Der Zügel. 9 werden, indem allmählich die Anwendung der Trense fortfällt; die letztere muss jedoch stets bereit und im stände sein, ihre Wirkungen, wenn es nothwendig wird, zu äussern. Die Bemühungen des Reiters sollten darauf ge richtet sein, sich einen festen, leichten und an- muthigen Sitz zu Pferde anzueignen: Jede Steifheit oder Ungelenkigkeit in irgend einem Theile des Körpers ist unvereinbar mit einem guten Sitz. Die im Anhang beschriebenen gymnastischen Uebungen sind bestimmt, dem Körper die beim Reiten so wich tige Biegsamkeit zu verleihen. Nachdem der An fänger einigermassen Vertrauen gefasst hat zu seiner Kunst, mag er gelegentlich ohne Steigbügel reiten, damit er lernt, sich zu seiner Sicherheit auf das Gleichgewicht seines Körpers und den Druck der Schenkel und Kniee zu verlassen; doch soll dieses Reiten ohne Bügel nicht übertrieben werden, sonst bekommt der Reiter eine gezwungene Haltung und fühlt sich unbeholfen, wenn er die Bügel wieder benutzt. Er muss stets eingedenk sein, dass die Zügel nur zur Lenkung und Beaufsichtigung des Pferdes angewendet werden dürfen, aber niemals um sich auf seinem Sitz zu behaupten. Um sich in dieser Unabhängigkeit von irgend welcher Hilfe zu befestigen, sollte der Reiter von