schwingendes Molekül im ungeheuren Verbrennungsprozeß einer Gedankenfabrik, die Fixstern-Gedanken denkt. Das verschmachtende Samentierchen so gut wie der aus wachsende Mensch sind Schnittecken solcher Entwickelung. Ein mal siehst dn nur einen Punkt, einmal ein längeres Stück im Schnitt, einen Stamm gleichsam, der im Querschnitt Jahres ringe setzt. Was willst du? Ein Ganzes, ewig Fortschreitendes siehst du als solches hier so wenig wie dort. Dein Samen tierchen, das dich hat bilden Helsen, ist nicht auf einer Leine wand eingetrocknet. Du bist daraus geworden. Aber was ist dieses Du? Morgen liegst auch du auf einer Leinewand, keuchst und ringst nach Wärme, Luft und Licht, — und stirbst ebenso, bloß so und so viel Jahre später, heraus aus einem Leben der vollen Kraft, das den Sternenhimmel geschaut, das Goethe gelesen, das unter Liebesschauern und Erkenntnis schauern und Schönheitsschauern gezittert hat, — aber doch heraus — in dasselbe „Nichts". Nämlich in denselben Längsteil unbekannter Entwickelungen hinein, von denen du unabänderlich dort wie hier nur den Querschnitt siehst, der sich gerade in deine Lebensebene projiziert. Ein Punkt hier, — ein kleiner Stammes-Querschnitt mit Jahresringen dort. Aber du hast in jenem Bilde gesehen: der Punkt schon, ein einsames leuchtendes Lichtpünktlein im All, kann eine ganze Welt von Trillionen Sonnen umschließen, um die Quadrillonen Erden voll sehnsuchtsvoller Menschen augen kreisen innerhalb des einen Punktes. Den erwachsenen Menschen schneidest du im Gegensatz zum Samentierchen ein zeitlich längeres Stück, nicht mit einem Punktquerschnitt bloß, sondern mit einem erweiterten Querschnitt vieler konzentrischer Kreise, die sich im Laufe von vierzig oder sechzig Jahren um diesen Punkt legen. Schließlich aber hört dir der eine Schnitt für dein Sehen so gut wieder auf wie der andere. In dir liegt offenbar die Verschiedenheit.