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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.02.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191302021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-02
- Tag 1913-02-02
-
Monat
1913-02
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.02.1913
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Die Waffersteuer für das 4. Vierteljahr 1912 ist spätestens bis zum 3. Februar LS13 zur Vermeidung zwangsweiser Beitreibung an die Stadtsteuer-Einnahme — Rathaus, Zimmer Nr. 5 — zu bezahlen. Hohenstein-Ernstthal, am 23. Januar 1913. Der Stadtrat. Der 1. Termin Grundsteuer ist spätestens bis den 13 Febrnar d I an die hiesige Ortssteuereinnahme, Rathaus, 1. Zimmer links, zu bezahlen. Oberlungwitz, am 1. Februar 1913. Der Gemeindevorstand. OertlicheS und Sächsisches * — Witterungsaussicht für Sonntag, den 2. Februar: Etwas wärmer, Schneefall. * — Das helleuchtende Meteor, das, wie von uns gemeldet, am Donnerstag morgen in hiesiger Gegend beobachtet wurde, ist um die gleiche Zeit auch in vielen ande ren Orten des Königsreichs und der Provinz Sachsen, sowie Thüringens beobachtet worden. Die Nachrichten stimmen sämtlich darin über ein, daß das Meteor von ausfallender Hellig keit war und einen gewaltigen feurigen Schweif hinterließ. Jedenfalls von dem gleichen Meteor herrührend, wurde in Hartmannsdorf bei Chemnitz ein Stück Meteor aufgefunden. Es handelt sich um eine leicht abbröckelnde Masse, ähnlich dem Bimsstein, die tief in den Erdboden eingedrungen war. * — Die Faschingszeit neigt nun bald ihrem Ende zu. Der 4. Februar (Fast nacht) ist der letzte Tag, bis zu welchem Masken-, Kostiim- und Kappenbälle stattfinden dürfen. Dann ist es mit der Herrlichkeit vor bei. — Tanzvergnügen dürfen vor Ostern nur bis mit Mittwoch, den 12. März dieses Jah res, abgehalten werden. * Hoheusteiu-Ernftthal, 1. Febr. Der Rat wählte Herrn Polizeiregistrator Kny zum zwei ten Stadtsekretär. * — Der Erzgebirgsverein hielt gestern abend im Berghause seine Hauptver sammlung ab, die erfreulicherweise gut besucht wav. Vor Eintritt in die Tagesordnung ge dachte der Herr Vorsitzende Ebersbach des vor wenigen Tagen aus dem Leben geschiedenen Mitbegründers, langjährigen ersten Vorstehers und Ehrenmitgliedes, Herrn Karl Gruber, mit herzlichen Worten des Dankes. Das Andenken dieses verblichenen Freundes des Vereines und seiner Bestrebungen ehrte die Versammlung durch Erheben von den Plätzen. Hieraus trug der Hevr Vorsitzende die Baurechnung üver das Berghaus samt Umgebung vor, die mit 64 053,59 Mark in Einnahme und Ausgabe abschließt. Sie ist von den hierfür bestimm ten Herren geprüft und zur Richtigsprcchung cinpsohlen worden, die denn auch erfolgte. Der sodann vom Kassierer, Herrn Postsekretär i. R. Arnold, vorgetragene Kassenbericht aus 1912 iveist 13 248.33 Mark in Einnahme und 13 152.26 Mark in Ausgabe auf. Das Bar vermögen des Vereins beträgt 3131.78 Mark, die gesamten Aktiva belaufen sich auf 100 708.78 Mark, denen 69 265 Mark Passiva gegenüber stehen, so daß das Vereinsvermögen 31 443.78 Mark ausmacht. Der Bausands fiir den ehedem gestifteten Bismarckturm besteht extra und bezif sert sich auf 11 642 18 Mark. Die Jahresrech nung erfährt ebenfalls Richtigsprcchung. Der hierauf vom 1. Schriftführer, Herrn Stadt sekretär Weiße, verlesene Jahresbericht läßt die im Laufe der letzten Jahre ziemlich vielgestal tig gewordene Tätigkeit des Vereins erkennen, über die in 15 Vorstands- und Ausschuß sitzungen und 5 Hauptversammlungen beraten wurde. Hervorgehobcn sei, daß ein erfreu licher Zugang an Mitgliedern und eine erheb liche Steigerung des Fremdenverkehrs zu ver zeichnen waren, daß zeitweilig trotz des reg nerischen Sommers sämtliche Fremdenzimmer des Berghauses an Sommerfrischler vermietet waren und freundwillige Geber durch Ge schenke sowie opferwillige Gönner auf andere Art dem Vereine in seiner gemeinnützigen Arbeit beistanden. Der Ertrag des Bergfestes gestattete die Wiederherstellung eines Bergfest- reservesonds und die Stadtgemeinde bewies aus mehrfache Art, daß sie dem Vereine wohtz will und — wie die Herstellung der Rodel bahn zeigt — auch selbst an weitere Unter nehmungen auf dem Berge herantritt. Bei der Wahl von Vorstand und Ausschuß beließ man es bei der bisherigen Besetzung, nur wurde zum 2. Schriftführer Herr Karl Feldmann ge wählt. Ebenso behie t mail die bisherige Be setzung der für die Vorbereitung einer um fänglichen Satzungsänderung gewählten Kom mission bei. Nachdem von den durch den Vor stand vorgenommenen Aufnahmen Kenntnis gegeben und weitere Aufnahmen von Mitglie dern noch stattgefunden hatten, wurde nach Aussprache über interne Vereinsangchegenheiten die Versammlung gegen 12 Uhr geschlossen. Der Tag sollte aber nicht ohne ein angeneh mes Ereignis beschlosseil werden. Herr Buch-- bindermestcr Opitz, einer unserer eifrigsten Landschaftsphotographen, trat vor und über.- rcichte ms Geschenk die umfangreiche Vergröße rung eines seiner Bilder, darstellend den beim vorjährigen Bergfeste aufgestiegenen Freiballon „König Friedrich August" kurz vor derAbsahrt inmitten des frohen Völkchens der Berg festhelfer und -Besucher. Das Geschenk wurde mit Freude und Dank mrgegengenommen. * — Weihe der Sport Hütte. Gestern nachmittag fand die Weihe der am Nordabhang unseres Pfaffenberges errichteten Sporthütte statt, zu der sich eine größere An zahl Mitglieder des Erzgebirgsvereins einge funden hatten. Herr Vorsteher Ebersbach hielt eine markige Ansprache und Herr Hotelier Lorenz spendete das Beste aus Küche und Kel ler, während ein flotter „Blasbalg"«Spieler die gemütliche Stimmung noch erhöhte, die das im Blockhausslile errichtete Haus ohnehin her vorbringt. Inmitten einer schönen Berg- und Waldlandfchaft gelegen, erinnert es mit seinen Holzwänden im Innern sowie seinem großen Kachelofen und dessen respektabler Heizkrast lebhaft an Holzhäuser des oberen Gebirges. Möge es auch an seinem Teile zur Belebung des heimischen Berges beitragen. Glückauf! * — Speisenzettel der Schul küche der 2. Bezirksschule vom 3. bis 8. Februar. Montag: Schöpsenfleisch mit Kartosselstückchen; Dienstag: Rauchslesch mit Sauerkraut; Mittwoch: Gemischtes Ge müse; Donnerstag: Rindfleisch null Reis; Frei tag: Sauerbraten mit vogtländischen Klößen; Sonnabend: Suppe, Gebäck. — Sauerbraten muß schon am Montag bestellt werden. * — Der Sängerverein hält Mon- :ag abend im Neustädter Schützenhaus ein Fast- nachlsvergnügen ab, das aus heiteren Vov- trägen und Ball besteht. — Die Teschin- Schießgesellschast hüll Montag abend im Alt städter Schützenhaus ihr diesjähriges Fast nachtsvergnügen ab. * — Wegen Verdachts der Unterschlagung wurde der seit ca. 5 Jahren bei der hiesigen Eisenbahnverwaltung tätige Assistent Jakob Dörnick in Haft genom men und in das Kgl. Amtsgericht eingeliefert; ob sich der Verdacht bestätigt, bleibt abzuwartcn. * Oberlungwitz, 1. Febr. Der Evang.-luth. Jünglingsverein rüstet sich, wieder sein Stiftungs fest zu begehen, das Sonntag, den 9. Februar, abends Uhr durch einen Familicnabcnd im „Deutschen Kaiser" gefeiert werden soll. Als Festredner ist Herr Superintendent Herrmann aus Stollberg gewonnen worden, dessen Vortrag über „Reiseerinnerungen auS Ungarn nnd den Valkanländern" von musikalischen und deklamato rischen Darbietungen der Mitglieder umrahmt sein wird. m. Oberlungwitz, 1. Febr. Die älteste Ein wohnerin unseres Ortes, Frau A. verw Neubert, begeht am morgigen Sonntag ihren 95. Geburts tag. Frau Neubert, die wohl die älteste Fran der ganzen Gegend sein dürfte, wohnt im oberen Ort bei Herrn Schneider nnd erfrcnt sich heute noch seltener Rüstigkeit. Seit bald 46 Jahren ist die ehrwürdige Greisin, die zum Teil noch ihrer Beschäftigung nachgeht, verwitwet, denn ihr Mann verunglückte im Jahre 1867 gelegent lich des Unglücks in der Sandgrube zu Lngau. m. Oberlungwitz, 1. Febr. Eine böse Ent deckung mußten in den letzten Tagen wiederum eine Anzahl Wirte machen, die in den Haus fluren Automaten aufgestellt haben. Wahrschein lich durch halbwüchsige Burschen wurden die Automaten ihres Inhaltes beraubt und zwar geschah dies durch Einwurf von wertlosen ar»- gestanztcn Eiseuplättchcn, die die Burschen sich auf irgendwelche Art und Weise zu verschaffen wußten. Die Gendarmerie hat in der Ange legenheit bereits Ermittelungen eingestellt. T Gorsdorf, 1. Febr. Aufregende Szenen spielten sich gestern mittag auf der Erlbacher Straße ab. Der Sohn des Geschirrbcsitzers G. fuhr mit einem beladenen Wagen aus dem Hofe des Herrn Dr. Laabs und vermochte bei der Glätte nicht genug anzudrehen, sodaß das Ge fährt den Berg hmabging und am gegenüber liegenden Grundstück anprallte. Hierbei ging der 2 Meter hohe Zaun in Srücke nnd der Wa gen hatte ebenfalls Vorderräder und Deichsel verloren. Das Pferd wurde mit einigen Ver letzungen aufgehoben. Der jugendliche Gcschirr- führer kam immerhin noch gnt weg, obwohl er ebenfalls zu Boden gestürzt und an der Hand verletzt mar. Nachmitlags wurde der Wagen umgeladen und durch ein anderes Geschirr soit- gebracht. Hätte sich zur Zen des Unfalls jemand auf der Straße befunden, komne das Unglück weit größer werden. h. Gersdorf, 1. Febr. Durch herabfah lcndes Gestein wurde ein im niederen -Ort woh nender Bergarbeiter am rechten Fuß nicht un erheblich verletzt. Der Bedauernswerte dürste für einige Wochen arbeitsunfähig bleiben. — Ars Nachtschutzmann wurde der Bergarbeiter Gründig von hier nach Oberhcrmersdors ge wählt. * Gersdorf, 1. Febr. Der Vorstand des hiesigen Geflügelzüchtervereins bittet uns mit zuteilen, daß die Veröffentlichung der Gewinn liste über d.e am 12. und 13. v. M. stattge fundene Ausstellung außer in unserer noch in einer anderen Zeitung erfolgen sollte. Die diesbezügl. Bekanntmachung wurde infolge eines Versehens desVereins von letztererzuriickgesandt; die Rücksendung wurde von dem be r. Boten im Vereinslokal abgegeben, wodurch eine Ver zögerung entstand. Eine nachträgliche Ver öffentlichung wäre nun nicht mehr zweckent sprechend gewesen, da inzwischen bereits die Frist zur Abholung der Gewinne dem Ablauf nahe war. Die Gewinne sind denn auch bis aus 4, wovon einige nachweislich aus auswär tige Losinhaber sielen, abgeholt worden, wäh»- rend in früheren Jalren oft bis 7 und auch 8 Gewänne nicht abgeholt worden sind. § Gersdorf, 1. Febr. Heute vormittag ge langte im Wege der Zwangsvollstreckung vor dem Kgl. Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal daS auf den Namen deS Bergarbeiters Louis Her mann Boxhorn eingetragene Grundstück zur Versteigerung. Das Höchstgebot auf das mit 13 500 Mk. eingeschätzte Grundstück gab mit 10185,80 Mk. eine Frau verehel. Eckardt aus Chemnitz ab. 8. Gersdorf, 1. Febr- Am 18. Sep- tember v I. wurde, wie wir seinerzeit mit teilten, dem Gutsbesitzer Keßler hier von zwei Unbekannten ein Pferd im Werte von 800 Mark vom Felde weg gestohlen, ohne daß man hätte der Diebe habhaft werden können. Das Pferd war jedoch noch an demselven Tage den Spitzbuben in Stollberg, wo sie es verkaufen wollten, abgenommen worden. Sie selbst hatten jedoch die Flucht ergriffen. Den Ermittlungen der Gendarmerie gelang es, die Täter in dem Berginvaliden A. E Eckstein aus Rödlitz, den wegen Eigentumsvergehens rückfälligen Bergarbeiter P. E. Reuther aus Hohndorf und dem Bergarbeiter E. A. Preuß aus Hohndorf zu ermitteln. Die Täter hat ten sich dieserhalb und noch verschiedener ande rer Straftaten halber vor dem Kgl. Landge richt Zwäckau zu verantworten. So gaben d.e Spitzbuken u. a. noch folgendes zu: Am 1. Oktober nachmittag von 2 bis 3 Uhr stieg Reutter, indem er ein Fenster eindrückte, in das Thostsche Gut in Bernsdorf ein und stahl aus dem offenen Küchenschrank ein Geldtäsch chen mit 9 Mark Inhalt. Zwei Tage später drang Reuther ebenfalls allein zu derselben Tageszeit durch ein Mauerloch in den Kuh stall des Wernerschen Gutes in Bernsdorf ein, wuchtete dann im Hausflur mit einer Hacke aus der Küchentür ein Brett der Füllung her aus und stahl aus der Küche ein Geldtäsch chen mit 4 Mark Inhalt und aus einem Tops in der Schlafstube 55 Mark. Am 14. Oktober endlich verübten Eckstein und Reuther in Kirch berg einen älülichen Diebstahl; Eckstein stand vor dem Nenbertschen Gute Schmiere, und Reuther stak! mittlerweile aus der oberen Stube des Wohnhauses ein Leinwandsäckchen mit 260 Mark Inhalt und mehrere Schmuck sachen und Kleidungsstücke im Werte von etwa 150 Mar'. Auch hier wurde die Beute geteilt, und Preuß, mit dem die beiden einige Zeit darauf zusammentrascn, erh elt auf seinen Wunsch von dem Raub ebenfalls zwei Zehn- marlstücke. Unter Einrechnung einer ihm früher auferlcgtcn Frei! eitsstrase wurde Eckstein zu 2 Jalren 6 Monaten Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenrechtsverlust, Reuther unter Anrechnung von 2 Monaten Unter suchungshaft zu 3 Jalren 6 Monaten Zucht haus und 10 Jahren Ehrenrechtsvcrlust und Preus, unter Anrechnung von 2 - Monaten Untersuchungshaft zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt. f. Gersdorf, 1. Febr. Ein recht reges Leben entwickelte sich gestern abend in den fest lich dekorierten Räumen des Gasthofes „zum blauen Stern". Außer einer zahlreiche» Zu schauermenge hatte sich zu dem unter der Devise „Strandleben an der Ostsee" stattsiin denden Maskenball auch e nc unerwartet große Anzahl — über 100 schöner Masken ein gefunden, die durch allerhand Mummenschcrz d e an imd für sich schon gehobene Stimmung noch bedeutend erholten. Die Preisrichter, die bei der Preisventcilung einen schweren Stand batten, trafen zu aller Freude Wohl die rich tige Wahl, so daß die wertvollen Preise an die wohlverdienten Adressen gelangten. Es er- lgelten den 1. Preis für Herren ein Edel mann, de» 2. eä» Page, de» 3. ei» sehr charakteristischer „Deutscher M-.chel"; de» I. Preis für Dame» erhielt ei»e „Aviatikeri»", den 2. eine Dame aus der Rolokozeit, den 3. eine Studentin. Weitere Preise erhielten „Klär chen, das Teufelchen", eine originelle Plakat- säu'c, am Schneemann und e.ne Dame, die de» „blauen Stern" zur Geßung kommen ließ. Dem sich anschließenden Ba-'l, der bis zum frühen Morgen andauertc, wurde in ausgiebig stem Maße zugcäprochcn, und verlief das Fest in voller Harmonie. Der rührige Beisitzer, Herr Kretzschmar, dessen Küche und Keller überdies nur Vorzügliches boten, dürfte mit dein Erfolg der gutvorbercileten Veranstaltung jedenfalls zufrieden sein. r. Langenberg, 1. Febr. Im Beisein der Herre» Zicgeleibcsitzer Herma»» Petermanu- Oberfrohna, Emil Gottschalt-Rußdorf und Arno Heinig-Kreuzciche bei Limbach führte der Schieß meister O Koch von hier Sprengungen des Lehmbodens auf den: Grundstücke des Zicgelei- bcsitzcrs Herrn Emil Petermann in Falken aus. Die Sprengungen, welche durch senkrechte Schieß löcher mit wagerechter Verbindung durch elektrische Maschine bewirkt wurden, waren von großem Erfolge geklönt. Die anwesenden Herren sprachen sämtlich ihre vollste Zufriedenheit über die Wir kung der Sprengungen aus und können die Lockerung der Lehmerde durch Anwendung genannten Sprengstoffes nur warm empfehlen. x. LangcnchnrS-orf, 1. Febr. Im Saale des Schiitzenhauses nimmt die unter dem Pro tektorat des Herrn Gemeindevorstands Stiegler stehende erste Ausstellung des hiesigen Gcflügel- und Kaninchenzuchtvereins ain morgigen Sonn tag ihren Anfang. Die verhältnismäßig gutbc- schickte Ausstellung bleibt bis Montag abend ge öffnet, während die Ziehung der Ausstellungs- lotterie am Nachmittag des Montags erfolgt. i. Wüstenbrand, i. Febr. Das demnächst zur Errichtung gelangende Verbandsgaswerk der Gemeinden Wüstenbrand, Mittelbach, Grüna, Rcichenbrand, Neustadt und Siegmar findet in der Einwohnerschaft der beteiligten Gemeinden bereits reges Interesse. In welchem Ort das Gaswerk erbaut wird, steht noch nicht fest. Aus Zweckmäßigkeitsgründen wird man voraussichtlich eine der mittleren Gemeinden wählen; ein dies bezügl. Beschluß dürfte schon in einer der näch sten Sitzungen der Verbandsqemeinden gefaßt werden. Der Preis für ein Kubikmeter Leucht gas soll voraussichtlich am 18 Pfg., fiir Heizgas auf 13 Pfg., für Kraft auf 13 Pfg. festgesetzt werden. Es sollen auch Gasautomaten zur Aus gabe gelangen und sämtliche Anschluß- und Steigeleitungen auf Kosten des Werkes ausge führt werden. * Wiistenbranb, 1.. Febr. Bei der im Vor monat erfolgten Hundezählung wurden für unsern Ort insgesamt 96 Hunde ermittelt. x . Mittelbach, 1. Febr. Der Gemeinderat beschloß, im kommenden Herbst der Frage der Abhaltung eines Seefisch-Koch- undZubereitungs- kursus näher zutreten. — Dem Verein für Krankenpflege bewilligte der Gemeinderat eine Jahresbeiyilfe von 50 Mk. * Chemnitz, 1. Febr. Ein 21 Jahre alter Handlungsgehilfe und Weber erschoß sich gestern abend in der 10. Stunde in einem Hause der Augustusburger Straße, in dem seine Geliebte wohnt, infolge von Liebeskummer mittels Re volvers. Er brachte sich einen Schuß in den Kopf bei, der sofort tödlich wirkte. * Zwickau, 31. Jan. In vergangener Nacht starb auch der dritte bei dem Unglücksfall auf dem „König Albeitwerk" in Lichtentanne verun glückte Arbeiter im diesigen Krankenstift, der Arbeiter Wenzlik aus dem Stadtteil Marienthal. Den übrigen Verletzten geht es verhältnismäßig gut. — In der gestern in einem hiesigen Hause mit gebrochener Wirbelsäule tot aufgefnudencn Frau ist eine geschiedene Frau Kohn aus Werdau ermittelt worden. Sie hatte heimlich in dem betreffenden Hanse nächtigen wollen nnd mar die Treppe herabgestürzt. * Reichenbach i. V., 1. Febr. Auf der Linie Reichenbach—Oberhcinsdorf ist gestern abend der sechsjährige Sohn des Webers Wolf von dem nach Obcrheinsdorf fälligen Pcrsonenzug tödl ch überfahren worden. * Zittau, 1. Febr. Wie schon in der gestri gen Nummer unter „Depeschen" gemeldet, wurde gestern Morgen 6 Uhr 20 Min. der von Reiche nau nach Zittau verkehrende Pcrsonenzug der Sekundärbahn einen Kilometer vor der Station Oppclsdorf während der Fahrt vom Sturme umgeworfcn. Dabei geriet ein Wagen in Vrand. Sieben Wagen blieben ans dem Gleise liegeil, von denen drei eine Strecke weit vom Winde fortgeschlcudert wurden. Einige Personen er litten durch Glassplitter leichtere Verwimdnngen. Der Materialschaden ist bedeutend. Die neben dem Gleise laufenden Telegraphen- und Telc- phonlcitungen wurden zerstört, daher ist eine Verbindung mit Reichenau auf dem Drahtwege zurzeit nicht möglich. Der.Bahnverkehr von Oppclsdorf nach Reichenau ist gesperrt. Ein Hilfszug ist sofort von Z-ttau an die Unfallstälte abgcgangen. Die Aufräumungsarbeitcn werden durch den starken Sturm ungünstig beeinflußt. Wäre der Unfall NX) Meter vor der Unfallstclle eingctreteu, dami wäre der Zug eine hohe Bö schung hinab gestürzt. Schon vor 21 Jahren wurde an ungefähr derselben Stelle ein Zug umgemorfen. — Hierzu wird amtlich gemeldet: Der um ö'/z Uhr von Reichenau nach Zittau abgcfcrtigte Zug wurde unweit von Reichenau durch den orkanartigen Sturm nmgeworfen. Ei» Personenwagen verbrannte. Fahrgäste sind nicht verletzt. Bis auf weiteres ist mir der Verkehr zwischen Zittau und Wald-Oppclsdorf möglich. * Halle, 1. Febr. Nach mehrtägiger Per landlimg verurte ile die kiesig: Straslammcr de» Zivuingemcur Dreyer aus Berlin wegen wicd:rl otzer Eisenbahnräubere.cn zu drei Jah re» Gestmgnis; elf Monate der crlitbcmii Uuterülchnugst ast wurden ungerechnet. Dec An gesagte nalm das Urteil weinend entgegen. DepeyLtzes Berlin. (P r i v.-T c I.) Ter srühere Bot schafter in Washington, Exzellenz von Holwbcn, ist in seiner Wohnung zu Charlottenburg im 75. Lebensjahre gestorben. Hamburg. (P r i v -T c l.) Aus der Ham burger Hochbahn ist wegen Lohnforderungen heute morgen ein allgemeiner Streik des Per sona-s ansgebrochen. Der gesamte Betrieb ist lahmgclcgt. Die Folgen für das Geschäfts- .'eben Ware» recht unangenehme. So konnten die Arbcücr der Vorstadt Barmoeck und Winter hude, die aus die Hochbahn angewiesen sind, nicht rechtzeitig ihre Arbeitsstätte erreichen. In allen Büros und Warenhäusern waren gegen 9 U .r nur wenig Angestellte erschienen. Auch bei den anderen Verkehrsmitteln gab es große Störungen »Holge des Andranges großer Menschcnmasscn, die sonst die Hochbahn benutzen. Posen. Frau Dr. Blume, die im September vorigen Jahres ihren Gatten, den Assistenten am Posener Kaiser-Fricdrich-Museum, erschossen hatte, ist aus dem hiesigen Untersuchungsge fängnis zur Beobachtung ihres Geisteszustandes einer Berliner Heilanstalt zugeführt worden. Bromberg. (P r i v.-T e l.) Heute früh hat sich der 16jährigc Obertertianer Simon-, der Sohn eines hiesigen Kaufmanns -in der Wohnung seiner Elter» aus unbekcmnter Ur fache erschösse». Sofia. Ma» beurteilt hier die Lage gegen wärtig nicht so aussichtslos wie gestern. Die Antwort der Türkei sei zwar für den Vier- bund nicht zufriedenstellend, sie läßt aber de» Schluß zu, daß die Jungbürken augenblicklich selbst nicht an mil.tärische Erfolge glauben. Wen» die Großmächte jetzt de» Vermittlungs hebel einsetzte», wäre möglicherweise der Wie derbeginn des Krieges zu vermeiden. Helsingfors. Bei der Vcrcinsbank in Tamm- soforS sind Unterschlagungen in Höhe von 16 Millionen Mark entdeckt worden. Der Direktor der Bank, Jdmann, wurde verhaftet.
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