Suche löschen...
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 11.01.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191301114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130111
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130111
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-01
- Tag 1913-01-11
-
Monat
1913-01
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 11.01.1913
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Mühlbevger das Hoch auf den Monarchen auK. Die Thronrede verlas der König wie immer unbedeckten Hauptes, während der Kaiser und andere Monarchen bei dieser Gelegenheit den Helm ausA Haupt setzen. Beter«ne«fkrf»rge i» Herzogtum Goth«. Das gothaische Einkommensteuergesetz vom Jahre 1908 ermächtigt die Staatsregierung, in gewissen Grenzen die Kriegsveteranen von der Zahlung von Einkommensteuer zu befreien, ohne daß diese Maßnahme sür die betreffen den Personen Beschränkungen des Wahlrechts zur Folge hat. Auf Grund dieser Bestimmung hat das Staatsministerium jetzt verfugt, daß im Steuerjahre 1913/14 den Teilnehmern an den Feldzügen der Jahre 1849, 1864, 1866 und 1870/71, deren Einkommen den Betrag von 1200 Mark nicht übersteigt, die staatliche Einkommensteuer erlassen werden soll. Der selben Wohltat sollen sich die Witwen solcher Veteranen zu erfreuen haben, wenn ihr Ein kommen nicht mehr als 1000 Mark beträgt. Eine sehr bemerkenswerte Beaufsichtigung deS Kinoweseus haben sich die Regierungen der Thüringer Staaten zur Aufgabe gemacht und sine Ver ordnung vereinbart, die das Kinowesen ein heitlich in Thüringen regelt. Die besondere Besteuerung der Kinos ist dabei nicht einbe zogen worden, das soll den Gemeinden über lassen bleiben. Dagegen legt die Verordnung Wert darauf, daß die Kinovorführungen ihrer unsittlichen Momente bezw. der Darbietungen von Schundsilms entkleidet werden. Deshalb wird die gemeinsame Ordnung des Kinowesens allenthalben begrüßt. Der Gesundheitszustand der Zarin läßt zu wünschen übrig, daher unterbleibt dies mal der übliche große Neujahrsempfang im Winterpalais zu Petersburg, zumal auch die Zarin-Mutter die Zarin infolge Unwohlseins nicht vertreten kann. Der schwankende Gesund heitszustand des achtjährigen Thronfolgers Alexej hat auf die Gesundheit der Zarin einen ungünstigen Einfluß ausgeübt, weshalb sie auch den Weihnachtsfeiern fern blieb. Ebenso wird sich der Zar allein zu dem dreihundertjährigen Jubiläum des Hauses Romanow nach Kostroma an der Wolga begeben. OertlicheS «nd TSchstfcheS. *— Witterungsaussicht für Sonnabend, den 11. Januar: Teilweise bedeckt, kühl und windig. *— Der erste Schnee! Nachdem gestern abend ein gar eisiger und scharfer Wind bei etwa 8 Grad Kälte wehte, erreichte die Temperatur nachts wieder etwas mittlere Lagen, so daß die schon gefrorenen Fenster scheiben wieder auftauten. Heute vormittag ging, wenn auch nur in geringem Maße, leich ter Schneefall nieder, der hoffentlich Fort setzung findet. * — Eine gemeinsame E r i n n e- rungsfeisr an 1813 regen die Deut schen Turner an. Wie 1813 die Jünger Jahns zu den ersten zählten, die zu den Waffen grif fen, so haben die Turner jetzt das Recht und die Pflicht, gleich zu Anfang des Jahres mit einer Erinnerungsfeier auf den Plan zu treten. Vorgeschlagen wird am 17. März, dem Tage des „Aufrufs an mein Volk", allenthalben Feuermale aufzurichten, die in das Land hm- ausleuchten wie die Feuer, die vor hundert Jahren dem deutschen Volk das Zeichen gaben, das Joch des Korsen abzuschütteln. In Reden und Gesängen sollen darnach die Taten der Väter gepriesen, die Jugend begeistert und an gefeuert werden, gleich jenen Freiheitshelden allezeit unsere heiligsten Güter zu wahren. *— Der Soldatenmagen. Die vom Preußischen und Sächsischen Kriegsmini sterium sür die ersten 6 Monate des neuen Jahres festgesetzten Beköstigungsgelder bewegen sich zwischen 49 und 37 Pfennig pro Tag und Mann. Die höchsten Sätze haben Wangeroog, Helgoland, Oldenburg i. G., Leisnig, Pillau, Kolberg, Spandau, Lübben, Harburg, Lud wigslust, Rostock, Hildesheim, Erfurt, Döbeln i. S., Schwerin i. M., Marienberg, Kamenz, die niedrigsten Königsberg, i. P., Memel, Til sit, Köslin, Lüben, Beuthen i. O., Stras burg i. Wpr., Lyck, Nieseuburg, Ortelsburg. Die militärische Fleischportion stellt sich mit 30jH Pfennig am höchsten in Leisnig, am niedrigsten mit 20,81 Pfg. in Köslin. Für Berlin sind dem Mann 43, dem Unteroffizier 56 Pfg. zugebilligt, wovon 26,572 Pfg. auf die Fleischportion treffen. h. Gersdorf, 10. Jan. Die 4. allge- meine Geflügelausstellung des Geflügelzüchter vereins Gersdorf und Umgegend, die Sonntag im „Blauen Stern" ihre Pforten öffnet, ist auch diesmal wieder gut beschickt und dürfte dem Züchter sowohl wie dem Laien manche wertvolle Anregung bieten. Das Preisrichter amt haben die Herren Franz Liebold-Mosel für Hühner und O. Wille-Rödlitz für Tauben übernommen. Aus den Kreisen der Ein wohnerschaft sowohl wie von Mitgliedern sind dem Verein zahlreiche Ehrenpreise gestiftet wor den, die bei den Ausstellern jedenfalls freudig be grüßt werden dürften. Zum Schluß der Aus stellung findet unter behördlicher Aufsicht die Ziehung der Ausstellungslotterie statt. h. Gersdorf, 10. Jan. Wie im Vor monat in- unserer Zeitung berichtet, waren am 19. Dezember einem hiesigen Einwohner 4 Gänse gestohlen worden. Gestern gelang es der Gendarmerie, die Diebe in zwei hiesigen Bergarbeitern zu ermitteln. Die Täter hatten die gutgemästeten Martinsvögel zu Weihnach ten als Festbraten verzehrt und die Federn verbrämet. Ein gerichtliches Nachspiel wird die Folge sein. b. Oberlungwitz, 10. Jan. Eine Leip- zigev Terraingesellschaft kaufte zu Spekulations zwecken das früher Gottlieb Buchersche jetzt Voigtsche Gut an der Goldbachstraße. Das zum Gut gehörige Areal soll in Baustellen ausgeteilt werden. Der Kaufpreis beträgt 153 000 Mack. m. Oberlungwitz, 10. Jan. Zu unserer gestrigen Notiz betr. Vereinsjubiläum wird uns noch mitgetMt, daß neben den drei bereits ge nannten Versinen auch die Teschinschießgesell- schaft in diesem Jahre ihr 25. Stiftungsfest begehen kann. * Hohenstein-Ernstthal, 10. Jan. In der heute abend im Rathaussitzungssaale stattfindenden Sitzung des Stadtverordnetenkollegiums erfolgt die Einweisung der neu bezw. wiedergewählten Herren und die Wahl des Gesamtvorstandes, die diesmal infolge des Ausscheidens des bisherigen Vorstehers, der eine Wiederwahl bekanntlich ab lehnte, wohl Schwierigkeiten bereiten dürfte. *— Vom König in Audie uz empfangen wurden gestern im Restdenz- schlosse zu Dresden u. a. die Herren Pfarrer Albrecht und Stadtrat Anger von hier. * — Iunghähnels hu m o r i st i s che Sänger gaben gestern abend im Saale des Altstädter Schiitzenhauses ein Gastspiel, das, wie es die lustige Herrengesellschaft hier nicht anders gewohnt ist, vor völlig ausverkauftem Hause vor sich ging. Starken Beifall ernteten die einzelnen Darbietungen und Lachsalven durchwsten das Haus, für die die Künstler gesellschaft durch mehrere Zugaben dankend quittierte. Die beliebte Truppe hat sich hier einen großen Kreis treuer Verehrer erworben. k.— Arbeiterturnerbund. Die 3. Gruppe des 3. Bezirks des Arbeiterturner bundes veranstaltet am Sonntag eine Gruppen- turufahrt nach Hohenstein-Ernstthal. Die der Gruppe angehörenden Vereine sammeln nach mittags um 2 Uhr im Gasthof „Deutscher Kaiser" in Oberlungwitz, von wo um ^3 Uhr der Abmarsch zum Gasthaus „Zeche" statt findet. * — Jugendliche Abenteurer. Zwei junge Leute aus Gera fuhren, nachdem der eine feinem Vater, einem Postschaffner, 25 Mark entwendet hatte, nach Chemnitz. Hier wurden sie von der Kriminalpolizei sestgenonn men und nach Hinterlegung des Geldes wie der freigeilassen. Der eine der beiden leicht sinnigen 17jährigen Burschen traf gestern abend obdachlos hier ein und wurde, da seine An gaben stimmten, mit Geld zur Heimreise unter stützt. x. Langenberg, 10. Jan. Im Landwirtschaft lichen Verein Langenberg-Meinsdorf spricht am Donnerstag, den 16. d. M., Herr Landwirtschafts lehrer Dr. Reuther aus Chemnitz über „Zwei tausendjährige Landwirtschaft." Gäste sind zu dem hochinteressanten Vortrag, der um 5 Uhr im Gasthof des Herrn Rau beginnt, gern gesehen. b. HermSdorf, 10. Jan. Herr Mühlenbesitzer Uhlig, der bekanntlich für seinen Betrieb Gleis anschluß zur Straßenbahn erhält, läßt zurzeit den Bau einer Wagenhalle bezw. Auf- und Ab- ladchalle ausführen. Für deu Transport der Mehlsäcke usw. wurde ein eigener Transportwa gen bestellt. Die Inbetriebnahme für den Uhlig- schcn Güterverkehr erfolgt am 1. Februar d. I. i. Wüstenbrand, 10. Jan. Das Stiftungsfest des Landwirtschaftlichen Vereins findet am Mitt woch, den 29. d. M., in Georgis Gasthof statt. — Der Kühnertsche Fabrikneubau am Bahnhof wird eifrig gefördert, die Betriebsaufnahme dürfte von der hiesigen Arbeiterschaft wie auch der Ge schäftswelt mit Freuden begrüßt werden. Vor aussichtlich dürfte auch Arbeiterzuzug in erheb lichem Maße von auswärts stattfinden. — Der Straßenbau am Lindcnhof macht gute Fortschritte. A. Mittelbach, 10 Jan. Das Automobil des Baumeisters Schreiter aus Grüna fuhr in der Nähe deS Landgraben in den Straßengraben. Herr Baumeister Schreiter erlitt hierbei leichtere Verletzungen, während der Kraftwagen fast voll ständig zertrümmert wurde. v. Erlbach-Kirchberg, l0. Jan. Zur Ent lastung verschiedener erkrankter bezw zur Ver tretung beurlaubter Geistlicher der Diözese Stoll berg hat das Landeskonsistorinm Herrn Militär oberpfarrer a D. Schulze-Läpgig abgeordnct. Herr Oberpfarrcr Schulze predigt am nächsten Sonntag in Erlbach. o. Kirchberg, 10. Jan. Nachdem der für hier als Schutzmann gewählte Bergarbeiter F. aus Lugau seine Bewerbung um die Schutzmannstelle zurückgezogen hat, wählte der Gcmeinderat in seiner gestrigen Sitzung den Bergarbeiter Karl Emil Müller aus Seisersdorf als Schutzmann für den hiesigen Ort. * Chemnitz, 10. Jan. In geheimer Sitzung haben die hiesigen Stadtverordneten dem Rats beschlusse zugestimmt, daß aus Anlaß des Re gierungsjubiläums des Kaisers in die Haushalt pläne der nächsten 15 Jahre dcr Betrag von je 10 000 Mark eingesetzt werde. Die Gelder werden zur Unterstützung bedürftiger Veteranen ver wendet. Die Stiftung wird in Gemeinschaft mit den Stiftungen der übrigen Großstädte Deutschlands dem Kaiser in einer gemeinsamen Adresse übermittelt werden. * Thalheim, 10. Jan. Auf noch nicht auf geklärte Weise ist die hochbetagte Frau Süß, die im Hause ihres Schwiegersohnes, eines hiesigen Gutsbesitzers, wohnte, ums Leben gekommen. Man fand sie frühmorgens als Leiche unter dem Fenster ihrer Wohnung. Ob der Tod durch Sturz aus dem Fenster, ob er schon vorher eingetreten — am Halse befanden sich blaue Striemen —, oder ob tue alte Frau beim Verlassen des Hauses tot zusammengebrochen ist, wird die behördliche Un tersuchung und die Sektion der Leiche ergeben. Zurzeit ist der Schwiegersohn in Haft genommen worden. * Dresden, 9. Jan. In hiesigen Bürger kreisen besteht die Absicht, mit Hilse der Dres dener Korporationen einen Karnevalsfestzug zu b.lden, wobei jede Körperschaft ihren Wagen oder ihre Gruppe aus eigene Kosten auSstattet. Dem Vernehmen nach sympathisieren auch die Studenten der Technischen Hochschule mit der Idee eines solchen Festzuges, dessen Verwirk lichung vom Dresdner Verein zur Förderung des Fremdenverkehrs nach Möglichkeit gefördert wird. Von feiten der König!. Polizeidirektion wird der Veranstaltung unter gewissen Voraus setzungen auch in diesem Jahre kein Hindwnis in den Weg gelegt. * Leipzig, 9. Jan. Das Reichsgericht verwarf die Revision des Landgerichtsrats Dr. jur. Walter Snell, der vom Landgericht Dres den am 18. September 1912 wegen vollende- ten und versuchten Betruges in einer Reihe von Fällen zu 1^ Jahren Gefängnis und 3 Jahren Amtsunsähigkeit verurteilt worden war. * Cossebaude, 9. Jan. Auf den Wiesen zwi schen Cossebaude und Niederwartha wurden ver- schiedene Kleidungsstücke aufgefunden, sowie Le gitimationspapiere, die auf den Namen des 33 Jahre alten Sattlergehilfen Nordström aus Gefle (Schweden) lauten. Der Inhaber der Kleidungs stücke selbst wurde mittags unweit vom Elbufer erfroren aufgefunden. Jedenfalls dürfte Nord ström die Absicht gehabt haben, in der Elbe sei nem Leben em Ende zu bereiten, ist aber beim Umherirren vor Erschöpfung eingeschlafen und erfroren. Der Leichenfund gab zu dem ganz unbegründeten Gerücht Veranlassung, daß es sich um den aus Hamburg verschwundenen Notar Becker handele. b. Pirna, 10. Jan. Der Arbeiter Wilhelm Richter ermordete in vergangener Nacht seine Ehefrau, indem er ihr mit einem Kiichcnmesser die Kehle durchschnitt. Sein Kind, das mit der Frau im Bett schlief, ließ er am Leben. Darauf flüchtete er und stürzte sich in einem auf dem Markte befindlichen Wassertrog, wo er jedoch von einem Beamten aufgcfunden wurde, bevor er ertrunken war. lieber die Gründe, ist nichts bekannt. Man nimmt an, daß Richter geistig nicht ganz normal ist. * Mittelcbersbach bei Großenhain, 9. Jan. Hier spielte ein 12jähriger Knabe mit einem kleineren Knaben in der Scheune. Dabei setzten sie die dort befindliche Handdreschmaschine in Betrieb. Der eine Knabe kam in das Getriebe, wobei ihm der rechte Unterarm derart zerquetscht wurde, daß er ihm im Krankenhause aniputicrt werden mußte. * Plauen, 9. Jan. Die Zahl der Ge burten nimmt hier trotz des starken Ansteigens der Bevölkerung nicht nur verhältnismäßig, sondern sogar absolut ab. Auf diese bedauer liche Tatsache wies Oberbürgermeister Dr. Dehne in der ersten- Stadtverordnetensitzung hin. Während die Zahl der Lebendgeborenen noch im Jahre 1908 3957 betrug, sank sie im Jahre 1912 aus 3423. Auf 1000 Einwohner entfielen 1908 35 und 1912 nur noch 27,1 lebend geborene Kinder. Die Zahl der Todes fälle hat sich zwar von Jahr zu Jahr ver ringert, doch ist die Zahl der Todesfälle bei Kindern im ersten Lebensalter noch betrüblich hoch, besonders bei den unehelich geborenen. Der Prozentsatz der unehelichen Kinder über Haupt ist gerade in Pfauen sehr hoch. Von 85 deutschen Großstädten wurden 1909 verhältnis mäßig nur in Bonn und München mehr un eheliche Kinder geboren als in Plauen. * Plauen, 9. Jan. Der 62jährige Gcschirr- führer Johann Schwab aus Troschenreuth bei Wiedersberg ist gestern bei einem Zusammenstoß mit einem Straßenbahnwagen zwischen Pferde und Fuhrwerk gefallen und überfahren worden. Im Krankcnhanse ist er seinen Verletzungen er legen. — In der vergangenen Nacht brach in einer Scheune des Oswaldschen Gutes in Gesell aus unbekannter Ursache Feuer aus, das sich in folge des herrschenden Windes rasch verbreitete. In kurzer Zeit standen die Gebäude von 5 be nachbarten Bauerngütern in Flammen und brann ten zum Teil nieder. Der Schaden ist bedeutend, da nur ein Teil versichert war. Es wird Brand stiftung vermutet. * Rittersgrün, 10. Jan. Von einem schweren Unglück wurde am Mittwoch früh der Versiche rungsagent Julins Krauß betroffen. Als des sen Frau früh mit brennender Lampe aus der Schlafstube ins Wohnzimmer ging, wurde sie von Krämpfen befallen. Die Bedauernswerte stürzte mit der Lampe zu Boden und wurde durch das in Brand geratene Petroleum gräßlich verbrannt. Bei den Löschversuchen zogen sich der herbeigeeilte Mann, sowie die Tochter selbst noch leichte Brandwunden zu. Die Frau ist gegen Abend noch gestorben. * Löbau, 9. Jan. Der aus Hcrwigsdorf stammende Privatier Große aus Pirna ist in der Nähe des hiesigen Schützenhauses erstarrt aufgefunden worden. Obwohl er nach dem städtischen Krankenhause gebracht wurde, konnte er nicht mehr am Leben erhalten werden. Große hatte in Herwigsdorf seinen Bruder besucht. * Zittau, 9. Jan. Das Rittergut Pirchan ist zu Kohlenförderungszwecken an den Staat zum Preise von 650000 M. verkauft worden. * Hof, 9. Jan. Der 11jährige Sohn des Eisenbahnschaffners Götz brach auf der schwachen Eisdecke der Saale ein und ertrank. tttrchennachriihte«. Narachie St zu Ko-e»stei»-Kr»ftt-«r Vom 4. bi« 10. Januar lvl«. Grtaust: Klara Johannr, T. d. Fiaser« Max Woldemar Bachmann. Wilhelm Mox, S. d. Fabiikweber« Ewald Wilhelm Neubert. Wilhelm Kurt, E d. Leitung «Monteur« Karl Wilhelm Krause. 1 unehelicher Sohn. r Am Sanntag noch Epiphanias, den 12. Januar, Vorm, v Uhr Prcdigtgotte«dienst. Herr Pastor Schmidt Ev -luth. JünglingSverein abends halb 8 Uhr im Ge mcindebau«. Lv -luth. Jungfrauenverein abend« halb 8 Uhr im Ge meindehaus. Donnerstag abend halb 9 Uhr Bibelftunde im Ge meindehaus. Wochenamt Herr Pastor Schmidt. Wäqrend der Feiertage sind 1 Paar graue und 1 Paar braune Stoffhandschuhe, sowie 2 weiße Taichenlüchcr in der Kirche l egen geblieben, «dzuholen beim Kirchner. Marachte St. E-ristop-ort»» K«--nktei«-Hrastt-al. Vom 4 bis 10. Januar 1913. Getraut: Der Strumpfwirker Paul Emil Markert und Ida Frieda Köhler. Setault: Elise Hildegard, T. d. Bauarbeiters Ernst Al bin Leukhardt. Max Gerhard, S. d. Werkmeisters Max Anton Barthel. Hedwig Helene, T. d. Fabrrkwcber« Carl Ludwig. Herbert Heinz, S. d. Vorsührers Felix Guido Braune. Hildegard Elfe, L. d. Koniorisren Ernst Meinel. Margarete, T. d Fabrikanten Karl August Ebert. Thekla Elisabeth, T. d. Handarbeiter« Ernst Georg Mann. Begraben: Johannes Helmut, S. d. GartengutsbesitzerS Max Guido Lippmann, v M. 28 T. Anna Auguste, Warve d. Gartenbesitzers Ernst Hermann Härtig, S1 I. 1t M. 0 T. Am Sonntag nach Epiphanias vormittags 2 Uhr Haupt- gotteödienst, Predigt über Luk. 2, 41—d2. Herr Pfarrer Albrecht. Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den konfirmierten Jünglingen. Abends 6 Uhr Prcdiqtgottcsdicnst. Vormittags v Uhr PrcdigigotteSdienst im Hüttcngrund- beisaal. Ev.-luth. Jungfrauenverein abends 8 Uhr im VcrcinS- lokale. Ev.-luth. Jünglingsverein abends halb 8 Uhr im Vcreins- lokale. Landcskirchliche Gemeinschaft abends halb S Uhr Breite« straße 31. Tvang. Arbeiterverein Montag abend halb 9 Uhr im Berrinslokale Hauptversammlung. Alle kommen! Donnerstag, den 16. Januar, abends halb 9 Uhr Bibel stunde im Waisenhaus- und Hüttengrundbersaale. Wochenamt Herr Pfarrer Albrecht. DepesÄ-ew vom 10. Januar. Berlin. (P ri v. - T e l.) Die Budgettommis- sion des Reichstags beschäftigte sich heute init der Organisation des Reichsamts des Innern, wobei sich der Staatssekretär sehr energisch gegen die verlangte Teilung seines Ressorts anssprach. Prenzlau. Zur Verhaftung des Mörders des Ehepaares Kaliß und dessen Dienstmädb cheu wird weiter gemeldet: Als der verhaftete liäter an der Seite eines riesigen Gendarmen die Treppen zum Hause emporstieg, schien es, als ob er sich losreißen wollte. Ein fester Griff des Beamten schob ihn aber vorwärts. Sobald ihn die beiden Kinder des Ehepaares erblickten, stießen sie schrille Schreie aus und begannen herzzerreißend zu weinen. Bei der ersten Vernehmung gab der Festgenommene zu, beim Verbrechen Mitwirkcndc gehabt zu haben, er sei ater nur das Wertzeug von fünf Leuten gewesen Er gestand auch ein, die Fenster läden, linier denen die Mädchen gefangen waren, vernagelt zu haben. Nachbarn wollen be! aupten können, daß in dem einsamen Hause in letzter Zeit reger Verke r gehwrfcht labe. Es fanden sich bcrchgeleerte Weinflaschen. Die von den Mördern gemachte Beute soll 360 Mark betragen. Brügge. Bei dem Abbruche eines alten Hauses in Acantara fand mau einen Geldschrank, in dem sich ungefähr eine Million Franken in Gold befanden Man ist sich im Unklaren darüber, wie der Gcwschrank mit soviel Geld au den Fundort gekommen ist. Rom. Aus vatikanischen Kreisen wird bestätigt, daß die Beziehungen zwischen Spanien und dem Heiligen Stuhl demnächst wieder ausgenommen werden Es wird sogar behauptet, daß bere ts Schritte unternommen seien wegen Ernennung der beiderseitigen Bot schafter. Petersburg. Der russische Ministerrat hat ein Verbot für fremde Flieger veröffentlicht, die westliche Grenze zu überfliegen. London. Der tmusatlantische Dampfer „Ambrose" ist auf dem Mirseyflusse mit zwei kleinen Frachtdampfern zusammengestoßen. Beide Dampfer sanken. Zein Mann der Be satzung fanden den Tod in den Wellen — Ein späteres Telegramm meldet noch folgende Einzelheiten: Der Zusammenstoß ereignete sich in der letzten Nacht an der Mündung des Mirseyflusses in der Nähe von Liverpool. Der Dampfer der Douth-Linie „Ambrose" kolli dierte mit dem Frachtbooote „Fleetwing" und dem „Schleppdampfer „Beta". Sofort nach dem Zusammenstoß wurde verbucht, die Mannschaft zu retten. Einige Leute wurden auch vom „Ambrose" ausgenommen, aber ehe alle gerötet werden konnten, sanken beide Fahrzeuge mit 10 Personen in die Tiefe. London. „Exchange Telegraph" weiß zu melden, daß die russische Flotte im Schwarzen Meere mobilisiert worden sei und den Befehl erhalten habe, sofort in die rumänischen Gewässer abzudampsen. Die Nachricht ist bisher ander weitig noch nicht bestätigt. London. Dem Reuterschen Bureau wird aus Konstantinopel gemeldet: Nach den letzten Mit teilungen machte England den Vorschlag, nach welchem Adrianopel der Türkei erhalten bleiben solle, unter der Voraussetzung, daß die Festungs werke geschleift und ihr verschiedene weitere Be schränkungen wirtschaftlicher Art auferleqt werden. Der Vorschlag hat gute Aussicht auf Annahme. London. Die Konferenz der Botschafter, die gestern unter dem Vorsitz Sir Edward Greys stattfand, wurde nach längerer Beratung auf heute vertagt. Die Botschafter der aus-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)