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«. Kirchberg, 23. Jan. Die hiesige Schlitzen. Gesellschaft nahm gestern an dem 14. Stiftungs fest der Lngauer Echützengcsellschaft teil, das in der „Deutschen Bierstube" abgehalten wurde. — Der nächste Gerichtstag findet am 24. Februar statt. I. 8»ga», 28. Jan. In der „Deutschen Eiche" stndet am morgigen Freitag ein MaSkenfest statt, das einzig in seiner Art sein dürste. Unter der Devise „Sachsen an der böhmischen Grenze" wird sich in den beiden Sälen, wo zwei Kapellen konzertieren, und den übrigen aufs prächtigste dekorierten Räumen ein buntbewegtes Leben entwickeln. Neben einem aus einem Schwein bestehenden ersten Preise kommen noch neun weitere Preise zur Verteilung. * Wüstenbrand, 23. Jan. Die Stellvertre tung deS zur Zeit an der Amtsausübnng ver hinderten Friedensrichters für Wüstenbrand ist Herrn Friedensrichter Gustav Leonhard Klaus in Pleißa übertragen worden. * Grüna, 22. Jan. Der hiesigen Grün- warenhändlerin R. wurde von ihrem in Chemnitz lebenden Sohne ein Grammophon, ein Tragkorb, ein Federbett, eine goldene Damenuhr mit silberner Kette usw. gestohlen. Die Mutter, welche sich von dem Sohne lvsgesagt hat, war vorübergehend von ihrer Wohnung abwesend, welche Gelegenheit der saubere Bursche mit einem Komplizen benutzte, die eigene Mutter zu bestehlen. Die gestohlenen Gegenstände hat er sofort in Chemnitz versetzt. I. Tirfchheim, 23. Jan. Eine seltene Jagd beute machte kürzlich Herr Gutsbesitzer Gustav Rudolph von hier, indem er einen etwa 26 Pfund schweren Silberdachs erlegte. * Lichtenstein, 22. Jan. Unter der Spitzmarke „Das nennt man Pech" schreibt der hiesige „Anzeiger": Bekanntlich wurde vor einiger Zeit in Lichtenstein ein Hundefänger angestellt, der dem freien Umherlausen aller Wanwaus ein Ende bereiten sollte. Bon einem Teile der Bewohnerschaft wurde diese Einrichtung begrüßt, von dem anderen Teile aber scharf verurteilt. Man hielt Tierquälereien bei dein Einfangen für unausbleiblich und führte dergleichen Gründe mehr ins Feld. Trotzalledem aber durchstreifte der Hundefänger kraft seines Amtes ab und zu die Straßen der Stadt und hielt, mit einer Fangleine ausgerüstet, sehnsüchtig Umschau nach großen Kötern, feisten Möpsen, kleinen Spitzen, wolligen Pudeln usw. usw. usw. Als Lockmittel begleitet ihn, nicht zu kurz an der Leine geführt, eine Hündin. Niemals kam er aber dazu, erfolgreich, den Lasso zu werfen und ein vier beiniges Lebewesen ans dem Rathause abzuliefern. Er dachte sicher auch nicht daran, daß schon Polizeihunde in der Bratpfanne aufgegangen sind und daß cs kein Kunststück ist, auch einen: Hundefänger den eigenen Hund wegznfangen. Letzteres ist zum Gaudium aller Hunoefänger- feindc kürzlich geschehen. Statt andere Hunde anzulocken, läßt sich der Hundefängerhund selber fangen — so ein dummer Hund! * Ortmannsdorf, 22. Jan. Welch schwere Folgen das Erklettern der Strohfeimen von Kindern haben kann, beweist folgender Fall: Der 12jährige Sohn des Strumpfwirkers R. Scheibner hier, der sich am Sonntag nachmittag auf eine Strohfeime begeben hatte, stürzte dabei so unglücklich ab, daß. er einen komplizierten Ilntcrarmbruch und schwere Verletzungen im Gesicht davontrug. * Chemnitz, 28. Jari. Der bereits gemeldete Uebcrfall in der Portierloge trug sich nach neueren Ermittlungen wie folgt zu: Ern hier wohnhafter Bauarbeiter, dessen Ehestau in der Fabrik von Bachmann L Ladewig in Arbeit steht, hatte aus noch nicht festgestellter Ursache einen Groll auf den Portier der Fabrik. Am Dienstag nach mittag, nachdem der genannte Arbeiter mit mehreren anderen in verschiedenen Kneipen ge zecht hatte, überredete er seine Zechgenossen, dem Portier „eins auszuwischen". Die drei Arbeiter fuhren in einer schon vorher benutzten Automo bildroschke bis in die Nähe der Fabrik. Während der eine den Portier ansprach nntcr dem Vor wand, Arbeit zu suchen, kamen die beiden anderen herbei und schlugen vereint ans den Portier los. Auf die Hilferufe des Ueberfallenen eilten einige zufällig die Straße passierende Arbeiter herbei, worauf die drei Angreifer schleunigst die Flucht ergriffen. Einer kam aber zu Falle und konnte festgenommen werden. Inzwischen hat man auch bereits die anderen Täter ermittelt. Der Por tier erlitt einige nicht unerhebliche Kopfwunden, konnte aber nach der Tat auf der Polizeiwache vernommen werden. * Thum, 23. Jan. Der Führer der Maschine des am Dienstag friih 8 Uhr nach Meinersdorf verkehrenden Zuges erblickte aus den Schienen der Gornsdorfer Brücks ein Paket und brachte deshalb den Zug zum Stehen, nm das Paket zu entfernen. Es war an den Schienen befestigt und enthielt allein Anscheine nach Sprengstoff. Die zweifellos beabsichtigte Freveltat gelang:« sofort zur Anzeige, jedoch gelang es noch nicht, den Verbrecher zu er- m ttckln. * Freiberg, 22. Jan. In Seifersdorf bei Vräunoorf ereignete sich gestern abend ein schwerer Antomobilunfall. Gegen 11 Uhr abends fuhr das Automobil des Bäckermeisters Strauß von hier, in dem anßer diesem noch drei andere Herren Platz genommen hatten, infolge Nebels gegen einen Lichtmast. Der Kraftwagen wurde vollständig zertrümmert. Der Chauffeur und 2 der Insassen wurden schwer verletzt, während die beiden anderen sich durch Abspringen retten konnten. * Dresden, 22. Jan. Gestern abend kurz vor 11 Uhr trat im Arbeitsraumc des elektrischen Bcleuchtungswerkes Kurzschluß ein, wodurch ein Arbeiter schwer und zwei leichter verletzt wurden. Durch den Unglücksfall trat in der ganzen Stadt eine Störung der öffentlichen Belenchtung ein, so daß viele Straßen in Dunkelheit lagen. Die verletzten Arbeiter wurden ins Krankenhaus ge bracht, woselbst der Maschinist Hille heute früh seinen Verletzungen erlegen ist. * Leipzig, 22. Jan. In der Kaserne des 106. Infanterieregiments brach Henie nachmittag im Mittelgebäude ein Dachstuhl- und Essenbranb aus. Der sofort mit mehreren Löschzügen hcr- bcigeeilten Feuerwehr gelang es nach kurzer Tätigkeit, den Brand zu löschen. Es wird ver mutet, daß das Feuer durch eine schadhafte Esse entstanden ist. — Das Landgericht verurteilte den ehemaligen Obermeister der Leipziger Buch binderinnung, Theodor Alfred Göhre, wegen Konknrsvcrgchens, Betruges, versuchten Betruges und Unterschlagung zu 1 Jahr 10 Monaten Ge fängnis und 4 Jahren Ehrverlust. * Rochlitz, 22. Jan. Auf eigenartige Weise kam der 9jährige Knabe Artnr Geißler im nahen Döhlen auf dem Heimwege von der Schule ums Leben. Er sprang mit anderen Schulge noffen über den nicht breiten Mühlgraben. Bei einem Sprung schlug er mit der Brust derart an die Brückenmauer, daß er zurück inS Wasser fiel. Die Verletzungen, die er dnrch den Anprall erlitt, führten kurz danach zum Tode. Depefrhen vom 23. Januar. Berlin. (Priv.-Tel.) Der dritte Sohn des Kaisers, Prinz Adalbert, ist schwer er krankt. Er liegt an Lungenentzündung und Maseru im Berliner Schloß darnieder. Der Prinz, der sich vor kurzer Zeit in Süddeutsch- land aufhielt, hat sich bereits auf der Rück reise nach Berlin erkältet. Berlin. (P r i v.-T e l.) Wie verlautet, schweben zwischen dem Staatssekretär des Neichsamts des Innern Dr. Delbrück und deni Zentrum, das insbesondere durch den Abge ordneten Fehrenbach vertreten wird, Verhand lungen, die darauf abzielen, eine Verständi gung zwischen der Regierung und dem Zen trum in der Frage des Jesuitengesetzes her- beizusühren. Der § 3 des Gesetzes, der be sagt: „Die zur Ausführung und zur Sicher stellung des Vollzuges des Gesetzes erforder lichen Anordnungen werden vom Bundesrat erlassen", soll aufgehoben werden. Berlin. An der Trauerfeier für den ver storbenen Admiral v. Hollmann werde» als Ver treter des Kaisers Prinz Heinrich und als Ver treter des Königs von England der englische Marineattachec teilnchmen. Berlin. Unter großem Andrange des Pu blikums wurde gestern die erste städtische Fleisch halle in Wilmersdorf eröffnet. Unter anderem war eine lange Reihe australischer Hammel, die ersten ihrer Art in Berlin, aufgehängt. Magdeburg. (Priv.-Tel.) Bei den kriegs mäßigen Flugmanövern hat sich heute ein schwerer Unfall ereignet, bei dem ein Offizier getötet und ein anderer lebensgefährlich verletzt wurde. Leutnant Alexander v. Scheele war mit dem Leutnant Schlegel als Passagier mit dem Mars- Doppeldecker „U. 78" um 10 Uhr zu einen: Uebungsflug aufgestiegen. Aus bisher unauf geklärter Ursache stürzte das Flugzeug aus etwa 20 Meter Höhe ab und zertrümmerte fast voll ständig. Leutnant Schlegel lag tot unter den Trümmern, während der Führer des Apparates eine schwere Gehirnerschütterung davontrug, die für sein Leben fürchten läßt. Er mußte sofort ms Spital gebracht werden. Salzwedel. (Priv.-Tel.) Auf dem Kali bergwerke Wendland im benachbarten Wustrow ereignete sich gestern durch Herabstürzen von Gefriermassen ein schweres Unglück. Ein Berg mann wurde auf der Stelle getötet und 16 an dere sehr schwer, zum Teil tödlich verletzt. Köln. Nach zweitägiger Verhandlung ver urteilte gestern das hiesige Schwurgericht den Elektrotechniker Heinrich Abels wegen Mordes zum Tode. Abels hatte am 12. April v. I. seine Geliebte auS Eifersucht durch 7 Messerstiche in die Brust getötet. Brüssel. Im Justizpalast in Lüttich spielte sich gestern ein Ehedrama ab. Als in einem Ehescheiduugsprozeß die Frau, die die Klage ein gereicht hatte, vernommen wurde, schoß der im Gerichtssaal anwesende Gatte zweimal auf sie nud verletzte sie lebensgefährlich. Als man ihn verhaften wollte, tötete er sich durch einen Schuß Madrid. Der Gouverneur von Valencia »rächte dem Ministerium des Innern die Mit teilung, daß das Städtchen Dumas, das 5000 Einwohner zählt, völlig in Flammen stehe. Alle Hilfe blieb erfolglos. Das historische Palais von Mvnadero und andere historische Gebäude liegen bereits in Asche. Konstantinopel. Die Nachricht von den: Beschlusse des Pfortenrates, die abends in der Stadt bekannt wurde, machte einen großen Ein druck und wurde selbst von: türkischen Publikum mit Befriedigung ausgenommen. Die Anwesen hcit des Prinzen Said Malinis, Generalsekretärs des Jungtürkischen Komitees, wird dahin gc- dciltet, daß sich das Komitee durch ihn vertreten ließ. Konstantinopel. Man spricht hier offen von einer Meuterei in der türkischen Flotte. Die Kriegspartei nahm von dem Kreuzer „Hamidji" Besitz, der seinen Ausfall nach Syra auf die Initiative dieser Partei ausführte, ohne daß der Oberbefehlshaber der türkischen Flotte eine Ahnung davon hatte. Das Marineamt war erstaunt, die Athener Meldung von derBeschießung Syras zu lesen. Es heißt, cs seien auch andere Schiffe bereit, dem Vorgehen „Hamidjis" zu folgen. Aden. Der russische Dampfer „Ostonia", der vor einigen Lagen verbrannte und unter ging, gefährdet die Schiffahrt sehr, da das Wrack aus dem Wasser hervorragt. Sobald ein Kriegsschiff eintrifft, wird es auf die Suche nach dem Wrack ausgesandt werden. W.e jetzt feststeht, brach das Feuer in der Apotheke durch eine Explosion von Formalin aus. Gestern wurden durch den englischen Dampier „Forugth" weitere 5 Mann der Be iatzung der „Ostonia" in Port Said an Land gebracht. Der Kap.tün war der letzte, der das Schiff verließ. Schule Gersdorf. Jie §eier der Geburtstage; Sr. Maj. der Kaisers, bei der Herr Kappaun die Festrede halten wird, findet Montag, den 27. Januar, 10 Uhr, in: Schulsaale statt. Zu diesem öffentlichen, patriotischen Aktns ladet ergebenst ein Gersdorf, den 23. Januar 1913 daS Lehrerkollegium. Pfeifer, Dir. Spuler Md Treiberinnen für mechanisch sucht Robert Psesserbora, Hohenstein-Ernstthal. NnltNMIl «Nil Knüpfer gesucht. W. Bohne Le Sohu, Hohenstein-Ernstthal. Strümpfe -'A-U- Otto Schraps, Hohenstcin-Er. Einen eigensinnigen LlrWsMn ans 4tciligc Lieberknecht-Fuß- maschine sucht Friedrich Tauscher, Oberlungwitz. zum sofortigen Antritt gesucht. IZsednor, Ordentliches, fleißiges Mäedvll zum Einpacken bei hohem Lohn sofort gesucht. Wama-Metallwerkc, Oberlungwitz. Mädchen, nicht unter 12 Jahren, zur Auf wartung gesucht. Hoh. Er , Lichteusteiner Str. 3. Jugendlichen Hilfsarbeiter sucht sofort Steindruckerei Tappen, Hoh.-Er., Brangaffe 1. Perfekte Fingerstricker für dauernd sofort gesucht Hoh.-Er., Bahnstraße 2. 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