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findlicher Weise entgegentritt, das ist der pes. I simistische Sinn, der pessimistische Zug Hierl und da selbst in der jungen Welt, die doch , voll von Idealen und voll der Freudigkeit des Hossens und Wirkens sein soll, der pessi mistische Zug, der durch die Schopenhauersche Philosophie und ihre geistvollen, ästhetisch be stechenden Pointen, durch voll Hartmanns „Philosophie des Unbewußten" und vieles andere in die weitesten Kreise hinausgetragen wird. Dort wuchert es als das eigentliche Verderben zunächst der höher gerichteten Kreise, die in System gebrachte Negation alles Post tiven. Den Zweifel und den laut sich aus- sprechenden Unglauben können wir wenigstens anfassen. Aber wo alle Güter des Lebens prinzipiell in Frage gestellt werden, wo über haupt dieser Welt jedes Wort und jede Be stimmung abgesprochen wird, außer der des Zugrundegehens, da ist am allerschwersteil zu helfen. Dieser Sinn der Hosfnungs- und Ver trauenslosigkeit verpestet uns alle fröhliche Ar beit am Leben, alle Freudigkeit für Staat lind Kirche, und welche Kreise der Aufgaben wir sonst ins Auge fassen mögen. Der „Zu sammensturz" des Ganzen wird hier als der eigentliche „Wille zum Leben" gefaßt und das unentrinnbare Elend des Tages als das eigentlich Positive der gesamten Wirklichkeit. Diese zum Prinzip erhobene Meinung, daß alles nur wert ist, zu Grunde zu gehen, und diese geistreich ästhetisierende Verzweiflung am Siege des Guten und Wahren überhaupt, würde, dränge sie durch alle sittliche und alle nationale Kraft, uns erschlaffen und aussau gen." Das ist der Realismus, wie er zum Materialismus und Naturalismus, zum Pes simismus und zur Verzweiflung herabsinkt und je länger desto mehr eine ungeheure Gefahr für unser ganzes Volksleben bedeutet. (Fortsetzung und Schluß solgt.) Kirchermachrichten. harschte St Friuitalis z» K»ye«stei«-Kr»stt-al. Am 5. Sonntag nach TrinitatiS, den 7. Juli, vormittag» S Uhr PrcdigtgvtteSdicnst: Ev. Matth. 13, »4—46. Gast» predigt des Herrn Pr edigtamtSkandidaten Bößneck aus Leipzig. Nachmittag« halb 2 Uhr Kindergottcsdienst. Ev.-luth. Jünglingsverein nachm. 8 Uhr im FuchSgrabcn, abends halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Ev.-luth. Jungfrauenvcrein abends halb 8 Uhr im Ge meindehaus. Marochie St. Khristo-hsri zu K«-enstei»-Arnstt-ak. Am 5. Sonntag nach TrinitatiS vormittags S Uhr HauptgottcSdicnst, Predigt über l. Tim. 6, 6 -10. Herr Pastor. Dybeck. Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den konfirmierten Jünglingen. Ev.-lutd. Jungfrauenvcrein abend« 8 Uhr im Bercinslolale. Ev.-luth. JünglingSverein nachmittag» im Garten, abend» 8 Uhr im Berrinrlokale. LandcSkirchliche Gemeinschaft abend» halb S Uhr Brritc- straße 31. Wochcnamt Herr Pastor Dybeck. N»« Dßerluugmttz Am b. Sonntag nach TrinitatiS, den 7. Juli 1912, vormittags 9 Uhr Gottervienst mit Predigt über Match. 13, 44 — 48. Herr Pfarrer von DoSky. H Nachm. 2 Uhr KindergotteSdicnst. N Nachm. 3 Uhr TaufgotteSdienst. j> Abend« 7 Uhr JünglingSverein. W Wochcnamt Herr Pfarrer von DoSky. No« Oersdorf. Am 5. Sonntag nach TrinitatiS, den 7. Juli, früh S Uhr Gottesdienst. Herr Pastor Böttger. Danach Beichte und heiliges Abendmahl. Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jünglingen und Jungfrauen. Dienstag, den 9. Juli, abend» 8 Uhr Bibelftundc in der Kirchschule. Am Donnerstag, den 11. Juli, Wochenkommunion. Alle Amtshandlungen hat Herr Pastor Hildebrand. Aaugeuöert mit Meiusdsrs. Am 5. Sonntag nach TrinitatiS, den 7. Juli, srüh S Uhr Hauptgottesdienst mit Predigt über Matth. », 44 bis 4«. Nachmittags halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Konfirmierten. Donnerstag, den 11. Juli, Wochenkommunion. Uebcr 8 Tage nachmittags 2 Uhr MissionSsest mit Festprcdigt und Nachvccsammlung im Gasthof (Missionar Fch'berg). La»ge«chursd»rf mit Aalte« Am 5. Sonntag nach TrinitatiS, den 7 Juli, vormit tag« S Uhr Gottesdienst mit Predigt. N»« Krlöach Airchöerg Am 5. Tiinitatissonntagc. E r l b a ch: Bormütags halb 9 Uhr HauptgottcSdicnst Die Predigt hält Herr Pfarrer Vogel aus Lugau. Kirchberg: Vormittag» halb 9 Uhr LescgolieSdienst. No« Nrspruug. Tctauit: Martha Hilda, T. d. Schutzmanns Oswald Emil Becher in Ursprung. Begraben: Toni Klara, T. d. Stricker» Emil Albert Willibald Hengst in Ursprung, 1 M. 28 T. alt. Am 5. Sonntag nach TrinitatiS, den 7. Juli, vormittags halb » Uhr PredrgtgotteSdicnst. Am Freitag, den 12. Juli, vormittags 9 Uhr Wochcn- kommumon. Nächsten Sonntag findet Lcscgottesdienst statt. No« WUka«4 Am b. Sonntag nach Trinitali», den 7. Juli, vormittag» halb 9 Uhr PrediglgolteSdlenst. Herr Pfarrer Pelm au« Rrlchrnbrand. No» Mtißeubraub. Am 5. Sonntag nach Trinltati», den 7. Juli 1912, vormittags halb 9 Uhr PrcdigtgvlteSdirnsl. Nachmittag» halb 3 Uhr Auslug de» ev. Jüngsrauen- verein». Mittwoch, den 10. Juli, abend» '/e9 Uhr Versammlung de« evangl. Jüngling»verein» im Pfarrhausc. VW beim Hamit trei! Aus der Juni-Nummer des „Glück Aus". Vor Gahril, wie ich als junger Kerl Vun meiner Haamit schied, Do ging nabn mir su Schritt vor Schritt A Stück mei Mütter! mit. Se mahnt: „Mei Gung, Tu mir'sch uet ah, Bleib deiner Haamit trei! Und bist du mol a grußer Maa, Gedenk der Haamit fei!" En Abschiedsblick menn Vateryaus Schickt ich noch mol zurück. Nu zug ich in de Walt weit naus, Ze suchen do mei Glück. — Un ging mir'sch gut, Un ging mir'sch schlacht, Ich an mei Mütter! dacht, Drüm Hot aah in der ganzen Walt Kaa Ort mich fremd gemacht. Kaa Ort fei of der ganzen Walt War wie mei Haamit schic, Drüm ka ich meiner Mutter Sprach Aah itze erscht v erstich. A Haamit Hot a geder Mensch Nir aane of der Walt. Drüm halt se huch und teier nir, 's is meh waart als viel Gald. Un kum ich itze mol aham, Lacht mich ged's Heisel ah, Ged's Blümel un a geder Baam Fängt do zu tuscheln ah! „Do kümmt fei daar, daar in der Fremd Uns net vergassen fei. Drüm sei willkumme, bleib nir aah Der Haamit weiter trei!" Speck. 3m Sommer Lebertran? Natürlich — doch nur in Form von Scotts Emulsion genommen! Denn morgens, mittags und abends regelmäßig einen Löffel voll dürfte eine vorzügliche, bequeme Weise sein, wieder zu Kräften zu kommen. Auf diese Art hat sich Scotts Emulsion für Erwachsene und Herau- i wachsende seit bald 40 Jahren bewährt, denn es ist ihr Hanptvorzug gegenüber gewöhnlichem Tran, daß sie bei größerer ! ) Wirkungskraft zu jeder Zeit, auch bei der ! größten Hitze, zuträglich ist uud sich gut f hält. Ein Versuch wird die? am besten bestätigen, nur muß es Scotts E m u l - « siou sein, keine Nachahmung. Bcftondlkilc: Feinster Medizinal-Lebertran ibb.o, prima !' Glyzerin 50,0, unterpho-phorigsourer Pas? 4,5, untrrphorphorig- saurc- Natron s,o, pulv. Tragant 3,0, feinster arab. Gummi I pulv. 2,0, Wasser i2»,0, Alkohol »1.0. Hierzu aromatlfche Emulsion mit H mt , Mandel- uud Soultheriaiil je S Tropfen. in äsr MzenWrik »n «n Uet»1I Magnus kütin, Oksmmlr, Srücksnstrssss 21, Tests Könixstrasss kautt man ru nnrNIivk billigvn Prvi8vn. kork tiitll billigt« ösrWMßr list Vfi»llmo!>i8us«s örse, liche denn nehr viel- Uzn- jeld, lasse ahr- tzen. klug sie mit hren euite. und bobs bene f der eeig- deu i auf das rach: Wenns einmal zur Gewohnheit gehört, fein Spielchen riskieren. Aber möglichst 10 Uhr Schluß! Tagsüber hält man Rast bei „Mut ter Grün", tveüfts irgend möglich, und erquickt sich an dem mitgeführten Proviant oder einer Gaststätte bei Milch und Eiern. Dabei geht keiner zugrunde und schmecken tuts auch. — Dann aber die köstlichen Morgenstunden drau ßen im Freien? Schon uin ihretwillen allein sollte man wandern gehen! Da geht einem erst so recht das Herz auf, und selbst prosaische, religiös gleichgültige Naturen überkommt eine Feierstimmung und poetisches Ahnen: Wer recht in Freuden wandern will, Der geh der Sonn entgegen; Da ist der Wald so kirchenstill, Kein Lüstchen mag sich regen; Noch sind nicht die Lerchen wach, Nur im hohen Gras der Bach Singt leise den Morgensegen. Da zieht die Andacht wie ein Hauch Durch alle Sinnen leise, Da pocht ans Herz die Liebe auch In ihrer stillen Weise, Pocht und pocht, bis sichs erschließt Und die Lippe llbersließt Von lautem, jubelndem Preise. — stück- iszu- zu epäck was gen, t da nden wie chat- Kahl ahen bre- chlei ebre tun, sich nnen ucht. utet: aus! o ein und er- und Lan- auf mpt- und Er- l las- ppen auch, nauf- c zu wic- üeler Nun , inr vom sasser nand -mutz Bleu »jeder , die rum- fällt, Welt. Man kommt sich auf solcher Morgenwau- derung als ein ganz anderer vor, neugeboren, und möchte die ganze Welt in seinem Glücks- gesühl umarmen. Alles Unedle, Unheilige, Gemeine ist wie ein Nebel vor der Sonne zerstoben, und im Vollgefühl seines Glückes möchte mau sein Inneres hiuausjubeln in alle Welt. Das deutsche Wanderlied! Keine andere Nation hat eine solche Fülle, inniger, ergreifender Lieder aufzuweisen, die das Glück des Wanderns preisen, wie wir Deut schen . . . Durch Feld uud Buchenhallen, Bald singend, bald fröhlich still, Recht lustig sei vor allen, Wers Reisen wählen will . . . Die Lerch als Morgenbote Sich in die Lüfte schwingt, Eine frische Reisenote Durch Wald und Herz erklingt . . . Und das ist die Hauptsache beim Wan dern, unter Umständen wichtiger als leid liches Geld und leidliche Gesundheit; ein gute: Humor. Griesgrämige Gesellen und Hypo chonder taugen nicht zum Wandern, am aller wenigsten zu Reisegefährten, und sie sollen lieber daheim bleiben und Grillen fangen, statt sich und andern die gute Laune zu ver derben. Auf der Reise kann man unmöglich alle die kleinen Bequemlichkeiten beanspruchen, die man zu Hause gewöhnt ist. Das Mit tagsschläfchen z. B. läßt sich nicht überall ein richten, vielleicht bei gutem Wetter im Wal desgrün, Wenns die Mücken erlauben, uud der Morgenkaffee läßt zuweilen etwas länger auf sich warten im Gasthofe als daheim und muß gar ohne die gewohnte Zeitungslektüre ge schlürft werden. Die Speisen sind vielleicht bald zu fett, bald zu mager, mehr gesalzen, als man gewohnt ist — und nun vollends ein plötzliches Unwetter, das mitten auf der Wanderung mit Blitz uud Donner ausbricht: ja, wer bei derartigen — Abwechslungen gleich sozusagen aus der Haut fährt, mißlau- nig wird und ins Schimpfen gerät, der soll lieber in seinen vier Pfählen daheim bei „Muttern" bleiben und im Schlafrocke über die „närrischen" Gesellen wettern, denen nicht ihr bischen Bequemlichkeit über alles geht. Ein guter Humor hilft mit Gleichmut und Ruhe ertragen, was nun einmal nicht zu ändern ist, und läßt das Unbequeme und Ungewohnte viel leichter ertragen, als wenn Mißmut und Verstimmung aufkommen. Und schließlich sollte für alle Fälle ein guter Reisebegleiter nicht vergessen werden, der sich stets als zu verlässig bewährt hat und den Vorzug besitzt, uns für geringes Geld und ohne Zögern seine wertvollen Dienste zu leihen, ein gutes Buch. Das hilft über Trübsinn, Langeweile uud wie sie alle heißen, jene kleinen Ouälaeilter, die sich auch zuweilen unterwegs einstellcn, hin weg. Und nun, wohlan laute die Losung: Mein Hutschmnck die Rose, Mein Lager im Moose, Der Himmel mein Zelt: Mag lauern und trauern, Wer will, hinter Mauern, Ich fahr in die Welt! . . )U — hchu, rein, ricßt, ließt, t, )tadt, still, ill — Renlismnr und Idealismus. (Auszugsweise wiedergcgcbcuer Vortrag des Herrn Psarrcr Schmidt in Langenberg auf der dies jährigen Sonunerkonserenz der EpboralqcisUichkeil in Glauchau in teilweiser Anlehnung an Ehr. Muss, „Idealismus". Halle a. S. Verlag von R. Mühl mann sMax Grosses.) Schon Schiller führt in seiner Abhand- limg „lieber naive und sentimentalischc Dich tung" aus, daß die Menschheit nach zwei Rich tungen den Ausdruck ihres Denkens und Emp findens suche und finde, nach der Richtung des Ideals und der Wirklichkeit. Alle Men schen seien entweder Idealisten oder Realisten, strebten nach dem Übersinnlichen oder nach dem Irdischen. Aber so wenig, fährt er fort, schließen diese scheinbar so starken Gegensätze einander aus, daß vielmehr jede „Einseitig leit ihrem Vertreter Verderben bringt, lieber spanntl)«it auf der einen, Plattheit aus der andern Seite. Nur in der gegenseitigen Er gänzung beider Richtungen, in einer die Schroffheit der Gegensätze ausgleichenden Har monie liegt die Gewähr des Kulturfortschritts. Was ist Realismus? Wir haben darunter die Richtung zu verstehe», welche die Welt der Abstraktionen, der Formen ohne konkreten In halt hinter sich läßt un- die Welt in ihrer Wirklichkeit, in ihrer Mannigfaltigkeit, ihrem Leben zu erfassen, zu begreifen und zu gestal ten sucht. Auf allen Gebieten des Lebens macht sich jetzt dieser Realismus geltend. Das gesamte Gebiet der Natur ist von ihm in Anspruch genommen. Zur Erkenntnis wie zur Ausbeutung. Wie haben sich die Natur wissenschaften entwickelt! Was haben mit ihrer Hilfe Technik und Industrie, Handel und Ver kehr für Fortschritts gemacht! Das wird zum Uebel, wenn solcher Realismus soweit fort schreitet, daß er nun auch mit den alten reli giösen, sittlichen, geistigen Idealen ausfräumt, wenn er die Welt des Geistes leugnet und bloß der Materie, der Natur, Rechnung trägt und ihr Wirklichkeit zugesteht und aus ihr alles zu erklären und aus sie alles zurückzu- führen sucht, wenn er sich überhebt und über alles, auch über Dinge, die außerhalb der Fragen seiner Erkenntnis liegen, zu urteilen und abzusprechen sich herausnimmt, wenn er sich einbildet, alle Rätsel lösen zu können. (Häckel, Welträtsel.) So wird der Realismus zum Naturalismus und Materialismus. Zum Naturalismus: außer uud über der Natur gibt es für ihn nichts. Die Natur ist ihm der Quell alles Lebens und aller Erkennt nis, der Schauplatz aller Tätigkeit, der Ge genstand aller Betrachtung, die Lösung aller Rätsel. Die Klassiker des naturwissenschaft lichen Realismus sind Moleschott, Voigt, Büch ner. Der Philosoph des ethischen Naturalis mus ist der vielgefeierte Friedrich Nietzsche. Den vielgelesenen Franzosen Zola hat man den Großpächter des Naturalismus genannt. Er beschreibt die Natur, die Wirklichkeit, das alltägliche und gemeine Leben mit peinlicher Treue, aber es ist eine scheußliche Wirklichkeit und zu einem guten Teile schmutzig und ekel haft. Rudolf v. Gottschall nennt ihn den größten Schmutzfinken der Weltliteratur. Die Dramatik der Gegenwart ist zum großen Teil dem Naturalismus verfallen: Ibsen, Haupt mann, Sudermann. Auch die moderne Kunst ist davon nicht frei. Eine Moral haben die Naturalisten auch, nur daß sie dieselbe auf die Natur und die Naturwissenschaft gründen. Schon in der Schule soll von embryonischen und sexuellen Dingen ohne Scham und Scheu geredet werden. Für die Forderuna der Keujschheit hat man nur ein mitleidiges Lächeln. Von der Ehe als einer Säule der Sittlichkeit will man nichts mehr wissen, son dern redet der schrankenlosen Emanzipation der Frau und der sreien Liebe das Wort: Ellen Key, Frenssens Hilligenlei. Auch in Fragen der Wissenschaft und der Bildung fällt der Naturalismus ein absprechendes Urteil. — Nur ein anderer Name schließlich für Natu ralismus ist Materialismus. Nur die Mate rie, der Stoff, die körperliche und physische Welt ist das einzige Reale, besitzt eine selbst ständige und ursprüngliche Wirklichkeit, ist von Ewigkeit her und wird in alle Ewigkeit be stehen. Neben ihr und außer ihr existiert nichts, geschweige denn, daß das Geistige, das Nichtstoffliche, das eigentlich Wesentliche ist. Auch das sogenannte Seelenleben muß natür lich aufgefaßt, muß aus den allgemeinen Er scheinungen der Chemie, Physik und Mechanik erklärt werden. Unter den seelischen, Prozes sen sieht man Funktionen nur der Materie, eine eigentümliche Form der Bewegung: alle psychischen Vorgänge, sagt man, lassen sich auf physische zurückführen. In solcher Weltanschau ung hat Gott keinen Platz mehr. Gott ist ihr eine mythologische Vorstellung, die der Mensch sich selber geschaffen hat, indem der Mensch Gott nach seinem Willen schuf und zwar in der Weise, daß er alle menschlichen Schwä chen und Schranken aus diesem selbstgefertig tcn Götterbilde entfernte. Der naturalistische Materialismus ist durchaus atheistisch. Nach ihm ist die christliche Weltanschauung vollstän dig überlebt, denn sie steht in einem prinzi piellen Gegensatz zu Vernunft und Wissen schaft. Auch in dem jetzt vielfach gepriesenen Monismus liegt der kalte, nackte, religions widrige Materialismus und Naturalismus, wenigstens im Monistenbunde mit seinem der zeitigen Führer Ostwald. Wenn es schließlich doch nur ein Entweder — Oder gibt: Theis mus oder Atheismus, so wird, konsequent durchgedacht, der Mouismus im besten Falle immer zu einen, unklaren, traumhaften Pan theismus und in praxi zum Atheismus. Aber wie überall im Laufe der Geschichte gchts dann hinein in den Pessimismus, der immer den Rückschlag eines an seiner Materie nicht satt gewordenen Materialismus darstellt, in die Anschauung, daß die bestehende Welt das miserabelste Machwerk sei, das man sich den ken kann. Der vielgenannte und leider ge radc von unreifen Menschen viel gelesene Ver fechter dieses Pessimismus ist bekanntlich Schopenhauer. Der Pessimismus führt schließ lich in die Verzweiflung. Das Leben, auf das man allein schwört, hält sein Verspre chen nicht, der Mensch wird die Erde satt, eine Widerstandsfähigkeit, wie sie der Glaube an Gott und an sein Wort gibt, hat man nicht und so wendet sich der Mensch im Ekel vom Leben ab, wirft sein Leben fort. Nie mals soviel Verzweifeln am Leben wie in dieser Zeit epidemischer Selbstniorde besonders in unferm Sachsen, dem Lande, in dem man fick, auf der Erde mit am meisten selbst mor det. Dr. Fricke, weil. Prof, in Leipzig, hat schon 1874 in einer Landtagssitzung gesagt: „Die Richtung, die inmitten des jungen Ge schlechts hin und her uns schon in. sehr emp Autoomnibus Oberlungwitz Chemnitz Fahrplan ab 4. Mai AKIS *) nur an Sonn« und Festtagen. Nach Bedarf wird vor dem Gasthaus EchweizerhauS in Mittelbach gehalten. 6,4b 6,48 9,25 9,28 I,4K 1,49 6,00 10,00») l Gasthof Hirsch Gasthan» Gönne i, 9,05 9,02 1,25 1,21 5,25 5,21 8,55 8,51 12,28*) 12,24 6,04 10,94 6, bl 9,31 1,58 6,08 10,08 Gasthof Post (Poststraß.) 8,59 1,17 5,17 8,47 12,2» 6,St 9,34 1,57 6,12 10,12 Gasthof Lamm (RathauS) 8,56 1,13 5,13 8,43 12,16 6,b7 9,37 2,91 6,16 10,16 Gasthau« stronprin» (Nutzung) 8,53 1/9 5,09 8,39 12,12 7,00 9,49 2,05 8,29 10,20 Gchwei»«rhau« (Herrmannstraße) 8,50 1,05 5,05 8,85 12,08 7,04 9,44 2,09 6,24 10,24 «aph. Grüne« Tal (in der Nähe Casino) 8,46 1,01 5,01 8,31 12,04 7,12 9,52 2,17 S,S2 10,S2 ««er» Gasthaus in Mittelbach 8,88 12,53 4,53 8,23 11,58 7,20 10,09 2,25 6,40 10,40 Gasthau» Netchenbrand 8,30 12,45 4,45 8,15 11,50 7,SO 10,39 2,55 7,10 11,10 1 Bahnhof «ieolai I 8,00 12,15 4,15 7,45 11,20