„Jugendschrift" und Karl May. Zur Erläuterung dieser Zusammenstellung will ich mit Genehmigung des Autors die folgenden ganz vorzüglichen Betrachtungen aufnehmen, die kürz lich ihren Weg durch die deutsche Presse genom men haben. „Indianergeschichten! Bei diesem Worte leuch ten die Augen eines jeden körperlich und geistig gesunden Knaben und wohl auch — Mädchens. Jägervölker gehören der menschlichen Kinderzeit an. Ihr religiöses Empfinden verehrt in durchaus kindlich naiver Weise einen „grofsen Geist“, einen „guten Manitou“. Ihre Weltanschauung, ihre Lebenserfahrung ist noch unentwickelt. Ihre In stinkte, so scharf sie sind, wirken nicht über einen sehr engen Horizont hinaus. Ihre Leidenschaftlich keit bewegt sich leicht zwischen den Extremen von Liebe und Hafs, Vertrauen und Argwohn, Ver wegenheit und Vorsicht, Freude und Schmerz. Sie haben keine Vergangenheit und kennen die Zukunft nicht, die vor ihnen liegt; darum klammern sie sich mit allen Fasern an die Gegenwart und sind der gröfsten Opfer und des wahrsten Heldentums fähig, wenn es gilt, sie festzuhalten. Dieses Heldentum wird durch das eigenartige, an Gefahren reiche Leben, das sie führen, in hohem Grade begünstigt. Kurz, die Seele solcher Völker, besonders der in dianischen, ist der Seele unserer Jugend so eng und so natürlich verwandt, dafs es ein Beweis von