16 *6 * Auslagekästen der Papierhandlungen von jenen Produkten, heute trifft man sie kaum mehr an. Ich denke, dies Verdienst — selbst wenn er kein wei teres hätte — sollten wir May danken und nie ver gessen. Er hat eine Reinigung der Jugend- und Volkslektüre gebracht, die still und langsam vor sich ging, aber daher um so nachhaltiger wirkt. Wer ruhig und unbefangen diese Wandlung des Geschmacks in der Volks- und Jugendlektüre be obachtete, der wird sie vor allem dem von Millionen gelesenen May zum guten Teil ins Konto schreiben müssen. Er hat in praktischer Weise, durch pro- dukfiv'?s bthafteh, hier" zum Mindesten so viel er reicht, als a~He deutschen Jugendschriftenausschuss zusammen es auf theoretischem Wege vermochten.“ Dieser Gesichtspunkt ist ungemein wichtig und es ist erfreulich, dafs auch auf einer so bedeut samen Tagung, wie sie der „dritte Kongrefs der Deutschen Gesellschaft zur Be kämpfung der Geschlechtskrankheiten“ war, ein Redner, Professor Paul Schöfenecker- Mannheim, den Mut hatte, in seinem Referat „Die sexuelle Aufklärung an höheren Knabenschulen“ 1 ) auf die segensreiche Weckung der Begeisterung durch Karl Mays Erzählungen gegenüber der ver derblichen Schundliteratur hinzuweisen. Beachtenswerte Stimmen greifen sogar über die engeren Kreise der Jugendschriften Mays hinaus und wollen auch seine Reiseromane der reiferen Jugend nicht vorenthalten wissen, wie dies ~eN in der erwähnten Aufnahme dieser Werke in das -t Verzeichnis der empfehlenswerten Jugendschriften vom Münchener Kath. Bezirkslehrerverein zum Aus druck kommt. Bei der absoluten sittlichen Reinheit und dem Gedanken, dafs die heranreifenden Jüng- 1) Offizieller Bericht über den Kongrefs. Leipzig, Barth, 1907, S. 93 ff. (Vgl. besonders S. 101).