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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.07.1912
- Erscheinungsdatum
- 1912-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191207095
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19120709
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19120709
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1912
-
Monat
1912-07
- Tag 1912-07-09
-
Monat
1912-07
-
Jahr
1912
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.07.1912
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(Gefahr, das; Funken über den Balkan hinaus auf das kontinentale Europa überspringen. China. Der Vater der Republik China, Dr. Sun- jatsen, hat gegen eine Zeitung in Schanghai, die ihm öffentlich vorgelvorfen hatte, sich eine Million von der belgischen Anleihe für seine Tasche gesichert zu haben, einen Beleidigungs- Prozeß angestrengt. Das Blatt, will den Wahr heitsbeweis antreten. Die Angelegenheit ist jedenfalls sehr peinlich. Bundestag dtrKönigl.SächWen MilMoereius-Vundes. Zwickau, 8. Juli. Zur diesjährigen Bun desversaminlung des K. S. Militärvereins bundes fanden sich im Lause des Sonnabends und Sonntagvormittags viele Hunderte alter Soldaten aus ganz Sachsen am Tagungsorte Zwickau ein. Sämtliche dreißig Bezirke waren vertreten. Ferner hatten Vertreter hierher ge sandt die Landesverbünde Preußen, Bayern, Württemberg und Hessen; als Vertreter des Kysshäuserbundes war dessen zweiter Präsident Generalleutnant Winneberger erschienen Einer nichtöffentlichen Sitzung des Bundespräsidiums am Sonnabendnachmittag folgte abends ein Kommers in der „Neuen Welt". Am Sonn- lagvormittag 11 Uhr begann die 39. ordent liche Bundesversammlung in der „Neuen Welt". Wie am Kommers, so nahmen auch hieran Vertreter der königlichen und städtischen Be hörden, eine Abordnung des Offizicrkorps des Jnf.-Regts. Nr. 133, viele Offiziere des Be urlaubtenstandes und eine stattliche Zahl son stiger Ehrengäste teil. Der Vorsitzende des Bun desprüsidiums Oberjustizrat Windisch-Mesden eröffnete die Tagung mit Worten der Be grüßung. Geh. Regierungsrat Dr. Süßmilch wünschte namens des Ministers des Innern und des .Kreishauptmanns, Oberbürgermeister Keil namens der Stadt Zwickau, Generalien! nant Winneberger namens des Kyffhäuserbu» des den Beratungen einen gedeihlichen Per lauf. Der Jahresbericht stellt eine erfreuliche Weiterentwicklung des Bundes fest; man zählt jetzt 1731 Vereine mit 211 123 Mitgliedern, zu denen noch 6519 Ehrenmitglieder kommen. Die weiteren Gegenstände der Tagesordnung wur den wie folgt erledigt: Die Vorschrift in § 6, Ziffer 2 der Bundessatzmig wurde durch fol gende Bestimmung ersetzt: „Auch nicht ledig lich zur Erfüllung der Wehrpflicht dienenden Angehörigen des aktiven Heeres, der aktiven Marine oder einer aktiven Schutztruppe können die ordentliche oder die außerordentliche Mit gliedfchaft bei einem Bundesverciu erwerben. Das gleiche gilt zugunsten derjenigen verab schiedcten Beamten des Heeres, der Marine oder einer Schutztruppe, die dem aktiven Sol datenstand nicht angehört haben." Nach der Bundessatzung betragen die Bnndessteuern für jedes Vereinsmitglied, das nicht lediglich Ehrenmitglied ist, jährlich 10 Pfg. Einstim mig wurde beschlossen, diese Bestimmung wie folgt abzuündern: „Für jedes Vercinsmitglied, das nicht lediglich Ehrenmitglied ist, ist eine jährliche Bundessteuer zu entrichten, deren Höhe von Zeit zu Zeit durch eine Bundes versammlung festgesetzt wird." In 8 19, Zis fer 9, der Bundessatzung soll ausdrücklich be stimmt werden, daß die Vereine und Vereins Mitglieder sich so zu verhalten haben, wie es in tz 2 der Satzungen, der von, dein Vereins- zweck handelt, vorgeschricbcn ist. Zur Kennt nis wurde gebracht, daß das Bundcspräsidium einstimmig die Herren Kommandierenden Gc neral des 12. Armeekorps General der In fanteric d'Elsa, Finanzminister Dr. v. Seydc witz, Kultusminister Dr. Beck, Jnstizminißer Dr. Otto und Oberst z. D. Fiedler-Plauen zu Ehrenmitgliedern ernannt hat, und die ge nannten Herren die Ehrung angenommen haben. Für die Feier des 40jährigen Be stehens des Bundes 1911 in Dresden soll eine Sondersteuer von 10 Pfg. für jedes Mitglied erhoben werden. Jni Anschluß an einen An trag Burgstädt schlug das Bundespräsidium vor, dem „Verein zur Beschaffung eines Pete rancnheims für das Königreich Sachsen" in Burgstädt vorläufig auf ein Jahr einen. Bei trag von 300 Mark zu bewilligen. Bekannt lich ist das Veteranen heim in Wechselburg er richtet worden. Tie aus dem Präsidium in folge Ablaufs ihrer Amtszeit ausscheidendcn Herren: 1. Vizepräsident Druckmüllcr, Schatz meister Beyer 1, 1. Schriftführer Klähn, Prä, jidialmitglicdcr Schönfeld, Gebhardt, Knüpfer und Dr. Junck wurden einstimmig wicdcrge wählt. Damit war die Tagesordnung der Bundesversammlung erledigt. Ein gemein schaftliches Mahl und ein Gartenkonzert in der „Neuen Welt" hielt die Kameraden noch einige Stunden in zwangloser Geselligkeit zusammen. Gestern wurde ein Ausflug nach Hartenstein unternommen, wo ein erzgebirgisches Volksfest in Form eines Marktfestes stattsand. 107er Regimentstag. Döbeln, 7. Juli. Zum Negimcntstag waren gestern 2500 bis 3000 ehemalige Ange hörige des 8. Köuigl. Sächs. Infanterie Regi mcnts „Prinz Johann Georg" Nr. 107 hier erschienen. Die Stadt war festlich geschmückt. Am Sonnabend nachmittag von 2 Uhr an sowie am Sonntag vormittag wurden die alten Regimentskameraden mit Musik der 139er Re gimentskapellc von« Hauptbahnhof nach der Stadt geleitet. Arn, Abend sand zunächst eine kurze Sitzung im Schützen Hause statt, in der der Vorsitzende desiVerwaltnngsausschusses der Z>rmz Johann-Stiftung ehemaliger Kamera den des 107. Regiments, Generalmajor z. D. Meißner-Dresden, über die Stiftung berichtete. Zum Begrüßungskommers in der festlich geschmückten Exerzierhalle des 139. Regiments hatten sich bereits über 1500 alte „107er" ein- gesunde». Von den Veteranen des kriegser probten „eisernen Regiments" sah man noch eine ganze Anzahl, geschmückt mit dem eiser nen Kreuz. Der Regimentstag führte Kame raden zusammen, die sich seit Jahrzehnten nicht gesehen hatten, und es gab ost rührende Wie derseheusszenen. Bemerkenswert ist das Zu sammentreffen des Generals der Infanterie z. D. v. Schweinitz in Dresden mit einem Privatier aus Mittweida, der mit ihm die Leiche des bei St. Privat gefallenen Oberst leutnants v. Schweinitz (des Vaters des da maligen Fähnrichs v. Schweinitz) aus dem Schlachtgetümmel geborgen hat. Die beiden Kampfgenossen hatten sich seit dem Kriege nicht wieder gesehen. Ansprachen hielten der Fest vorsitzende Stadtrat Busch-Döbeln, der die Kameraden begrüßte und ein Hurra aus den König ausbrachte, ferner Bürgermeister Müller-Döbeln (ebenfalls 107er Kamerad), der den Willkommensgruß der Stadt Döbeln ent- bot und ein Hurra dem 107er Regiment wid mete, dann Oberst und Regimentskommandeur Bärensprung-Leipzig, der der ruhmvollen Regi mentsgeschichte gedachte, die Kameradschaftlich keit feierte und die ehemaligen 107er durch ein Hurra ehrte. Im Verlaufe des Abends wurde ein Begrüßungstelegramm an den König und Prinz Johann Georg abgsseudt, worauf noch abends Antworttelegrammc ein gingen. Wie am Sonnabend, so wurde auch am Sonntag das Fest vom herrlichsten Wetter bc giinftigl, und es trafen noch über 1900 Kime' raden ein, aber auch ein vieltausendlögftgcS schaulustiges Publikum war nach Döbeln gc strömt. Mittags j^1 Uhr trqf mit oem Oil zuge von Dresden Prinz Johann Georg mn seinem persönlichen Adjutanten Hauptmann von Elterlein ein und wurde nach dem Exerzier Platz an der Burgftraßc (früher S-Hiegwiefe) geleitet, wo 1600 alte „107er" mit der 139er Regimcntskapellc und den hiesigen Kriegsvetc ranen in Parade aufgestellt waren. Der Prinz begrüßte die an der Spitze stehenden Offtz'.erc und schritt dann die Fronten ab. Darnach fuhr der Prinz nach dem Niedermarkt und erwartete am König-Gcorg-Denkmal den Fest zug. Im Paradeurarsch zogen die „107er" an dem Prinzen vorüber, der dann die ehrwür dige Hanptkirche St. Nikolai besichtigte. Die „107er" hielten am Nachmittag Svmmerfestc und Festball in den drei Ballsälen ab. OertlicheS und Sächsisches. * — Witterungsaussicht für Dienstag, den 9. Juli: Siidrvcstwinde, »reist heiter, geringe Temperaturändcrung, Gewittcrneigimg. w.— Eine selten schöne Natur erscheinung war gestern abend gegen 9 Uhr anr westlichen Himmel zu beobachten. Obwohl es noch ziemlich hell und kein Stern am ganzen Firmament zu sehen war, flog ein große Helligkeit verbreitendes Meteor in der Richtung von Süd nach Nord am Himmels zeit entlang. Die Leuchtkugel spaltete sich schließlich in zwei Teile und entschwand den Blicken. b. In den Roggenfeldern kann man jetzt die Beobachtung machen, daß der Roggen in den Achren sehr viele schartige Stellen auf- weist. Die Ursache dürfte irr vorn Wind abge tricbene Blüten zn snchcii sei». — Der diesmal etwas spät gesäte Hafer ist in hiesiger Gegend meist zweiwüchsig, was aus die Reife eine» ungünstigen Einfluß ausübt b. Die Jahresfeier der Anstalten im Hiittcngrnnd, des Franengenesnngsheims und Bethlehcmstiftcs findet erst Ende Anglist statt. * — Z u r P e r o r d n u n g der K reishaupl m a n » s ch a s k Che m n i tz, betreffend Ausverk ä u s c. Zur Ergänzung unseres unter vorstehender Ueberschrift vor einigen Tage» gebrachten Ar tilels sei hier noch folgendes bemerkt: Die Saisonausverkäufe sind in der Ankündigung ausdrücklich als solche zu bezeichnen, wen» sic nicht unter die für andere Ausverkäufe be stehenden einschränkenden Bestimmungen fallen sollen. Dabei kommt cs darauf an, die Ver anstaltungen nur als „Saisonausverkäufe" an znkündigen (nicht „Sommersaisonausverkäufc", welcher Ausdruck in dem früheren Artikel bei läufig gebraucht war). Sowohl das Gesetz gegen den imlauteren Wettbewerb wie die Ver ordnung der Kreishauptmannschast Chemnitz sprechen nur von Saisonausverkäufen ohne wei tere» Zusatz. Weitere Voraussetzung für ihre Rechtmäßigkeit ist die, daß sic im ordent lichen Geschäftsverkehr üblich sind. Das Ge sagte findet sinngemäß Anweridung für In venturausverkäufe. * Hohettstein-Crttstthal, 8. Juli. Eine schwere Pilzvergiftung ereignete sich gestern nachmittag in der Familie des Glasers Emil Poeßneck, Feldstraße 5 wohnhaft. Der 18- jährige Sohn hatte vormittags im Walde Pilze gesucht, die mittags auf den Tisch ge bracht wurden. Der Sohn, ei» 9jähriges und ein 6jährigcs Mädchen und später auch Frau Poeßneck erkrankte» »ach dem Genuß der Pilze unter heftigen Vergistungserscheinungc». Da die hiesigen Aerzte teils unterwegs auf Praxis, teils auswärts waren, wurde, um schnelle Hilse leisten zu könns», einer der drei Stell Vertreter eines hiesigen Arztes, Herr Dr. Otto in Neustadt, der gerade beim Siegmarer Arzt weilte, telephonisch herbeigcrufcn. Inzwischen hatten Herr Apotheker Gagel und einige hilss- bereite Personen de» Erkranktem Brechmittel eingegeben und durch Massage, Klystiere rc. die Entleerung der Mägen hervorgerusen. Nach Eintreffen des Arztes gelang es, die Betrof fenen, die teilweise in Lebensgefahr schwebten, zu retten. Die 6jährige Tochter und die Ehe srau waren nur leichter erkrankt, während bei dein 9jährigen Mädchen und dem 18jährigen Sohn — letzterer lag bis abends bewußtlos — ein schwerer Fall von Vergiftung vorlag. Herr Dr. Sommer bemühte sich später selbst mn die Erkrankten, die nunmehr sämtlich außer Lebensgefahr schweben. — Der Vorfall beweist wieder einmal, wie vorsichtig man ge rade in der jetzigen Zeit beim Sammeln von Pilzen sein muh. Anfänger sollten unter allen Umständen nur bekannte Sorten sammeln, un bekannte aber stehen lassen, denn so läßt sich manches Unglück vermeiden. — Wie wir hören, soll in Zukunft von de» hiesige» Aerz- tc» ein ständiger Ortsdienst eingerichtet wer den, um in ähnlichen Fälle» tunlichst sofor tige Hilfe leisten zu können. * — Gastpredigt. Im gestrigen Haupt- gottesdienst der St. Trittitatiskirche hielt Herr Predigtamtskandidat Bocßneck aus Leipzig seine Gastpredigt um das hiesige Diakonat. Auf Grund von Matthäus 13, 44—46, führte er aus: Das Himmelreich ist das höchste Gut: 1. wie es sich uns bietet und 2. was wir dafür bieten sollen. * — R o s e n s ch a u des N a t u r Heil vereins. Die Schrebergärtenanlagen des Naturheilvereins hatten gestern wieder einen großen Tag. Eine wahre Völkerwanderung entwickelte sich in den Nachmittagsstunde», zur Pleißaer Straße, dem Berge zu. Der Auf stieg, so beschwerlich er bei der glühenden Sonne war, lohnte de» Besucher i» vollem Maße, den» obe» zeigte sich dem Naturfreund eüic geschickt angeordnete Rosenausstellung, die Zeugnis davon ablcgte, welches Interesse die Besitzer der Kleingärten der Rosenkultnr wid men. In weit über 500 Exemplaren wurde die Blumenkönigi» dem Beschauer vor Auge» geführt. Welch ein Duft und welch eine Far benfülle umwob hier den Besucher schon beim Eintritt mit einem einschmeichelnden, aber un entrinnbaren Bann, der die Bewunderung nock lange festhält, nachdem man die Ansstellung schon längst verlassen hatte. Manch hochtönen der Name bezeichnete die mannigfachen Sor tm. In wie viele farbige Gewänder hat die Kunst der Natur und des Menschen die Rose gekleidet! Vom reinsten Weiß bis zum tief ste» Schwarzrot, von der „Schneekönigin" bis zum „Mohrenkönig" erfreut sie uns in un zäbligen Farben und Farbcntömm, aber immer in gleicher Lieblichkeit und Zartheit. Pracht exemplare und hübsche Neuheiten befriedigten di? Besucher der Ausstellung, die in ihrer gc schmackvolle» Aufmachung ci» hübsches Bild bot. Die zahlreiche» einheimischen und srem den Besucher schiede» von der Schrebergarten anlage, die sich gestern von der schönsten Seite zeigte, mit dem Gefühl, daß dort oben eine Anlage geschaffen wurde, die der Stadt zur Zierde und der Einwohnerschaft zur Erholung dient. Heute abend wird die Rosenschau ge schlossen. * — Spurlos v e r s ch w u n d e u. Wir berichtete» unter obiger Spitzmarke wie derholt von dem Verschwinden der 14jährige» Hauck, Schützenstraße wohnhaft. Sonnabend abend kehrte das Mädchen, das in der Zwi schenzeit angeblich in Limbach gearbeitet haben will, zurück. Die Reise hat das junge Mäd chen auf Veranlassung eines unbekannten Kino besitzers, der sich Albert Hoheneck nannte, ge macht. Unsere Vermutung, daß es sich um eine Liebesgeschichte, keineswegs aber um Mädchcnhändlcr handelte, war demnach richtig. * — In V e r w a h r u » g s h a f t mußte ein am hiesige» Ncumarkt wohnhafter Maurer genommen werden, der in betrunkenem Zn stände auf der Chemnitzer Straße unliebsames Aussehen erregte. Heute früh wurde er, nach dein er seinen Rausch ansgeschlafcn, aus der Haft entlasse». k. Wettspiel. Die hiesige Riege „Sieger- kra»z", 1. Mannschaft des Tnrncrbundcs, hat gestern de» Wüstenbrander Ballspielklub „Vor wärts", l. Mannschaft, mit 11 : 1 geschlagen. r.— Die Riege „Körner" des Tur nerbundes unternahm gestern in eincr Anzahl von 22 Mann und 2 Führern eine Turnfahrt in die Vogtländischc Schweiz. r. Die Turn- und Spielplatz-Weihe des Allgemeinen Turnvereins soll, wie bereits mitgctcilt, vom 27.-29. Jnli »ach fol gender Ordnung abgchaltcn werden: Sonnabend den 27. Juli Fcstkommers iu' der „Zeche", be stehend aus musikalischen, gesanglichen und turne- rischcu Darbietungen. 11. a. soll auch das Fest spiel „Ein Ansflug nach dem Jahndenkmal in der Hascnhaidc" zur Aufführung gelangen. Sonn tag werden die cingeladcncn Vereine in der „Hüttcumühle" empfangen, wo von 11 Uhr ab Konzert stattfiiidet; zum Festzug stellt man '/,2 Uhr und nach Ankunft desselben auf dem Turn plätze findet der Wcihcakt statt, dem sich ein Schauturnen anschließt. Am Montag wird abends ein Ball für Mitglieder rind geladene Gäste das Fest beschließen. c.— Der Mieter verein hielt gestern eine Hauptversammlung ab, in der u. a. be schlossen wurde, sich in gleicher Weise wic bei der Hallenweihc des Turnerbundes auch an der Veranstaltung des Allgemeinen Turnvereins zu beteiligen. Weiter beschloß man, an den Stadl rat eine Eingabe zu richten, dahingehend, daß bei der alljährlichen HauSlistenaussülluug ein weiterer Zählbogeu über leerstehende Wohnungen mit Angabe des dafür in Ansatz gebrachten Mietzinses beigcfiigt werden soll. Für den 20. Juli ist die Veranstaltung eines Vortragsabends vorgesehen nnd wird ein Mitglied über: „Was wolle» die Bodcureformer?" sprechen. h. GerSdorf, 8. Juli. Das Vogelschie ßen der hiesigen Schützen-Schießgesellschaft I hat von seiner früheren Anziehungskraft nichts verloren, denn in großen Mengen strömten die Festteilnehmer und Besucher gestern zum Fest lokal „Blauer Stern". Eingeleitet wurde das Fest am Sonnabend mit einem Zapfenstreich durch den Ort und. nachfolgender Musikprobc. Gestern inittag sammelten die Schützen zum Fcstzug und holte» sodan» das Königspaar ab. Im Anschlnß hieran begann das Schie ßen »ach dem Vogel »ud das Ausschicßeii vo» Prämie». Abends fand öffentlicher Ball statt. Heute vormittag wurde das Königsfrüh- stück abgehalten und nachmittags das Schie ße» »ach dem Vogel fortgesetzt. Heute abeud erfolgt die Königs Proklamation. Allgemein fanden Küche und Keller des Festwirtes lobende Anerkennung und nahm das Fest bis her einen schöne» Verlauf. Vo» auswärtigen Schützen waren u. a. solche aus Oberlungwitz anwesend; die Schützengesellschaft 1 Lugau be teiligte sich am Festzug. m. Wüstenbrand, 8. Juli. Das gestern abend im Gasthof „znm .Kronprinz" stattgefundeue Gesangskonzert des beliebten Albin Richtcrschen Gesangs- und Burlesken-Ensembles, der sogenann ten „Chemuitztaler", hatte sich eines zahlreichen Besuchs zn erfreue». Die Sängerinnen verstanden es, durch herrlichen Gesang das Publikum zu fesseln, während Herr Richter durch sprudelnden Witz und Komik die Lachmnskeln seiner Zuhörer zu erschüttern wußte. Ganz besonders wird den Besuchern des Konzertes das große Singspiel „Wo die Fran fehlt" und das Gesamtspiel „'s Lorle oder: der Berliner im Schwarzwald" in angenehmer Erinnerung bleiben. Daß die trefflichen Leistungen und das abwechslungsreiche Programm einen immer anhaltenden Applaus ernteten, läßt sich leicht denken und wird Herr Richter in unserem Wüstenbrand bei späterem Wiederkommeu sicherlich wieder dankbare Besucher finden. 8. Mittelbach, 8. Juli. Das gestrige Rosen- fest im Eckertschen Gasthof war außerordentlich gut besucht und bildete das Fest mit seiner reich haltigen Blütenpracht eine reizvolle Sehens würdigkeit. Die Besucher sprachen sich denn auch lobend über die Veranstaltung aus und zollte» den musikalischen Darbietungen der Hohenstein Ernstthaler Stadtkapelle lebhaften Beifall. An dem folgenden Balle beteiligten sich alt und jung. ». Kirchberg, 8. Juli. Dcr gestrige Haupttug des Vogelschießens hatte sich zahlreicher Anteil nahme zu erfreuen. U. a. war anch die Luganer Schützengesellschaft zum Besuch erschienen. cv. Falken, 8. Juni. Die Schwierigkeiten, die dcr Errichtung der Antomobil-Linie Lim bach — Falken — Waldenburg cntgegcnstandcn, scheinen nun fast völlig beseitigt. Am Sonnabend hat das Limbacher Stadtvervrdnetenkolleginm beschlossen, die von diesem Verkehre voraussicht lich berührte» Straßen, d. s. die Georg-, Quer, Hclenenstraße, Johannisplatz, Garten-, Jägcr- nud Bahnhofstraße, für denselben frcizugebcn, sich aber ausdrücklich den Widerruf vorznbehaltcii für den Fall, daß sich irgendwelche llnznträglich- kciten aus diesem Verkehr ergeben sollten. 1c. Kuhschnappel, 8. Jnli. Das Vogelschießen der Schützengesellschaft Kuhschnappel und Tirsch- heim findet kommenden Sonntag statt. — Die Einführnng elektrischer Energie ist soweit vorge schritten, daß voraussichtlich Mitte September die Arbeiten des Oberlungwitzer Elektrizitäts werkes beendet sind. * Glaucha», 7. Juli. Herr Superintendent Neumann ist vom 7. Jnli bis 6. August beurlaubt. Als Ephoricverweser ist vom Evang.-lutherischen Landeskonsistorinm Herr Pfarrer Püschel iu Wernsdorf bestellt worden. — Am 1. dss. Mts. ist der bisherige Amtstierarzt in Sebnitz Herr Dr. phil. Eugen Willy Weißflog als Bezirks ticrarzt für den amtshanptmannschaftlichen Bezirk Glauchau (einschließlich der revidierten Städte) an Amtsstcllc der Königl. Kreishauptmannschast Chemnitz in Pflicht genommen worden. * Chcmnit;, 7. Juli. Durch Vermitle- Imig dcr hiesige» Amtshauptmunnschaft bewil ligte das Kuratorium der so segensreich wir kenden Carnegie-Stiftung der Witwe des am 19. November 1911 in Erfenschlag verunglück iei! Streckenarbeiters Salzman» nicht imr eine einmalige Beihilfe von 1000 Mark, sonder» auch »och vom 1. April 1912 ab eine jähr liche Beihilfe vo» 240 Mark zunächst auf 5 Jahre. Salzmann verunglückte dadurch, daß er das auf dem Bahugleise spielende Kind eines Kollege» vor dem heranbrausendeu Zuge zu rette» versuchte. — Als am 26. v. M. eine ledige Kontorifti» iu ihrer an dcr Kurze straße gelegenen Wohnung den Spirituskocher »achfüllte, explodierte plötzlich die Spiritus kanne und der brennende Spiritus ergoß sich über das Mädchen, so daß dessen Kleider in Brand gerieten. Die Unglückliche erlitt erheb liehe Brandwunden nnd wurde auf Auwei-, ftmg des Arztes durch die Rettungswache in das Krankenhaus gebracht. Hier ist die Be klagenswerte am Freitag nachmittag ihre» Verletzungen erlege». * Frankenberg, 7. Juli. Dieser Tage wurde oberhalb des Zschopauwehreü i» Lichteumaldc ein Hcrrenjackctt, Hut, Stock, mehrere Briefe und ein Zettel gefunden, dcr die Aufschrift trug; „W^nn Ihr mich suchet, bin ich im Wasser!" Die Sachen gehörten dem jungen Geometer Kurt Eger aus Chemnitz, der aus Schwermut darüber, daß ihm seine Stellung gekündigt worden war, den Tod in der Zschopau suchte. * Freiberg, 7. Juli. Gestern vormittag teuf König Friedrich August zum Besuch der Erzgc- birgischcu Ausstellung hier ein. Nachdem Ober bürgermeister Haupt de» Monarchen am Bahn hof begrüßt hatte, wurde die Fahrt durch die reichgeschmückten Straße» der Stadt, i» denen
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