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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191302097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130209
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-02
- Tag 1913-02-09
-
Monat
1913-02
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.02.1913
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Klim IW HoftMi-KriMkr Aqnitt Nr AA Sonntag, den S. Februar ISIS. 4V. Jahrgang Die für das 4. Vierteljahr 1912 noch rückständige Wassersteuer, sowie die Steuer für er höhten Feuerschutz ans das Jahr 1912 ist zur!-ermcidung der Zwangsvollstreckung bis spätestens den IS. Februar e. zu entrichten. Oberlungwitz, am 8. Februar 1913. Der Gemeindevorstand. Ans der Chronik von MsMNg. Von Fritz Greger. (Nachdruck verboten.) Geschichtlicher Rückblick auf Kirche und Pfarre. Der erste evangelische Geistliche wurde in Ur sprung 1533 angestellt, er hieß Iohannes Döner oder Dener. Der letzte katholische Pater hics; Keiger. Um diese Zeit — 1533 — hatte Ur sprung Sonntags viel Zuzug von Chemnitzer Bürgern. Chemnitz gehörte zum Herzogtum Sach sen, der Regent Georg der Bärtige (1539) war aber ein Feind von Luthers Lehre. Und so zogen denn Chemnitzer Bürger Sonntags in das zwei Stunden weit entfernte Ursprung, das zum Kur fürstentum Sachsen gehörte, um lutherische Pre digten zu hören. Erst nach dem Tode Georgs des Bärtigen im Jahre 1539 führte sein Bruder Heinrich der Fromme (1541) die Reformation auch im Herzogtum Sachsen ein. 1539 wurde auch Lungwitz evangelisch. Mit der Anstellung evangelischer Geistlicher ging cs aber langsam: 1548 wird der erste evangelische Pfarrer in Ra benstein, 1550 in Reichenbrand erwähnt. Die evangelischen Pastoren sollten nämlich dafür hun gern, daß die katholischen geschwelgt hatten. Die Klostergüter wurden zu Gemeindezwecken ver wendet und Pfarre und Schule gingen leer aus. Laut Kirchenoisitationsakten von 1533 „hat der Pfarrer zu Ursprung einen Vonntag um den andern zu Ursprung und Seifersdorf, das mit Pfaffenhain 29 Wirte zählt, zu predigen, während er zur Abtei jährlich viermal Frühpredigt, alle Vonn- und Feiertage aber eine Nachmittags- prcdigt zu halten hat." Aus dem Jahre 1575 besteht ein „Wahrhaftiges Verzeichnis; und Be schreibung des Kirchspiels Ursprung und was demselbigeu gehörig, auf Befehlig derer verordneten Churfürstl. Sächs. Herren Visitatoren gestellt anno >575." Nach diesem ist Ursprung die Haupt- uud Pfarrkirche. Eingepsarrt sind: Veifersdorf, Kirchocrg Filial, Pfaffenhain, Abtei Lungwitz Filial. Diese 5 Dörfer gehören ins Amt Grün hain und unter die Superintendur Zwickau. Lehnherr ist „unser gnädigster Herr, der Chur fürst von Sachsen". Pfarrer: Friedrich Behr. Zu Seisersdorf unlerm Dorfe in der Gemeinde ist dein Pfarrer ein Grasfleckleiu eingeräumt, darauf Fuder Heu weggesammelt werden, „item zu Pfaffenhain auch ein Grasfleckleiu, darauf '/, Fuder Heu mag gesammelt werden. Den Zarin dafür macht und bessert die Gemeinde dasclbsten." Behausung zu Ursprung: „Pfarr haus und Scheune eng und kurz gebaut, ein klein Krätz- und Zwiebelgärtlein, darinnen ein Apfelbaum. Item noch ein Grasgärtlein unterm Haus aufm Anger, darvon Sommerszeiten nickt wohl zwei Kühe mögen erhalten werden." In- ventarium: „Dem Pfarrer ist unterhändigt und zu gebrauchen angewiesen worden: I Tisch, l Brotalmt, l Himmelbett, 1 alter Stuhl, 2 Kes sel, dec eine hat 2 Löcher, 2 Kühe, l Haushahn und zwo Hühner." Einkommen des Pfarrers: „Die 17 Wirthe in Ursprung schütten 8 Schfl. 3 Sieben und I Viertel Korn und eben so viel Hafer Chemnitzer Maas;. Die 4 Erbgärtncr und das Erbhaus neben der Kirche geben jeglicher uf Martini 18 Pf. Klein Deeem. Item haben die Bauern das Pfarrgcld zu bestellen, dafür der Pfarrer jährlich eine Ackermahlzeit zu geben. Die 23 Wirthe zu Kirchberg geben 13 Schfl 1 Sie ben Korn und auch so viel Hafer stollbergisch Maas; usw. Die Lungwitzer (wahrscheinlich Äb- teier) 18 Wirthe geben 8 Schfl. Korn und 8 Vchfl. Hafer glanchisch Maas;. In diesem Dorfe sind auf Churfürstl. Seite zwei Gärtner, die geben jeder zu Martini drei alte Pfennige anstatt eines Dccem. Die Pfaffenhaincr 13 Wirthe geben 0 Lchsl. Korn und 3 Schfl. Hafer altes Kirchen- maas;. Die oberen 10 Bauern haben die Ge wohnheit, daß alle Jahre einer von ihnen kein Korn giebt, weil vor Alters ihr Deeem ist erhöhet worden." Die 16 Wirthe in Seisersdorf haben außer den Abgaben in Getreide „das benöthigte Feuerholz" anzufahren, wofür ihnen der Pfarrer eine Mahlzeit gibt. Auch der Rittergutsbesitzer non Leukersdorf zahlt dem hiesigen Pfarrer Ab gaben. 1600 wird Weber Pfarrer. Von 1624 brechen zahlreiche Teuerungen aus. Die Zeiten sind äußerst schlecht. Durch die Kipper und Wipper werden die Münzen verschlechtert. Biel wertloses, besonders beschnittenes Geld ist im Umlauf. Wegen dieser Kipper und Wipper fer tigte der Superintendent von Chemnitz im Jahre 1525 ein Lied und ließ es alle Sonntage singen. In jedem Verse kam folgender Refrain vor: „Fluch dir, Wipp, du Galgenstrick! Hast du nicht bald ausgcwippt?" Im Jahre 1629 tritt Tauscher an Webers Stelle. 1666 wird Milius Pfarrer. 3 Jahre später kaust er das Lehnge- richt. 1672 wird die Pfarre ganz neu gebaut und 1690 wird das Pfarrfeld beraint, welches der Kirchfahrt ungefähr 90 Thlr. kostete. 1695 wird der frühere Substitut Wolf Pfarrer. 1715 brennt Lemmels Gut (jetzt das Gut Nr. 53), Pfarre und Schule nieder. Nur durch die Entschlos senheit des Lehrers Lasch wird die Kirche ge rettet. Bei diesem Brande, der jedenfalls in einer Rockenstube durch angebranntes Werg entstanden war, sind leider auch die Kirchenbücher und alle Akten mit verbrannt. Wenn der Pfarrer einem Leichenzuge bis Seisersdorf entgegenging, bekam er dafür '/, Thlr. Substitut Träger verlangte aber den '/, Thlr. ohne den Weg zu tun. Von 1721— 28 wird zum neuen Kirchenbau gesammelt und zwar von jedem Bauer wöchentlich 12, von jedem Gartenbesitzer 6 und von jedem Häusler 4 Pfg. Ferner legt jeder Kommunikant aus Ursprung einen Dreier in eine Schüssel auf dem Altäre. Am 18. April 1725 wird der Kirchen bau vom Konsistorium zu Leipzig genehmigt und dazu 54 Thlr. aus dem Kirchenvermögen bewil ligt. Wegen des Kirchenbaues werden Ursprung und Seisersdorf auf ein Jahr von aller Einquar tierung befreit. 1727 werden die Männerstühle in der Kirche verlost. Bei Verlosung sämtlicher Stühle sind eingekommen von Ursprung 80 Thlr. 2 Gr. 8 Pfg., von Seifersdorf 71 Thlr. Als die Kirche gedeckt wurde, schlugen die Schieferdecker alle Stunden mit einem ihrer Hämmer auf die große Glocke. Das gefiel nicht nur den Ur- sprungern, sondern auch den benachbarten Ge meinden und letztere veranlaßten die Ursprunger, eine Uhr aus den neuen Turm zu stellen. Ein Büchsenmacher in Penig hat die Uhr nebst Ge wichten und Leinen für 39 Thlr. hergeftellt rind A. Büchner, Organist in Leukersdorf, hat die Weisertafeln gefertigt. Am 10. Juni 1728 wird die Kirchendecke in Oelsnitz abgeholt. Wegen der aus dem Oberkonsistorium zum Kirchenbau erhaltenen 150 Thlr. Geld waren n. a. folgende Unkosten entstanden: „1 Thlr. 8 Gr. dem Su- perint. wegen Rekommentation des Suplics", l Thlr. 21 Gr. „vor Honig der Frau Superinten denten", 1 Thlr. 8 Gr. „dem Präsident Diener". Beim Kirchbaue sind 1242 Frontage getan wor den. Daniel Scherf ans Reicheilbrand stiftet 1729 die Orgel unter der Bedingung, daß ihm das Organistenamt übertragen wird. Die Ge meinde willigt ein. Bei der Lokalkirchrechnung im Jahre 1733 wird angeordnet, daß keine Hel ler mehr, sondern Pfennige in das Schcllensäck- lein gelegt werden, daß keine 6 und 7 Tage langen Hochzeiten gehalten werden. Der Pfarrer hatte sich nämlich beschwert, daß die Seifersdorfer 6—7 Tage lange Hochzeiten hielten und damit am Donnerstag anfingen. 1733 bittet der Emeritus Wolf, daß ihm jeder Bauer ' 4 Klafter Holz schenken solle, weil er in 3 Ocfcn feuern müsse und 15 Klaftern und der Substitut auch 9 Klaf tern bedürfe. 1736 wird Wolfs Substitut Joh. Heinrich Träger Pfarrer. Sein Einkommen gibt er im Jahre 1757 auf 200 Thlr. an. Sein Nach folger Joh. Ernst Weiß, der von 1761—79 am tiert hat, sammelte zuerst wieder einige alte Nach richten für die verbrannten Kirchenbücher. 1779 wird Sam. Andreas Pfarrer. Er starb 1796 plötzlich auf dem Kirchhofe zu Abtei, eine Leiche erwartend. Seine Nachfolger find: 1796—1803 Joh. Georg Lehmann, 1803—21 Karl Theod. Meurer, 1821—29 Joh. Gottlob Haimann. 1829 folgt ihm Karl Aug. Im. Größel. Von 1821 bis 32 werden 71'/. Thlr. in den Kirchenbcckcn zum Orgelbaue gesammelt. Ursprung, Seisersdorf, Pfaffenhain und Kirchberg werden in demselben Jahre vom Amte Grünhain getrennt und zu dem in Stollberg geschlagen. Für 670 Thlr. wird 1833 eine neue Orgel gebaut. Aus dieser Summe muß die Gemeinde das Material herbeiholen, dem Orgelbauer Logis geben, Beschläge, Zimmer arbeit lind Schmiedekosteil bezahlen. 1838 wird die Ephorie Stollberg errichtet und ihr die Pa- rochie Ursprung einverleibt, die vorher zur Epho rie Zwickau gehörte. Während der Vakanz 1842 vikariert Pastor Teubert aus Lugau. Im Dezember 1842 tritt Hirschhof das hiesige Pfarr- a.nt an. 1845 wird er entlassen, weil er in Frankreich, ivo er sich als Candidat längere Zeit nufgehalten hatte, mit einer Kalvinistin in Zivil ehe gelebt hatte, sie aber später nicht heira tete. 1847 wird der bisherige Pfarrvikar Eduard Ziegler hier wirklicher Pfarrer, er geht 1851 als Pfarrer nach Krummenhennersdorf bei Freiberg. 1849 wird die Pfarre von Grund aus repariert und mit Schiefer bedeckt. Der mittlere Stuhl wird fast ganz erneuert und die Unterstube erhält neue Umfassungsmauern. 1851 wird Iulius Graupner, seit 10 Jahren Lehrer in Schmalz grube, als Pfarrer hier angestellt. Der Pfarr- dezcm an 36 Schfl. Korn und 30 Schfl. Hafer, welchen die drei Gemeinden Abtei, Ursprung und Seifersdorf zu liefern hatten, wird 1852 abgelöst und zwar der Scheffel Korn mit 3 Thlr. und der Scheffel Hafer mit 1 Thlr. 12'/, Ngr. Die Nachfolger Graupners bis heute sind: Schönrich, Herz, May, Horn und seit 1898 ?. Kreußler. Am Anfänge dieses Jahrhunderts wurde das Innere der Kirche neu ausgemalt OertttcheS und Sächsisches. * — „In eigener Sache der Zei tungen" ev'äßt eine Zeitungsverlegev-Ver- cmigung in Sachsen die nachstehende Ver öffentlichung, der wir gern Verbreitung geben, da die darin angeführten Uebelstände auch uns nicht fremd sind. Der betreffende Artikel lau tet: „Uebar Vereins- und Festberichte." Die Tageszeitungen werden oft interpelliert, wie es kommt, daß derartige Berichte in ganz ver- .chiedenem Maße und Umfang, kürzer oder länger, zum Abdruck gelangen, ja, datz von mancher „auch als öffentlich" zu betrachtenden Veranstaltung kein Wort gebracht wird. — Nun denn: In erster Linie kommt doch in Betracht, weiche Bedeutung das eine oder andere Fest usw. für die Oeffendlichkeit hat, und darin mutz man einer Zeitungsredajktion ein Urteil zutrauen. Zweitens kommt es dar auf an, datz eine Redaktion auch Kenntnis von Abhaltung derartiger Veranstaltungen hat. Es ist schon dagewefen, datz man uns zu- mutete, die Nedaktionsfeder solle Vereinsfeste bearbeiten, von denen weder ein Redaktions mitglied noch die Mitarbeiter von Vorlag und Druckerei des Blattes ein Sterbenswörtchen wußten, da man auch bei Vorbereitung der Feste, bei Herstellung der erforderlichen Druck sachen die Offizin der Zeitung völlig igno rierte — ja nichc einmal durch ein Inserat bekannt gegeben wurde, daß dies oder jenes „los" sei! Da die Herausgabe einsr Zeitung einen umfangreichen und kostspieligen Mit arbeiterstab an technischen Hilfskräften ge braucht, um auch die umfangreichsten Zei- ungsnummern pünktlich Herstellen zu können, müssen die provinzialen Zeitungsdruckereien im ganzen Lande darauf bedacht sein, auch mit der Herstellung von Vereins-Drucksachen usw. ' etraut zu werden. Es ist daher sehr nahe liegend, daß in vielen Fällen die Zeitungen nicht denen ihre unentgeltliche redaktionelle Arbeit auszwingen können, von denen sie vor- er bei der Verteilung von Aufträgen ignoriert wurden! Das Verlangen, die Drucksachen der Buchdruckerei derjenigen Zeitung zuzuwäsen, die am nächsten Tag einen Bericht über das Vereinsvergnügen usw. bringen soll, ist wohl elbstverftändlich. Eine Hand wäscht die andere!" * — Witterungsaussicht für Sonntag, den 9. Februar: Teilweise bedeckt, windig, trocken. * — Der Winterfahrplan der Straßenbahn H 0 h e n st e i n - E r n st- t h a l—G ersd 0 r s--L uga u—Oelsnitz at, wie wir erfahren, nunmehr die Genehmi gung des Kgl. Ministeriums gesunden. Der 1. Wagen fährt früh 5,45 Uhr am Bahnhof Hohenstein-Ernstthal ab und trifft bei den Teilstreckengrenzen wie folgt ein: Goldbach- Restaurant 5,50, Gasthaus zur Sonne 5,58, Alte Schule 6,03, Waldschlößchen (mittlere Ausweiche) 6,08, Ratskeller 6,13, Blauer Stern 6,15, Kesselschmiede 6,21, Concordia- siraße 6,25, Bellevuestraße 6,29, Stoilberg- slraßc 6,32 und Rathaus Oelsnitz 6,35 Uhr. Die Rückfahrt erfolgt in gleicher Reihenfolge, io daß der 1. Wagen 7,25 Uhr wieder am Bahnhof Hohenstein-Ernstthal emtrifst. Die Wagen fahren ferner um 6,55, 7,55, 8,25, 8,55, 9,55, 10,25, 10,55, 11,25, 11,55, 12,25, 12,55, 1,25, 1,55, 2,25, 2,55, 3,25, 3,55, 4,25, 1,55, 5,25,5,55, 6,25, 6,55, 7,25, 8,25,8,55, 9,55 Uhr (und Sonntags 12,10 Uhr bis Orts- grenzc Gersdorf) am Bahnhof ab und fährt der «letzte Wagen um 10,57 am Depot (Sonn- ags 1,22 Uhr), von Gersdorf kommend, zu rück. * — Gerichtstag. Tas Königliche Amtsgericht Stollberg hält Montag, den 24. Februar, im Gasthof „Jägerhaus" in Lugau einen Gerichtstag ab, worauf wir Interessen ten von Erlbach, Kirchberg, Seifersdorf und Ursprung aufmerksam machen. * — Zur P r e i s st e i g e r u n g für Schuh w aren schreibt man uns: „Ueber ohe Schuhpreise wird jetzt vielfach .Klage ge führt. Es ist auch nicht zu leugnen, datz die Schuhprcise in den letzten Zeiten gestiegen sind. Die Ursachen liegen einmal darin, datz die Schuharbeiterlöhne stark in die Höhe ge^ gangen sind, aber auch die Lederpreise sind gestiegen. Diese wiederum sind nicht willkür lich von den Lederfabrikanten in die Höhs ge letzt, das würde schon durch die Konkurrenz ausgeschlossen werden. Die Lederpreise sind gestiegen, weil die Häutepreise und die Ger- beroiarbeiterlöhne sich gesteigert haben. Also Lohnerhöhungen und die Steigerungen der Häutepreise sind die Ursachen der Erhöhung der Schuhpre.se. Der Käufer von Schuhen be kommt in deren Preise die Wirkung dieser Ur sachen zu spüren. Wie stark die Häutepreise sich gesteigert haben, geht aus einigen Zahlen her vor. Am 1. Januar 1908 kostete 1 Pfund Ochsenhaut auf den Berliner Auttionen 41^ Pfg., dagegen im Dezember 1912 67 Psg>.; das ist eine Steigerung um 26 Pfg. oder um 60 Prozent. 1 Pfund Kalbfelle ohne Kopf kostete zu den gleichen Zeitpunkten 68)H und 101 Pfg. Das ist eine Differenz von 32^ Psg. oder nahezu 50 Prozent. Weder die Leder- noch die Schuhpreise sind in dieser enormen Weise in die Höhe gegangen; aber daß die Verkäufer von Leder und Schuhen, wenn sie bestehen wollen, auch ihre Preise stei gern mutzten, ist klar. Fragt man wiederum, weshalb die Häute so stark im Preise gestie gen sind, so liegt dies eürmal daran, daß das Angebot in Häuten nicht groß genug war, was ja auch am besten durch die Fleisch- kuappheit bewiesen wird, und sodann daran, daß die Nachfrage nach Häuten unverhältnis mäßig gewachsen ist, weil die Verwendung von Leder wegen der Zunahme des Sports, des Automobilverkehrs, der Mode usw. sich ausgedehnt hat. Gewiß ist es bedauerlich für das konsumierende Publikum, daß neben der Lebensmktelsteigerung auch noch eine Preis steigerung für Schuhe eingetreten ist, aber weder die Schuh- noch die Lederfabrikanten sind da für verantwortlich zu machen. Im Gegenteil, sie haben, da sie für ihre Erzeugnisse die den Häutepreissteigerungen entsprechenden Preiser höhungen nicht durchsetzen können, mit dem Publikum zu leiden." * — Die Landsmannschaften ehemaliger Hohenstein-Ernst- thaler in Limbach und Glauchau halten am morgigen Sonntag Fastnachtsvergnügen ab, bei denen Gäste gern gesehen sind. Die Glauchauer Landsmannschaft feiert beim Lands mann Geithner im Biecpalast-Glauchau, wäh rend die Limbacher ihr Vergnügen in Kühns Gasthof in Limbach abhält. * HohensteinsErnstthal, 8. Febr. Der Geschäftsbericht der Baugenossenschast, e. G. m. b. H., auf das Jahr 1912 zeigt ein wei teres Anwachsen der Genossenschaft, die von 92 Mitgliedern im Jahre 1911 auf 109 Mit glieder stieg. Die Rechnung schließt in Ein nahme und Ausgabe mit 74 659,41 Mark; der Reingewinn beziffert sich nach dem Bilanz- entwur' aus 180,51 Mark, während 478 Mark fiir Abschreibungen und 1301,71 Mark für Zinsen in Ansatz gebracht worden sind. Der vorjährige Reingewinn betrug 7,46 Mark. Die Einnahmen aus Mie.en erbrachten 2566,25 Mark, während die eingezahlten Geschäftsan teile bis 1. Januar 1913 10 988,78 Mark er gaben und die Haftsumme eine Höhe von 28 600 Mark erreicht hat. * — Wagentran Sporte. Für die elektrische Straßenbahn trafen l^eute 5 Güter wagen ein, nachdem gestern bereits zwei ab geladen worden sind. * — Ein schwerer Ilnglücksfall trug sich gestern nachmittag gegen 5 Uhr in der Scheibnerschen Färberei zu. Der verhei ratete Färbcreiarbeiter Hermann Wolf von hier geriet unglücklicherioeise in die Trans mission und wurde mit hecumgeschleudert. Der Bedauernswerte erlitt neben schweren Schädel- verletznngen anscheinend auch innere Verletzun gen und mußte in das Kreiskrankenstift Zwickau übergefiihrt werden. * — Speisen zettel der Schul küche der 2. Bezirksschulc 00m 10. bis 15. Februar. Montag: Sauerbraten mit Klößen; Dienstag: Rauchfleisch mit Klötzen; Mittwoch: Rindfleisch mit Gräupchen, Don nerstag: Brcüwürstchen mit Braunkohl; Frei tag: Rindfleisch mit Nudeln; Sonnabend: Sauerbraten mit Klößen. * — Ziel H 0 h e n st e i n - E r n st t h a l! Eine Winterturnfahrt nach Hohen stein-Ernstthal unternimmt am morgigen Sonn tag die Abteilung „Turnverein" des Turner bunds Glauchau. Die Abfahrt in Glauchau erfolgt 12,55 Ulr nachmittags und wird bei günstiger Witterung bis St. Egidien gefahren und von dort nach hier marschiert. Bei un- günstigen W.tterung arfolgt die BahnfahA bis Hohenstein-Ernstthal. Im Neustädter Schützen haus treffen die Gäste mit Mitgliedern des Turnvereins von 1856 zusammen. * — Die A l t st ä d r e r Teschin- S ch i e ß g e s e l l s ch a f t hält ihr diesjäh riges Preisschießen für die Passiven am 20., 27. und 28. Juli d. I. ab. Am 26. Juli findet im Saale des Altstädter Schützenhauses ein Kommers mt Weihe der neuen Vereins fahne statt, während der übliche Festball am 29. Juli und der Stiftungsball am 26. Okto ber stattfindet. * — Die priv. Schütze ngesell- schaft Gardekompagnie häit ihren diesjährigen Königsball ani 17. d. M. im Saale des „Bergmannsgruß" ab. — Am glei chen Tage veranstaltet der Militärverein „König Albert" einen Familienabend. * ** Oberlungwitz, 8. Febr. In der letzten Gemeinderattzsttzung wurde u. a. die Einrichtung eines elektrischen Lichtheilbades im Emma-Hospft tal beschlossen. n. Oberlungwitz, 8. Febr. Der ursprünglich
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