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ihrem beschränkten Gebiete erreichen viele Thiere grössere Geschicklichkeit, als der Mensch, von Stärke und Ausdauer nicht zu reden. Die Innervation einer Gemse oder wilden Ziege beim Springen, eines Seglers oder eines Falken beim Fliegen übertrifft die menschlichen Leistungen. Wer sich da vor schämt, faule Ausreden zu gebrauchen, daher nicht von „ver wickelten Reflexen“ spricht, der muss in Bewunderung stille stehen und auf Erklärung verzichten. Zwischen der räthselhaften Wahrnehmung und der räthsel- Das Denton, haften Bewegung liegt das im engeren Sinne geistige Thun. Man kann das Innere einem Glasgefässe vergleichen, dessen Inhalt in den oberen Schichten klar und durchsichtig, in den unteren mehr und mehr trübe und undurchsichtig ist. Klar kommt uns das Logische vor; sich einen inneren Vorgang klar machen, das heisst, ihn in logische Form bringen. Bekanntlich braucht man die Logik nicht zu lernen, sondern Jeder hat sie, wenn er auch ihren Namen nie gehört hat. Ohne dass wir es gemerkt hätten, ist sie in uns gewachsen, und zwar ist sie für uns gänzlich verwachsen mit der Sprache. Wenn man sagt, das Denken in Begriffen müsse doch vor der Sprache da gewesen sein, so ist dagegen nichts einzuwenden, aber wir können uns einen Begriff ohne sprachliche Form durchaus nicht denken, und das Innere eines sprachlosen Menschen (etwa eines unerzogenen Taubstummen) ist uns ganz unbe greiflich. Wie es bei der Entwickelung des Menschengeschlechtes zugegangen ist, kann man nicht wissen, aber wahrschein lich haben die entstehenden logischen Formen die Sprache so zusagen herausgetrieben und sich mit ihr umkleidet, wie der Krebs mit seinen Schalen. Mag es gewesen sein, wie es will, wir, die der Besinnung fähigen Menschen kennen keine nackte Logik. Deshalb sagen wir auch mit Recht: Wenn die Thiere in Begriffen denken könnten wie wir, so würden sie auch sprechen wie wir. Nebenbei gesagt, wer einmal über das Wunderwerk der Sprache, über Wortform und Syntax ernstlich nachgedacht hat, der sollte für alle Zeiten vor der darwinistischen Rohheit mit ihren zufälligen Variationen gesichert sein. Wir nennen die Logik eine Wissenschaft und sagen, sie gebe die Nonnen des Denkens. Aber sie beruht nicht wie andere
