In diesen Wäldern, wo der pressende Druck des Daseins kampfes überhaupt um ein beträchtliches Teil auch in der Nicht liebeszeit heruntergeht! In einem im ganzen fortan fast ge fahrlosen Leben wird die Liebeszeit jetzt ein dreimal freies und ideales Fest. Alles in ihr mag sich bis zur Neige aus leben: also auch die Freude an der schönen Farbe und Form. Äußerst seltsam aber: sobald hier einmal offenste Bahn für alle Wirkungen geschaffen ist, erscheint es geradezu undenkbar, daß nicht auch folgendes eingetreten sein sollte. Etwas, was man gleichsam als einen Knoten bezeichnen kann, zu dem sich die Regungen des Liebeslebens und die Regungen des Schönheits sinnes notwendig eines Tages verschlingen mußten. Die Empfindung für hübsche Farben und Formen begann eine Rolle zu spielen bei der Wahl innerhalb der Liebe. Bei unseren liebenden Paradiesiern herrschten im wesent lichen Verhältnisse wie bei der Mehrzahl der übrigen Vögel. Es gab im allgemeinen stets mehr Männlein als Weiblein. Die Folge davon Pflegt bei den Vögeln eine doppelte zu sein. Einerseits ist jeder Mann froh, wenn er eine Frau über haupt gewonnen hat und wacht eifersüchtig über seiner Ehe, so daß sich bei diesen befiederten Liebesleuten thatsächlich in größter Zahl ganz ehrbar monogamische Ehen auf Lebenszeit finden. Anderseits aber fühlt sich das annoch unvermählte Mägdelein durchweg in der guten Lage, unter einem ganzen Heer liebenswürdiger Bewerber den aussuchen zu können, der ihr am liebsten scheint. In der possierlichsten Weise beobachtet man, wie die eifrigen Werber sich der Vielumworbenen vorstellen, ihre Reize vor ihr entfalten und irgendwie sich als der Begehrenswerteste