_ 27 gMte Mchter ein kinä seiner 2eit ist, behaftet mit ihren Schwächen, besangen in ihren Dorurteilen. (Inä wie wir immer mehr einsehen lernen, äaß es eine Entwicklung äer Sittlichkeit, einen Lrsnssormismus äer Moral gibt, so glauben wir such nicht mehr an äie alten Dogmen äer Ästhetik, nach äenen äie^allLin Mligen Regeln kür Kunst werke ein Mr allemal feststänäe». Diese angeblich un- nmstößlichen 6eseße^ andern "ÄH unä haben sich gesn- äert, wie äie Menschheit sortschreitet, ihre Sittlichkeit sich weiterbiläet unä auch äie Ansichten über Kunstwerke sich änäern, kurr, wir glauben, um mit lbsen ru reäen, äaß äie Lehre äer Naturwissenschaft von äer Evolution auch mit kerug auf äie geistigen Ledenslsktoren öültigkeit besitzt. Don einem solchen Stanäpunkt au; betrachtet, erscheinen uns äie Merke äer Klassiker äes Altertums, wie äie Sophokleische Lrsgöäie „Öäipus", nicht wie hehre Munäer, vor äenen wir anbetenä im Staube liegen müssen, wir erkennen ihre Schönheiten an, aber wir verschließen uns auch nicht äer Detrachtung, äaß ihre Dühnensähig- keit heutrusage in gar manchen Bällen eine rweiselhafte geworäen ist." An anäerer Stelle habe ich es näher susgekührt, warum alle versuche, unä wenn sie noch so begeistert äurchgekührt weräen, scheitern, äie alten Klassiker auf äen kühnen äer moäernen kulturstasten wieäer heimisch ru machen. Unä wenn man antike Lheater erneuest unä mit allen Säulen, Derrierungen, Sitzreihen unä Anorä- nungen bis ins einreinste wieäerherstellt, ein Ding kann man nicht um alle Schätze äer Mell wieäer erschaffen: