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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 15.12.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-12-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191212159
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19121215
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19121215
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-12
- Tag 1912-12-15
-
Monat
1912-12
-
Jahr
1912
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 15.12.1912
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TageSgefchichte. Das Schicksal de- «ottSschalgesetzeS. Im Ständehaus in Dresden haben am Don nerstag Verhandlungen zu einer Einigung über das Volksschulgesetz zwischen den beiden Kammern stattgefunden, die allerdings zu keinem Resultat geführt haben. Trotzdem ist auf beiden Seiten noch Hoffnung vorhanden, wenn auch nur eine schwache, daß eine Einigung doch noch zustande- koinmen wird. Mehr läßt sich zurzeit nicht sa gen, da weitere Verhandlungen nicht angesetzt sind oder vor Mitte nächster Woche auch nicht Zustandekommen werden. Zum RegicrungSjubiläum des Kaisers. An der Adresse der deutschen Städte zum Regierungsjubiläum des Kaisers werden sich 176 Städte beteiligen. Infolgedessen soll die Adresse künstlerischer ausgestaltet werden, als zuerst vor gesehen war. Die Kosten werden sich auf 80000 Mark belaufen. Demnach kommen auf den Kopf der Bevölkerung der 176 Städte 3,5 Pfg. Im übrigen hoffen die deutschen Städte dnrch die Errichtung einer Beteranenstiflung den Wünschen des Kaisers gerecht zu werden. Kein Arbcitswilligenschutzgefctz. Der „Tägl. Rundsch." zufolge hat vor einigen Monaten eine süddeutsche Negierung vertrauliche Verhandlungen mit dem Reichsaml des Innern gepflogen, die die Einbringung eines Arbeits- willigenschutzgesetzes zum Gegenstand halten. Die Verhandlungen haben aber zu keinem Ergebnisse geführt, da das Reichsamt des Innern vorerst noch auf dem Standpunkt steht, daß „die bestehen den gesetzlichen Bestimmungen bei energischer Handhabung ausrcichen, um Mißständen mit Nachdruck entgegenzutreten". Eine weitere Ver folgung der Frage im Bundesrate selbst dürfte daher bis auf weiteres unterbleiben. Universitätskonflilt. Sämtliche reichsdentschen Mediziner der Uni versität Halle, soweit sie im klinischen Studium stehen, stellten gestern bis auf weiteres den Be such der Kollegien und Kliniken ein, weil die Fakultät entgegen ihrer Zusage und entgegen einem ministeriellen Erlaß Ausländer ohne ent sprechende Vorbildung von neuem praktizieren ließ. Die Professoren konnten keine Kollegien abhalten. Verhaftung russischer Spione in Böhmen. In dem Dorfe Techlowitz au der Rcichsstraße nach Eger wurden zwei Russen, angeblich Ge- flügelhändlcr, wegen Spivnageverdachts verhaßet. Ferner wurden drei Russen in der Nähe der Skodawerke in Pilsen festgenommen. Ter Bruderzwist am Zarenhofe, der durch eine unebenbürtige Heirat des einzigen noch lebenden 34jährigen Bruders des Zaren Großfürsten Michael Alexandrvwüsch hervorge- rufen worden ist, soll so heftige Formen ange nommen haben, daß letzterer dem Zaren mitteilte, daß er auf ihn für die Thronfolge in keiner Weise rechnen könne. Danach haben über die Thronfolgersrage in Petersburg bereits Verhand lungen geschwebt, da ein Teil der Aerzte eine völlige Wiederherstellung des kleinen Prinzen Alexej, dem es wieder schlechter gehen soll, nicht in Aussicht stellte. D'e Lösung der Thronfolger frage in Rußland ist durch den Schritt des Bruders des Zaren sehr schwierig geworden, da mehrere der zunächst in Betracht kommenden Großfürsten uncbcnbürtig verheiratet sind. Tie rujsenfeindliche Stimmung in der Mandschurei hat sich neuerdings verschärft. An allen Orten werden Geldkollekteu zu Kriegszwecken veran staltet und Freimilligenkorps gegen die Mongolei gebildet. Nach Meldungen aus chinesischer Quelle sind kriegerische Aktionen gegen Rußland im nächsten Frühjahr zu erwarten. OertLicheS und GächstscheS *— Der morgige silberne Sonntag, der vorletzte vor dem Feste, sollte eigentlich gleich zu einem goldenen wer den; denn da der vierte Advents-Sonntag nur zwei Tage vor der Weihnachtsfeier liegt, durfte sich jetzt ein um so größeres Geschäft ent wickeln. Es ist deshalb zweckmäßig, nochmals auf besonders hervorragende Neuheiten der Be- scheruugs-Arlitel ausdrücklich hinzuveisen, ivo- de» als zeitgemäß natürlich deren Billigkeit ihre Würdigung finden muß. Hinter der Schaufensierbeleuchlung, die wie eine präch tige Illumination in das bleierne Dezember grau hineinschimmert, liegen viele hübsche Sachen ausgebreitet, die jung und alt ent zücken. Aber das Publikum muß es wissen, Ivas das isi, jetzt gerade, wo die Geschenk- Theorie sich zur Praxis umwandelt, ist die beste, aber auch letzte Zeit für entsprechende Hinwei'e. Man kann es in diesem Jahre viel- 'eicht noch etwas mehr wie sonst hören: „Mir ist gar nichl so recht weihnachtlich zu Mute!" Tas bißchen Blasiertheit, das in solchen Wor ten liegt — es kann freilich auch der Gedanke an den knappen Haus-Etal darin enthalten §ein — läßt aber keinen Schluß aus die Höhe des Weihnachtsgeschchts zu. Die Jreude am Fest wächst gerade nach harten Zeilen in den letzten Wochen am höchsten, mit Rührung schauen w.r selbst auf den alten Wsihnachtsmarkt, auch wenn er etwas unscheinbar geworden ist. Im letzten Jahre hat mancher Geschäftsgang unter all den wirtschaftlichen und politischen Molesten etwas gelitten, und ein Ersatz dafür jetzt zum Feste ist vielfach wohl mehr als erwünscht. Und wenn nicht jede Familie reiche Aufwen- dungen machen kann, so heißt es doch auch in dieicm Falle, daß viele Wenig ein Viel geben, v el rechte Freude hier wie dort. * — W i t t e r u n g s a u s s i ch t für Sonntag, den >5. Dezember: Bedeckt, windig, leichte Niederschläge *— Wahlen zum Gemeinderat finden in den nächsten Tagen verschiedentlich statt; sie bildeten in den letzten Wochen das Hauptthema der Privatgespräche und der Dis kussion in kleineren und größeren Versamm lungen. Als Elre und Pflicht sollte es jeder Wahlberechtigte ansehen, sein Wahlrecht auch auszuüben und seine Stimme abzugeben. Die Gle.chgültigkeit hierin ist leider oft sehr groß, während mau gern kritisiert, bleibt man, wo man seiner Anschauung Ausdruck- verleihen kann-, zu Hause. Denn manch einer ist häufig zu bequem, von seinem vornehmsten Recht Ge be mch zu machen und seiner Meinung da durch einen Einfluß einzuräumen. * Hohenstein-Ernstthal, 14. Dez. Leb haftes Aussehen erregt hier das Verschwinden des Bodenmcisters Oehmig von der hiesigen Kgl. Güterverwaltung. O., der bei seinen Vorgesetzten und Untergebenen sich großer Achtung erfreute, ist bereits 42 Jahre im Dienst und in ihm ehrenvoll ergraut. Seit einiger Zeit wurden Anzeichen von Schwer mut bei dem eifrigen Beamten, der demnächst in Pension zu gehen beabsichtigte, bemerkbar. Das Scheiden aus dem ihm liebgewordenen Dienst ist denn auch wohl der Grund, wes- halb sich O. unter Umständen aus seiner Woh nung entfernt hat, die das Schlimmste be fürchten lassen. Die angestellten Nachforschun gen haben ein Ergebnis noch nicht gehabt. * — Speisen zettel der Schul küche der 2. Bezirksschule vom 16. bis 21. Dezember. Montag: Rindfleisch mit Kartoffelstückchen; Dienstag: Pökelfleisch mit Erbsen; Mittwoch: Suppe; Donnerstag: Saure Kartoffeln; Freitag: Pökelfleisch mit Erbsen; Sonnabend findet kein Verkauf statt sWethnachtsferien). * — Durchmarsch. Heute früh mar schierten durch unsere Stadt einige Kompag nien Rekruien des 104. Infanterie-Regiments aus Chemnitz, die einen Uebungsmarsch in die Umgebung unternommen hatten. * * * Oberlungwitz, 14. Dez. Zu der Viehzählung am 2. d. M. war der Ort in 18 Zählbezirke geteilt. Jeder Bezirk umfaßte durchschnittlich 30 viehbesitzende Haus haltungen. An Formularen wurden ca. 700 Karten und Listen ausgegeben. Die Zählung ergab, daß bei zusammen 545 Viehbesitzern 293 (397) Pferde, 1241 (1532) Rinder, dar unter 56 unter und 83 über 1 Jahr alte Bui- en, sowie 936 Kühe und über 1 Jahr alte Kalben, 10 (4) Schafe, 539 (788) «Schweine, 95 (1Ä) Ziegen, 6657 Stück Federvieh und 99 Bienenstöcke vorhanden waren. Maultiere usw. wurden zur Zeit der Zählung hier nicht ge alten. Hausschlachtungen saugender Ferkel, Lämmer und Zickel, die der amtlichen Fleisch beschau nicht unterliegen, sind in der Zeit vom 1. Dezember 1911 bis 30. v. M. 11 erfolgt. In derselben Zeit waren 98 Lebendgeburten von Fohlen und Kälbern zu verzeichnen. Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf das Vorjahr. n Oberlungwitz, 14. Dez. Zu der Mon tag und Dienstag nachmittag von 5 bis 8 III r angffstzten Gemeinderatsergän zungswahl ist der Ort, wie aus der amt lichen Bekanntmachung ersichtlich, in 2 Be zirke geteilt worden. Ter 1. Wahlbezirk um faßt den unteren Ort mit den Häusern 1 bis mit 183 (Gruner) und Nr. 482 (Deutscher Kaiser) bis 627 B. Der übrige Teil des mitt leren und oberen Ortes bildet den 2. Wahl bezirk. Stimmberechtigte Wähler sind 1745 (1595) und zwar im 1. Bezirk 316 (242) An sässige und 40 (48) Forenser, 551 (506) Un ansässige; im 2. Bezirk 273 (267) Ansässige und 565 (5321 Unansässige vorhanden. Die eingeklammerten Zahlen beziehen sich auf 1910. b. Oberlungwitz, 14. Dez. Der Obst- und Gartenbauverein beschäftigte sich in seiner im „Forsthaus" stattgefundenen Hauptversamm lung zunächst m t der Aufnahme neuer Mit glieder, um sodann die Neuwahlen zum Vor stand vorzunehmen. Herr Fabrikant Otto Kunze beabsichtigt, nur noch für ein Jahr sein Amt als Vorsteher zu verwalten. Neu- bezw. wiedergewählt wurden folgende Herren: als stellvertretender Schriftführer Paul Weber, als Baumwart Gärtnereibesitzer Hermann Hertel, als Vcreinsbote Emil Scheffler, in den Fest ausschuß Richard Maier, als Rechnungsprüstr W. Ahnert, O. Schulze und O. Nitzsche. Mit Interesse nahm die Versammlung sodann einen Vortrag des Herrn Gärtnereibesitzers M Lud wig entgegen, der über „beerenfressende Vögel" sprach. Als Radikalmittel zur Vertilgung von Blatt- und Blutläusen empfahl Redner das Aufkochen von einem Pfund Quasiaholz mit einem Pfund Schmierseife, welche Menge im Gebrauch mit 50 Prozent Wasser verdünnt wird. Nach einer anregenden Debatte wurde die Versammlung geschlossen. fUj Gersdorf, 14. Dez. Bei der am 2. De zember hier vorgenommenen Viehzählung wurden gezählt (die eingcklammerten Zahlen betreffen das Resultat des Vorjahres): Pferde 207 (205), Esel 1 (1), Rinder 709 (703), Schafe 4 (1), Schweine 445 (436), Ziegen 66 (75), Federvieh 5006, Bienenstöcke 109. Schlachtungen von Fer keln, Lämmern oder Zickeln kamen 4 (9) vor. 65 Zählkarten und Hauslisten verzeichnen Le bendgeburten von Fohlen und Kälbern. Ins gesamt sind es 463 viehhaltende Haushaltungen. * Gersdorf, 14. Dez. Verschiedene in Lugau, Erlbach-Kirchberg und Stollberg woh nende ausländische Bergarbeiter erhielten von der Amtshauplmannschast Stollberg einen Aus- we sungsbesehl, wonach sie bis zum 20. d. M. Sachsen zu verlassen tzchen. Der Befehl hat folgenden Wortlaut: „Als ausländischer pol- nischer Arbeiter werden Sie, da Sie keine feste Wohnung und keine dauernde Beschäfti gung haben, aus dem Königreiche Sachsen ausgewiesen. Sie Haven (folgt Wohnort) und das Königreich Sachsen spätestens bis zum 20. Dezember 1912 bei Vermeidung einer ein- wöchigen Haftstrafe zu verlassen und dürfen nicht wieder nach Sachsen zurückkehren. Wer- den Sie dennoch hier angetrofsen, so baden Sie Ihre Bestrafung nach 8 361 Ziffer 2 des Strafgesetzbuches zu gewärtigen." Da zur Ausweisung kein dringender, ersichtlicher Grund vorliegt, erregt diese Maßregel Aussehen. Von der Ausweisung wurden auch Bergarbeitoribe troffen, die ihre Familie in Lugau haben. Die sozialdemokratischen Abgeordneten Krauße und Drescher, wollen diese Angelegenheit im Landtage zur Sprache bringen. h. Gersdorf, 14. Dez. Einer im oberen -Ort wohnenden Bergarbeiterfamilie kamen in einer der letzten Nächte mehrere Wäschestücke aus dem Hofraum fort. — Im gleichen Hause ereigne.c sich vor einigen Wochen ein Kanin chendiebstahl. )( Gersdorf, 14. Dez. Im Edisontheater findet heute und morgen die letzte Vorführung vor dem Weihnachtsfest statt. Die Verwaltung ist es gelungen, hierzu wiederum ein besonders schönes Programm zu erhalten, in dessen Mittelpunkt der ernste Zweiakter „In letzter Stunde" steht; außerdem ist noch eine reich haltige Darbietungsfolge vorgesehen. i. Wüstellbrand, 14. Dez. Die Amtshaupt mannschaft mit dem Bezirksausschüsse hat als Sachverständige zur Ermittelung der Ent schädigungen, die nach der Gesetzgebung für Viehverluste durch Seucheu zu gewähren sind, für das Jahr 1913 folgende Herren ernannt: die Gutsbesitzer Otto Fankhänel, Gustav Müller, Oskar Vogel und Gutspächter Oskar Kippe. s. Erlbach-Kirchberg, 14. Dez. In einer von Gemeinderatsmitgliedern von hier, sowie aus Ursprung, Pfaffenhain und Seifersdorf besuchten, im Gasthaus „zur Haltestelle" stattgefundenen gemeinsamen Sitzung wurde über die Gründung eines Gemeindeverbandes zur Errichtung einer Verbandskrankenkassc beraten. Der Sitz der neuen Kasse, die am 1. Januar 1914 in Kraft treten wird, dürfte voraussichtlich Erlbach sein. Mittelbach, 14. Dez. Als Sachverständige zur Ermittelung von Entschädigungen bei Vieh- oerlusten durch Seuchen wurden von der Kgl. Amtshauptmannschaft die Herren Lehngerichts- besitzcr Rudolf Gerhardt und die Gutsbesitzer Schubert, Schüppel, Beckmann und Jung ernannt. Der Bezirksausschuß erklärte sich mit diesen Vorschlägen einverstanden. * Rutzdorf, 14. Dez. Am Donnerstagabend zwischen 6 und 7 Uhr ist bei dem Kassierer des Arbeiter-Radfahrervereins, Max Frischmann hier, eingebrochcn morden und sind dem Diebe 1600 Mark in die Hände gefallen. Frischmann hatte das Geld zuvor von der Sparkasse erhoben und war im Begriff, 200 Mark wechseln zu lassen. Als er in seine Behausung zurückkehrte, war von der übrigen Summe nichts mehr vorhanden. Wie verlautet, sind zur Ermittelung des Täters Polizeihunde herangezogen worden. * Lichtenstein, 14. Dez. Die diesjährigen Stadtverordnetenwahleu haben an der bisherigen Zusammensetzung des Kollegiums nichts geändert. In Klasse 1 und 2 siegten die Ocdnungsparteicn und in Klasse 3 die Sozialdemokraten. * Leipzig, 14. Dez. Auf dein Südfriedhofc erschossen hat sich gesti^n mittag ein 49 Jahre alter früherer Brauereibesitzer aus der Kronprinz straße. Der Lebensmüde ist gleich nach der Ein lieferung im Krankenhaus gestorben. * Plauen, 13. Dez. Vom Zuge überfahren ließ sich heute früh der 22jährige Bankbeamte Walther Rusch. In einem hinterlassenen Briefe an seine Eltern erklärte er, des Lebens über drüssig zu sein, weil er kein Glück habe. Man nimmt Schwermut als Grund zur Tat an, da R. nach Auskunft des Direktors der Bank, au der er tätig war, ein tüchtiger, zuverlässiger Be amter gewesen ist. * Glashütte, 13. Dez. Zur Förderung des Sparsinns hat der Stadtgemeinderat auf Antrag des Bürgermeisters beschlossen, von Neujahr 1913 ab für Neugeborene nach Vollendung des 1. Le bensjahres ein Sparkassenbuch mit 5 Mark Ein lage schenkuugsweise abzugeben. * Bautzen, 13. Dez. In Eutrich ging gestern vormittag das Wohnhaus des Auszüglers An ¬ dreas Zaunick in Flammen auf. Nachdem matt die Türen de- brennenden Hauses aufaebrochen hatte, fand man ist der Stube den hochbetagten Auszügler Zaunick als verkohlte Lerche auf. Ueber die Ursache des Brandes ist nichts bekannt. — In Uhyst a. T. hat daS Dienstmädchen des Bäckermeisters Russig vor dem Zubettgehen einen brennenden Lichtstummel auf eine Zigarrenkiste gestellt. Nach dem Einschlafen ist Vas Licht ntedergebrannt, wodurch die Zigarrenkiste in Brand geraten ist. Heruntergefallene Holzstücke hatten auch das Bett des Mädchens und schließ lich den ganzen Bodenraum in Flammen gesetzt. Das Mädchen erwachte noch rechtzeitig und konnte sich in Sicherheit bringen, das Haus aber brannte nieder. Mehlvorräte im Werte von mehreren tausend Mark sind mit verbrannt. Depeschen vom 14. Dezember. Berlin. DaS „ArmeevecordnungSbbttt" ver öffentlicht einen Heoresbefehl des Kaisers, wo nach sämtliche Offiziere der Armee aus An laß des Todes des Pringregenren von Bayern auf 14 Tage Trauer anlegen, das Feldartil lerie-Regiment „Prinzregent Luitpold von Bayern" (Magdeburgisches Nr. 4) drei Wochen. Berlin. Ein Mord, der am 17. Novem ber in dor Nähe von Adlershof verübt wurde, lMt gestern seine Aufklärung gefunden. Wegen Mordes an dem 21jährigen Dienstmädchen Martha Sildatka wurde gestern der 19jährige Diener Richard ' Stäbner verhaftet. St. ha: bereits ein Geständnis abgelegt und wird heute dem Untersuchungsrichter zugeführt werden. Danzig. Bei einem Brande in Reda erlitten drei Kinder den Erstickungstod. Ihre Eltern waren auf Arbeit auswärts. Bern. Der Beginn der Arbeiten für den zweiten Simplontunnel hat gestern stattgefunden. Man rechnet mit einer etwa siebenjährigen Dauer. Wien. Die Erzherzogin Elenora, die älteste Tochter des Erzherzogs Karl Stephan, ver lobte sich, mehrjähriger Herzensneigunq fol gend, mit Wissen des Kaisers und Zustimmung ihrer Eltern im Laufe des Septembers mit dem Linienschifjsleutnant Alfons v. Kloß. Die Erzherzogin verzichtet aus eigenem Willen auf alle ihre gebührenden Rechte und An sprüche. Die Vermählung findet im engsten Familienkreise Ende Januar statt. Paris. (P r i v.-T e l.) Das Ereignis des Tages bildet hier die Nachricht, daß der Arbeitsminister Bourgeois die ihm angetragene Kandidatur für die Präsidentschaft der Repu blik endgültig abgelehnt hat. Bourgeois be gründet seme Ablehnung mit seinem schwan kenden Gesundheitszustände und insbesondere mit der Schwächung des Augenlichtes, die um die Uebernalme der Lasten und Mühen eines, wenn auch nur repräsentativen Amtes unmöglich macht. Er schlägt zwei Persönlich keiten vor, die er als die berufensten Staats männer zur ttebernahme des Präsidenten postens erachtet. Es sind dies der Minister präsident Poincaree und der frühere M nister- präsident Ribot. Paris. Ein schweres Automobelunglück ereignete sich gestern abend in der Näbe von Chambery. Ein Auto fuhr mit großer Ge schwindigkeit in eine Abteilung des 97. In fanterieregiments, die auf der Landstraße vor dem Wagen marschierte. 10 Soldaten wur den niedergerissen und mehr oder minder schwer verletzt. Einer wurde sterbend vom Boden ausgehoben. Der Chauffeur wurde sofort ver haftet. Christiani«. Im Christiania-Fjyrd scheiterte ein Dreimaster unbekannter Nationalität; 6 Mann der Besatzung starben vor Erschöpfung. Konstantinopel. Amtlich verlautet, daß nach einer dem Minister des Innern zuge gangenen Depesche die Entsetzung Janinas ge lungen sei. Das Kommunique hat folgenden Wortlaut: Oestlich uno südwestlich von Janina haben die Griechen große Niederlagen erlitten und sind vollständig geschlagen und zurückge worfen worden. Sie haben dabei schwere Ver luste erlitten. Diefe Siege haben Janina von den Belagerern befreit. Die Griechen mußten ihren Marsch nach Valonn aufgeben und sich nach der Grenze zurückziehen. Bäckerlehrling. Suche für Ostern 1913 Sohn achtbarer Ellern als Lehrling unter günstigen Bedingungen. Albin Rösch, Chemnitz, Arndtplatz 8, am Schloßtcich. TLekerleki-UQS für Ostern 1913 gesucht. Lohs, Ch.-Hilbersdorf, Lud- wig-Richter-Slraße 20. Ein Sohn rechtsch. Eltern, w. 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