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WWMOWAWU Tageblatt !«. s»»,n.«,. °^un,„» r,---d°^ »i»°--» ».» « -u«« S-°--". --n,-nchu,°d°» M«-d^ » Dienstag, den 4. März 1913 Nr. 51. Fernsprecher Nr. 161. A°WM-ll-Bohn,traße S. 40. ZahMM - . TT^T^^gxz Vierteljährlicher Bezugspreis bei freier Lieferung ins Haus Mk. 1.50, bei Abholung in ben Geschäfts. Der,Hoh«nstein-Ernstthaler Anzeiger" erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich abends mit dem Datum des so g Ausgabestellen, die Austräger, sowie sämtliche Kaiser!. Postanstalten und die Landbriefträger entgegen, stellen Mk. 1.25, durch die Post bezogen (außer Bestellgeld) Mk. 1.50. Einzelne Nummern 10 Pfg. Bestellungen nehmen « "spaltene Korpuszeile oder deren Raum 12 Pfg., für auswärts 15 Pfg.; im Reklameteil dir Zeile 30 Pfg. Dir A. e'.lage erhalten die Abonnenten jeden Sonntag das „Illustrierte Sonntagsblatt-. - Anzeigengebltyr ,ur o u Anzeigen werden am Abend vorher erbeten. 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Von Gibraltar gings nach Malta, uns mehr bekannt von den Malta-Kartoffeln, die angeblich alle dort Herkommen sollen. In Wirklichkeit können natürlich die drei kleinen zerklüfteten Felseninseln gar nicht soviel Kar- vaut; und nach Kopf meist nach ersten schon Süd selten Daneben ist es berühmt durch die Malteser- Ritter, besitzt schöne Straßen, die in di« Fel sen gehauen wurden und hervorragende Bau ten. Port Said, die nächste Station des Schiffes, liegt am Suez-Kanal und wird die Pforte des Orients genannt. Der Kanal ver bindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer, wodurch der Umweg um Kap Horn, der in früheren Jalren von den Schiffen gemacht werden mußte, er'part bleibt. Die Stadt ist ein Sammelpunkt von Fremden aller Länder, doch sind die Bodenverhältnisse sehr ungünstig, da fast nichts anderes als Sand vorhanden ist. Dattelpalmen, die zumeist wild wachsen, werden auch aus Plantagen besonders ange- Tagesgefchichte. Die Kaisertage in Wilhelmshaven haben einen großen Fremdenzustrom in unserem Nordseehafen im Gefolge gehabt. Anläßlich des Kaiserbesuches hat das Aufklärungsgeschwader unserer Hochseeflotte seine Uebungen in der Nordsee abgebrochen und ist in Wilhelmshaven eingetroffen, wo zurzeit eine starke Kriegsflotte vereinigt ist. Kaiser Wilhelm, der gleich nach seiner Ankunft am Sonnabend der Vereidigung der Marinerekruten beigewohnt hatte, begab sich alsdann mit dem Prinzen Heinrich von Preußen und dem Herzog Albrecht zu Württemberg nach der kaiserlichen Werst, wo der Stapellauf des Großlinienschiffs „S" erfolgte. Der Kaiser, der vorher die Rekruten in einer Ansprache zum Halten des Eides ermahnt hatte, begab sich gleich in das Kaiserzelt, während Herzog Albrecht die Taufkanzel bestieg, um unser neuestes Groß kampfschiff auf den Namen „König" zu taufen. In seiner Rede führte der Herzog aus, daß auch im Süden des Reiches der Wunsch lebendig sei, daß sich die deutsche Marine stark und mächtig entwickele. Das bezeuge auch die stattliche Zahl der in den Reihen der Kriegsmarine stehenden Württemberger. Es sei der Schwaben Vorrecht gewesen, daß sie in früheren Zeiten im Streite Banner, die Reichssturmfahne, allen deutschen Stämmen vorantragen dursten, als erste in der Schlachtreihe kämpfend. Das möge auch dem der Umgebung auch einige Bananen, doch sonst erspäht das Auge bei einer Fahrt durch den Kanal wenig Erfreuliches, da die Vege tation hier keinen Fuß fassen kann. Alles er stickt in dem heißen Sand, der durch d'ie Stürme zusammengeweht wird. Der Sand macht denn auch immerwährende Arbeiten am Kanalbett notwendig, da dieses leichi versan det. Die Instandsetzung verschlingt dann riesige Summen: hieraus erklärt sich auch, wes halb die Durchfahrt für Schiffe so kostspielig ist; so mußte z. B. das Schiff, das der Redner zu seiner Fahrt durch den Kanal be nutzte, 68 000 Franks dafür bezahlen und da lei diu-fen Schiffe stets nur mit Kraft fah ren. Nur selten trifft das Auge unterwegs auf e ne Oase, trostlos ist die ganze Gegend und erfreut ist man, endlich Suez erreicht zu haben. Suez ist ein echt arabischer Ort; die Häuser zeigen nach der Straße zu keine Fenster, letz terc sind alle nach der Rückseite zu angebracht. Von dort gings nach Aden, wo von eigent lichcm Pflanzenwuchs auch noch keine Rede sein kann, eine Folge der seltenen Regenperio den. Tas Regenwasser wird in Cisternen ge sammelt und jahrelang aufbewahrt, weshalb eine lattoncllc Bebauung nicht stattlinden kann. Die arabische Akazie, die das arabisch« Gummi liefert, dient auch als Futter für die Anti lopen. Eine große Rolle spielen in Suez die Kamelmärkte u-nd die von dort aus erfolgen den Karawanentransporte durch die Wüste. Ein wahres Paradies an Pflanzenreichtum bildet Colombo auf Ceylon; die üppige Vege tation rief bei den Schiffsreisenden natürlich lebhafte Freude hervor. Singhalesen und Hindus umfuhren auf schmalen Kähnen das Schiff und boten ihre Waren, Früchte rc. an. Ananas wurden u. a- 7 Stück zu 50 Pfg. angeboten, während der Preis in Deutschland pro Stück zwischen 3 und 4 Mark schwankt. Cocospalmen in großer Zahl liefern die Haupt Produkte neben der Dattelpalme, die auch dort wild wächst. Aus den Cocospalmen wirdOel rc. gewonnen, das u. a. viel zum Einreiben des Körpers der Eingeborenen dient. In der Hauptsache aber wird aus dem Fleisch der Cocosnuß Oel gewonnen, das zur Seifen bereitung und zur Herstellung verschiedener Margarinearten verwendet wird. Kaffee, Tee, stolzen neuen Schiff beschieden sein. Wenn Kaiser zu den Waffen rufe, möge es stets Erste am Feinde sein. Zur Heeres- und Deckungsvorlage weist die „Nordd. Allq. Ztg." amtlich die Landwirtschaftlicher Verein Hohenstein-Ernstthal. Der Landwirtschaftliche Verein veranstaltete am gestrigen Sonntag einen Vortragsabend, der auch von Gästen aus der Unigegend gut besucht war. Herr Vorsteher K l e i n d i e n st eröffnete die Versammlung mit kurzer Begrüßung und erteilte sodann Herrn Landwirtschafts- und Obstbauwanderlehrer Bode- Chemnitz das Wort zu seinem Portrage über „Landwirt schaftliche Bi der aus den Tropen". Der Red ner stand in früheren Jahren in den Diensten einer großen englischen Gartenbaufirma und wurde ihm der Auftrag zuteil, für diese Firma nach dem Sulu-Archipel zu reisen, um dort nach besonders wertvollen Orchideen zu suchen. Orchideen waren und sind eine der Lieblings blumen des begüterten Engländers und hat sich dort eine gewissermaßen an Spleen grenzende Vorliebe für besonders seltene Arten dieser Blume herausgebildet. Unsummen werden all jährlich in England für Blumen ausgegeben, ist doch d§e Sitte des Tragens einer Blume im Knopfloch dort besonders verbreitet. Dor Redner hat die Reise von London nach Sin- gaporc in Hinterindien auf einem 4000 Ton nen Gehalt habenden englischen Dampfer unter nommen und schilderte die 32 Tage dauernde Reise etwa folgendermaßen: Von London aus ging die Fahrt durch die Meerenge bei Gibraltar, wo zuerst gehal ten wurde. Ein Blick vom Felsen bei Gibral hauptungen zurück, die Heeresverwaltung hätte mit ihrem Plane zu lange gezögert und brauche zur Ausarbeitung des Entwurfs zu viel Zeit. Als der Balkankrieg den Umschwung der Ver hältnisse im Südosten Europas herbeiführte, wurde sofort der Entschluß zu einer Ausfüllung unserer militärischen Lücken gefaßt. Im Januar traf der Kaiser seine Entscheidung und seitdem wurde mit rastlosem Eifer an der Aufstellung der Vorlage gearbeitet, die hoffentlich um die Mitte dieses Monats an den Bundesrat gelangen wird, so daß sie der Reichstag bis Pfingsten verabschieden kann. Zum 1. Oktober d. I. können dann die Heeresverstärkungen überall durchgeführt werden. — Auch die Deckungsfrage wird überall lebhaft erörtert. Wie die „Nordd. Allg. Ztg." mitteilt, plant die Reichsleitung, die wegen ihrer Höhe ganz besonders ins Gewicht fallenden einmaligen Kosten durch eine einmalige Ab gabe vom Vermögen zu decken. In dieser Angelegenheit fand am Sonnabend nach mittags auf Einladung des Reichskanzlers eine Besprechung der stimmführenden Mitglieder des Bundesrats statt. — Von anderer Seite hieß es, daß eine einmalige prozentuale Abgabe von Vermögen über 50000 Mark sowie die Auf hebung der Steuerfreiheit der Fürsten beab sichtigt sei. Eine Festsitzung des preuhischen Abgeordneten hauses ist für den 10. März, dem 100jäbrigen Gedenk tage der Stiftung des Eisernen Kreuzes, ange setzt worden. Der Kaiser gibt an diesem Tage einen besonderen Tagesbefehl bekannt und be gibt sich nach Charlottenburg, um im dortigen Mausoleum am Grabe seiner Urgroßeltern Kränze niederzulegen. , Deutsche und französisch^ Sozialdemokraten gegen die^Rüstungen. In den sozialdemokratischen Blättern Deutsch lands und Frankreichs wurden von den Partei tar ließ ein wunderbares Panorama auf die Stadt und über die Meerenge hinweg Spanien und Ostafrika erstehen. Die Anzeichen südlicher Kultur machten sich dovt bemerkbar. Transportschiffe mA früchten beladen lagen im Hafen und wohl vergißt der Reisende das Bild echter landschaftlicher Schönheit, das sich dem Auge Die Kaiserin in Smuden. Woran vor Monatsfrist noch niemand dachte, ist Ereignis geworden. Die deutsche Kaiserin ist mit ihrer einzigen Tochter, der Prinzessin Vik toria Luise, Gast der cumberländischen Herzogs familie in Gmunden, wo ihr ein äußerst Herz- sicher Empfang bereitet worden ist. Schon Tage lang vorher waren tausend flei ßige Hände geschäfttg, um Stadt und Schloß Gmunden in ein prächtiges Festgewand zu klei den. Der Bräutigam der Prinzessin Viktoria Luise, Prinz Ernst August, Herzog zu Braun schweig-Lüneburg, hatte während seiner kurzen Anwesenheit in Gmunden selbst die Anweisungen gegeben, wie die Ausschmückung vorgenommen werden sollte. Von allen Häusern wehten Fah nen in den deutschen, österreichischen, hannover schen und braunschweigischen Farben. Die be deutenderen Gebäude waren mit Blumen und Tannengirlanden geschmückt. Einen besonders festlichen Eindruck machten die mächtigen Ehren pforten, die mehrfach auf dem Wege vom Bahn hof zum Schloß errichtet worden waren. Nach etwa 15stündiger Fahrt lief der Sonder- mg mit der Kaiserin und dem Brautpaar, der die Route Regensburg-Passau benutzt hatte, auf dem Bahnhof Attnang, der Eingangsstation des Salzkammerguts, ein. Bunte Fähnlein und Reisiggirlanden boten hier den hohen Gästen den ersten Willkommensgruß dar. Die künftigen Schwiegerelten der einzigen Kaisertochter hatten es sich nicht nehmen lassen, der Kaiserin und dem Brautpaar bis Attnang entgegenzufahren. Die erste Begrüßung zwischen der Kaiserin und dem Herzogpaar war äußerst herzlich. Der Her zog drückte seine hohe Freude aus, die Braut seines einzigen am Leben gebliebenen Sohnes kennen zu lernen. Eine besondere Ueberraschung hatte der alte Kaiser Franz Josef der Kaiserin zugedacht, indem er seinen Schwiegersohn, den Erzherzog Franz Salvator, ihr bis Attnang ent- gegengesandt hatte. Nach der Bewillkommnung durch das Herzogspaar überreichte der Erzherzog der Kaiserin einen mächtigen Strauß Orchideen aus den Gewächshäusern des Schönbrunner Schlosses. Unter den Hochrufen des zahlreich herbeige eilten Publikums setzte sich alsdann der Sonder zug nach Gmunden in Bewegung, wo auf dem Bahnhof sich die Töchter und Schwiegersöhne des Herzogspaares, der Großherzog von Meck lenburg-Schwerin und Prinz Max von Baden, der am 13. Februar auch an dem Einzug in Berlin teilnahm, eingefunden hatten. Der Einzug in Gmunden gestaltete sich zu einem großen Ereignis für die schöne Stadt am Traunsee. Seit der Hochzeit der Prinzessin Alexandra mit dem Großherzog von Mecklen burg-Schwerin waren die herrlichen sechs- und vierspännigen Galawagen des herzoglichen Marstalls nicht mehr benutzt worden. Jetzt aber zeigte sich, über welch herrliches Material das ehemalige hannoversche Königshaus verfügt, dessen Marstall einstmals eine Weltberühmtheit war. Auf dem ganzen Wege zum Schloß bil deten uniformierte Vereine Spalier, die im Ver ein mit der Bevölkerung dem Brautpaar und der Kaiserin herzliche Ovationen darbrachten. Der weiße Prachtbau des Schlaffes war über und über mit Blumen und Tannenzweigen über laden. Abends fand im Schlöffe Familientafel statt. Zwischen der Kaiserin und dem Hcrzogspaar fand eine Aussprache über den Besuch der Her- zogsfamilie in Potsdam statt. Derselbe soll gleich nach dem Besuch des bayerischen Thron folgers, der Bersin am 8. März verläßt, erfolgen. Am Sonntag unternahm das Herzogspaar mit seinen' Gäften eine Ausfahrt. leitungen und sämtlichen sozialdemokratischen Reickstagsabgeordneten bezw. Kammerdeputter- ten in beiden Sprachen gleichlautende Aufrufe gegen den „Rüstungswahnsinn" veröffentlicht. In den Aufrufen wird die schiedsgerichtliche Schlichtung aller Streitigkeiten zwischen den Völkern die Beseitigung des stehenden Heeres und die Einführung einer Volkswehr ans demo kratischer Grundlage gefordert. Die Anregung zu dem Aufruf ging unabhängig von einander von beiden Seiten gleichzeitig aus. Die französische Heeresvorlage wird seit Sonnabend voriger Woche von den zuständigen Regierungsvertretern unter dem per sönlichen Vorsitz des Präsidenten der Republik Poincaree durchberaten, am heutigen Montag und morgigen Dienstag wird die Deckungsfrage erörtert nnd der ganze Entwurf der Deputierten kammer noch vor Osten? als dringliche Ange legenheit unterbreitet werden. Die Einführung der dreijährigen Dienstzeit bei allen Truppen gattungen wurde bereits beschlossen. Die Amnestie in Ruhland anläßlich des Romanowjubiläums, die viele Tausende Verurteilte umfaßt, ist vom Zaren im vollen Umfange genehmigt worden; allerdings sind politische Verbrecher so gut wie garnicht berücksichtigt worden. Dagegen hält die Nervo sität in Petersburg an, wo andauernd Verhaf tungen und Haussuchungen vorgenommen wer den, weil man während des Festtrubels ver brecherische Anschläge befürchtet. Die Stadt Petersburg hat sieben Millionen Mark zur Gründung neuer Krankenhäuser gestiftet. VfSLL«