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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.01.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191301039
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130103
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-01
- Tag 1913-01-03
-
Monat
1913-01
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 03.01.1913
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R»»iiaie«r Evtschttigungrforderuuseu an Bulgarien wurden soeben in Sofia bekannt gegeben. Rumänien fordert die Abtretung eines Gebietes von 3000 Quadratkilometern Unifang sowie den Schutz der Rechte der Kutzowalachen in Mazedonien. Das; Rumänien bereit und imstande ist, seine Forderungen durchzusetzen, bewies die mit Einstimmigkeit in der Bukarester Kammer erfolgte Annahme des Gesetzes, das 200 Millionen Franks zur so fortigen Vervollständigung des rumänischen Heeres verlangt. Die 400 000 Mann zählende Armee Rumäniens wird in kürzester Zeit um 80 Reservebataillone verstärkt werden. Der bul garische Bevollmächtigte Dr. Danew in Lon don erhielt die Vollmacht, mit dem rumäni schen Gesandten Mischu über die Vorschläge der rumänischen Regierung zu unterhandeln und selbst bindende Abmachungen zu treffen. Eine Entschoidung mutz schon im Laufe dieser Woche erfolgen angesichts der entschlossenen Haltung der rumänischen Regierung. In Adrianopel, das den Kernpunkt der Meinungsverschieden heiten zwischen der Türkei und den Bulgaren bil det, will dieses alle den Türken heilige Stät ten für exterritorial erklären, wenn ihm die Stadt iibergeben wird. Möglich, datz dieser Vorschlag die Brücke zur Verständigung schlägt. Tagesgeschichte, Der Neujahrsempfang am Dresdner Hofe. Wie in den Vorau^gegangenen Jahren, so gestalteten sich auch diesmal wieder die Neu jahrsempfänge in unserem Sächsischen Königs hause zu einem glänzenden Feste. Etwa 1500 Personen waren zur Gratulation erschienen, und besonders um die Mittagsstunden sah man in der inneren Stadt viele Uniformen der Militärs und der hohen Zivilbeamten, die sich in der Hoftracht nach dem königlichen Schlosse begaben. Frühmorgens wurde dem König von seinen Hoftrompetern eine Morgenmusik darge bracht. Um ^10 Uhr bereits nahm der König die Glückwünsche seiner Söhne und Töchter, seines Bruders und seiner Schwägerin, Prin zessin Johann Georg, seiner Schwester Mathilde, der Herren vom persönlichen Dienst, seines Leibarztes, rind des Bischofs Dr. Schäfer entgegen, der an der Spitze der katholischen Geistlichkeit erschienen war. Dem Gottesdienste wohnte König Friedrich August in der katho lischen Hofkirche bei. Die allgemeinen Glück wunschempfänge begannen um ^1 Uhr mit den Herren vom grotzen Dienste im Marmor säule des Nesidenzschlosses. Im Anschluß hier an wurden im Thronsaale die Staatsimnister empfangen, die Herren vom diplomatischen Korps, einige Mitglieder der Fürstenhäuser Schönburg-Walden'nrg und Solms-Wildenfels, sowie der gräflichen Häuser Castell-Castell und Lippc-Mcfterjeld Weißenfals. Ferner die Prä sidenten und eurige Mitglieder der beiden Kam mern und eme besondere Abordnung der Armee. Zur allgeme nm Beglückwünschung waren u. a. erschienen die Generalität, Abordnungen der Os.izicrtorps, eine Abordnung der Stadt Dresden unter Führung des Oberbürgermeisters Dr. Beutler und der Rektor Professor Dr. Bruns als Vertreter der Leipziger Universität. Suchomlinow beim Kaiser. An den Empfang des russischen Kriegs Ministers Suchomlinow durch unsern Kaiser baben besonders Pariser Blätter hochbedeutsame politische Folgerungen knüpfen wollen und unter anderem behauptet, der Minister hätte den Auftrag gehabt, den Kaiser zu bestimmen, in Wien Einspruch gegen die fortgesetzten Rüstungen Oesterreichs zu erheben, die Ruß- land zu entsprechenden Gegenmaßnahmen zwän gen. Das ist natürlich der Helle Unsinn; wäre der russische Kriegsminister in irgendwelcher be sonderen Mission zum Kaiser entsandt worden, so wäre er geradenwegs und nicht über Leipzig und Dresden zu dem Herrscher gekom men. — Einem Vertreter der „Tägl. Rund schau" gegenüber sagte Herr Suchomlinow auch ausdrücklich, datz der Kaiser überaus liebens würdig zu ihm gewesen sei, datz aber während der ganzen Dauer der Audienz, die im Bei sein des Botschafters Swerbejew stattfand, auch mit keiner Silbe von Politik die Rede gewesen sei. Der Minister versicherte dagegen, daß Ruß land friedliebend sei und an keinen Krieg denke. Andernfalls würde er, der Kriegsmini- ster, nicht auch jetzt einen längeren Urlaub haben nehmen können, denn er begab sich aus einige Wochen nach Südsrankreich, wo seine Frau zur Kur weilt. Mit Entschiedenheit trat der Minister noch den übertriebenen Darstel lungen über das Befinden des kleinen Thron folgers Alexejew entgegen und erklärte, datz der Zarewitsch sich durch Sturz eine Verletzung zugezogen hatte, deren Folgen erfreulicherweise schon behoben seien. Kürst Lichnowsli beim Kaiser und Kanzler. Die Botschasterreunion tritt am heutigen Donnerstag in London wieder zusammen, um nach Erledigung der albanesischen und adria tischen noch zu einigen anderen Balkanfragen Stellung zu nehmen. Auf der Rückreise von seinem schlesischen Gute Kuchelna nach der eng lischen Metropole wurde der Fürst von unse rem Kaiser empfangen, nachdem er vorher eine längere Besprechung mit dein Reichskanzler ge habt hatte. Die Behauptung, es sei mit dem Fürsten über die Uebernahme der durch den plötzlichen Tod des Herrn von Kiderlen ver waisten Leitung des Auswärtigen Amtes ver tändelt worden, war natürlich von vornherein nicht ernst zu nehmen. Für Lichnowskp ist in London zurzeit unabkömmlich; das Staats- sekretaviat des Auswärtigen Amtes mühte unter den gegenwärtigen Umständen aber so schnell wie möglich wieder besetzt werden. ES gibt ja auch so viele näher liegend« Dinge, über die der neue Londoner Botschafter Rücksprache zu nehmen und Instruktionen einzuholen hatte. Die Nachfolge Kiderleu-WSchterS. Wie sicher verlautet, ist am Dienstag be schlossen worden, datz der Unterstaatssekretär Zimmermann vorläufig die interimistische Füh rung der Geschäfte Kiderlens beibehalten wird, während sein; Ernennung zum Nachfolger Kiderlens später erfolgt. Der sächsische Vertreter bei der Beisetzung Kiberlen-WächterS. An der Beisetzung des Staatssekretärs von Kiderlen-Wächter in Stuttgart nimmt als Ver treter der sächsischen Regierung der sächsische Gesandte an den süddeutschen Höfen, Freiherr von Friesen, teil. Der Reichstagswahlsteg des deutschen Kandidaten v. Halem über den polnischen Gegenkandidaten v. Saß-Jaworski in dem westpreuhischen Wahlkreise Schwetz am Schlüsse des alten Jahres war eine freudige Genugtuung für jeden Deutschen. Der Wahl kreis befindet sich seit dem Jahre 1867 in regelmäßiger Abwechselung während einer Legislaturperiode im Besitze eines polnischen, während der anderen in dem eines deutschen Kandidaten. Diesmal war der deutsche Kan didat an der Reihe und war auch in der Hauptwahl des vorigen Jahres in der Person des freikonservativen Schwetzer Landrates von Halem gewählt worden. Den Einspruch der Polen gegen diese Wahl hatte die Wahl Prüfungskommission jedoch für berechtigt ge halten und beschlossen, im Plenum die Un gültigkeit zu beantragen. Herr v. Halem kam der Entscheidung des Plenums durch freiwil lige Mandatsniederlegung zuvor. Um so er freulicher ist seine jetzige Wiederwahl, die ruhig verlief, während es im Januar v. I. zu mehr fachen heftigen Zusammenstößen zwischen Deut schen und Polen und nachfolgenden gericht lichen Verurteilungen gekommen war. Die ungarische Wahlvorlagt, deren Inhalt unseren Lesern bekannt ist und darin gipfelt, daß die Wähler nach dem Maße ihrer Schulbildung Vorrechte vor den Analpha beten genießen, wurde am letzten Tage des alten Jahres im Budapester Reichstage einge bracht und von diesem mit großem Beifall ausgenommen. Mit der gegenwärtigen Vor lage unternimmt die Regierung zum vierten Male den Versuch einer Wahlreform in Ungarn. Obwohl der neue Entwurf eine Vermehrung der Wählerzahl von 120 000 auf 180 000 Stimmen Vorsicht, geht er vielen Reichstags- abgeordncten doch nicht weit genug; selbst aus der Regierungspartei traten mehrere Mitglie der aus, um den Wahfteformentwurf der Re gierung in voller Unabhängigkeit bekämpfen zu lönnen. Die Ungarn erstreben dasselbe Wahl recht, das Oesterreich seit dem Januar 1907 besitzt und das die allgemeine, gleiche und direkte Wahl der Abgeordneten auf sechs Jahre vorsieht. Ungarn hat bisher wohl die direkte, aber nicht die gleiche und geheime Abgeord netenwahl; die letztere bringt ihm auch dis jetzige Regierungsvorlage, die das Wahlrecht von einer bestimmten Steuerzahlung abhängig macht, in keiner Weise. Daher sind auch jetzt wieder erregte Wahlrechtskämpfc und Stürme im ganzen Lande vorauszusehen. — Der un garische Justizminister Szskely überreichte dem Ministerpräsidenten sein Rücktrittsgesuch. Er be gründete es damit, daß ihm die neue Wahl reform zu wenig radikal erscheine. Sein Sohn, der Abgeordnete Dr. Alexander Szekely, trat aus deniselben Grunde aus der nationalen Arbeitspartei aus. Russisch-österreichische Cntmvbilisierunfts- Verhandlungen. Pariser Blätter veröffentlichen Telegramme aus Petersburg, nach denen sich die dortige Regierung in freundschaftlicher Wo.se mit dem Wunsche nach einer beiderseitigen Abrüstung an das Wiener Kabinett gewendet hat, verbunden mit der Anfrage, was die österreichisch ungarische Mobilmachung zu bedeuten habe. Die russische Regierung sah sich zu diesem Schritt veranlaßt, weil die Soldaten, die das Recht lxrben, entlassen zu werden, nicht über den 1. Januar russischen Stils hinaus bei den Fabnen zurückbehalten werden können, wenn der Zar zu diesem Zwecke nicht einen beson deren Ukas erläßt. Die Entlassung der Alters klasse erscheint aber unmöglich, wenn bis zu jenem Lage die Abrüstung des österreichischen Heeres nicht begonnen hat. Die russische Regie rung hätte den Ukas gern vermieden. Daher wandte sie sich mit ihrem Ersuchen an die Regierung in Wien. Wenn sie sich gezwungen sieht, den Befehl von dem Zaren gleichwohl zu verlangen, so will sie wenigstens, daß die Veröffentlichung des kaiserlichen Erlasses Europa nicht als eine Drohung erscheine. Alles, was Rußland will, ist, auf der Hut zu sein. Die schweizerische Militärorganisation ist dadurch weitsr ausgebaut worden, daß künf tig die Stellen der Korps- und Divisionskom mandanten mit berufsmäßigen Offizieren be setzt werden sollen, die dafür eine angemessene Entschädigung erhalten. Die Sozialdemokraten sind Gegner dieser neuen Einrichtung, weil sie darin die Antäuge eines stehenden Heeres en- blicken. Neujahrsempfang beim Präsidenten Kallieres. Aus Anlaß des Neujahrsfestes fand beim Presidenten Fallieres Empfang des diplomati schen Korps statt. Der britische Gesandte als Doyen feierte die zivilisatorische und den Frie den so mächtig fördernde Rolle Frankreichs wälzend des Septennats des Präsidenten Fal lieres. Dieser dankte für die Glückwünsche des diplomatischen Korps und fügte hinzu, Frank- reich habe die Pflicht gehabt und werde die Ehre Halen, in Zukunft in derselben Weise fortzufahren, die Zivilisation zu fördern und die guten internationalen Beziehungen aufrecht zu erhalten und zu befestigen. Expräfident Castro von Venezuela, dem es wieder nach dem Präsidentenstuhle in Caracas gelüstete, mußte es bei seiner Ankunft in Newyork erleben, daß ihn das „freie" Ame rika zurückwies. Man wollte ihn den „lästigen Ausländer" nicht allzu hart fühlen lassen und verweigerte ihm daher schonender Weise die Landung wegen Krankheit. OerMcheS und GSchstfcheS. *— Im neuen Jahr. Nun ist die böse Dreizehn für Wölf lange Monate unsere Begleiterin, und täglich schaut sie uns über d e Schulter auf den Teller und ins Porte monnaie. Die Feststimmung, die mit Weih nachten anhob, ebbt nun ab, des Dienstes ewig gleich gestsllte Uhr beginnt wieder im normalen Gange zu schlagen, und die Riesen- maschine der gewerblichen Arbeit begleitet die menschliche Tätigkeit. Ein paar Tage noch fliegen die Gratulationen uns zu, dann wer den die eingegangenen Wünsche bis zum Jahres- schluß bei Seite gepackt, und wie ein Traum liegt die köstliche Zeit hinter uns. Mit dem neuen Jahre ist das große soziale Werk der Angestellten-Versichsrung in Kraft getreten; mögen die dabei sich noch geltend machenden Schwierigkeiten bald überwunden werden, da mit der vofte Nutzen P atz greisen kann. " — Witterungsaussicht für Freitag, den 3. Januar: Teilweise bedeckt, vor übergehend trocken und windig. *— In der 3. Dekade des Dezember stellten sich die Wittcrungsvcrhältnisse nach den Beobachtungen der meteorologischen Station im Martin Luther-Stift wie folgt: Niederschl. N in Lit pro edrigste Tem- Höchste Tem- Temperatur mittags Tag Quadr. Mel. peratur 21. . — 2.0 - peratur s- 3.5 12 Uhr -s- 3.0 22. - 0.4 - - 5.0 -- 5.0 23. . - 1.0 - s- 7.0 -- 6.7 24. - 3.0 -j s- 7.0 -f- 6.3 25. - 4.0 - 8.0 -f- 7.0 26. l.6 - - 6.5 - - 7.0 — 7.0 27. 2.8 -j s- 4.0 s- 5.0 -f- 5.0 28. 4.7 - - 2.5 - s-10.5 --10.0 29. 5.5 - - 6.0 - -11.0 --10.5 30. 3.5 -j 5.8 -- 5.8 31. 0.5 - s- 1.0 - - 5.0 -f- 4.5 Sa.: 15.1 -j ß29.I - f-74.8 --70.8 M.: 1.37 - - 2.64 -j - 6.80 -- 6.43 Ges. Niederschläge im Monat 64.2 mm Niedrigste Temperatur „ „ am 8. — 5.0 Höchste Temperatur ff ff 29. -f-11.0 * — A u s s ch u ß s i tz u n g des L a n d- wirtschaftlichen Kreisvereins im Erzgebirge. In Anwesenheit von 700 Herren hielt der Landwirtschaftliche Kreis- verc-in im Erzgebirge in Chemnitz eine erwei terte Ausschußsitzung ab. Als Ehrengäste waren die Amtshauptleute von Chemnitz, Flöha, Glauchau und Zw ckau erschienen, Oberregie- rnngsrat Dr. Parthen als Vertreter der Kreis- houplmannschaft Clemnitz, der Generalsekretär des Landcslulturrats u. v. a. m. Der Vor sitzende, Geheimer Oelonomierat Schubart-Euba, erstattete Bericht über die Tätigkeit des Ver eins. Er betonte dabei unter anderem, daß die möglicl)st vollzählig« Erhaltung der Mnder- nud Schweinehestände im futterarmen Jahr 1911 der Landwirtschaft außerordentliche Kosten ver ursacht lat, die noch bedeutend vermehrt wur den durch die schwer schädigenden Krankheiten der Maul- und Klauenseuche und des Schei denkatarrhs. Es sei kein Wunder, wenn unter sollten Umständen die Vieh- und dann auch die Fleischpreise in de Höhe gegangen seien, doch liege das nicht an einem Viehmangel, sondern daran, daß alles teurer geworden und der Bedarf an Fleisch gestiegen sei. Die Er höhung der Preise sei international. Uebri- gens stellte der Referent einige seiner neulich durch die Presse gegangenen Auslassungen in der Chemnitzer amtshauptmannschaftlichen Be zirksversammlung, uni Mißverständnissen vor- zubeugen, dahin richtig, daß er bei seinen Aeußerungen über die Auftriebe an den Schlächtviehhöfen zu Leipzig, Dresden und Chemnitz keine Mitteilungen im allgemeinen, sondern nur solche im speziellen über je einen einmaligen Besuch der genannten Schlachtvieh höfe gemacht habe. Sodann sprachen noch die Herren Bezirkstierarzt Dr. Weber-Marienberg über das neue Rsichsviehseuchengesetz, Landes tierzuchtdirektor Dr. Grundmann-Dresden über die Abänderung des letzten Körgesetzes von 1906, Landtagsabgeordneter Heymann-Groß- olbersdors über die geplante Pferderiickversiche- rnng, Mttergutspächter Schneider>-Erdmanns- dorf über die Verkaufspreise von Schlachtvieh, Oelonomierat Wilsdorf über einige Punkte des Jahresberichts. An Stellle des verstorbenen Ortsrichters TautenHalm-Griesbach wurde Land tagsabgeordneter Gemeindsvorstand Schönfeld- Königstein als Mitglied des engeren Ausschus ses gewählt. Ort der nächsten Generalversamm- lung ist Herrenhaide bei Wittgensdorf. * Hohenstem-Erustthal, 2. Jan. Heute feierte ein treuer Beamter der hiesigen Stadt, Herr Sparkassenkassierer Hermann Pröger, sein 25- jähriges Dienst- und Ortsjubiläum. Aus diesem Anlafle fand sich, begleitet von Herrn Stadtrat Anger und Herrn Stadtverordneten Weiaeri mittags Herr Bürgermeister und Sparkassen direktor Dr. Patz im Sparkassenlokale ein. Er brachte dem Herrn Jubilar die Glückwünsche und den Dank der städtischen Kollegien zu Hohenstein-Ernstthal dar und überreichte ihm ein von unserem heimischen Künstler, Herrn O. Brurngäritel, geschaffenes Ehrendiplom unter Glas und Rahmen. Die Beamtenschaft ließ ihrem allverehrten Kollegen zu seinem Jubel tage bereits gestern durch eine Abordnung unter Führung des Obmanns, des Herrn Gasan stalts in^pektors Martini, mit entsprechenden Glückwünschen ein Album überreichen, das fast vollständig alles das enthält, was während der letzten Jahre hiesige Amateurphotographen durch liebevolle Beschäftigung mit der Heimat an malerischen Landschaftsaufnahmen in hiesiger Stadt und Hingebung zustande gebracht haben. Der Herr Jubilar trat am 2. Januar 1888 als Stadtkassenkontrolleur und Staatssteuer- Einnehmer in den Dienst der vormaligen Stadt Hohenstein, erhielt am 1. März 1891 daselbst den Posten als Stadtkassierer und am 1. Januar 1895 auch noch den des Sparkassen kassierers übertragen und amtiert seit der Städtevereinigung (1. Januar 1898) als Kas sierer der aus den Sparkassen beider Städte gebildeten Sparkasse. Möge dem sich allge meiner Wertschätzung erfreuenden Beamten ver gönnt sein, noch recht lange seines Amtes zu walten. "—Das neue Jahr wurde in unserer Stadt durch die Mitglieder des SängervereinS am Silvesterabend in althergebrachter Weise ein geleitet. Gegen 12 Uhr scharten sich die wackeren Sänger auf dem Neumarkt um ihren Dirigenten und ließen das „Dankgebet" von Kremser und „Des Jahres letzte Stunde" erklingen. In den benachbarten Häusern wurden gleichzeitig die Weihnachtsbäume angebrannt, die ihre Strahlen auf den Markt hinauswarfen. Die Zuhörer, die auch diesmal wieder in großer Zahl erschienen waren, spendeten den Sängern lebhafte Aner kennung. In den Straßen der Stadt herrschte allenthalben ein ziemlich lebhafter Verkehr; auch in vielen Restaurationen spielte sich der Jahres wechsel in Anwesenheit zahlreicher Gäste ab. * — Des Jahres letzte Stunde wurde vom Posaunenchor des Altstädter Jüng lingsvereins feierlich verabschiedet. Der Posau nenchor brachte gegen Mitternacht des Sil- vestertages auf dem Altmarkt zwei Choräle „Des Jahres letzte Stunde" und „Nun danket alle Gott" zum Vortrag. * — Die Aufnahme der Probe- führten bei der e lektrischen Straßenbahn soll, wie wir hören, am Sonnabend den 4. Januar erfolgen. * — Jubilare der Arbeit. Eine schlichte Feier veranstaltete am Silvesterabend die Firma F. W. Schreiber, Appreturanstalt, zweien ihrer langjährigen Arbeiter für treuge leistete Dienste. Im Kreise ihrer Mitarbeiter und -arbeiterinnen wurden den Herren Bern hard Friedrich und Max Reinhold für 30- bezw. 25jährige Tätigkeit unter ehrenden Wor ten der Anerkennung neben je einem nam haften Geldbetrag sinnige Geschenke überreicht, die bei den Empfängern, die tiefbewegt dank ten, lebhafte Freude auslösten. Die schlichte Feier dürste ihnen sicherlich eine bleibende Er innerung sein. * — V e r e i n s j u b i l ä u m. Der Kran ken- und Begräbnisunterstiitzungsverein 1 be stand am gestrigen 1. Januar 50 Jahre. * — Für die N e u j a h r s w u n sch ab l ö s u n g zu Gunsten der A l t st ä d t c r Gemeindepflege sind noch nachzu tragen: Bauer, Fleischermeister, Zocher Mar, Bäckermeister. * — Zur Winterturnfahrt des Turnvereins von 1856 am 5. und 6. Januar sei noch mitgeteilt, daß für etwaige Nachmeldungcn noch genügend Nachtlager vor handen sind. Meldungen nimmt Herr Turn wart Drescher, Oststraße 54, noch entgegen. n.— Die Teschin-Schietzgesvll- schäft hielt Dienstag abend ein in allen Teilen schönverlau-enes Christbaumvergnügen ab, das sich guten Besuches erfreuen konnte. Die Zahl der freiwillig gespendeten Pakete zur Verlosung war nicht unerheblich. *— Kaiser Maxund seine Jäger. Wie bereits mitgeteilt, beabsichtigt der Chorgesangverein „Mendelssohn" aus Chem nitz am Abend des Hohncu-jahrstages im Saale des Altstädter Schützenhauses das Kon zertdrama des Professors und Kgl. Musik direktors Dr. Albert Thierfelder „Kaiser Max und seine Jäger" au'zuführen, das der Ver ein erst vor kurzem mit Erfolg in Chemnitz zur Aufführung gebracht hat. Ueber die Chem nitzer Ausführung hat das Chemnitzer Tage blatt seinerzeit nachstehende Besprechung ge bracht: „Das 1903 erschienene Konzertdrama „Kaiser Max und seine Jäger" reiht sich unter die bedeutendsten Erzeugnisse der modernen Chorliteratur. — Das Werk fesselt durch gute motivische Arbeit, der Tonsatz ist kunstvoll und oft mit dem Reiz des Polyphonen beklei det. Gemütvolle Melodien, gewählte Harmo nik, farbreiche Instrumentierung beleben die Stimmung. Die ansehnliche Reihe bunt wech selnder Tonbilder, die uns Thierfelder in den 9 Szenen seines dreiteiligen Werkes entwor fen hat, liefert eine prächtige Illustration zu Baumbachs gleichnamiger Dichtung. Ausdrucks voll erschließt die Musik den echt romantischen Charakter der poetischen Vorlage. Hier hat sich offenbar zu dem Dichter die verwandte Natur des Komponisten zu reinstem, harmonischen Schaffen gefunden. — Der Chor des Mendels sohn entfaltete unter der Leitung seines lang jährigen Dirigenten, Herrn Oberlehrer Zeeh, ein« erfreuliche Schlagfertigkeit, Sicherheit und
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