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Man schimpft auf d-ich ganz fürchieriich, Mel Hoffnung machst zu Schanden. Der Zorn, der ist berechtigt hier, Komm', drei mal B und bess're dir! Ja, die drei B's — zum besseren Verständnis meiner lieben Leser sei mitgeteilt, daß hiermit die Bahn-Bau und -BetVebsgesellschaft in Frankfurt a M., die Beisitzerin der Bahn, gemeint ist. Das eine ist wahr, was in Gers dorf über Taris und Fahrzeiten geschimpft wird, daS geht schon bald aus keine Kuhhaut. Aber nur Geduld, die Sache wird sich schon einleben und mit der Zeit der gegenwärtige Status quo pro Elektra einer Aendevung und Prüfung unterzogen wen den. Ich habe «in Festpoem verbrochen, doch die Zensur ließ wenig ungerochen, die „saft'gen" Stellen mutzten bleiben raus, der Rest ist dar um etwas krumm und kraus! Damit es werde nicht noch besser, ergötze sich an ihm der Leser: Lie Straßenbahn! Singweise: O alte Burschenherrlichkeit. O alle Pferdeherrlichkeit, Wohin bist du entschwunden! Was hat doch die moderne Zeit Der letzten Jahr' erfunden! Die treuen Pferd' sind abgetan, Man fährt jetzt nur noch Straßenbahn! O jerum, jerum, jerum! O quae mutatio rerum! Wie fuhr man einst im Omnibus Don Gersdorf bis nach Hohnstein, Die Fahrt, die machte ost Verdruß, Es könnt' ja auch nicht anders sein! Nun wird das Rößlein abgeschafft Zu Gunsten der Maschinenkraft I O jerum! rc. Es dienten gar dem Omnibus Die Pferdchen treu und redlich! Bis nun es ist für sie wohl Schluß, Sie quälten sich ost tödlich. Von ries'gen Drähten überspannt, Kommt nun die Straßenbahn gerannt! O jerum! rc. Im Jahre Neunzehnhundertdrei Hat der Verkehr begonnen! Mit ihm ist es nunmehr vorbei, Elektrisch hat gewonnen. Zehn Jahre tat er seinen Dienst, Den Aktionären bracht's Gewinnst. O jerum! rc. Die Straßenbahn ist jetzt Panier! War lang' Zeit unser Hoffen. Kein' Eisenbahn bekamen wir, Nun ist sie übertroffen! Lang glaubten wir uns angeführt, Doch jetzo kommt sie angeschwirrt! O jerum! rc. Elektrisch fahren wir durchs Land Und kommen schnell zum Ziele! Die Kurbel dreht des Führers Hand, Die Wagen aufnehm'n viele Wo einst der treuen Rosse Spur, Liegt jetzt die Tisenschtene nur. O jerum! rc. Nicht lange mehr hält an die Frist, Wo auf der weiten Erde Wed'r in Hoh'nstein noch in Gersdorf ist Der Schwanz von einem Pferde. Zum Jahrmarkt nur im Wachskab'net Steht's letzte Pferd als Rarität! O jerum! rc. Vorbei ist auch die Quälerei Wohl in dem dumpfen Kasten! Und ebenso die Quängelei, Stolz ragen auf die Masten! Bis Ernstthal Straßenbahn erhält, Gibt's wohl kein Pferd mehr auf der Welt! O jerum! rc. Der Hindernisse war'n gar viel, Eh' daß die Bahn erstanden; Doch glücklich sind wir jetzt am Ziel, Drei B's, die hab'ns verstanden! Trotz Regen, Schnee und Sturmgebraus Sieht man die Wagen fahren aus! O jerum! rc. Wie wurde manches liebe Mal Geklagt an allen Enden, Der Ueberlandbahn war's 'ne Qual, Jetzt tut sich alles wenden! Zum Glück ging da der Bahnverband Mit der Gesellschaft Hand in Hand! O jerum! rc. Gar oftmals las man in dem Blatt, Die Bahn wird nächstens fahren! Bis sich's herausgestellt dann hat, Es war noch nicht im Klaren. Geschimpft ward da, und oft nicht schlecht: Die Bahn, die macht es keinem recyt! O jerum! rc. Die böse Zeitungsschreiberei Ist glücklich nun zu Ende. Der Bahnbaumenschen Flucherei Ging manchem an die Lende! Daneben gab's manch „Eingesandt", „Oersdorfer" sind dafür bekannt! O jerum! rc. An der Verzög'nmg waren Schuld Allein die „Rabenpferde", Die Bahn stand nicht in deren Huld, Daraus entstand die Mährde! Wahrscheinlich merkten schon die Ross', Daß nun die Konkurrenz wird groß! O jerum! rc. Laut schallt der Ruf nach Haltestell'n, Gewünscht wurd'n da sehr viele; Würd' man die Wünsche all erfüll'n, Man käme nie zum Ziele! Vor lauter Haltestellen dann Könnt' nicht mehr sahr'n die Straßenbahn! O jerum! rc. Ium Schluß sei noch all der gedacht, Die hier stets unverdrossen Uns hab'n die schöne Bahn „gemacht", Wenn's draußen auch gegossen! Bei Regen und bei Sonnenschein Fahr sie zu aller Segen ein! O jerum! rc. Aber ich habe es ja schon immer gesagt, wer dichten will, mutz leiden und selbst dann, wenn man als Klempner Dach rinnen in Oberlungwitz löten mutz, und extragute Zigarren von der Stadt als Geschenk erhält, womit ich verbleibe bis dem nächst Ern st von Hohen-Ober. Glückwunsch zur Feier der Eröffnung der elektrischen Straßen bahn Hohenstein-Ernstthal—Gersdorf—Oelsnitz. Gvtte« Segen, Heil, Gelingen Soll da« neue Schaffen bringe», Soll zum Segen euch gereichen, La ihr nicht so viel zu steigen, Da ihr alle könnt nun fahren. Euch den großen Weg ersparen, Sitzen so bequem dazu In der schönsten Seelenruh. Könnt euch prächtig unterhalten — Laßt vergnügt den Führer walten — Und so leicht Besuche machen. Großartig in allen Sachen, W ro das Auge euch erfreuen Stets mit etwas Schönem, Neuen. Wie im Flug gehts durch die Welt, Und dabei für wenig Geld. Jetzt, es wird doch immer schöner I Spricht gewiß heut' der und jener, Wenn man doch nicht alt wollt werden, Blieben lieber hier auf Lrden. Was die Runen würden sagen, Daß wir heute so getragen? Würden alle sein dabei Wohl mit erstem Hurra-Schrei. Darum Dank sollt heut ihr bringen Für dies ,großartig Gelingen". Wo nun herrlich ist gediehen Durch so vieles langes Mühen, Dieses große Unternehmen. Deshalb nur nicht lang erst grämen: Dreifach donnernd „Hoch!" heut ruf Jedem, der dies Werk mit schuf. Und ihr Herren an der Spitze, UnS wär wirklich auch recht nütze Dieses Schaffens „groß Gelingen"; Deshalb kitt' vor allen Dingen: Doch auch unserm langen Orte Schnell entscheidend goldne Worte Senden doch an rechte Stell, Daß auch wir bald fahren schnell. Oberlungwitz, d. IS. Febr. 1918. Bertha Schefflrr- Kirchennachrichten. HP« Am Sonntag ReminiScere, den 16. Februar 1913, vorm. v Uhr Gottesdienst mit Predigt über Matth. 1S, 21—2». Herr Pfarrer von DoSky. Vormittag« halb 11 Uhr Unterredung mit de» Imig- srauru. Nachmittag» halb 8 Uhr LausgotteSdienst. Nachmittag» 4 Uhr in der Nutzung« Schule Beichte nnd AbendmahlSfeter für Alte und Schwache. Abend» 7 Uhr Jüngling»ver«tn. Die Bibrlstund« am Montage fällt au». Wochenamt Herr Pfarrer »on DoSky. Am 1. LandeSbußtage, den 19. Februar 191», varm. 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt über Joh. 14, 9». Herr Pfarrer von DoSky. Kolleste für den LandeSverein für innere Mission. Vormittag» halb 11 Uhr Beichte und Feier de» heiligen Abendmahles. Herr Pfarrer von DoSky. — Beichtanmrl- dung von halb 9 Uhr an in der Sakristei erbeten. Nach«. 5 Uhr Gottesdienst mit Predigt über 4. Mose 20, 4d -9. Herr Pastor Schödel. Kollekte für den Landesverein für innere Mission. Nachm. 6 Uhr Beichte und Feier de« heiligen Abend mahles. Herr Pastor Schödel. — Beichtanmeldung von halb t Uhr an in der Sakristei erbeten. Ms« Oersdorf Am Sonntag ReminiScere, den 16. Februar, vormittag« 9 Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Hildebrand. Danach Beichte und heilige» Abendmahl. Nachmittags halb 2 Uhr Kindergottesdienst. Abend» halb 8 Uhr im JünglingSverrinilokal zu Gers dorf Vortragsabend für den ev.-luth. JüngltngSverein und den Verein für Jugendpflege. Redner: Herr Friedensrichter Fanghänel. Thema: Erlebnisse auf meiner Wanderschaft. Abends halb 8 Uhr Jungsrauenverein. DienStag, den 18. Februar, abend» 8 Uhr Bibelstunde in der Kirchschult. Die Woche für Taufen und Trauungen hat Herr Pastor Hildebrand, für Haurkommunionen und Begräbnisse Herr Pastor Böttger. Ms« KrNach-Atrchverg. Dom. ReminiScere. Kirchberg: Vormittag« halb 9 Uhr Beichte und AbrndmahlSfeier. Die Beichtrede hält der OrtSpsarrer. Vormittag« S Uhr HauptgotteSdienst. Die Predigt hält Herr Militäroberpfarrer a. D. Schulze au« Stollberg. Erlbach: Vormittags N Uhr Predigtgottesdienst. Herr Militärobcrpfarrer a. D. Schulze aus Stollberg. Mo« Wükenvra«». Am Sonntag ReminiScere, den 16. Februar, vormittags 9 Uhr PredigtgotteSdienst. Bußtag, den 19. Februar, früh halb 9 Uhr Beichte. Vormittag» 9 Uhr Predigt und AbendmahlSgotteSdienst. Nachmittag» 6 Uhr AbendmahlSgotteSdienst. Kolleste für die innere Mission. Abend» 8 Ubr Bibelstunde der landerkirchlichen Gemein schaft im Pfarrhause. Chemnitzer BM-BcreA. Jli der am 13. d. Mts. stattgehabten Sitzung des Aufsichtsrats des Chemnitzer Bank-Vereins wurde vom Vorstand die Bilanz für das Ge schäfisjahr 1912 zur Vorlage gebracht und be schlossen, der für den 15. März einzuberufenden Generalversammlung die Verteilung von 6°/„ Dividende vorzuschlagen. Von dem Reingewinn von Mk. 1414 775,19 sollen des ferneren dem Reservefond II Mk. 150 000 und der Grund stücksreserve Mk. 50000 zugewiesen werden. Der Gewinnvortrag wird um Mk. 41 336,93 auf Mk. 181456,30 erhöht. Die Aussichten für die Zu kunft wurden vom Vorstande als günstig be zeichnet. krival-Lrankvn und üvgrlldnis- Hnttzr8tül2UN8»v«r«!a I i-loksnslsm-^fnsttks!. Die diesjährige llLupIvvrssmmLMS findet Sonntag, den 16. Februar, nachmittags 5 Uhr im Sitzungs lokal „Stadt Glauchau" statt. Tagesordnung: 1. Geschäftsbericht vom Jahre 1912. 2. Rechnungslegung vom Jahre 1912. 3. Neu- resp. Ergänzungswahl deS Vorstandes. 4. Verschiedenes. Die Herren Mitglieder werden freundlichst ersucht, recht pünktlich und zahlreich zu erscheinen. Osr Q«8am1vofsisn6. z. Zt. Bors. 13—15««« Mk. als goldsichere l. Hypothek auf einneuerbauteSHauszum 1.April oder später zu leihen gesucht. Offerten unter Vss LVOV an d. Geschäftsstelle diese« Blattes. ZinshauS mit Laden, Seitengebäude und großem Garten in Nenkirch- berg sofort preiswert zu ver kaufen. Offerte»! unter L S« an die Txped. d. BI MmdM-Mmckuk, welche viel gratulieren, empfehle alle Sorten Buch- und Postkarte« zu Engrospreisen. Jeder, der seine Adresse ein sendet, erhält 4 Muster gratis und franko zugeschickt. Näheres bei Emil Sachse in Berthelsdorf b. Neustadt i. 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