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Die Hoffnungslosigkeit aller Psychologie. 47 es an? Einer meiner Hunde*) hatte in der Küche beobachtet, dass der Zughund der Waschfrau gefüttert wurde, und hatte sich in seinem Hundeneide offenbar darüber geärgert. Gewöhn lich war er in meinem Zimmer im ersten Stocke und lag dann ruhig in seinem Korbe. Das Zimmer war durch Thüren und Doppelfenster abgeschlossen. Auf der lebhaften Strasse fuhren unaufhörlich Pferdewagen, Kinder wagen, Buchhändler-Karren, Hundewagen, gingen sehr viele Menschen und nicht wenige Hunde. Alles das kümmerte meinen Hund gar nicht, aber wenn er knurrend den Kopf hob, so wusste ich, jetzt biegt der Waschfrau-Hund um die Strassen ecke. Jedesmal war es richtig, und ich konnte trotz aller Mühe das richtige Geräusch nicht herausfinden. Es werden also, sobald wie das Interesse dahinter steht, die feinsten Unterschiede richtig und rasch erfasst. Man denke auch an die dressirten T’hiere, die sich nach kaum wahrnehmbaren Bewegungen ihres Erziehers richten. Mit dem öden Worte Association kommt man natürlich nicht aus. Es tritt nämlich zu dem richtigen Vergleichen sofort auch das richtige Handeln. Man nehme die Jagd. Mensch und Thier verhalten sich da fast ganz gleich, d. h. wenn der Mensch ein guter Jäger ist. Auf die Erkenntniss muss sofort der Entschluss folgen, denn sonst ist die Beute verloren. Wollte man von dem sicheren Instincte im alten Sinne reden, so wäre zu erwidern, dass jede Jagd eine andere ist, das Handeln muss sich nach dem einzelnen Falle richten. Wollte man von dem geschwinden Denken des geschulten Mannes reden, so wäre zu sagen, dass er doch nichts anderes leistet, als das Raubthier. Kurz, der Psycholog ist wiederum in Noth. Ein weiteres Gebiet ist die Lehre vom Gedächtnisse. Wir Gedächtniss. erinnern uns, und wir vergessen, aber warum es bald so geht, bald anders, warum unser Wille bald sein Ziel erreicht, bald nicht, und wer im zweiten Falle eigentlich über die Erinnerungen verfügt, das wissen wir nicht. Kant schrieb, als *) Man verzeihe, dass ich immer auf meine Hunde zurückkomme, aber ich möchte die Beispiele aus der eigenen Erfahrung nehmen und auf Beobachtungen hinweisen, die Jeder machen kann, nicht auf Anekdoten, wie sie in den Zeitungen stehen.