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WOG CWW Anzeiger Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Lugau, Langenberg, Falken, Langenchursdorf, Meinsdorf rc. Der.Hohenstetn-Tknstthaler Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn» und Festtage täglich abends mit dem Datum des folgenden Tages. Vierteljährlicher Bezugspreis bet freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bei Abholung in Ken Geschäfts stellen Mk. 1.25, durch die Poft bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nehmen die Geschäfts- und Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriesträger entgegen. Ao- »klage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt'. — Anzeigengebühr für die 6gespaltene Korpuszetle oder deren Raum 12 Pfg-, für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil die Zeile M Pfg. Die ^gespaltene Zeile tm amtlichen Teil 50 Pfg. 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Der Schmerz über die Kunde von dem Untergang des Torpedoboots „S 178" bei Helgoland, der 71 Menschenleben gekostet hat, zittert in allen deutschen Herzen nach. Für das tragische Geschick ist wohl niemand ver antwortlich zu machen. Das nur 16 Mann gerettet werden konnten, ist auf das stürmische Wetter zurückzuführen und auf den Umstand, daß ein Teil der Mannschaft bereits zur Ruhe geschickt worden war; denn der amtliche Be richt l,ebt ausdrücklich hervor, daß der Panzer kreuzer „ Aork" gegen das Ächterteil des „S 178" fuhr, als die Nachtangriffe bereits be ende: waren und sämtliche Schiffe ihre Lich ter wieder sichtbar gemacht hatten. Trotz der anstrengenden Arbeiten, die die Mannschaften eines Torpedoboots bei Tag und Nacht leisten müssen, war die Mannschaft des „S 178", als das Boot den verhängnis vollen Stotz erhalten hatte, soweit es anging, sofort auf dem Posten und bewahrte eine eiserne Ruhe. Nur eine Reihe Matrosen und Heizer, die sich in den Mannschaftsräumen zur Ruhe gelegt Hatten, konnten das Deck nicht mehr er reichen. Da die Situation dem diensttuenden Offizier sofort klar war, verließen die Mann- schasten das Boot und trieben nun schwim mend auf dem eisigen lallen Meere umher. Viele wurden von der furchtbaren See hin- und hergeschleudert und verloren bald die Be sinnung, worauf sie von der Strömung abge triebenwurden, so datz sie von den sofort klar gemachten Booten nicht aufgefunden werden konnten. Die Rettungsmannschaften leisteten Uebermenfchliches; der gerettete Assistenzarzt Nancke konnte erst nach 35 Minuten aufgefischt werden. Den Steuermann Gudenschwager fand man auf einem Holzstück treibend auf, er war vor Kälte erstarrt. Dieser wie auch der Maschinist Maatz waren verheiratet, die übri gen Toten ledig. Die Tiefe an der Unsallstell« beträat nur 17 Me er, so datz die Maftfpitzen des gesunke nen Torpedoboots noch gerade aus dem Was ser hervorragen. Infolgedessen dürste das Boot mit geringer Mühe gehoben werden können; soll doch das im September 1912 ebenfalls bei Helgoland in Grund gebohrte Torpedoboot „G 171", das erheblich tiefer liegt, ebenfalls geborgen werden. Die Bergungsmöglichkeiten sollen schon in den nächsten Tagen durch Taucher festgestellt werden. Selbstverständlich ist über den betrübenden Unfall auch eine kriegsgerichtliche Untersuchuna eingeleitet worden, obwohl lein fahrlässiges Vergehen vorliegt. Wie der amtliche Bericht betont, hat die Torpedowasse in dem Kom mandanten Oberleutnant z. See Pies einen besonders tüchtigen und bewährten Offizier ver loren, der bereits bei Hebungen sein Boot selbständig gefahren und auch bei schwierigen Lagen die Anerkennung seiner Vorgesetzten ge erntet hatte. Die Unglücksstelle wird von dem Torpedo boot „V 4" bewacht; infolge hohen Seegangs mutzte die Suche nach den Leichen eingestellt werden. Auch an Tauchverfuche war nicht zu denken. Die herzliche Anteilnahme des Aus landes an dem tragischen Geschick so zahlreicher wackerer Seeleute hat überall wo hl wend bs- rührt. Namentlich die Pariser urch Londoner Blätterstimmen waren auf einen herzlichen Ton gestimmt. Zwischen dem Kaiser und den deutschen Bundesfürsten fand ein warmherzi ger Depeschenwechsel statt. Die Kaiser n hat dem Staatssekretär des Reichsmarineamts von Tirpitz ein Telegramm zugehen lassen, in dem sie die Ueberzeugung ausspricht, datz etwa eintretende Not der Hinterbliebenen der Ver unglückten nach Kräften gemildert werden würde. Die Kaiserin würde sich glücklich schätzen, sür ihren Teil zu helfen, wo andere Hilfsquellen versagen. Zwei Sachsen unter den Ertrunkenen. Unter den Ertrunkenen vom Torpedoboot „S 178" befinden sich zwei Sachsen, der Ober maschinistenmaat Fichtner aus Leipzig-Gohlis und der Obermatrose Biering aus Coswig (Bez. Dresden.) Der -gyerische Vesach i« Berlin. Im Gegensatz zu dem neulichen Besuch des Dänenkönigs, wo heilerer Februarsonnenschein über der Reichshauptstadt lag, machte der Himmel am Donnerstag beim Besuch des bayerischen Prinzregentenpaares ein gar trübes Gesicht. Nichtsdestoweniger prangte Berlin in einem bunten Festkleid«, unter den zahlreich ini Winde flatternden Fahnen waren die blau weißen bayrischen Landesfarben besonders zahl reich vertreten. Das Brandenburger Tor war mit Girlanden und Fahnen dekoriert. Am Pariser Platz hatte man zu beiden Setten hohe Fachnenmasten errichtet, auch die Mittel promenade der Linden war mit grünen Festons und Flaggen geziert. Der Empfang der bayerischen Gäste durch das Ka serpaar und die Bevölkerung war überaus herzlich. Nach beinahe neunstündiger Fahrt lief dec bayerische Hofsonderzug nachmittags 3 Uhr auf dem Anhalter Bahnhöfe ein, der mit Flaggen in den bayerischen Farben und grünen Sträuchern hübsch ausgeschmückt war. Die erste Begrüßung auf preußischen Boden hatte be reits in Halle durch den Ehrendienst stattge sunden. Bei der Ankunft in Berlin eilte Kaiser Wilhelm, der die Uniform seines 6. bayeri schen Infanterie-Regimentes (Amberg) ange legt hatte, sogleich auf den greifen Prinz regemen, der die Uniforni des Infanterie regiments 47 (Posen) trug, zu und begrüßte ihn herzlich, ebenso die Prinzessin, die in ein facher schwarzer Robe erschien. Sodann bewill kommncte die Kaiserin die Gäste, worauf die Vorstellung der Prinzen, der Minister und des Gefolges stattfcnd. Der Reichskanzler o. Beth mann Hollweg wechselte einige Worte mit dem bayerischen Ministerpräsidenten v. Hertling, mit dem er noch eingehende Konserenzen haben wird. Die Ehrenkompagnie hatte das 2. Garderegiment gestelli. In dem mit blühen den Blumen ausgeschmückten Fürstensalon bot Oberbürgermeister Wermuth nach dem neuen Brauch dem Prinzregentenprar den Will- kommengruß der Stadl Berlin dar, während der große festliche Empfang erst am heutigen Freitag im Rathaus erfolgt. Die ganze Be grüßung nahm nur 10 Minuten in Anspruch. Alsdann setzte sich der festliche Zug nach dem König!. Schlosse in Bewegung. Die sechs spännige Galaequ Page, in der der Kaiser und Prinzregent Ludwig Platz genommen hatten, wurde von einer Schwadron Gardekürasiiere eskortiert, während der ebenfalls mit 6 Pfer den bespannte Galawagen der Kaiserin und der Gemahlin des Pcinzregenten von Garde- Dragonern begleitet wurde. Es folgten dann die Wagen der Prinzen, der Generale, des Ge folges ufw. Ueberall wo das Kaiserpaar mit seinen Gästen erschien, wurde ibnen von der Spalier bildenden Bevölkerung herzliche Kund gebungen dargebracht. Von einer Heranziehung der Garnison zur Spalierbildung wie beim dänischen Besuche war abgesehen worden. Nach der Ankunft im Schlotzhof nahm der Kaiser und der Prinzregent den Parademarsch der Ehrenkompagnie des Kaiser Alexander- Garderegiments ab, worauf sich die Gäste in ihre Gemächer begaben; später fand eine Tafel statt. Abends begab sich das Kaiserpaar mit sei nen Gästen und den Prinzen zum Neuen Operntheater, wo das anläßlich der Hundert- jahrfe er der Landwehr von Paul Oskar Höcker verfaßte Liederspiel „Das Volk in Watten" uuter Mitwirkung von Offizieren zum ersten Male aufgeführt wurde. Am heutigen Freitag begibt sich der Prinz- rcgcnt nach dem Empfang im Berliner Rat haus nach dem Flugplatz Johannisthal, wo er die von über 20 Firmen ausgestellten Flug zeuge besichtigen und eine Fahrt im Reichs marineluftschiff „L 1" machen wird. Tagesgeschichte. Die Bmidcsfürsten nn- die Vermögensabgabe. In der Vorlage über die einmalige Ver mögensabgabe zur Deckung der Militärvorlage wird lau: „Tag" keine Bestimmung über die Heranziehung der Bundesfürsten zu dieser Abgabe enthalten sein. Es soll damit ausge- drllckt werden, datz die von den Bundesfürften zu le-stenden Beiträge einen durchaus feiwilli- gcn Akt darstellen, denen der Ausnahmecharak ter gewahrt werden muß. Die Vortage über die einmalige Abgabe befindet sich im Reichs- schatzaim noch im ersten Stadium der Vorbe reitung. Man kennt nur annähernd die Höhe des Gesamtbedarfs, hat aber noch keine Unter lagen für die Berechnung im einzelnen. Man ist sich bisher an den nlaßgebenden Stellen noch nicht einmal darüber einig, ob man eine Staffelung oder einen einheitlichen Satz wäh len und von welcher Höhe der Vermögen an man die Abgabe erheben soll. Die Osterferien -es Reichstags sollen bestimmt Ende dieser Woche beginnen. Man rechnet in parlamentarischen Kreisen so gar damit, daß die Vertagung vielleicht schon am heutigen Freitag eintreten kann, da der Kolonialetat voraussichtlich nicht viel Zeit in Anspruch nimmt. Eine kurze Anfrage im Reichstage über bulgarischen Boykott deutscher Waren. Der Abgeordnete Bassermann (natl.) hat folgende kurze Anfrage über den bulgarischen Boykott im Reichstage eingebracht: „Ist dem Herrn Reichskanzler bekannt, daß in Bulga rien unter Beteiligung amtlicher bulgarischer Stellen ein Boykott deutscher Waren stattfin- det? Weiche Maßregeln gedenkt der Herr Ncichskaixzler dazu zu ergreifen? Ich begnüge mich mit einer schriftlichen Antwort." Der Reingewinn der Reichsbank in: Jahre 1912 betrug 37 406 Millionen Mark; das sind etwa 10 Millionen Mark mehr als iw Vorjahre. .Hiervon erhielt das Reich zu sammen 26 402 Millionen Mark. Die Gefamt- nmsätze sind von 377 502 Millionen Mark aus 413 992 Millionen Mark gestiegen, also um 36,489 Millionen Mark. Der durchschnittliche Notenumlauf erhöhte sich um 118 384 Millio nen Mark auf 1 781 999 000 Mark. Die Reichs bank stand den verstärkten Anforderungen dank wesentlich höherer Goldvorräte und Depostzen- bestände noch besser gerüstet gegenüber als im Vorjahre, obwohl der deutsche Geldmarkt mehr denn je auf seine Kraft angewiesen war. Die EiufShrung der dreijilhrigen Dienstzeit in Kraukreich. Die Annahme der dreijährigen Dienstzeit durch die französische Regierung wird von der gesamten bürgerlichen Presse enthusiastisch be grüßt. Offiziös wird die dreijährige Dienst- zeit als ein« absolute Notwendigkeit sür die Landesssicherheit hingestellt, keineswegs aber als eine Friedensgefährdung. Frankreich wolle den Frieden um jeden Preis aufrechterhalten, aus genommen um den Preis der nationalen Ehre. Auch die Verschiebung der internatio nalen Lage wird jetzt frmzösischerfeits als Grund für die Heeresverstärkung angegeben. DaS dreihuadertjährtge Zubilitam deS HauseS Romanow wurde am Donnerstag in Petersburg in fest licher Weife begangen, nachdem das Jubiläum vorher in Gegenwart des Zaren durch ein Totenaml für die verstorbenen Herrscher aus dem Haufe Romanow eingeleitet worden wan. Zehntausend« von Fremden waren in der rus sischen Hauptstadt zusammengeströmt, die ein reiches Festgewand angelegt hatte, das allein > dem Magistrat über zwei Millionen Mark ge kostet hatte. Einen etwas bitteren Beigeschmack hatte die Festesfreude dadurch erlitten, datz in den letzten Tagen viele Verhaftungen angeb lich verdächtiger Personen vorgenommen wor den waren. Die politischen Verbrecher waren in dem Amnestieerlaß nicht erwähnt, während z. B. alle zum Tode verurteilten Personen zu 20jähriger Zwangsarbeit begnadigt worden waren. Im Mittelpunkt der Feienr stand am Donnerstag der prunkvolle Festgottesdienst in der Kasanlatledrale, an dem das ganze Zaren- baus, das diplomatische Korps, viele Bischöfe usw. teilnahmen. Außer der militärischen Feier 'and auch in den städtischen Gebäuden ein« Gedenkfeier statt, bei der die heutige Welt- siellung Rußlands Hervorgehaben wurde, zu der es sich trotz aller Schicksalsschläge empo» geschwungen habe. Abends erstrahlte ganz Petersburg in einem bunten Lichtmeer, das Tausende und Abertausende von Glühbirnen verbreiteten. OerMches und LächstscheS. * — Die Kgl. A m t s h a u p t m a n n» schäft Glauchau veröffentlich: folgende Bekanwmrchung: Der Färbereibesitzer Eduard Otto Beckert beabsichtigt, die Abwässer aus der auf dem Flurstücke Nr. 1355 der Flur Oberlungwitz zu errichtenden Färberei auf die len: Flurstücke in den Goldbach einzuführen. Gemäß § 23 Ziffer 1 und 8 33 des Wasser- ge etzes wird dies Mit der Aufforderung be gannt gemacht, etwaige Einwendungen gegen diese begehrte besondere Wasserbenutzung bin nen zwei Wochen anzubringen Die Beteilig ten, die sich in der bestimmten Frist nicht Vorrüge ^HOI^-Luppenvvüpfkl: locke Sorte hat cksn richtigon Ligsn- gsschmack, von hausgemachten Luppen nicht au untsr- schvicksn. ! Di« in cisr Lupp« gut aufgelösten klährstotte vvorckon vom Körper viel besser ausgsnütrt als feste Lpsison. I Ls gibt 45 Sorten Knorr-Suppen passsncl kür jsctsn Loschmack. Qrosss Hus§isdi§ksil: 1 Würfel reicht kür 3 gute Dollar Lupp«. LLUi§sr ?rsis: 1 Würkol (3 Dollor) nur 10 ?kg.