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Sempdner wurde vom Feuer ergriffen und ein geäschert. In großer Gefahr schwebten das Rathaus, Fischers Gasthof und ein Hintergebäude Sempdners. Nur der Tätigkeit der Feuerwehren ist es zu danke», daß dem verheerenden Elemente Einhalt geboten werden konnte. In größter Lebensgefahr schwebten auch die in Mitleidenschaft gezogenen Bewohner. Die Kinder konnten nur mit Aufvieiung aller Kräfte gerettet werden. Ohne Zweifel liegt Brandstiftung vor. * VritSle (Lausitz), 12. Febr. Die 30jährige Frau Platt« wurde an den Kleidern von der Dreschmaschine erfaßt und mehrmals herumge schleudert. Ein Schädelbruch und sonstige schwere Verletzungen führten den sofortigen Tod herbei. * Schma, 12. Febr. Die 68 Jahre bei der Familie Rich. Küttner tätig gewesene Dienerin Johanne Mann starb im Alter von 87 Jahren. Eine solche Treue und Anhänglichkeit dürfte heut zutage in Deutschland wohl einzig dastehen. Die Verstorbene war Inhaberin der Großen silbernen Medaille für langjährige treue Dienste. Kleine Chronik * Massenerkrankungcn an Typhus in Steier mark. Im Gebiete der Kohlengewerkschaft Tri- fail, die über 4000 Arbeiter beschäftigt, sind über siebzig Arbeiter an Typhus erkrankt. Da sich die Epidemie weiter ausbreitet, sind strengste sanitäre Maßregeln getroffen worden. * Schweres Grubenunglück. Nachts wurden auf der Zeche „Kaiserstuhl" bei Dortmund von einem durchgehenden Steinwagen die beiden Bergleute Jesse und Wiesenfeld erfaßt und auf der Stelle zermalmt. * Millioneuunterschleife. Aus Rom wird gemeldet: Die Polizei verhaftete in der Nacht zum Mittwoch die Ingenieure Ricciardi und Borelli, die Erbauer des Justizpalastes. Die Verhaftung ist die Folge von Ermittlungen der Untersuchungskommission über den genannten Bau, durch die Beziehungen zwischen den Ver hafteten und dem früheren Substituten des G neralstaatsanwalts, jetzigem Abteilungschef der Verwaltung der Staatseisenbahnen, Silvestre, aufgedcckt wurden. Auch die Verhaftung Silvestres ist augeordnet morden, doch mar dieser bisher unauffindbar. Die Blätter melden, daß auch gegen den dritten der vereinigten Bauunternehmer, dm Ingenieur Manuajolo-Neapel, ein Haftbefehl erlassen worden sei. — Nach einer anderen Meldung werden die Verhafteten beschuldigt, die Baukosten ungebührlich um 6 000 000 erhöht zu hoben. Der Fiskalanmalt soll in ihrem Sold gcstandeu haben. * Die Karriere von -er Tollarprinzcssin zur wirklichen Herzogin ist in Amerika garuicht so selten; meniger oft kommt es vor, daß ein Her zog eine amerikanische Miß nur megeu ihrer Schönheit heiratet, mie dies soeben der Herzog von Richelieu und Fronsac, ein Stiefsohn des Fürsten von Monaco, getan hat. Er heiratete in Baltimore Miß Eli Douglas Visc, die Tochter eines amerikanischen Schiffskvmmandantcn. Diese Ehe ist ein Gegenstück zu der kürzlichen Heirat der österreichischen Erzherzogin Eleonora von Oesterreich mit dem Linienschiffsleutnant v. Kloß. Fundamt Oberlungwitz. Gefunden: 1 Wagenlaterne, Geldtäschchen mit Inhalt, Schlüssel, 1 Hupenball, 1 Ledertasche mit Messingschrauben, 1 Ortscheit, 1 Damenhut, 1 Klemmer, 1 Karton mit Strümpfen und Taschen tüchern, 2 Paar Socken, 1 Paar Körbe, 1 Kette, 1 Zopf, 1 Autoplane. Verloren: Geldtäschchen, 1 Brosche, 1 Damenhandtasche, 1 Damenfingerring, 1 goldenes Armband, 1 Umschlagetuch, 1 goldener Kinderfingerring, 1 rotes Inlett, 1 Zehnmarkstück, 1 Bierkorb, 1 Boa, 1 Segeltuchdecke. Zugelaufen: 3 Hunde, 1 Kaninchen. Im Autoomnibus gefunden: 1 Paar Damenhandschuhe, 2 Damenregenschirme, 1 Damenhandtasche mit Inhalt, 1 Tafel Schokolade. Depeschen Berlin. Prinzessin Viktoria Luise von Preußen und Prinz Ernst August trafen heute früh als Brautpaar in Berlin ein. Pünktlich um 8ßz Uhr lief der Hoszug, in dem auch die Kaiserin und das Prinzenpaar Mar von Baden sich befanden, auf dem Potsdamer Bahnhof ein. Zur Begrüßung waren der Kai ser, Prinzen Eitel Friedrich und August Wilhelin, der Oberbürgermeister und der Polizeipräsident von Berlin, sowie zahlreiche andere Würden träger erschienen. Nach herzlicher Begrüßung und Abschrecken der Ehrenkompagnie nabm das Brautpaar die Glückwünsche der Anwesenden entgegen. Dann folgte in offenem Galawagen dis Fahrt zum Schlöffe, eskortiert von einer Schwadron Zieteuhusareu. Im ersten Wagen nahmen das Kaiserpaar und das Brautpaar Plitz, d e auf dem Wege zum Schlosse von einer zahlreich versammelten Menschenmenge lebhaft begrüßt wurden. Atte Staats- und viele Privatgebäudc tragen Flaggeuschmuck. Be sonders schön dekoriert war der Potsdamer Bahnhof. Berlin. (P r i v. T e l.) Die Budgetkom- mifston des Reichstages hat heute aus Antrag des Zentrums beschtossen, daß im nächsten Jahre bei d-r Marineartillerie die zweijähriae D enstzeit einzusülren sei. Das Zentrum, die I Polen und d e Sozialdemokraten stimmten für den Antrag. Die fortschrittliche Volkspartei enthielt sich der Abstimmung. Berlin. Gestern abend fand im Hotel Adlon ein Festmahl des Deutschen Landwirt schaftsrates statt, an dem der Reichskanzler, Minister und Staatssekretäre teilnahmen. Im Verlauf des Abends nahm der Reichskanzler das Wort. In seiner Rede verbreitete er sich auch über die auswärtige Lage und gab der Hoffnung Ausdruck, daß in diesem wie im vergangenen Jahre der Weltfrieden erhalten bleibe. Der bedeutsamste Passus der Kanzler- rede bezog sich auf die kommende Militär-Vor lage. Herr v Bethmann Hollweg sagte: „Wir werden in diesem Jahre unsere Rüstung zu Lande verstärken, darin sind alle verantwort lichen Ställen, dies will ich besonders hervor heben, eines Sinnes, und das Bolk, wenn ich es recht verstehe, will, daß, wer wehrfähig ist, auch Soldat wird. Reich und Staat, Haus und Hof sind uns zu heilig, als daß wir sie nicht mit den äußersten Mitteln gegen Krieg und Kriegsgefahr zu sichern und zu verteidigen ent- schlossen wären." Karlsruhe. Die Karlsruher Festtage fanden gestern abend einen bedauerlichen Abschluß durch einen Unfall, der sich kurz nach 7 Uhr in der Akademiestraße ereignete. Das Automobil des Prinzen Ernst August von Braunschweig-Lüne burg, in welchem der Prinz sich selbst befand, überfuhr den 16 Jahre alten Lehrling Ludwig Gänger, der beim Spielen mit einem Kameraden blindlings in das Automobil hineingerannt war. Der Verunglückte trug ernste Verletzungen davon und wurde nach dem Krankenhaus gebracht. EdiSheim (Schlesien). In einem Anfalle von Geistesgestörtheit tötete gestern abend hier, die Gattin eines Lehrers ihre beiden Kinder im Alter von 5 und 8 Jahren, indem sie ihnen mit einem Kücheumcsser die Kehle durchschnitt. London. (Priv.-Tel.) An dem Gottesdienst zum Andenken an Kapitän Scott nahmen der König in Uniform, der 1. Admiralslord, der Kriegsminister sowie dec Lordmayor von London teil. Es wurde bekannt gegeben, daß die Für sorge für die Hinterbliebenen der Scottschen Expedition von dem Staate übernommen werden wird. Mexiko. Vier Stunden lang beschossen gestern die Bundcstruppen fast wirkungslos die Stellungen der Aufständischen. Diese erwiderten das Feuer lebhast. Ihre schweren Geschütze schleuderten Schrapnells und Vollkugeln in den Mittelpunkt des Geschäftsviertels. Die Aufstän dischen befestigten ihre Stellungen durch Auf pflanzen weiterer Feldgeschütze auf einem Ge bäude, befreiten etwa 3- bis 5000 Gefangene aus den Gefängnissen und bewaffneten sie. Die Geschosse beschädigten die großen Gebäude im Zentrum der Stadt schwer. Der Kugelregen aus den Maschinengewehren klatscht gegen die Häu serwände. Die Aufständischen richteten zeitweise ihre Geschütze gegen die Gebäude der englischen Gesandtschaft und erwiderten das Feuer der dort zum Schutze ausgestellten Geschütze. Newyork. (P riv.-T e l.) 2500 Marinesol dalen wurden nach Veracruz gebracht und eine Anzahl davon sofort gelandet, um alle Auslän der in Mexiko zu schützen. Es wird ein starker Druck auf den Präsidenten Tast ausgeübt, eine Intervention einzubringen unter dem Vorwande, daß andere Mächte Truppen landen werden. Der Präsident blieb jedoch standhaft und gab hingegen das Versprechen, dem Kongreß im Not fälle die Fassung milteilen zu wollen. Die Re gierung hält 35000 Mann der Marine in Marsch bereitschaft. 8 Ein Kasernenspah. Beim Pionier- bataillon in Dresden war türzlich eine Mcmn- schaftsstube der Schauplatz eiwer lustigen Bv- gebenheit. Der Gefreite F., der Sohn eines der reichsten Großbauern aus der fettesten Gegend des Königreichs, hatte seine „Freß- kiste" von Muttern geschickt bekommen und prahlte weidlich mit ca. 2 Pfund guter But ter, die er nebst anderen guten Sachen darin fand. Der Pionier A., armer Leute Kind, der nie eine solche Kiste bekam, erklärte kalt blütig, Margarine sei besser. Darob Hohnge lächter des Gs'reitim und Achselzucken der übri gen Mannschaften. A. aber blieb bei seiner Behauptung, daß Margarine besser sei und er bot sich, 2 Pfund Margarine zu holen. Diese sollte in ein Engesch.rr gedrückt werden, die Butter des Gefreiten in ein anderes. Dann sollten alle Kameraden von beiden kosten und wer nrit seiner Behauptung unrecht habe, der solle die Margarine bezahlen. Ter Vorschlag wurde angenommen. Das Eßgeschirr für die Margarine wurde am Boden mit einen: dl ge zeichnet, dann nahm der Unteroffizier als Schiedsrichter beide hinaus auf den Gang, drückte in eins die Butter und in das gezeich nete die Margarine und stellte beide auf den Tisch. Inzwischen hatten schon zwölf hung rige Soldaten die Kommisbrode gezückt und die Kostprobe begann. Jeder sollte sagen, aus welchen: Eßgeschirr es ihm am besten schmecke. In dieses sollte er dann einen Zettoi mit sei nem Namen legen. Merkwürdigerweise konnte keiner sich das erste Mal darüber klar werden und als sie es alle genau wußten, war weder von Butter noch von Margarine etwas übrig. In eines der Gesäße flogen zwölf Zettel, auch der des seiner Butter beraubten Gefreiten und als man es umdrehte — stand ein U auf dem Boden. Der Gefreite L. tobte zwar, es sei Betrug im Spiele und gebärdete sich sehr un nütz, aber Pionier A. konnte sofort den Nach weis führen, drß er wirkliche Margarine ge kauft hatte, allerdings die feine Pflanzenbutter margarine Aromin, die genau wie allerfeinste Molkereibutter schmeckt und in jedem besseren Geschäfte zu haben ist. Der einzige Trost des Gefreiten blieb, daß er weniger zu bezahlen hatte, als er glaubte, denn Aromin ist ja um ein Drittel billiger als Butter. Ganz getröstet war er aber erst, als er von dem Burschen seines Leutnants erfuhr, daß dieser von der Zimmerwirtin täglich Aromin vorgesetzt be käme, ohne es zu merken und daß er einmal, als er ausnahmsweise wirkliche Butter bekam, der Zimmerwiirtin den schönsten „Krach" ge macht hatte, weil er glaubte, es sei Margarine. Beilage. Für unsere Leser in Gersdorf, Erlbach, Kirchberg und Lngau liegt ein Prospekt betr. „Weiße Woche" im Kaufhaus Schocken, Lugau, bei, worauf wir hierdurch noch besonders aufmerksam machen Apfelsinen Wnd), 3 Stück 10 Pf. u 5 Pf. L Stck., Blutapfelsinen, k Stck. 6—10 Pf., sowie div Sorten TM-u. WirtWstsiWl empfiehlt Otto Groschopp, Hoh. Er. Hocheleganter Kutschwagen, wie neu, ein- und zweispänuig zu fahren, für den Spottpreis von 250 Mk. verkauft Emil Korb, Glauchau. Aucstraßc 29, l. Eine gutgehende HMslhuhWWne billig zu verkaufen. H. Blitz, Hoh.-Er., Oststr. 7. Ein Stamm zu verkaufen Hohenstein-Er., Bahnstraße 52. zu vermieten - Gersdorf Nr. 70. 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