was ein Weib ist, — geschweige denn, daß er etwas von jener Mathematik des Zengnngsaktes verstehe. Du kannst diese Gedankengänge noch weit ausspinnen, sie ergeben alle dasselbe. Denke an den Zengnngsakt selber, — wie nicht dein Geist und Geisteswille die Samen zellen im entscheidendsten Moment wirklich in Aktion bringt, sondern der Leib aus seiner Initiative. Erinnere dich, wie der weibliche Mutterschoß jetzt in langer Reihe kunstvollster Akte dem wachsenden Keimling sein verborgenes Bettlet» be reitet, wie das Mutterblut ihn tränkt, und wie endlich zur rechten Stunde der Leib ihn durch pressende Wehen entläßt, — alles allein und ohne den Geist der Mutter um Rat uud Stunde zu fragen. Erst von ihm haben die Mütter schon früher Zeiten gelernt und dann durch Tradition weitergegeben, daß neun Monate rund nötig sind für des werdenden Mensch leins Zeit im Mutterleibe, — aus sich hätten sie's wahrlich nicht gewußt. Noch erlebt die Mutter ein „Wissen" des Körpers, indem sich dann aus ihren Brüsten die köstliche Nährsuppe, die Milch, absondert. Diese weiße warme Suppe selber wie die natürliche Schüssel, in der sie kredenzt wird, sind genau gemacht für ein kleines neues Wesen, das sehr im Gegensatz zu allen reif ausgewachsenen Menschenkindern noch keinen einzigen Zahn im Munde hat, also auf das Saugen von Flüssigkeit angewiesen ist. Eine arme junge Meuschenmutter in der Wildnis, die ohne jede Lehre ausgewachsen ist und nie ein kleines Kind gesehen hat vor dem Tage, da sie selbst als unwissende Eva einem das Leben schenkt: wie sollte sie in ihrem Bewußtsein je vorher darauf kommen, daß das Zwerglein ihres Schoßes noch absolut nichts besitzt von dem blanken Gebiß, das sie als Naturkind ihr eigen nennt, so lange sie sich erinnern kann! Dieses Erinnern hat gerade da den fatalen Riß, wo ihre eigene Lebensgeschichte in die erste Kindheit nberlenkt, und schwerlich wird es ihr noch sagen, daß auch sie selbst einmal ohne Zähnchen an einem warmen Mutterbusen lag und saugte. 5t