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Montag, den 16. Septembe r Viehmarkt in Bischofswerda rzen, l SAS- ndere h Be- elle», 'N. e n, daß nächsten Dienstaq, zugleich als Abschiedskonzert, wieder ein solches Gartenkonzert stattfinden soll. Pulsnitz. Der uns jetzt zugegangene Jahresbericht der Zittauer Handels- und Gewerbekammer für das Jahr 1894 bringt wieder sehr erfreuliche Angaben über den im Vergleich zur Einwohnerzahl ganz außerordentlich bedeuten den Post- und Telegraphen-Verkehr unserer Stadt. Zur Vergleichung haben wir die Nachbarorte Kamenz und Groß röhrsdorf mit herangczogen. Eine Sedan-Rede des Kaisers. Bei dem am 2. September stattgefundenen Parade diner im Weißen Saale des königlichen Schlosses brachte der Kaiser folgenden Trinkspruch aus: Wenn ich am heutigen Tage einen Trinkspruch auf meine Garden ausbringe, so geschieht es froh bewegten Herzens; denn ungewöhnlich feierlich und schön ist ' der heutige Tag. Den Rabmen für die heutige Parade gab ein in Begeisterung aufflammendes ganzes Volk, und das Motiv für die Begeisterung war die Erinnerung an die Gestalt, an die Persönlichkeit des großen verewigten Kaisers. Wer heute und gestern auf die mit Eichenlaub ge- schmückten Fahnen blickte, der kann es nicht gethan haben ohne wehmüthige Rührung im Herzen; denn der Geist und die Sprache, die aus dem Rauschen dieser zum Theil zerfetzten Feldzeichen zu uns redeten, erzählten von den Dingen, die vor 25 Jahren geschahen, von der großen Stunde, von dem großen Tage, da das Deutsche Reich Wieder auferstand. Groß war die Schlacht und heiß war der Drang und gewaltig die Kräfte, die auf einander stießen. Tapfer kämpfte der Feind für seine Lorbeeren, für seine Ver gangenheit, für ihren Kaiser kämpfte mit dem Muth der Verzweiflung die tapfere französische Armee. Für ihre Güter, ihren Herd und für ihre zukünftige Einigung kämpften die Deutschen! Darum berührt es uns auch so Warm, daß ein Jeder, der des Kaisers Rock getragen hat, oder ihn noch trägt, in diesen Tagen von dec Bevölkerung besonders geehrt wird — ein einziger aufflammender Dank gegen Kaiser Wilhelm 1.1 Und für uns, besonders für die Jüngeren, ist es Aufgabe, das, was der Kaiser gegründet, zu erhalten! Doch in die hohe, große Festesfreude schlägt ein Ton hinein, der wahrlich nicht dazu gehört! Eine Rotte von Menschen, nicht werth, den Namen Deutscher zu tragen, Wagt es, das deutsche Volk zu schmähen, wagt es, die uns geheiligte Person des allverehrten verewigten Kaisers in Staub zu ziehen. Möge das gesammte Volk in sich die Kraft finden, dsese unerhörten Angriffe zurückzuweiscn! Geschieht es nicht, nun denn so rufe Ich Sie, um der hochverräterischen Schaar zu wehren, um einen Kampf zu führen, der Uus befreit von solchen Elementen. ^och kann Ich mnn Glas auf das Wohl Meiner Garden mcht leeren, ohne dessen zu gedenken, unter dem fix heute vor 25 Jahren gefochten haben. Der einstige Führer der Maasarmee steht vor Ihnen! Seit 25 Jahren haben Se. Majestät der König von Sachsen alles Leid und alle Freude, die Unser Haus und Land betroffen, treulich mit Uns getheilt. Vorstehende Tabelle zeigt zunächst, welche gewaltige Arbeit hiesiges Postamt, ein Postamt zweiter Klasse, innerhalb eines Jahres zu bewältigen hat, sodann aber auch, wie im Ver gleich zur Einwohnerzahl unsere Stadt einen ganz unver- hältnißmäßig starken Postverkehr hat, ein ehrendes Zcugniß für Handel und Gewerbe unseres Ortes. Die Portogebüh ren betrugen 1894 in Pulsnitz 14 5tz1 M- mehr als in dem weit größeren Großröhrsdorf und 17 877 M. mehr als in dem doppelt so viel Einwohner zählenden Kamenz mit Postamt erster Klaffe (im Jahre 1893 sogar 19 533 M. Desgleichen auch Württembergs König, dessen höchste Freude es ist, in den Reihen des Garde-Husaren-Regiments gestanden und Kaiser Wilhelm gedient zu haben, und der herbeigeeilt ist, um mit Uns den Tag in Kameradschaft zu feiern. Wir können, wie gesagt, nur geloben, das zu erhalten, was die Herren für uns erstritten haben. Und so schließe Ich denn in das Wohl des Gardekorps ein das Wohl der beiden hohen Herren, vor Allein des Führers der Maasarmee: Seine Majestät der König von Sachsen, Er lebe hoch! — und nochmals hoch! — und zum dritten Male hoch! Nach diesem Trinkspruch des Kaisers erhob sich der König von Sachsen und erwiderte Folgendes: Indem Ich Eurer Majestät in Meinem Namen und in dem Namen des Königs von Württemberg für die gnädigen Worte danke, erlaube ich Mir, heute noch einmal die Führung des Gardskorps zu übernehmen und in dessen Namen das Glas zu leeren auf den erhabenen Chef: Seine Majestät der Kaiser, Er lebe hoch! Oertliche und sächsische Auflelestettheiten. Pulsnitz. Das am Dienstag Abend von der Kapelle des Grenadier-Regiments Nr. 101 im hiesigen Schützenhausgarten gegebene Concert hatte soviel Publikum zusammengeführt, wie hier wohl noch nie oder doch sehr selten ein Concert; der Saal hätte es unmöglich fassen können. Umso erfreulicher war es, daß eine echte Som merabendtemperatur den Aufenthalt im Freien mit Musik- genuß zu einer höchst angenehmen Erholung nach des Tages Last und Hitze machte. Herr Schützenhanspachter Schäfer hatte es sich viel Geld kosten lassen, eine wundervolle und wirklich überraschend reiche Illumination durch Tausende von Flämmchen und Lampions zu schaffen, hatte auch eigens eine improvisirte Musikhalle errichten lassen, um die Klang wirkung zu erhöhen. Die Leistungen des Musikchores, das ja früher unter Musikdirektor Trenklers Direktion schon öfters in unserer Stadt Lorbeeren erntete, waren auch diesmal sehr gute, zum Theil ausgezeichnete. Das Effektstück : Kriegserinnerungen 1870/71, ein Potpourri im großen Stiele, bei dem noch ca. 40 Trommler und Pfeifer mitwirkten, auch mit Kanonenschlagen, bengalischen Flam men und Feuerwerk nicht gespart wurde, fand viel Anklang, ein Beweis, daß man hier noch sich guter Nerven erfreut, die auch einmal ein imitirtes Schlachtgetümmel vertragen kön nen. Zum Getümmel kam später das Gewimmel, nämlich beim Ball im Saal ein furchtbares Gedränge in des Saales „quetschender Enge", wobei aber Civilisten und Militärs sehr wacker und 'länglich aushielten im „holden Frieden und süßer Eintracht". Gewiß werden sich Viele freuen, Art der Sendung Pulsnitz (3378 Einw.) Grotzröhrs- dorf (5862 Einw.) Kamenz (7749 Einw.) Brief- eingegang. 370136 225966 580034 send, aufgegeb. 318S26 165828 595348 Packete ein- ohne gegangen 24008 19279 29604 Werth- auf- angabe gegeben «L4S» 53734 20746 Pack.u. ein- Briefe gegangen m.Wert- aus. angabe gegeben 2233 1691 3676 3206 2102 3752 Post- ein- nach- gegangen 317l Betr. 31710 M. 2409 Betr. 31320 M. 3937 Betr. 36604 M. nähme- auf send. gegeben 2158 Betr. 26! 82 M. 135 Betr. 14066 M. Betr. 29510 M. Post- ein- auf- gegangen 759 Betr. 60608 M. 571 Betr. 47200 M. 1602 151449 M. träge aufgegeb. 1135 849 819 ein- Post- gezahlt 19273 1I8S064 M. 12294 707496 M. 25765 1718786 M. auwe» ^gen ^zahlt 26514 1790511 M. 17387 1200687 M. 17372 1165498 M. eingegang. 2481 1809 4346 Telegc. aufgegeb. 2251 1596 4726 Einnahme v.Porto- u. Telegrammgeb. «SVS« 47575 44199 Einnahme aus dem Verkauf v. Wechsel- Stempelmarken 884 531 1/7 X.' 528 Blat Amts I. 2. und des des Königl. Amtsgerichts Sonnabend. »aup htc», und? f be> Als Beiblätter: Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Z» Pulsnitz. Erscheint: Miitwoch und Sonnabend. Abonnements - Breis Vierteljährl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. zschensij >^für Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Rur D uck und Verlag^vn^L. Förster's Erven WMnUUdMMjigKSV NahUgÄNg ierrekär c. 30 die wohnhaft ge- geborene, zuletzt in , am (Anfragende Behörde.) mpse f an, er, enchlsvollzieher. Die polizeilichen Führnngsatteste betreffend. Den Polizeibehörden der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft wird über die Herbeiziehung polizeilicher Führungsatteste neuanziehender Personen verordnungs gemäß Folgendes bekannt gegeben: Wenn nach dem pflichtmäßigen Ermessen der Polizeibehörde die bei der Anmeldung vorgelegten Ausweispapiere, insbesondere mit Rücksicht auf die Persönlichkeit des Zuge zogenen keinen genügenden Aufschluß über seine Vergangenheit und sein zeitheriges Verhalten geben, so sind die weiter erforderlichen Erörterungen amtswegen und gebührenfrei anzustellen. Den Polizeibehörden bleibt es überlassen, ob sie sich wegen Erlangung der ihnen noch nothwe.rdig erscheinenden Auskunft an die Strafregisterbehörde oder an die Polizei behörde des früheren Aufenthaltsortes wenden wollen. Im letzteren Falle würde, soweit es sich um Orte des platten Landes handelt, die Anfrage an die zuständige Amstshaupt- mannschaft zu richten sein. Zu den vorstehend angegebenen Anfragen können mit entsprechendem Vordruck versehene Postkarten nach dem nachstehend abgedruckten Muster verwendet und von der Königlichen Amtshauptmannschaft bezogen werden. Die Rückäußerung hat stets mittels verschlossenen Schreibens zu erfolgen, sobald sie Angaben enthält, welche für Mittwoch, den 11. September 1895, Nachmitm gelangen in Großnaundorfer Flur ca. 18 lange Zeilen Kartoffeln im Acker gegen Baarzahlung zur Versteigerung. Sammelplatz 3 Uhr Nachmittags im Lunze'schen Gasthofe. Pulsnitz, am 6. September 1895. wesene ist am hier zur polizeilichen Anmeldung gekommen. Es wird um baldgefällige Auskunft darüber ersucht, ob und welche Vorstrafen die betreffende Person etwa erlitten hat und ob ihrem Aufenthalte mit Rücksicht auf die Bestimmungen in den 88 2, 3 und 4 des Gesetzes über die Frei zügigkeit vom Der am Die betreffende Person irgendwie nachtheilig sind oder sonst zur Mittheilung auf offener Karte sich nicht eignen. Kamenz, am 31. August 1895. Königliche Amtshauptmann sch aft. von Erdmannsdorff.