Millionen Samentierchen erleben nichts als den kurzen, dummen, sinnlosen Weg von ihrer warmen Wiege im Mannesorgau bis zum Verschmachtungstode in einer ungeheuren, schauerlichen, kalten, fremden Welt draußen, die sie bloß begrüßt, um sie zu Tode zu quälen. Arme Bausteine zu Welten, aus denen doch keine Welt wird! Durch meinen Sinn zieht auch die famose Geschichte des Multatuli: wie der Vater sein Kind unterweist, wie schön alles in der Welt eingerichtet sei. Der Vogel legt seine Eier und zur rechten Zeit, da es Würmlein als Speise gibt, kommen die Jungen aus und ihr Gesang ist eitel Dank für so treue Fürsorge. „Singen die Würmer mit, Papa?" fragt das Kind. Nein, sie werden gewiß nicht mitsingen, diese verschwendeten Samentierchen, wenn sie mit ihrer JahrmillionemFracht an Vererbungen und Hoffnungen auf irgend einer Leinewand ver dursten, ohne Mensch geworden zu sein. Ich merke es wohl, du willst mich ins Äußerste hinein beschwören. Bis ins Kernholz des Philosophischen. Ich aber möchte dir mit einem einzigen Bilde bloß antworten. Vielleicht daß es genügt. Mache dich leicht im Geiste, leicht wie ein Vogel, ein Ballon, — noch viel leichter, ganz schwerelos. Und schwebe empor. Hoch wie ein Eukalyptusbaum von fünfhundert Fuß. Die dreihundert Meter des Eiffelturmes. Die 8840 Meter des Gaurisankar. Wie ein blaues Auge ist der runde See hier unter dir eingesunken in dem graugrünen Kiefernteppich. Z29