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Der Grenz-Dote. Pitaamerationl-Prei«: «iert.ljtbrlich » «gr. » Pf. Jnserti-ns-Sebühr,»- V«, gespal,,»« Sorpu« Leite oder deren Raum l «gr. 48. Sonnabend, den r. Dezember. Lebensversicherung. tEingesandl.) Obgleich daS deutsche Publikum die Wichtigkeit der Lebensversicherung immer mehr erkennt und von Jahr zu Jahr sich zahlreicher bei derselben betheiligt, sind noch immer sehr viele Versicherungsfähige unversichert. Fragen wir nach den Ursachen dieser auffallenden Er scheinung, so finden wir sie rbeilS in dem Mangel an richtiger Würdigung der Lebensversicherung, theil» in Vorurtheilen, die bei einigem Nachdenken schwinden muffen. Viele meinen, weil sie in glücklichen Verhält- niffen sind, der Lebensversicherung entbehren zu kön nen; bedenken aber nicht, daß diese Verhältnisse schnell sich andern können und daß für den verfrühten TodeS- fall des Famiiienhauples ein ansehnliches daareS Ka. pilal auch sür Wohlhabende oft von großer Bedeutung sein kann. Andere meinen ihr Kapital in ihrem Ge schäft vonheilhafter anlegen zu können; aber sie erwä gen dabei nicht, daß ja die Lebensversicherung jährlich nur kleinere Einzahlungen erfordert, die daS Geschäft nicht stören können und sollen, daß aber daS Geschäft eben das Leben und rüstige Thätigkeit voraussetzl und daß sie diese Voraussetzung nichr in der Hand haben. Andere glauben, weil sie gesund sich suhlen, auf ein hohes Aller rechnen zu können und halten deßhalb die Lebensversicherung für überflüssig. Sie rechnen nach, in welchem Alter sie das veisicherte Kapital eingezahlt haben wurden und meinen, durch jährliche Ersparnisse und Rücklagen das Kapital selbst ansammeln zu kön nen. Aber wie oft die Rechnung auf Lebensdauer selbst die Gesundesten tauscht, wie viele in der Blüthe ihrer Jahre plötzlich hinweggeraffc werden und wie wenige bei bestem Willen die Ausdauer besitzen, durch kleine Ersparnisse ein erhebliches Kapital anzusammcln, das bringen sie nicht in Rechnung. Noch andere ste hen no.b nicht auf der sittlichen Höhe, für die Ihrigen auch nach dem Tode zu sorgen. Solchen fehlt eben die rechte, vorsorgliche Liebe zu den Ihrigen. Biele versichern wohl ihr Hab' und Gul gegen Feuersgesahr und Wetterschlag, aber da» Leben, da» doch viel wich tiger ist, als aller äußere Besitz und von welchem das. Wohl und Wehe der Family noch vielmehr abhängk, versichern sie nicht, obgleich hier die Auszahlung de» versicherten Kapital» niemals ausbleibt, dieEinzahlun. gen also keinesfalls verloren sind. Ander, meinen wohl auch, diese Gesellschaften suchten doch nur ihren eigenen Bortheil auf Kosten des Publikum», vergessen aber gänzlich dabei, daß dieselben entweder ein bedeutendes Risiko übernehmen, da sie bei allen verfrühten Toves, fällen Kapitale zahlen müsse,,, die mit den Einzahlun gen in keinem Berhältniß stehen, oder daß sie als Ge- genselligkeils-GeseUschaflen alle Uebcrscküsse jährlich, in Form von Dividenden wieder in die Taschen der Ver sicherten zuruckfließen lassen und nur fü, den Reserve- fonds, der ebenfalls den Versicherten gehört, so virt inne behalten, al» zur Sicherstellung der Versicherten selbst nolhwenkig ist. Sind aber alle solche und ähnliche Einwendungen gegen die Lebensversicherung unhaltbar, nun so sollte auch jeder versichern, der für Jemanden zu sorgen hat und die Mittel zur Versicherung erübrigen kann und sollte es bei Zeilen thun, weil das jüngere Alter viel billiger versichert, als das Höhere, abgesehen davon, daß bei eintretendcn körperlichen Gebrechen die Versi cherung nickt mehr angenommen werken kann. « An guten, deutschen Lebensversicherungöbr^nken fehlt es nicht. Unter ihnen bietet die Mecklenburgische Le- bensverfickerungS- und Spar-Bank, die seit einiger Zeit in Sachsen eingeführt ist, in allen namballen Städten ihre Vertreter in Leipzig ihre General Agentur hat, be- sonders billige und günstige Bedingungen. Nach dem letzten Geschäftsbericht, der bei allen Agenten zur Ein sicht ausliegt, gewährt dieselbe für das letzte Rech nungsjahr wieder 36 Prozent der eingezahlten Prä- mien an die Versickerten zurück, ein Resultat, das au ßer ihr nar eine deutsche Gesellschaft auszuweisen hat» während in der durchschnittlichen Dividende auch dies« von der Mecklenburgischen Bank' übertroffen wird