Uhr Bibelftunde der landeskirchl. Gemeinschaft im PsariUausc. F> eilag, dcn 7. März, vormittags 10 Uhr Wochenkom munion. Pfarrer Hauung, Mittelbach. Christentum und Kirche« ueber eine Blasphemie son dergleichen gelegentlich des letzten Kar nevalstrubels, der ohnedies von Ja'r zu Jahr trotz mannigfacher spekulativer Bestrebungen, ihn zu „heben", stärkerer Entartung anheim fällt, berichtet die „Dtsch. Ztg." in ihrer Num mer vom 8. Februar folgendes: „In einer sozialdemokratischen Gastwirtschaft in Wirges lRheinvrovinz» fand am Fastnachtsonnlag ein Prcismaslevball statt. Auf diesem erschien eine Frau maskiert als der kreuzt'agende Heiland. Sie trug eiN'N laugen roten Mantel, eine Dornenkrone inach geahmt ans Tannenspitzcn) auf dem Haupte, die Haare aufg löst und Halle einen langen Barl. Auf dem Rücken hatte sich die Frau ein Kreuz befestigt, welche» aus Bretlern Hergesell: und etwa 1,5 Meier groß war. In großer roter Schrift stand auf dem oberen Kreuz ende geschrieben: „Ler erste Sozialdemokrat.^ So wandelt, diese» Weib eine ganze Zeit im Saale um her bis ein Gendarm erschien und dem Treiben ein Ende bereiiete." Wenn etwas den Abscheu vor diesem ge radezu ekelhaften Gebühren noch vertiefen kann, dann ist es der Umstand, daß erst ein Polizei licher Eingriff nach gevmmer Weile ihm Halt gebieten tonnte, anstatt daß ein Sturm instink tiver Entrüstung diese „Preismaskenball"-Ge- sellschast bei dem Anblick derart zynischer Ent artung ergriffen und die Frauensperson vor die Tür gefegt hätte. Die Besucher haben sich damit des gleichen moralischen Verbrechens wie diese schuldig gemacht. Der Vorfall offenbart dam ft aber auch alle Merkmale einer bedauer lich zunehmenden Gesinnungsentartung inner halb der sozialdemokratischen Gemeinschaft. Er ist ein weiterer Beweis, drß die frühere reli giöse Gleichgültigkeit, die in der Parteidevise „Religion ist Privatsache" zum Ausdruck kam, in offensichtlichen Haß gegen das Christentum und seinen heiligsten Mittelpunkt umzuschlagen beginnt. Mögen die politischen und sozialen Gegensätze eine noch so bittere Feindschaft zei tigen: eine Grenze wenigstens mutz noch gewahrt bleiben, wenn das Menschentum als solches nicht entwürdigt werden soll, und das ist die Achtung vor dem religiösen Empfin den und der religiösen Ueberzeugung des Nebenmenschen. Eine Versammlung, die eine derart blasphemische Verhöhnung des Gegen standes höchster Verehrung von Millionen Men schenherzen auf offenem Maskenrummel er tragen kann, gnr durch eine Frau, der doch gemeinhin imnier noch ein lebendiges Empfin den für religiöse Werte innewohnt, erinnert an entsetzliche Aeußerungen des Untermenschen tums zur Zeit der großen französischen Revo lution. Und selbst im Einzelfall muß dies schon als Sturmzeichen gewertet werden, das unserer heutigen Gesellschaft d e Augen dar über öffnen sollte, wie weit bereits die mora lische Zersetzung in den geradezu raffiniert und systematisch verletzten Volksmassen vorgeschrit ten ist. Ein schöner Frauenberuf. Wel chen Berus soll ich erwählen? So fragen imnier mehr auch die Heranwachsenden Mädchen. Die Frage wird besonders in diesen Monaten oft erwogen werden, da sie an einen Beruf erinnert, der fast der älteste Frauenberuf ge- nannr werden kann und in dem gegenwärtig mehr als 20 000 Frauen eine befriedigende und gesicherte Lebensstellung gefunden haben. Das ist der Diatönissenberuf. Die Diakoni^en sind vor allem in der Krankenpflege tätig, aber nicht ausschließlich. Je nach ihrer besonderen Begabung erkalten sie auch in Schulen und Erziehungsanstalten für vorschulpflichbige Kin der oder schulentlassene Mädchen Arbeit. Der Eintritt in den Beruf kann zwar erst mit dem 18. Lebensjal re erfolgen, aber die Diakonissen häuser nehmen auch jüngere Mädchen als Schülerinnen auf, die dann noch nicht am Krankenbette zu dienen haben, sondern in dem Anstaltsbetrieb in verschiedenen anderen Arbei ten beschäftigt werden. Die Zeit unmittelbar nach der Konfirmation wird von denen, die sich dem Diakonissenberufe widmen wollen, am besten mit Erlernung und Ausübung von häus lichen Arbeiten verbracht. Die sächsischen Dia konissenhäuser be indcn sich in Dresden--N., Leipzigs-Lindenau und Borsdorf bei Leipzig. Dort ist auch alles Nähere über den Eintritt und die Ausbildung zu erfahren. Der Ein tritt kann jederzeit erfolgen. (S. E. K.) Katholisches Eindringen in die deutschen Kolonien. Die deutschen Kolonien für den Katholizis mus zu erobern, in den überseeischen Schutz gebieten des Reiches eine katholische Mehrheit und Machtstellung zu gewinnen — diese For derung laben wie eine Kreuzzugslosung be sonders die letzten Deutschen Katholikentage er hoben. Unermüdlich hat die katholische Kirche diese Arbeit, wie cs scheint, in allen deutschen Kolonien ausgenommen. In ihren Orden steht il r ja ein zahlreiches und stets schlagfertiges Heer für diese Eroberungszüge zur Verfügung. In Deutsch-Ostasrika, wo 1906 und 1909 zwi schen der evangelischen Berliner Mission und den katholischen Benediktinern ein Vertrag zur Abgrenzung des Arbeitsgebietes abgeschlossen wrr, hat man römischerseits diese Abmachung für ungültig erklärt und der Zentrumsabgeord nete Erzberger hat das in einem Vortrage in Emmerich damit begründet, daß es doch „ein Unsinn sei, daß in der einen Gegend nur die Wahrl eit und in der andern nur der Irrtum gepredigt werden sollen." Es ist also zu er warten, daß in Deutsch-Ostasr-ika der katho lische Kampf gegen die protestantische „5crr- tums"mission demnächst beginnen wird. Aus Dcutsch-Südwestafrika berichtet die Rheinische Misfionsgesellfchaft, daß unter den evangelisch Getauften ihres dortigen Arbeitsgebietes eine bemerkenswerte katholische Bekehrungsarbeit ge trieben werde, und daß die zum Katholizis mus hinübergelockten Evangelischen ihr bis heriges Bekenntnis mit den Worten ablchwören müssen: „Ebenso verwerfe ich alle andern Kir chen, welche nach Christo von Menschen ge gründet sind und die von Jesus der „breite Weg zur Hölle" genannt werden." Und in Keetmannsboop, wo seit 1866 ununterbrochen die evangelische Mission gearbeitet hat unid nur der fünfte Teil der weißen Bevölkerung katho lisch ist, soll durch Verlegung der katholischen Präfektur nach dorthin eine Zentrale des Katholizismus geschaffen werden. Aus Togo berichtet die Norddeutsche (Bremer) Mission, daß dort seit 1894 tue katholische Mission das altevangelische Missionsseld mit einer gewalti gen Uebermacht besetzt hat und die evangelische Arbeit zurllckdrängt. Zählte doch die katholische Präfektur Togo 1910 nicht weniger als 66 europäische Arbeiter, darunter 41 Priester und 22 Schwestern, denen nur 30 evangelische Ar- beitslkräfte gegenüberftanden. Aehnliche Klagen kommen aus den deutschen Kolonien in der Südsee. Und nicht bloß in den deutschen Kolonien, sondern ganz allgemein ist das die Praxis der katholischen Mission, be sonders der jesuitischen Missionare. So dringen in Vorderindien die Jesuiten systema tisch in die M ssionsgemeinden der Goßner- scheu Mission ein und suchen ihr Arbeitsfeld nicht unter den Heiden, sondern unter den ein geborenen Evangelischen; denn — so äußerte sich ein Jesuitenmissionar ganz offen zu einem Goßnerscheu Missionar: „Es ist besser, daß ein unwissender Heide als Heide stirbt, dann fällt er der Gnade Gottes anheim, aks daß er als Lutheraner oder Ketzer stirbt." Gegenüber sol chen rücksichtslosen katholisch-jesuitischen Ein griffen und Eroberungszügen in evangelische Rechte und Besitzstände ist es ernste Pflicht und Ehrensache des deutschen Protestantismus, mit vermehrter Opfersreudigkeit gerade die evange lischen Missionare zu stützen und zu fördern, die in unsern deutschen Kommen arbeiten und den stärksten Verstößen katholisch-jesmtischev Propaganda ausgesetzt sind. Auch für Erwachsene. Der Gebrauch eines Kräftigungs- und Stärkungsmittels erweist sich häufig als geboten, und zwar nicht etwa nur für Kmder, sondern auch für Erwachsene jeden Alters, Frauen wie Männer. Die seit Jahrzehnten rühmlichst bekannte Scotts Emulsion hat sich als solches immer bestens bewährt, gleichviel ob es sich um ange borene Schwäche handelt oder um Ent kräftung nach überstandener Krankheit. Schon nach einem verhältnismäßig kurzen Gebrauche beginnt die Wirkung von Scotts Emulsion sichtbar zu werden. Man merkt das Wiedererwachen der Lebenskraft, be sonders auch der Eßlust. Infolgedessen schreitet die allgemeine Kräftezunahme rasch voran, und neue Lebenslust entfaltet sich. Scotts Emulsion ist so zuträglich und wohl schmeckend, daß auch Erwachsene keine Mühe haben, sie längere Zeit hindurch ohne Widerstreben zu nehmen und gut zu vertragen. Aber cs muh die echte Scotts Emulsion sein! In Hohenstein-Er. zu haben i. d. Mohren- Apotheke am Altmarkt. Alle Inserate für unser Blatt sind, wenn irgend möglich, schon am Tage vor der Ausgabe der betr. r Nummer aufzugeben, spätestens aber müssen I kleine Inserate am Tage des Erscheinens I bis vormittags sO Uhr in unserem Besitz sein. Für einwandfreie Aufnahme können wir sonst nicht garantieren. Die Geschäftsstelle. in äor WW-FM IVIagnus Kübn, Obsmmir, örücftsnstrasss 21, kicks KömLstrasss kauft man rm wirklich billigen ?roi8«n. 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