49 dass ich, ein Mann an der Grenze des Greisenalters, heute abend vor der kräftigen Jugend stehe und unnützerweise schwatze. Ich möchte statt dessen die Herren, die sich ja beständig neue Kenntnisse erwerben, bitten, dass sie ihrerseits mich belehren ; denn mir ist es darum zu tun, dass ich etwas Neues lerne.” Wohl in der Absicht, diesem Wunsche zu entsprechen, sprang plötzlich Herr Tomi Tanimoto von der Kötöshihangakkö (höhere Normalschule) auf und redete munter darauf los wie folgt: Ich habe ein Ersuchen an Seine Exzellenz den Marquis, den Inhaber des höchsten Ordens. Es kommt meines Erachtens viel darauf an, dass man dafür sorgt, dass die Japaner in ihren ästhetischen Gefüh len etwas vornehmer und freier werden dürfen. Das ist es, was jetzt auf der Tagesordnung steht. Ein Fall wie der im Kunstverein ^Hakiibakzvai^ in Uyeno (in Tokyö) mit dem Bilde einer nackten Frauenschönheit, wo sich die Polizei unnützerweise eingemischt — was für ein empörendes Verhalten, was für eine Unbildung! Wirklich so kläglich, dass es eine Schande für Japan ist. Wenn ich bitten darf, Herr Marquis, halten Sie, wenn Sie nach Hause kommen, den Beamten, die sich so verhalten, eine Strafpredigt, damit sie sich in Zukunft nicht mehr so albern betragen. Das ist im Interesse unserer Kunst unser dringendster Wunsch. Dabei schlug er auf den Tisch, wodurch er die Freude seiner Zuhörer noch erhöhte. Aber das im Verlaufe seiner Rede wer weiss wie oft wiederholte „Seine Exzellenz Herr Marquis Itö, Inhaber des höchsten Ordens ”, scheint manchem der Zuhörer den Angstschweiss auf die Stirne getrieben zu haben. Nach diesen Reden wurde ein Gruppenbild aufgenommen, und bald darauf verabschiedete sich Itö, worauf sich allmählich die Ver sammlung — etwa um 11 Uhr—auflöste.