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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 26.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191302266
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130226
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-02
- Tag 1913-02-26
-
Monat
1913-02
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 26.02.1913
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Verpflichtungen bisher jedoch mit bewunderns wertem Geschick aus dem Wege gegangen,. Nach dem Berliner Vertrage von 1878, der Bul garien schuf, hätten dieses und die auf Kosten der Türkei erweiterten Serbien, Montenegro und Griechenland den auf ihre Gebietsvrwer- bungen entfallenden Anteil der türkischen Staatsschuld zu zahlen gehabt. In schöner Uebereinstimmung hat keiner dieser vier Staaten auch nur einen Pfennig entrichtet. Die Türkei mutzte ihre Gläubiger stets aus der eigenen Tasche befriedigen, und wenn es einmal mit der fälligen Rate seiner immer noch nicht voll abgezahlten Entschädigung aus dem 78er Kriege an Rutzland säumte, wurde dieses sehr ungemütlich, ohne einmal auch nur daran zu denken, daß von Gesetzes- und von Rechts wegen die vier Balkanstaaten mitzuhelsen ver pflichtet waren. TageSgeschichte. DaS dSutfche KSaigspaar in Berlin. Bei prächtigem Wetter iraf König Christian X. von Dänemark mit seiner Gemahlin Alexandra am Montag nachmittag zu seinem Antritts besuch in der Reichshauptstadt ein. In den sahnen- und girlandengeschmückten Ginzugs- stratzen bildeten Militär, Kriegervercine und ein vieltausendköpfiges Publikum Spalier. War schon die Begrüßung durch die halbamt liche „Nordd. Allg. Ztgr" außergewöhnlich Herz lich gewesen, so zeigte auch der Empfang auf dem Lehrter Bahnhof durch das Kaiserpaar, die Prinzen usw. eine große Herzlichkeit, das Publikum jubelte dem Herrscherpaar unseres nordischen Nachbarlandes laut und aufrichtig zu; denn catsächlich haben sich unsere Beziehun gen mit Dänemark in den letzten Jahren gegen früher wesentlich gebessert und seit November 1906, als König Friedrich Vlll. seinen An trittsbesuch in Berlin machte, hat sich das Verhältnis zwischen den beiden germanischen Völkern noch weit inniger gestaltet. Nach dem Einzug fand im Lustgarten ein Truppenvor beimarsch statt, worauf das Königspaar im Schlosse Wohnung nahm. Eine Festtafel und ein Besuch der König!. Oper, in der das Fest spiel „Kerkyra" gegeben wurde, beschlossen den ersten Tag, des viertägigen Besuches. Für den heutigen Dienstag ist u. a. eine Besichtigung der Offizierreitstunden der Gardekavallerieregi- menter vorgesehen, während am morgigen Mittwoch im Beisein des dänischen Königs paares auf dem Bornstädter Felde eine größere Gefechtsübung stattfindec. Abends ist ein gro ßes Hofkonzert im Weißen Saale des Schlos ses geplant, an dein der etwa 200 Personen starke Opernchor und namhafte Solokräfte teil- nehmen. Prinz Ernst Aiwust Ritter des Schwarzen Adlerordeus. Die soeben erfolgte Verleihung des Schwar zen Adlerordens an den Prinzen Ernst August, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, ist ein weiterer deutliche: Beweis dafür, wie innig sich die Beziehungen ztvischen den Hoherrzollern und Welsen gestaltet haben. Die Festigkeit des Dreibundes, die die Mächte der Tripleentente so gerne er schütterten und die auch von deutschen Poli tikern noch in allerjüngster Zeit angezweifelt wurde, ist stärker als je. Das haben die Worte des italienischen Ministers des Auswärtigen di San Giuliano vor der Deputiertenkammer in Rom soeben bewiesen. Mit solchem Nachdruck, wie es soeben Giuliano tat, hat noch nie ein italienischer Minister des Auswärtigen die Ge- meinsamkeit der Interessen Italiens und Oester reich-Ungarns und den unersetzlichen Wert des Dreibundes betont. Die Beziehungen Deutsch lands zu Oesterreich-Ungarn waren beständig die der treuen Bundesgrnossenschaft, zwischen Deutschland und Italien war das Verhältnis auch fest und innig geworden; nur Oesterreich- Ungarn und Italien befanden sich in Inter essengegensätzen, die dem politischen wie mili tärischen Wert des Dreibundes gegenüber der Tripleentente abträglich zu werden drohten. Die laute Versicherung Giulianos, daß in der Adria und im gesamten Mittelmeer Oesterreich und Italien die gleichen Wege verfolgen, und daß Frankreich jede Hoffnung auf ein Ueber- gewicht im Mittelmeer begraben könnte, war ein Sonnenstrahl in ernster Zeit. Und wenn Oesterreich-Ungarn und Italien gemeinsam an ihrer maritimen Ausrüstung arbeiten, so wird init Unterstützung des starken Deutschlands der Dreibund der granitene Friedenssels bleiben, an dem sich die Gegner wohl die Zähne cruS- beißen, den sie jedoch nimmer zertrümmern könnten. Fu Frankreich forderten alle befragten Generale die Rückkehr zur dreijährigen Dienstzeit. Nur der frühere Militärgouverneur von Paris, General Dol- stein, empfahl mit Rücksicht auf die finanziel len Opfer sowie auf die Interessen von Han del und Gewerbe die zweijährige Dienstzeit, dafür aber die Kapitulationen und den frei willigen Dienst. Die Blatwte» m Mexiko, die mit der angeblich bei einem Befreiungs- Versuch erfolgten Erschießung des Expräsidenten Francisko Madero und des Vizepräsidenten Juarez ihren Höhepunkt erreichten, haben nicht zu dem erwarteten Eingreifen Nordamerikas ge- führt, nachdem festgestellt ist, datz das Leben der fremden Staatsangehörigen bisher genügend geschützt worden ist. Der Tod des Expräsi denten ist nicht ohne Eindruck auf das Land geblieben, und die neue Regierung hat sich da durch, datz sie die Erschießung nicht verhin dert, sondern vielmehr begünstigt t>at, in eine schwierige Lage jzegenüber dem diplomatischen Korps gebracht, das sich »«läufig an keinen Empfängen beteiligen will. Der erschossene Vizepräsident Juarez »var die eifrigste Stütze Maderos, der vor 2 Jahren der Hilfe Juarez eigentlich seinen Erfolg im Kampfe gegen Povsirio Diaz zu verdanken hatte. Juarez war ursprünglich Journalist gewesen, brachte es aber durch seine Verschlagenheit zum Gouverneur und Handelsminister. Die Stimmung gegen den provisorsichen Präsidenten Huerta ist sehr gereizt, weil er die Erschießung von Madero uicd Juarez, die vor kaum acht Tagen seine Freunde gewesen sind, nicht verhindert hat. Madero hatte eine Kugel im Hinterkopf, Juarez war von vielen Kugeln durchbohrt. Der Vater und der Oheim des erschossenen Expräsidenten, die in Mexiko weilen, fordern eine strenge Be strafung der Schuldigen. Den Deutschen in Mexiko ist bisher lein Leid zugestotzen, obwohl wiederholt Gerüchte über die Ermordung von deutschen Reichsangehörigen in Mexiko verbrei tet waren. Sein des ÄMlnniWier in LberlniWiz. Einen schöneren Sonntag, wie den vergan genen, hätte sich der Jugendbund für entschie denes Christentum für seine Feier nicht wün schen können; es war ein Sonntagswetter, so recht für eine solche Feier geschaffen. Diesem herrlichen Wetcer war es wohl in erster Linie mit zuzuschreiben, daß der Saal des Gasthofs „zum Lamm" trotz mancher anderen Veran staltungen dich gefüllt war. Die Feier wurde mit dem allgemeinen Ge sang „Großer Gott, wir loben Dich" eingelei tet. Hierauf erfolgte die Begrüßung der Ver sammlung zunächst durch einen Prolog und dann durch den Vorsitzenden des Bundes. Die ser lvies in kurzen erklärenden Worten auf Zweck und Ziel des Jugendbundes und aus d e Bedeutung dieser Feier hin. Alsdann er griff Herr Pfarrer von Dosky das Wort zu o ner kurzen Ansprache, wobei er betonte, daß auch die Jugendbundbewegung einer der verschiedenen Wege ist, die man aus dem Ge biete der Jugendpflege beschritten hat. Wich tig ist es nur, daß wir dem einen Ziele zu- sirelen, das uns der heutige Sonntag Oculi mit dem Wort des Psalmisten vor Augen hält: „Meine Augen sehen stets zu dem Herrn". Inc Namen d r Kirchgemeinde wünschte er der Veranstaltung einen gesegneten Verlauf. Ilm Fernstehenderen einen Einblick in die Arbeit und die Einrichtungen des Jugend- blindes zu geben, belMldelte ein Mitglied die Grundsätze des Bundes. Diese Grundsätze: tägliches Bibelstudium, völlige Hingabe an Jesus, tätiger Dienst im Reiche Gottes und Treue zur eigenen Kirchengemeinschaft be zwecken, die Jugend wahrhaft glücklich zu machen und sind nach den Erfahrungen des Bundes die einzigen Mittel hierzu. Der eigent liche Festredner, Herr Fabrikant Schneider aus Auerhainmer, ergänzte diese Ausführungen und unterstrich besonders die Wahrheit, datz der Jugend nicht mit etwas Halbem geholfen ist, sie will vielmehr etwas haben, was sie wirklich befriedigt. Nach der Pause gab der Redner einen kur zen interessanten Bericht über die „Europäische Jugendbund-Konferenz" in Christiania. Man cherlei Bilder, die er im Geist an der Ver sammlung vorüber ziehen ließ, gaben Zeugnis davon, daß die Jugendbundsache wirklich eine gottgewollte, großzügige, ja weltweite Be wegung ist, die Beachtung verdient. Das Ganze wurde durch wechselweise ge sangliche und deklamatorische Darbietunaen, dem Charakter der Feier entsprechend, um rahmt. Nach den» Schlußwort wurde noch zu drn regelmäßigen sonntäglichen Versamml ungen ain- geladen und sodann gegen ^7 Uhr die Ver sammlung mit Gebet beschlossen. OerMcheS «nd LSchfifcheS. * — Witterungsaussicht für Mittwoch, den 26. Februar: Teilweise bedeckt, windig und trocken. * — Das Benehmen auf der Straßenbahn. Unser Publikum muß zu einem guten Teil noch dazu erzogen werden, wie man sich der Straßenbahn gegenüber ver halten soll. Bei der Betriebsdirektion sind ver schiedenctlich Beschwerden eingegangen fauch unsere Zeitung erhielt zwei ähnliche Zuschrif ten), wonach darüber geklagt wird, daß die Schaffner bei einzelnen Haltestellen ohne anzu halten durchfahren, trotzdem dort einzelne Per sonen standen. In solchen Fällen empfiehlt sich für den wartenden Fahrlustigen, die Hand zu erheben und dadurch dem Wagenführer an zuzeigen, daß er einsteigen will. — Beim! Be steigen und Verlassen der Wagen entwickelt sich der Verkehr noch viel zu langsam und um ständlich ab, wodurch leicht Verzögerungen und Verspätungen eimreten können. Schon vor Ein treffen an dem Fahrziel muß der Fahrgast sich aus das Ausflügen vorbereiten und nicht erst tunlichst umständlich nach dem Halten der Wagen. Eingestiegen darf erst dann werden, wenn die Aussteigenden den Wagen völlig ver lassen haben. Wir empfehlen die Beherzigung dieser Regeln. *— Verband sächsischer Indu strieller. Unter starker Beteiligung seiner Mirgliedersirmen trat gestern der Verband säch sischer Jndustvieller in Dresden zu seiner dies jährigen Tagung zusammen. Nach Eröffnung der Mitgliederversammlung durch den Vorsitzen den, Kommerzienrat Lehncann, erstattete der Syndikus Dr. Streikmann den tyesrhäftsbericht über das vergangene Jahr. Die Entwicklung des Verbandes ist auch im verflossenen Jahre aufsteigend gewesen. Dem Ausscheiden von 218 Mitgliederfirmen steht die Neuaufnahme von 772 gegenüber, so daß der Verband um rund 550 Firmen zugenommen hat. An die Er- stattung des Geschäftsberichts schloß sich der Kassenbericht, der mit einem Saldo von 2681 Mark abschließt. Hierauf folgten Ergänzungs- und Neuwahlen zum Vorstand. * Hoheasteia-Crastthsl, 25. Febr. Einen interessanten Vortrag zu hören hatte man gestern abend im Gemeindehaus der St. Trinitatisge- meinde Gelegenheit. Es hatte sich hierzu eine Schar Zuhörer eingefunden, um den Worten des Sekretärs des Christlichen Kellnerheims zu Paris, Herrn Chr. Ahlmann, über seine 14jährige Arbeit als solcher zu lauschen. Mit dem ge meinschaftlichen Gesang „Harre, meine Seele" leitete Herr Pfarrer Albrecht den Abend ein. Er ging in kurzen Worten auf den Zweck und die Ziele des Vortrages sin und verbreitete sich dann über das segensreiche Wirken der Gräfin Sidonie v. Vitzthum-Eckstäot, die sich ganz besonders der Kellnerinnenfürsorge ange nommen hatte. Welche Verehrung hierfür der hohen Frau entgegengebracht worden sei, habe am besten die zahlreiche Beteiligung von Kell nerinnen bei ihrem Heimginge bewiesen. Un ter Kellner verstehe man vielfach einen Stand, der eine Stufe tiefer stehe, als alle anderen Bevufe; eine solche Ansicht sei jedoch ein Irr- tum; der Kellner sei als Mensch ebenso hoch zuschätzen, wie jeder andere Stand. Auf welch fruchtbaren Boden die Arbeit des Kellner heims an den deutschen Kellnern in Paris fällt, darüber werde Herr Ahlmann, ein Schü ler Vater Bodelschwings, berichten. Seiner Freude über den hck.matlichen Empfang beredten Ausdruck gebend, leitete Herr Ahlmann sodann auf sein Tlema über. Was man sonst im allgemeinen von Paris höre und lese, sei et was anderes als das, was er zu berichten habe. Redner wies nach, daß Paris nicht nur als die Vergnügungszentralc zu betrachten sei, sondern daß auch viele dort wohnen, die Erquickung an Leib und Seele suchen. Dies seien hauptsächlich unsere Landsleute. ES existieren in Frankreich 10 deutsche evan gelische Gemeinden, wovon drei in Paris selbst ihren Sitz haben. Es sind d es die Hügel-, ClMstus und Evangelifations - Ge meinden. Diese Gemeinden seien es, die nicht allein nur der Religion dienen, sondern auch dazu angetan sind, das nationale Gefühl hochzuhalten. Bemerkenswert ist, daß in Frankre- ch bereits seit dem Jahre 1626 deutsche Gottesdienste stattgefunden haben. Bodel- schwing ist es gewesen, der in Paris in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts als junger Kandidat eine evangelische Gemeinde gründete. An Hand von Beispielen schilderte Redner die Lebensweise der Pariser und un serer dort lebenden Landsleute, um sodann aus das Kellnerlcim, dein er 8 Jahre vorge- stanoen hat, zuzmommcn. Von den etwa 150 000 deutschen Kellnern lebt ungefähr die Hälfte im Auslande. Der deutsche Kellner gilt etwas im Auslande und schon mancher hat dort sein Glück gemacht. Viele großen Hotels haben deutsche Kellner als Direktoren, und Besitzer erstklassiger Etablissements sind ehemalige deutsche Kellner. Es ist festgestellt worden, daß c wa 60 Prozent der ausländi schen Hotels in deutschen Händen sich befin den. Wenn ein Kellner von seiner Lehre weg zum besseren Studium seines Faches nach England, Frankreich, Italien usw. gehe, so lockern sich sehr leicht die Beziehungen zu Va ter, Mutter und nicht zuletzt auch zur Kirche. Da sind es nün die Kellnerheime, die in den jungen Leuten die guten Grundsätze, die sie von der Heimat nLtbrachten, zu festigen su chen und ihnen eine Stätte bieten, in der sie, fern von den wüsten Schlemmereien der Großstadt, sich an Leib und Seele erquicken können. Es sind, wie die vielen Beispiele be weisen, sehr viele dadurch schon vor dem Un tergänge bewahrt geblieben. In lebhafter Schilderung führte der Redner seine Zuhörer im Geiste nach Paris und machte sie mit dem Wirken des Kellnerheims vertraut. Seinem in teressanten Vorträge schloß er die dringliche Bitte an, recht offene Hände für das Wohl unserer Landsleute, die im Strudel der Wo t- städte unterzugehen drohen, zu haben. Eine Reihe schöner Lichtbilder von Paris und den dortigen evangelischen Gemeinden veranschau lichterc das Leben und Treiben in der sran- zösischen Hauptstadt in bester Weise. Herr Pfarrer Albrecht duckte im Namen aller An wesenden für den Vortrag und sand der Abend mit einem Ausgangslied feinen Ab schluß. * — Der Feuerwehrverbands lag des Kreisfeuerwehrverbandes Zwickau- Glauchau, der bekanntlich in diesem Jahre in Hohenstein-Ernstthal stattfindet, wird voraus sichtlich Anfang August abgehalten werden. Als Festlokal ist das AltfläÜer Schützenhaus in Aussicht genommen worden. s.— Der Rabattsparverein H o h e n st e i n - E r n st t h a l e r G e- Geschäftsleute hielt am 20. Februar d. I. in Schiefners Restaurant seine dies jährige gutbesuchte Generalversammlung ab. Nach Erstattung des nur interne Fragen be handelnden Jahresberichts seitens des Vor sitzenden, Herrn Drogist Fichtner, erfolgte sei tens des Kassierers, Herrn Heinze, der Kassen bericht, aus welchem hervorging, datz auch 1912 der Verein vorwärts schritt. Der Marken- einlösungsfonds betrug am 1. Januar 1918 14 508.50 Mark. Der Kassenbericht ist von Horrn Sladtral Schneider und Herrn Vetter geprüft und für richtig befunden worden und wurde dem Kassierer Entlastung evceilt. Die Wahlen ergaben die unveränderte Wiederwahl des alten Vorstandes. An Stelle eines aus geschiedenen Herrn wurde Herr Edmund Bach neugewählt. Anträge lagen nicht vor, doch wurde beschlossen, in Kürze neue Mitglieder schilder in Emaille herauszugeben. * Oberlungwitz, 25 Febr Einer der ältesten Gesangvereine der hiesigen Gegend, der hiesige Männergesangverein, feierte gestern im überffüllten Saale des Gasthofs „zum Lamm" sein 71. Stiftungsfest. Wie groß die Sym pathien sind, deren sich der sestgebende Verein allenthalben erfreute, das zeigte sich recht deut lich in dem zahlreichen Besuch aller Kreise der Einwohnenschaft. Daneben waren auch Mit glieder hiesiger Brudervereine und des Sänger- Vereins, des Doppelquartetts „ Liederquell" aus HohensteiwErnstthal u. a. erschienen, die Herr Borsteler Hecker in seiner Begrüßungsansprache herzlich willkommen hieß. Der konzertliche Teil des Abends wurde mit dem Müllerschen Männerchor „Des Sängers Gruß" mit Orchester- begleitung recht wirkungsvoll eingeleitet. Das folgende Lied für gemischten Chor, Arie Quar tett und Chor aus „Das Lied von der Glocke" mit Orchester von Romberg fand eine vorzüg liche Wiedergabe, die den Ausführenden, die unter Leitung des Herrn Oberlehrers Kantor Lungwitz sangen, alle Ehre machte. Die Fein leiten waren geschickt herausgearbeitet und mach ten den Vortrag zu einem nachhaltigen und wirkungsvollen. Auch der nachfolgende Kist- lecsche Männerchor „Ich bin ein Deutscher" kam trefflich zu Gehör; die Wirkung wäre eine noch entschieden bessere gewesen, wenn nicht ständig eine Stimme vorklappsrte. Einen guten Abgang verschaffte sich die wackere Sängerschar mit dein „Reiterlied" von Hirsch. Die vom Hohenstein-Ernstthaer Stadtorchester exakt be gleiteten Darbietungen bewiesen, daß der Ver ein, der nun munter ins 72. Lebensjahr segelt, auf eine eingehende gesangliche Ausbildung auch im vergangenen Jahre großen Wert ge legt hat; er bat seine Position behauptet und man darf wohl sagen, datz er eine gute Pfleg- flätte des deutschen Männerfanges ist. Deut scher Sängergeist erfüllt die Mitglieder, die über Zungen Nachwuchs nicht zu klagen brau chen; möchte der Verein auch in Zukunft weiter blühen und gedeihen. Der ziveite Teil des Abends bildete das Nestmüllersche Lieder spiel „Die Zillerthaler", das von warmer, liebe voller Einstudierung zeugte. In den Harlpt rollen waren mit Erfolg Herr Hecker als Sil- berfranzel, Herr Vogel als Klarenbach, Herr Fischer als Blasius, Herr Ehrhardt als Käse- fritz und ferner in kleineren Nebenrollen die Herren Schubert als Gerichtsschreiber, Herold als Scppel und Hornbogen als Buttertonel tätig; außerdem wirkten neben einer Anzahl Damen die Herren Bürger, Hirsch, Petzold, Popp und Wolf mit und last not least Frl. Schmidt, die unbestritten an den: guten Ge lingen des Ganzen lebhaft beteiligt war. Ge sang und Spiel waren sehr zufriedenstellend und ist der lebhafte Beifall, den ihre Lieder und die des Herrn Hecker fanden, vollauf ver dient gewesen. Den übrigen Mitwirkenden, unber denen das Spiel des .Herrn Bogel noch hervorragte, bemühten sich mit anerkennenswcr tem Eiser um das Stück. Die hübschen Ko stüme und eine geschmackvolle Dekoration paß ten sich auch äußerlich dem Rahmen des Stückes, das im Riesengcbirge spielt, an. Die gute Ausnahme des Liederfpiels war den Mit- wirkenden der beste Lohn für ihre Tätigkeit. — Bot schon das Stück Anlaß zu der ersehn ten inneren und auch äußeren Erwärmung, so lat dies naturgemäß der sodann einsetzendc Tanz noch in erhöh em Maße. Erst in früher Stunde fand das schönverlausene Fest sein Ende. m. Oberlungwitz, 25. Febr. Am mor gigen Mittwoch werden es 100 Jahre, datz ein sächsischer König unsern Ort auf der Flucht plissierte. Damals herrschte in unserm Vaterland« lebhaftes Kriegsgeschrei und in der 2. Februarhälste wurde die Lage sehr unsicher. Es wurde allenthalben die Nachricht von dem Heranrücken eines preußisch-russischen Heeres verbreitet und die Unruhe in der hiesigen Gegend steigerte sich, als am 23. Februar ein riesiger Wagen, gefüllt mit dein Schatze des königlichen Hauses, mit großen Wappen be malt, den Ort passierte. In den ersten Morgen stunden des 26. Februar pissierte ein glänzen der Zug unfern Ort. Garde und sächsische Reiterei begleiteten den Zug, in dessen Mitte inehrere Wagen des königlichen Hoses fuhren. Der König, seine Gemahlin nebst Tochter, so wie einige Getreue, von den Truppen eskor tiert, stiegen an der hiesigen Post für oinige Minuten aus, doch unterblieben alle Feierlich leiten. In Zwickau wurde zu kurzer Rast ge halten, dann ging die Fahrt nach Plauen weiter. b. Oberlungwitz, 25. Febr. Die Anstel lung eines 2. Arztes, die von den beiden hie sigen Krankenkassen schon vor längerer Zeit be schlossen worden ist, beschäftigte am Sonntag eine im „Forsthaus" stattgefundene gemeinsame Vorstandssitzung der allgemeinen Ortskranken kasse und der Kvmkeickasse für Strumpfwirker. Mit einem Arzre aus der Casseler Gegend sind Unterhandlungen eingeleitet worden, die dem nächst zum Abschluß kommen dürften. b. Oberlungwitz, 25. Febr. Der Ange stellte einer hiesigen Fabrik, der vor einiger Zeit von einem Motorradfahrer überfahren wor den war und hierbei c nen komplizierten Bein bruch davontrug, machte mit dem fast geheil ten Beine Gehversuche, wobei der Bedauerns werte umschlug und einen erneuten Bruch des Beines erlitt, der ihn wohl für längere Zeit arbeitsunfähig machen dürste. mit den lich nen und fass Gol Ga Hei Der zeni Um 14 suck deu klär hab Sch hab der Zu Sch viel das mei Mo auc Mä sinr wer Sit sam Frc soll uns ehe ist die mu abe alle im wäl auf wir lich in Wa sten sin! Gei tig« wa; Rei der lini Witz dies zur der sehr hiel ver. bat glie antz so > har in i auf in den bett E. E heil schl riet Hu von auf Mr Kos den Ab, Orc die Na. selb Sch disö sper Ans mit der imn lich lintz WM sodc lun zen H. der« uns stör von ten, thal Sch den bot wo, Lqi
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