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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.01.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-01-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191301058
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19130105
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19130105
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Fehlende Seiten in der Vorlage.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1913
-
Monat
1913-01
- Tag 1913-01-05
-
Monat
1913-01
-
Jahr
1913
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.01.1913
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TageSgeschichte. Noch kein Nachfolger für Kiderlev-Wüchter. Die Ernennung des neuen Staatssekretärs des Auswärtigen Amts ist auch am Freitag noch wicht vollzogen, wenigstens nicht amtlich dekannt gegeben worden. Gleich nach der Rück- kehr des Reichskanzlers vom Begräbnis des Staatssekretärs v. Kiderlen aus Stuttgart am Freitag früh fuhr der Kaiser am Kanzler- Palais vor und hatte mit Herrn v. Bethmann eine einstündige Besprechung über die Wahl des neuen Leiters unserer auswärtigen Politik. Der Kandidat, auf den sich Kaiser und Kanz ler einigten, sandte jedoch unter Berufung auf seine schwankende Gesundheit eine Absage, wo durch eine neuerliche Verzögerung eintrat. Es ist ungewiß, ob der Unterstaatssekretär Zim mermann oder der Botschafter in Rom, von Jagow, den Ruf erhielt, ihn aber aus Ge sundheitsrücksichten ablehnte. Beide Staats männer waren als Kandidaten für den Posten des Staatssekretärs genannt worden. — Wäre Unterstaatssekretär Zimmermann Nachfolger des Herrn v. Kiderlen geworden, so hätten wir den gewiß bemerkenswerten Fall zu verzeich nen, daß die Staatssekretäre sämtlicher Reichs ämter bürgerlicher Herkunft gewesen wären. Es find dies der Staatssekretär des Innern Dr. Delbrück, des Justizamts Dr. Lisco, des Schatzamts Kühn, des Kolonialamts Dr. Solf und des Reichspostamts Kräfte. Der Staats sekretär des Reichsmarineamts von Tirpitz er hielt erst nach mehrjähriger Tätigkeit als Lei ter dieses Amtes im Jahre 1900 iwit dem Schwarzen Adlerordeu den erblichen Adel. Neber die Befitzstenerfrage wird die am heutigen Sonnabend in Berlin unter dem Vorsitz des Reichsschatzsekretärs Kühn tagende Konferenz der bundesstaatlichen Finanz minister auf Grund der vom Schatzamt her ausgegebenen Denkschrift Entschließungen tref fen oder solche doch zum mindesten anbahnen. Da die Reichserbschastssicuer von großen Par teien des Reichstags nach wie vor entschieden zurückgewiesen wird, ist es möglich, daß die Konferenz einer Heranziehung der Einkommens oder der Vermögenssteuer für das Reich, so weit sich das ohne Schädigung der Einzel staaten ermöglichen läßt, den Vorzug gibt. Die wichtige Angelegenheit muß bis zum 1. April d. I. geklärt sein, denn zu diesem Ter min muß der Kanzler seinem gegebenen Ver sprechen gemäß einen bezüglichen Gesetzentwurf dem Reichstage vovlegen. Die Konferenz zur Feststellung der Fleischpreise, die bereits vor einigen Wochen zufammenge treten war, hielt am Freitag im Reichstags gebäude in Berlin abermals eine Sitzung,ab, in der die Stallpreise für das Vieh ermittelt werden sollten. Nach einem längeren Vortrage des Staatssekretärs Dr. Delbrück wurde bv schlossen, e ne besondere Kommission einzu setzen, die hier den Weg finden soll. Man war sich darüber einig, daß nur die Beantwortung diesor Fraac die Grundlage geben kann, um in der ganzen Angelegenheit weitrczukommen. Ueber die Bergarbeitcrbcwcgung im Saargebiet wird aus Saarbrücken berichtet: Auf der Grube „Velsen" sind Freitag früh von 460 Bergleuten der Frühschicht 300 nicht ange- sabren. Die Arbeitsniederlegung ist aus das Verhalten der Sicherb.eitsmänncr der Grube zurückzusühren. Diese hatten am 18. Dezem ber für die ganze Belegschaft und sich gekün digt. Die Kündigung für sie selbst war ange nommen, für die übrigen als rechtsungültig zurückgewiesen worden. Bei der Anfahrt am Donnerstag zur Mittagsschicht wurde den Sicherheitsmännern gesagt, sie könnten nicht anfahren, bevor die Kündigung zurückgezogen sei. Diese verweigerten die Zurücknahme auf Grund einer angeblichen Zusage, die der Vor sitzende der Bergwerksdirektion dem Abgeord neten Giesberts gegeben habe. Der wirtschaftliche Kampf gegen Deutschland hat in Frankreich jetzt dazu geführt, daß sich in Paris zwei Vereinigungen gebildet haben, die es sich zur Aufgabe machen, die franzö sische Industrie und den französischen .Handel gegen die angebliche Neberflutung durch deutsche Erzeugnisse zu schützen und den frem den Wettbewerb in jeglicher Form zu bekämp fen. Es soll eine Art Nationalmarke geschaf fen werden, die aus allen echt französischen Erzeugnissen anzubringen wäre, um sie für den Käufer äußerlich als „unverdächtig" kenntlich zu machen. Zahlreiche Gemoinderäte und Generalrätc begünstigen die beiden neuen Ver bindungen. Der parlamentarische Massenstreik in Spanien, wo die konservativen Abgeordneten der Depu tiertenkammer und des Senats ihre Mandate niedergelegt haben, weil der König dem libe ralen Grafen Romanoncs den Vorsitz im Mini sterium definitiv übertrug, dürste dadurch bei gelegt werden, daß neue Führer an "die Spitze der konservativen Partei treten und die Ab geordneten sich wieder an den Beratungen be teiligen und so die Schwierigkeiten überwunden werden, zumal Graf Romanones zu den ge mäßigten Liberalen gehört. OerMches und LächfischeS. *— Der merkwürdige Winter. Noch ein kleines Weilchen, und die Tage beginnen sichtbar länger zu werden. Und von dieser Zeit heißt es: „Wenn die Tage fangen an zu langen (länger zu werden), kommt der Winter gegangen." Es ist also sehr leicht möglich, daß alle die Winter sportstationen, denen von den Wctterkundigen so viel Heil, nur bisher in nicht erfüllter Form, für 1913 prophezeit worden war, mit ihren Gästen noch aus die Rechnung kommen. Es kann aber auch etwas anderes eintreten; der bisherige Win terverlauf, aus welchem von verschiedenen Orten schon blühende Bäume und grünende Büsche be- richtet wurden, erinnert an den gleichartigen Wmter 1906, wo zu Ostern, das damals aller dings mehrere Wochen später fiel wie 1913, die Leute in Sommerkleidern gingen, und eine Tem peratur von zwanzig Grad Reaumur herrschte. Damals fand aber auch ein heftiges Erdbeben in Unter-Italien statt, und San Franzisca wurde durch eine gleiche Katastrophe zerstört. Gar zu milde Winter und gar zu schöne Lenze taugen wirklich nicht recht etwas, und so würden wir einen ergiebigen Schneefall als willkommenes Ge schenk des neuen Jahres betrachten. * — Witterungsaussicht für Sonntag, den 5. Januar: Trocken und kühl, ziemlich klar. f.— Der Saakin Haber-Verband im Bezirk der Amtshauptmannschaft Glauchau tagte gestern nachmittag in der „Hüttenmühlc". Die Tagesordnung enthielt als Verhandlungs gegenstände: Neuaufnahmen, Neuwahlen und Eingänge. Sämtliche dem Vorstand ange hörenden Herren wurden einstimmig wieder gewählt. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Herr Voigt, „Colosseum"-Remse, und als Aus schußmitglieder die Herren Weise, „Logenhaus"- Hohenstein-Ernftthal, Molch, „Deutscher Kaisen- Oberlungwitz, Kretzschmar, „Blauer Stern"- Gersdors, Wagner, „Deutsches Haus"-Hohndorf und Köhler-Dennheritz neugewählt. Den Wah len folgte eine eingehende Aussprache iiber die Stellungnahme gegen das immer mehr über handnehmende anstößige Tanzen (Schiebe- und Wackeltänze rc.). Es sollen auf das ener gischste Maßregeln nach dem Gutdünken jedes einzelnen Saalinhabers ergrissen werden, um den mrbotmäßigen Gliederverrenkungen beim Lanzen ein Ziel zu setzen. Unnachsichtlich soll vor allen Dingen auf Bestrafung derjenigen, die sich den Anordnungen der Tanzmeifter, Tanzaussicht und sonstigen init der Ordnung in Saalgeschäften beauftragten Personen nicht fügen, bestanden werden. Einige erprobte und erfolgreiche Vorschläge aus der Mitte der An wesenden sanden allseitig Billigung und dürs ten die behördlichen Verbote durch die in An wendung kommenden Maßnahmen eine wirk same Unterstützung finden. Der Saalinhaber verband (Landbezirk Glauchau) will wegen Er weiterung öffentlicher Ballmusiken am zweiten Sonntag ini Monat bei der König!. Amts hauptmannschaft vorstellig werden. Für Hohen stein-Ernstthal wurden zur Regelung dieser An gelegenheit zwei hiesige Saalinhabcr beauftragt. Ferner werden die Hohenstein - Ernstthaler Saalinhaber an den Stadtrat um Erlangung öffentlicher Ballmusik am zweiten Sonntag im August bei Abhaltung des Erzgebirgssestes eine Eingabe richten. Unter Eingänge gelangte weiter eine Eingabe des Saalinhabervereins Chemnitz Stadt und Land an die Königliche Amtsbauptmannschaft zur Verlesung, nach der hauptsächlich folgende Auswüchse und Miß stände im Gastwirtsgewerbe strafrechtlich ver folgt werden sollen: 1. dürfen Wirte an Ver eine nicht Bier ini Faß rc. zu billigeren bezw. Faßpreisen abgeben, wenn ein Verkauf seitens der Vereine zum Gläserpreis erfolgt; 2. auch nicht zu sogenannten Waldfesten öffentlich ein laden, bei denen Bier ec. dann auch an Nicht mitglieder der betr. Vereine verkauft wird; 3. bei Turnhallenweihen usw. nicht für Vereine um Konzession für den betr. Tag nachsnchen und dann stillschweigend nach Erl^alt derselben an dritte Personen abtreten; 4. Vereinen bei Abhaltung von Festlichkeiten nicht die Garde- roberänmlichkeiten für eigene Rechnung zu über lassen und 5. ihren Saal hezw. Räumlich keiten nicht gegen Miete an Vereine abtreten, in denen letztere sodann Bier rc. auf eigene Rechnung versäMiken. Kommen in solchen Fällen Wirte znr Anzeige, so sollen derartige Angelegenheiten an die Königl. Staatsanwalt schaft weitergegeben werden. Bekanutgegeben wurde, daß der Vorsitzende vom Saalinhaber- Verband Bezirk Leipzig in einem Reserat ganz besonders aus die Einhaltung dieser Vorschrif ten hingewiesen hat; denn bei Uebertretung dieser Bestimmungen der Gewerbe-Ordnung smo Strafen zu gewärtigen. Diese Mahnung zur Vorsicht geht auch dahin, keinen Unterhändler in einem Lokal feilhalten zu lassen und sol len diese Gesichtspunkte auch im Saalinhaber- Verband Bezirk Glauchau im Auge behalten werden. Nach Erledigung verschiedener inter ner Vereinsangelegenheiten wurde die Ver sammlung sodann geschlossen. * — Als Sachverständige zur Er mittelung der nach dem Viehseuchengesetz für die infolge von Seuchen verendeten bezw. ge töteten Tiere zu gewährenden Entschädigungen sind für das Jahr 1913 folgende Herren wie der- bezw. nengewählt worden: für Hohe n- st cin - Er n st t h a l: Oekonom Kar! Her mann Fleischer; für Oberlungwitz: die Gutsbesitzer Hermann Beckmann, Louis Fried rich Meyer, Anton Müller, Louis Steinbach und Ernst Theodor Troeger; für Gers dorf: die Gutsbesitzer August Buschmann, Gustav Kretzschmar und Hermann Neubert; für Bernsdorf: Friedensrichter Helm und Gutsbesitzer E. A. Müller; für Falken: Gutsbesitzer Eiml Schumann und Privatmann August Haupt; für Hermsdorf: Garten- besitze! I. L. Schubert und Gutsbesitzer Chri stian Werner; für K u h s ch n a P p e l: die Gutsbesitzer Christian Börnig und Gottlieb Otto; für Langenberg: die Gutsbesitzer Max Otto Hartig und Paul Gläser; für L a n g e n ch ursdor f: Mühlenbesitzer Otto Cuert und die Gutsbesitzer Ernst Stiegler und Otto Vogel; für Meinsdorf: die Gutsbe sitzer Ernst Grimm und Kurt Martin und spr Grumba ch: die Gutsbesitzer O. Kühn, Petzold und Oskar Weber. * — Sachverständigenwahl. Nach Paragraph 9 unter b des Gesetzes, die staat liche Schlachtviehversicherung betr. in der Fas sung vom 25. April 1906, sind als Sachver- ständige des Bezirksschätzungsausschusses für die Schlachtviehversicherung auf das Jahr 1913 folgende Herren wieder- beziv. neugewählt Woo den: fiir Oberlungwitz: die Gutsbesitzer Otto Coder, Max Vogel und Mühlenbesitzer Engelmann; für Gersdorf: die Gutsbe sitzer Hermann Neubert und Gustav Kretzsch mar; für Bernsdor f: Gutsbesitzer E. A. Müller; für Falke n: Gutsbesitzer Hermann Heinig; für G r u m bach: Vorwerkspachter Sonntag; für Hermsdorf: Gartenbesitzer I. L. Schubert; für K u h s ch n a p p e l: Gutsbesitzer Gottlieb Otto; für Lange n- b e r g: Gutsbesitzer Eduard Petzaid; für L a u g e n ch u r S d v r s: Gutsbesitzer Franz Matthes; für L o b s d o r f: Gutsbesitzer Otto Vogel; für Meinsdorf: Gutsbesitzer Emst Grimm und für Tirs ch h c i m: Gutsbesitzer Oswin Knöfler. * — Ba u m s r c v e l. In der Silvester nacht ist auf der Hohenstein-Erustthnl—Stoll- bergcr Staatsstraße, Abteilung 1 Stat. 2,244 rechts, in der Flur Oberlungwitz ein junger Kirschbaum etwa 80 Centimeter über dem Erdboden abgebrochen worden. Wer den Täter dergestalt zu bezeichnen vermag, daß er übev- ßihrt und bestraft werden kann, erhält von der Kgl. Amtshauptmannscha i Glauchau eine Be lohnung bis zu 30 Mark. * — Der neue Zeppelin-Luft kreuzer „Sachsen" geht noch in diesem Monat seiner Vollendung entgegen und soll auch noch in diesem Monat seine erste Probe fahrt machen. Das Luftschiff soll abwechselnd in Leipzig und Dresden stationiert werden. * - Der Verein ehemaliger H v h c n st c i n - E r n st t h al c r in Glau ch a u hält Sonntag abend 7 Uhr im Case Carola in Glauchau ein Christbaumvergnügen ab, zu dem Landsleute gern gesehene Gäste sind. * Hohenstein-Ernstthal, 4. Jan. Heute vor mittag fanden vom Straßenbahndepot an der Goldbachstraßc aus die ersten Probefahrten für die elektrische Straßenbahn Hohenstein-Ernstthal— Gersdorf—Lugau—Oelsnitz statt. An derselben nahmen teil die Herren Bürgermeister Dr. Patz, Regierungsbaumeister Meißner, Betriebsdirektor Rönning, Direktor Toermoes, Oberingenicur Zarth von der Sächs. Ueberlandbahn-Gesellschaft Frankfurt a. M., Oberingenieur Werner von den Siemens - Schuckert - Werken, Gemeindcvorstand Göhler u. a Nachdem in den zeitigen Morgen stunden nochmals eine Begehung der Strecke stattgefunden und das Elektrizitätswerk Ober lungwitz die Strecke von 8 Uhr ab unter Strom gesetzt hatte, wurde nochmals in der großen Wagenhalle eine eingehende Prüfung des Wa gens vorgenommen. Kurz vor 10 Uhr verließ der Wagen Nr. 5 die Wagenhalle und befuhr die Goldbachstraße bis zur Rudolph L Thiele- scheu Fabrik. Der noch unbenutzten Drahtlcitung entsprangen bei der Fahrt große Flammen und zischender Funkenregen begleitete den ersten Wa gen, der sodann bis zur Haltestelle „Restaurant zur Sonne" in Niedergersdorf fuhr und auf seiner Fahrt von den Fußgängern freudig be staunt wurde. Das Geleite gaben dem Wagen eine Schar jauchzender und lärmender Burschen. Die „erste Ausfahrt" wurde von einem hiesigen Photographen auf die Platte gebannt. — Im Laufe des Vormittags wurden die Probefahrten, die sich vorläufig nur auf die Goldbachstraße beschränken — dem Befahren der Gesamtstrccke steht - zwar nichts entgegen — fortgesetzt. Si cherem Vernehmen nach ist die eigentliche In betriebnahme der Bahn für Anfang Februar d. I. bestimmt zu erwarten. Hoffen wir, daß auch dieser Termin eine prompte Innehaltung findet! * — Zu einer schlichten Ehrung halten sich gestern abend die Mitglieder des Kirchenvorstandes der Parochie St. Christo- phovi zusammcngefunden. Herr Schuldirektor Dietze, von dessen gesegneter Tätigkeit wir in den letzten Wochen wiederholt berichtet haben, gehörte auch dieser Körperschaft 20 Jahre lang an, nachdem er vorher schon 10 Jahre im Kirchenvorstand zu Groitzsch wirkte; gleichzeitig war er auch während mehrerer Perioden Mit glied der Landessynode. Im Auftrage des Evangelischen Landeskonsistoriums überreichte Herr Pfarrer Albrecht unter wannen Worten ehrlicher Anerkennung dem Scheidenden die An erkennungsurkunde des Konsistoriums, die sei ner ersprießlichen Tätigkeit gedenkt. Die Her ren Fabrikant Georg Layritz und Musterzeich ner Lohse überntütelten dem bewährten Mit- gliede gleichfalls innige Glück- und Segens wünsche für seinen ferneren Lebenslauf. — Wie wir hören, wird Herr Dietze demnächst nach Kleinzschachwitz bei Dresden übersiedeln. *— Ein Silber bergwerk für 2 0 0,9 5 M a r k! Heute vorm ttag gelangte vor dem hiesigen Kgl. Amtsgericht der Lam- pertusschacht — bisher der Gewerkschaft Lain- pertus gehörig — zur Zwangsversteigerung. Da außer dem Vertreter der Stadtgemeinde Hohenstein-Ernstthal keine Bieter erschienen warrn, ging der ganze Schacht samt Schacht gebäude, Huthaus rc. in den Besitz der Stadt über, die für das „Bergwerk" 200,95 Mark bot. Das Grundstück ist 19,2 Ar groß und ist mit 15 200 Mark in der Landesbrandkasse versichert. — Jedenfalls dürste das Huthaus abgebrochen werden, da die Stadt nicht an diesem, sondern an dem Wasser, das den ver schiedenen Stölln entquillt, Interesse hat. Be kanntlich findet das Wasser in gewerblichen Betrieben Verwendung. - Mit dem Lamper- tusschacht schwindet der letzte Zeug« deS früher" in hiesiger Gegend in so hol)er Blüte gestan denen Erzbergbaues; di? ersten Anfänge dieses Bergbaues führten bekanntlich auch zur Grün dung des alten Hohenstein. In späteren Jah ren war der Erfolg des Bergbaues sehr ge ring geworden; die Erträgnisse an gold-, silber und kupferhaltigen Arsen wurden immer klei ner, w daß die Besitzer der Kuxen ständige Zubußen leisten sollten. Die letzten von dem Freiberger Bergamt erfolgten Bemühungen, diese Besitzer ausfindig zu machen, waren er folglos. Das gleiche Schicksal erfuhren auch die Bemühungen des Herrn Bürgermeisters Dr. Patz, durch besonders einderusene Generalver sammlungen Aufklärung zu schaffen. Die Ge werken blieben unauffindbar, nachdem die noch vorhandenen, allerdings veralteten Arbeitsgeräte schon vor Jahren in den Besitz des — Ge richtsvollziehers übergcgangcn wareu. * — P o st d i e n st a m 5. und 6. Januar. Die Postschalter sind am 5. und 6. Januar von 8 bis 9 Uhr vorm. und von 1! bis 12 Uhr mittags geöffnet. Gewöhnliche und eingeschriebene Briefe werden an beiden Tagen mir in der Zeit von 8 Uhr vorm. bis 12 Uhr mittags ausgetragen. Die Geld- und Paketbestellung erfolgt am 5. Januar von 8 Uhr vorm. bis 12 Uhr mittags, am 6. Januar ruht sie. FeriCprechdienst wird an beiden Tagen von 8 Ubr vorm. bis 7 Uhr abends abgehalten. *— 2Naturdeukmäler unserer Gegend gehen soeben den Weg alles Irdischen, nämlich die 2 riesigen Lärchen im Konzertgartcn des Mineralbades Hohenstein. Durch Abfaulen des unteren Endes war mit ihrem Umbrechen zu rechnen und deshalb sind sie der Axt und Säge verfallen. Die eine ist bereits gefällt, die andere wird bald nachfolgen. Wohl auf die 200 Jahre wird man das Alter der beiden Riesen veran schlagen können. Bereits auf den ältesten Bil dern des Mineralbades, von denen das Stadl museum eine Anzahl enthält, sieht man ihre hohen Wipfel ihre ganze Umgebung an Bäumen und Gebäuden überragen, sie mögen also wohl alsbald nach Auffindung der Mineralquelle ge pflanzt oder von einem vielleicht vorhanden ge wesenen Walde stehen gelassen worden sein. ck. 25 Jahre I ttn g l i n g s v c r e i n. Auch an dieser Stelle sei nochmals darauf auf merksam gemacht, daß am Hohneujahrstag der Jünglingsverein „Christophorus" zu seinem dies jährigen Familienabend rm Schwanensaal pünkt lich 8 Uhr das 25jährigc Bestehen feiern darf und es ihm gelungen ist, Herrn Pfarrer D. Hil bert-Dresden als Festredner zu gewinnen. Alle, die da wissen und erkennen, wie nötig cs ist, Jugendpflege zu treiben, Jünglinge zu echten deutschen Männern hcranzubilden, sind herzlich willkommen und hiermit einqeladen. Die Fest rede wird umrahmt von einem Deklamatorium, Gesängen und Posaunenvorträgen. * — Kaiser Mar und seine Jäger. Freunde edlen Gesanges seien noch besonders auf di? vom Chorgesangverein „Men- de!ssohn"-Chemnitz am Hohneujahrstage ini Altstädter Schiitzenhaus stattfmdende Auffüh rung des historischen Musikdramas aufmerksam gemacht. * — Mit Genehmigung des Kgl. Amtsgerichts soll in dem Kon kurse des Zigarrenhändlers Paul Schubert hier, die Schiußverteilung erfolgen. Neben 23,89 Mark bevorrechtigten sind 6360,80 Mark nichl- bevorrechtigte Forderungen zu berücksichtigen, während der verfügbare Massebestand 2780,65 Mark beträgt. m. Oberlungwitz, 4. Jan. Der „Kreuztisch 66" veranstaltet am Hohneujahrstagc im Post restaurant seine übliche Abendunterhaltung. Auch diesmal hat der Kreuztisch es sich angelegen sein lassen, eine sehr abwechslungsreiche Darbietungs- folgc zusammenzustcllen, so daß den Besuchern einige genußreiche Stunden in sicherer Aussicht stehen. Da dec Reingewinn der Veranstaltung mildtätigen Zwecken zufließt, so ist ein zahlreicher Besuch im Interesse der guten Sache zu wünschen. w. Oberlungwitz, 4. Jan. Die vom Turnverein in Aussicht genommene Winter turn/'ahrt zum Sportfest aus dem Fichtel berg rc. findet nicht statt. Der dem Verein zugegangene Bescheid lautci, daß Schnee über haupt nicht vorhanden ist, dagegen aber Früh lingswetter herrscht. b. Oberlungwitz, 4. Jan. Eine verspätete Weihnachtsspendc erhielten einige hiesige Ein wohner, die in der Wohltätigkeitslotterie „Sachsenspende" ein gemeinsames Los spielten. Hocherfreut waren sic über die Mitteilung, einen Haupttreffer im Werte von 10 Mark gc macht zu haben und lebhafte Genugtuung löste der Eingang eines Postpaketes von ziemlichem Umfange aus. Indessen — der Inhalt ent sprach nicht den gehegten Erwartungen, denn als er, bestehend aus zwei Päckchen Kakao und zwei Tafeln Schokolade, verteilt werden sollte, gabs längliche Gesichter! * Oberlungwitz, 4. Jan. Ueber das Ver mögen des Gastwirts Max Richard Gruner in Oberlungwitz ist vom Kgl. Amtsgericht Hohen stein-Ernstthal das Konkursverfahren eröffnet und Herr Ortsrichter Landgraf in Oberlungwitz zum Konkursverwalter ernannt worden. Termin zur Prüfung der bis 22. Januar auzumeldenden Forderungen ist auf den 30. d. M. anberaumt worden. K. Gersdorf, 4. Jan. Am Sonntag den 5. Januar und am Hohneujahrstag ist der Post schalter von 8—9 und 11—12 Uhr vormittags geöffnet. Am Sonntag den 5. Januar werden vormittags Briefe, Pakete und Geldsendungen ausgetragen, nachmittags ruht die Bestellung. Am Hohncujahrstag werden nur Briefe bestellt. i. Wüstenbrand, 4. Jan. Gelegentlich des 6. Familienabends des hiesigen Jünglingsvereins
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