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m. Oberlungwitz, 25. Febr. Wie mvs mitgetoUt wird, wurde heute vormittag mit den Erneuerungsarbeiten der gesamten Rüum- lichksiten des Gasthofs „zum Lamm" begon nen. Die Malerarbeiten für den großen Saul und den Speisesaal, die in künstlerischer Auf fassung erfolgen sollen, wurden der Firma Gebr. Falke-Mittelbach und die Herstellung des Gast- und Gesellschaftszimmers, der Küche usw. Herrn Malermeister Böhm von hier übertragen. Der Gasthof „zum Lamm", der infolge seiner zentralen Lage stets gut und auch von der Umgegend frequentiert wird, soll sich in ca. 14 Tagen in völlig neuem Gewände den Be suchern präsentieren. * Gersdorf, 25. Febr. Durch unser deutsches Volk geht das Verlangen nach Auf klärung in sexuellen Fragen. Weite Kreise haben erkannt, daß Kinder, Jugend, Eltern, Schule und Familie diese AuMärung nötig haben als beste Schußwaffe gegen den Feind, der im Verborgenen viele Unwissende betört, zu Fall gebracht und ihnen fürs gmze Leben Schaden zugefügt hat. Unwissenheit ist schon vielen zum Verderben geworden. „Ach hätte ich das früher gewußt". Warum hat mein Vater, ineine Mutter mir das nicht längst gesagt? Mancher hat zu spät getagt. Mancher Mann auch schon in unglücklicher Ehe, manches Mädchen, wenn cs zu spät seine leicht sinnige Torheit einsah. Aufklärung ist not wendig, und deshalb ist es mit Freuden zu begrüßen, daß am morgigen Mittwoch Herr P. Lic. Bohn, Generalsekretär des Deutschen Sittlichkeitsvereins in unserem Orte zwei Ver sammlungen abhalten wird, in denen sexuelle Fragen frei, offen, taktvoll besprochen werden sollen. Gefahren sind da. Wie schützen wir uns, unser Haus, unsere Kinder, unser Volk, ehe es zu spät ist. Es gibt Aufklärung, die ist Verhütung vor der Tat, es gibt Aufklärung, die ist Erfahrung nach der Tat. Jeder Mensch muß die eine oder die andere durchmachen, aber es bedarf wohl keiner Frage, welche die alle n richtige ist. Die Versammlungen finden im „grünen Tal" statt. h . Gersdorf, 25. Febr. Durch abstür- zeyde Gesteinsmassen wurde der Bergarbeiter H. von hier auf einem Lugauer Kohlerischacht derart verletzt, daß er für einige Zeit arbeits unfähig sein dürste. — Wegen Verübung ruhe störenden Lärms hatte der Bergarbeiter R. von hier eine Polizcistrafe von 3 Mcvck erhal ten, die vom Schöffengericht Hohenstein^Ernst thal bestätigt wurde. Wegen Beleidigung eines Schutzmanns, der ihm seinen Spektakä auf dem Saa'c des Gasthofs „blauer Stern" ver bot, erhiett R. gleichzeitig 30 Mark Geldstrafe, wogegen er Berufung eiu'.eglc, die aber vom Landgericht Zwickau verworfen wurde. Gersdorf, 25. Febr. Im festlich ge schmückten Saale des Gasthofs „blauer Stern" hielt der hiesige Rauchverein „Havanna" am vergangenen Sonntag sein diesjähriges Winter- ballvergnügen bei guter Beteiligung von Mit gliedern und Gästen ab. Wie es bei den Ver anstaltungen des Vereins immer der Fall war, so nahm auch das letzte Vergnügen einen ebenso harmonischen als stimmungsvollen Verlauf. Erst in vorgerückcr Stunde trennte man sich von der gastlichen Stätte. Küche und Keller des Herrn Kretschmar waren aufs beste bestellt. — In Er gänzung des Berichtes über das Saalfest des Turnvereins „Germania" sei noch folgendes er wähnt: Der große, geräumige Saal war bis auf die kleinste Ecke überaus fein dekoriert, dar stellend eine Völker-, Landes- und Flottenfarben schau, die nicht weniger als 59 solcher Zeichen aufwies, sogar der Hintergrund der Bühne, die in eine altdeutsche Trinkstube umgewandell wor den war, trug solche Landesfarben. Diese Ar beiten wurden von dem hiesigen Malermeister E. Müller, der schon immer bei solchen Gelegen heiten Bedeutendes schuf, ausgeführt. Der an schließende Gesellschaftssaal war zu einem Va rietee eingerichtet worden, woselbst die bekannten Humoristen Gebrüder Standfest aus Glauchau von nachmittags ab eine große Anzahl Besucher aufs beste unterhielten. Mitwirkender war Herr Musiklehrer Jandeisek. Alle Darbietungen, wie Kostümreigen, chinesischer Schirmtanz usw. wur den mit großem Beifall ausgenommen und am Abend während des Balles wiederholt. Das Orchester war im Saal rechtsseitig aufgebaut, die Küchlersche Kapelle konzettierte während des Nachmittags in schneidiger Weise. Im Saale selbst fanden wir allerhand Kurzweil, so tiroler Schießsalon, Wiener Würstelpaoillon, hollän disches Fischhaus, das vorzügliche Gabelbissen spendete, türkische Zucker- und Schokoladewaren, Ansichtskartenbörse rc. Das spanische Weinzelt mit seiner schneidigen Bedienung übte nicht min der eine große Anziehungskraft aus und war immer stark besucht. Die Bedienung war sämt- lich kostümiert, was wesentlich zum guten Ge lingen des Ganzen beitrug. Der große Saal war ununterbrochen von Besuchern vollgestopft, sodaß auch der finanzielle Erfolg des wohlge lungenen Festes ein guter sein dürste. * Falken, 25. Febr. Wie wir evfahren, wird die sächsische Regierung zunächst fünf staat liche Motorwagenlinien einrichten, unter ihnen in erster Reih« die Linie Limbach—Falken— Waldenburg. Zu diesem Zwecke wird näch sten Freitag in Chemnitz eine Sitzung siatt- finden, zu welcher die Vertreter der beteiligten Gemeinden eingeladen worden sind. Ein wich tiger Grund, der für die staatlichen Motor wagenlinien spricht, ist die Erwägung, daß die Reichspostverwaltung geneigt zu sein scheint, der Frage der Errichtung eigener Kraftwagen- linien näher zu treten; die Reichspostverwaltung würde aber, wenn der sächsische Staat selbst dies« Verbindungen einrichtet, dieselben "ern zur Postsächenbeförderung mit benutzen, scNveit der Betrieb sich dazu eignet. Ein zweiter wich tiger Grund ist der erhebliche Einnahme-Aus fall, den die sächsische Staatseisenbahn durch den Betrieb der bereits bestehenden privaten Unternehmungen schon erlitten. Eine wesent liche Betastung der Gemeinden durch die von der Regierung gestellten Bedingungen ist kaum zu erwarten. Die Zahl der Eingaben an Regierung und Landtag um Errichtung staat licher Motorwagenlinien wird nicht klein sein, das ist heute schon sicher. Freuen wir uns, so schreibt das „Schönb. Tagebl.", dem wir die Nachsicht entnehmen, daß die Verbindung Limbach-Waldenburg in erster Linie errichtet werden wird. * Kirchberg, 25. Febr. In der Stacht zum Montag gegen 3 Uhr wurde der Bergarbeiter Karl Parthel aus Neukirchberg, als er von einem Ballvergnügen im Schützenhaus nach Hause ging, auf der Straße von einem Bergarbeiter W. über fallen und niedergeschlagen. Als Herr Gem.- Aeltester Gruner hinzukam, war der Angreifer verschwunden. Der Verletzte wurde in Kretschmars Gasthaus gebracht. * Lhemnttz, 25. Febr. Der hiesige Rat hat in seiner gestrigen Sitzung einstimmig beschlossen, unter der Bedingung, daß von den beteiligten Kreisen für eine in Chemnitz zu veranstaltende Gewerbe- und Industrieausstellung im Jahre 1915 ein Garantiefonds in Höhe von 2 Millionen Mark aufgebracht wird, sich bereit zu erklären, hierzu außerdem noch 500000 Mark als Garan tiefonds beizusteuern und ferner 500000 Mark als Darlehen zu bewilligen. * Hartha« bei Chemnitz, 25. Febr. Gestern nachmittag kurz nach 5 Uhr wurde auf der Annaberger Straße von einem Autoomnibus der Knabe Paul Berger, der am Sonntag seinen 8. Geburtstag gefeiert hatte, überfahren. Den Chauffeur soll kein Verschulden treffen. Der Knabe hatte sich bei der Abfahrt des Omnibusses von der Haltestelle bei Frenzels Restaurant an den Omnibus gehangen und war nach 20 bis 30 Meter Fahrt heruntergefallen. Das Kind kam dabei so unglücklich zu Fall, daß ihm die Räder über den Kopf gingen. Der Tod trat sofort ein. * Burkhardtsdorf, 24. Febr. Schrecklich ver brannt hat sich hier die 70 Jahre alte Witwe Oettel. Sie kam dem Huntofen zu nahe, wobei die Kleider Feuer fingen. Sie ist an den erlit tenen Brandwunden verschieden. * Auerswalde, 25. Febr. Am Sonntag nach mittag brach hier im Ankeschen Gute Feuer aus, das trotz herrschender Windstille mit großer Schnelligkeit um sich griff. Zuerst stand eine Scheune in Brand, dann griffen die Flammen auf das Stallgebäudc und auf das Wohnhaus über. Trotz sofortigen Eingreifens der Feuer wehr wurden diese drei Gebäude sowie ein klei nerer Schuppen vollständig eingeäschert. Das Vieh und einiges Mobiliar konnte gerettet wer den. Die Entstehungsursache des Brandes ist noch nicht festgestellt, doch wird Brandstiftung vermutet. Der große Schaden ist nur zum Teil durch Versicherung gedeckt. * Mosel, 24. Febr. Am Sonnabend nach mittag ist der 70 Jahre alte Jnvalidenrcnten- empfanger Johann Carl Friedrich auf der Dors- straße von einem beladenen Wagen des Ritter gutes Miltelmosel überfahren und sofort getötet worden. Dem Geschirrführer ist keine Schuld an dem Unfall beizumessen, da Friedrich angetrun ken gewesen sein soll. * Zschopau, 24. Febr. Durch Vermittlung des Landtagsabgevrdneten und Seminardirektors Seyfert gelang cs einigen hiesigen Handwcbern (Heimarbeitern) vom staatlichen Submissionsamt Leipzig Arbeit zu erhalten. Nachdem sich ein Lieferungsvcrband gebildet hat, beschloß jetzt die hiesige Weberinnung die Geschäftsstelle zu über nehmen und stellte eine Summe von 5000 Mk. zur Auszahlung der Löhne und zum Ankauf von Webgarnen bereit. * Plaue« i. B., 24. Febr. In unmittelbarer Nähe der Stadt, gegenüber dem Waldrcstaurant „Echo", hat sich gestern früh ein unbekannter Mann im Alter von 30—35 Jahren von einem aus Hof kommmden Personenzug überfahren lassen. Dem Lebensmüden wurde der Kopf vollständig vom Rumpfe getrennt. Die Persön lichkeit des Toten konnte noch nicht festgestellt werden. * Auerbach i. B., 24. Febr. In der Nacht zum Sonntag ist im nahen Rempesgrün die Möckelsche Maschinenstickerei völlig niedergebrannt. Die in dem Gebäude untergebrachten 4 Schiffchen- und 2 Handstickmaschinen, die an einzelne Sticker verpachtet waren, sind mit zerstört worden. Es wird Brandstiftung vermutet. * Laugenau, 24. Febr. Heute früh 4 Uhr wurde der Nachtwächter Schiebold hier auf der Straße tot aufgcfunden. Er hatte einen Blut sturz erlitten. Schon seinen Vorgänger erreichte dasselbe Schicksal. * Reichenberg (Bez. Dresden), 24. Febr. Durch ein Schadenfeuer wurden in der Nacht zum Sonntag vier Bauerngüter und eine Scheune vollständig zerstört. Zwei Wirtschaften gehörten der Gemeinde Reichenberg und die beiden anderen den Landwirten Aehlich und Kurt. Man ver mutet Brandstiftung. * Kamenz, 25. Febr. In der vergangenen Nacht geriet in einem Gatt Haus in Gersdorf in der AmtSh. Kamenz die etwa 26jährige Kellnerin Köhler mit mehreren Götten in Streit. In der Aufregung entfernte sie sich und ließ sich bei Weißbach vom Zuge überfahren. Der Kopf wurde ihr vom Rumpfe getrennt. Die Selbst mörderin war verheiratet und in Dresden wohnhaft. Kleine Chronik. * I« Elfe -e* «runewaldsees eiugebrache«. Aus Berlin wird gemeldet: Auf dem Grunewald- sec in der Nähe von Panlsborn crcigneteAsich am Sonntagnachmittag ein schwerer Unfall. 21 Personen brachen ein, wurden aber gerettet. Einige gerieten in wirkliche Lebensgefahr. Der 12jährige Sohn des Kriminalwachtmeisters Pluta war mit mehreren Schülern unter Führung eines Lehrers nach dem See gefahren. Er hatte mit Mutter und Schwester verabredet, daß sie sich in Paulsborn treffen wollten. Die beiden Damen begaben sich selbst auf das Eis, das plötzlich brach. Die Mutter verschwand alsbald in den Fluten; die Tochter sprang ihr nach. Inzwischen kamen zahlreiche Schüler nach der Unfallstelle, unter denen sich auch der erwähnte Knabe be fand. Als dieser Mutter und Schwester in Le bensgefahr sah, sprang er ins Wasser, ohne jedoch helfen zu können. Ein Referendar und ein Assessor brachen, als sie versuchten, zu Hilfe zu kommen, ebenfalls ein. Schließlich lagen 21 Per sonen, meist Schüler und junge Leute, im Was ser. Geheimrat Professor Kirchner gehörte zu denen, die sich um die Verunglückten bemühten, die schließlich auf festes Eis und an Land ge schafft werden konnten. Die Mutter des Knaben trug einen so erheblichen Nervenchock davon, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Sie befindet sich auf dem Wege der Besserung. Die anderen Eingebrocheuen erholten sich sämt lich verhältnismäßig rasch. * Weitere Opfer -es Eises. Aus Krakow (Meckl.) wird gemeldet: Der jung verheiratete Fischcreiarbeiter Martens aus Krakow hatte zu- sammen mit seinem Schwager, dem Arbeiter Kirstein, am Ufer einer Insel in der Gegend der Seegrube Rohr geschnitten, das beide auf einem Schlitten an Land fahren wollten. Hier bei brach Martens ein und ertrank. Bei dem Versuch, ihn zu retten, brach Kirstein ebenfalls ein. Er konnte nur mit Mühe von herbeigeeil ten Personen gerettet werden. — Eine Meldung aus Schwerin besagt: Der Schüler Willi Plath aus Ahrensbök vergnügte sich mit mehreren an deren Kindern auf dem Eise in CambS bei Schwerin, geriet hierbei an eine unsichere Stelle, brach ein und ertrank. — In Bienen im Kreise Rees in der Rheinprovinz brachen beim Schlitt schuhlauf zwei 13jährige Schüler ein und er tranken, ehe Hilfe gebracht werden konnte. Dor zur Rettung hinzugeeilte Bruder des einen der Verunglückten konnte nur mit Mühe vor dem Tode durch Ertrinken bewahrt werden. — In Oberndorf in. Niederbayern sind drei Knaben auf dem Eise eingebrochen. Einer wurde gerettet, zwei ertranken. — Schließlich wird noch aus Sobernheim im Kreise Kreuznach berichtet: In Oberkirn ist auf dem Eise ein 5jähriger Knabe eingebrochen und ertrunken. * Schwere Bran-nnfälle. In der Wohnung des Monteurs Hönsch in Lichtenhain bei Jena entstand in der Nacht zum Sonntag ein Stuben brand, bei dem das 3jährige Mädchen des Hönsch umgekommen ist. Das Kind war allein in der Wohnung gewesen. Es mag mit der Petroleumlampe gespielt haben, welche explodierte und die Betten in Brand setzte. — In Lund bei Tondern äscherte eine Feuersbrunst eine Schmiede ein. Drei Kinder wurden hierbei schwer verbrannt, sodaß eines derselben seinen Verletzungen schon erlegen ist. * Schweres Brandunglück im Stahlwerk „Phönix". Gestern vormittag platzte im Mar tinswerk des Stahlwerks „Phönix" in Dortmund ein großes starkes Gasrohr, welches die brenn baren Gase aus dem Hochofenwerk ableitet. Zwei ill der Nähe befindliche Arbeiter erlitten so furcht bare Brandwunden, daß sie bald nach der Ein bringung im Krankenbaus verstürben. ' Bier Vauerngehöste niedergebrannt. In Großgarnstadt bei Koburg sind nachts vier Bauerngehöfte niedergebrannt. * Automobilunfall. Auf der Straße von Wien nach Preßburg fuhr ein Automobil, in dem sich der Vertreter der Norddeutschen Automobil fabrik, Alois Gelb, seine Frau und noch zwei Freunde befanden, gegen einen Prellstein. Das Automobil wurde zertrümmert. Gelb wurde tödlich, seine Frau schwer verletzt. Der Chauf feur beging aus Gram über den Unfall Selbst mord durch Erhängen. * Erfroren aufgefunden. Bei Niederbreisig a. Rh. wurde der Fabrikarbeiter Franz Mirgel von dort auf der Straße erfroren aufgefunden. * Ein Pfarrer als Brandstifter. In Land- rais bei Rochefort wurden der Pfarrer Ribera und vier Leute seiner Umgebung unter der Be schuldigung verhaftet, das Pfarrhaus in Brand gesteckt zu haben, um die bedeutende Versiche rungssumme ausgezahlt zu erhalten. * Ein Ehedrama. Gestern abend überraschte in Mannheim der 37jäyrige Fabrikarbeiter Wal- ceskini in seiner Wohnung seine 27jährige Frau mst ihrem Schwager, dem Fabrikarbeiter Domoinka. Er ergriff einen Knüppel und schlug auf die Köpfe des Paares los, bis er beiden die Schädel zertrümmert hatte; ihr Tod trat alsbald nach der Einlieferung ins Kranken haus ein. Walceskini wurde verhaftet. Er ist Vater von vier kleinen Kindern. * Die Leiche t« Koffer. In Hamburg wurde in dem Hause Marthastraße 54 die Leiche der 27jährigen Verkäuferin Martha Pickel in einem grünen Holzkoffer aufgefunden. Die Haare hatte man der Toten Uber das Gesicht gezogen. Man fand in dem Koffer außer einer Puderdose und dem Muff der Toten noch eine leere Lohntüte mit ihrem Namen. Das Jackett der Ermordeten lag zusammengefaltet an der Leiche, deren Knie bis an den Hal« htnaufgezogen waren. * Schwere AcetyleugaSvergiftung. JnNeu- Burxdorf bei Mühlberg a. E. versagte am Sonnabend abend im Neubertschen Gasthofe, während ein Vergnügen im Saale stattfand, die Acetylen-Beleuchtung. Die Wirtsleute und ihr Sohn sahen am Apparate nach der Ursache nach. Plötzlich erfolgte eine furchtbare Explosion. Dabei wurde der Sohn getötet und das Ehepaar Neubert schwer verletzt. Am Hause wurde sehr großer Schaden angerichtet. * Die Typhuserlranluvgen beim Haaauer Eiseabahnregimeat Nr. 3 hat jetzt das zwanzigste Opfer gefordert. Am Sonntag mittag starb der Pionier Kuhr aus Westpreußen von der ersten Kompagnie. Der Krankheitszustand ist folgender: 52 Kranke, die sich im Lazarett befinden, wovon 3 schwerkrank sind, 157 Genesende, die sich auf Urlaub befinden, und 35 im Genesungsheim. 7 Beurlaubte sind in die Kaserne zurückgekehrt. Devesche» vom 28. Februar. Berlin. (Priv.-Tel.) Der Kaiser rin der König von Dänemark besuchten heute vor mittag die Offizierreitstunden der Kavallerie- Regimenter der Berliner Garnison. Die Kalise rin zeigte der Königin von Dänemark eine unter ihrem Protektorate stehende Musteranstalt, das „Königin Augusta Viktoria-Haus" zur Be kämpfung der Säuglingssterblichkeit. Heute nachmittag gibt der dänische Gesandte zu Ehren des däntischen Königs einen Tee. Berlin. Heute nacht wurde im Hause Reichenberger Straße 124 die dort wohnende Ehefrau Koßmann ermordet ausgefunden. Die Mordkommission, die gegen 1 Ubr alarmiert wurde, erschien alsbald am Tatorte, um die Nachforschungen über das noch völlig unauf geklärte Verbrechen anzustellen. Es steht noch nicht fest, ob der Elemann oder eine andere Person als Täter in Frage kommt. Hamburg. Der Leichenfund in der Martha straße (siehe „Kleine Chronik") hat eine über raschende Aufklärung gefunden. Wie die Ob duktion ergab, ist an der im Koffer tot aufge fundenen 27jährigen Martha Pickel ein Ver brechen gegen das keimende Leben verübt wor den. Die Untersuchung ist noch nicht abge schlossen. Wie weiter gemeldet wird, sind in der Angelegenheit die Krankenpflegerin Frau Bode sowie eine gewisse Erna Masur und deren Bru der Alexander Masur von der Kriminalpolizei verhaftet worden. Bochum. (P r i v.-T e l.) Ein schweres Unglück hat sich bei Sprengungsarbeiten auf Zeche „Unser Fritz" in Wanne zugetragen. Auf der genannten Zeche waren in einem Aus bruch mehrere Sprengschüsse abgegeben worden. Als die Explosion erfolgt war, begaben sich drei Steinhauer zu früh an den Ovt, vow dem die giftigen Gase noch nacht ganz entwichen waren. Einer von ihnen erstickte, die beiden anderen wurden betäubt, konnten aber nach einiger Zeit mit Sauerstoffapparaten ins Leben zurückgeruten werden. Frankfurt a. M. Die „Franks. Zeitung" schreibt: Nach unseren Informationen geht der dem Reichskanzler zur Genehmigung unterbreitete Diotdendenvorschlag der Deutschen Rcichsbank für 1912 auf 6,95 (Vorjahr 5,86 "/,) zu, iibersteigt also die vorjährige Höhe um 1,09 */„. Jefremow (Rußland). Auf der Uzlowaja- Jeletzbahn rissen sich infolge böswilliger Loslösung einer Schiene mehrere Wagen von der Lokomotive eines Personenzuges und stürzten einen 6 Faden hohen Bahndamm hinunter. Dabei wurde ein Mädchen gelötet; drei Passagiere und ein Schaff ner erlitten Knochenbrüche, 18 Personen wurden leicht verletzt. Konstantinopel. (Priv.-Tel.) Ein eng lisches und ein französisches Geschwader kreuzen jetzt vor der syrischen Küste. Der deutsche Kreu zer „Göben" wird ebenfalls dorthin abgehen, um die deutschen Interessen in Snrien zu schützen. Konstantinopel. Die Zeitung „Jstihvarat" meldet, daß der frühere Großwesir Kiamil Pascha in Alexandrien einem Schlaganfall er legen sei. Über Z4/OOO ähnlich lautende schriftliche Anerkennungen!