eine mehr oder weniger abgeschlossene seelische Handlung Act nennen. Bei Handlung denkt man zunächst an die Ein wirkung auf die Aussenwelt, der Act aber braucht diese nicht, z. B. ich nehme etwas wahr und erkenne es als dies oder jenes, oder dem Lehrer fällt ein, dass er Nachmittags keine Schule hat, und er freut sich darüber, oder dergleichen. Klar nennen wir einen Act, wenn er durch eine zusammenhängende und (wenigstens scheinbar) lückenlose Rede ausgedrückt ist. Wenn z. B. Jemand nach einer Wespe schlägt, so machen wir ihn uns verständlich, indem wir ihm in den Mund legen: Hier ist eine Wespe. Ein solches Thier kann empfindlich stechen, wie man mir gesagt hat. Kommt sie mir zu nahe, so könnte sie stechen. Also will ich sie verjagen. Ein Theil der menschlichen Acte verläuft ja thatsächlich in solchen Raisonnements. Ob es bei dem Manne mit der Wespe der Fall gewesen ist, wissen wir freilich nicht, aber wir haben ein gewisses Recht zur Übersetzung seiner Handlung in die Rede, weil es wenigstens sehr wohl möglich ist, dass er diesen Gedankengang gegangen wäre. Aber wir überschreiten unser Recht, wenn wir im Verlangen nach Klarheit auch da die Übersetzung in logische Rede vornehmen, wo diese gar nicht möglich ist. So ist es bei den Thieren, und das heben die Rationalisten mit Recht hervor. Irgend ein Act aber muss vor sich gegangen sein, wenn eine dem einzelnen Falle ange passte zweckmässige Handlung zu Stande kommt. Mit Unrecht ignoriren die Rationalisten diese Forderung, wie es Descartes thut, mit Unrecht suchen sie die Lücke mit ein paar nichts sagenden Worten zu decken, wie es Wasmann thut. Mit der Verknüpfung oder Association sinnlicher Vorstellungen kommen wir wahrlich nicht von der Stelle. Ein ganz alltägliches Er- eigniss aus dem Hundeleben möge als Beispiel dienen. Vor dem Hause, dessen Erdgeschoss ich bewohne, befindet sich ein Garten. Um in das Haus zu gelangen, kann man durch eine Thüre im Gartengitter gehen, die aber in der Regel verschlossen ist, oder durch die Hausthüre an der Rückseite des Hauses. Ist man im Garten, so gelangt man über einige Stufen und durch eine Glasthüre zunächst in ein grosses Zimmer mit drei Thüren. Eine dieser Thüren führt auf den Vorsaal.