sie bis in jede fernste Ecke. Das Blut nimmt in der Lunge die Luftnahrung ein, saugt von den Darmwänden die fest flüssige Nahrung ab und läßt die Nährstoffe nun treiben bis zu jeder millionsten und abermillionsten Zelle im äußersten Gehirnfäserchen oben oder in der letzten Zehenspitze unten. Aber nun gilt es, auch so und so viel Abfallsstoffe der großen Küche wieder hinauszubefördern, die feinen Exkremente des ganzen Organismus aus jeder Einzelzelle. Große un verdauliche Massen der Darmnahrung wirft ja der Darm selber wieder aus. Aber das ist nur das überhaupt Über zähligste, gleichsam die harte Schale nur der nährenden Nuß. Die viel feinere, engere Abfuhr dessen, was in jeder Zelle des ganzen Leibes überflüssig wird, muß ebenfalls das Blut besorgen. Und da gibt es denn nun zwei Wege. Das Luft förmige, das wieder fort soll, pumpt es als Kohlensäure in der Lunge selber wieder aus. Für das Wässerige und in Flüssigkeit Gelöste dagegen passiert es in dir zwei famose Reinigungsstellen, die Nieren. Jede deiner beiden Nieren ist nichts anderes als ein vorzüglicher Filtrierapparat. Fest geschlossen in ihrem engen Röhrensystem kommt die Blutwelle daher gerauscht. Da plötzlich passiert sie die Niere. Sie schwebt auf der Filter, auf dem Sieb wie die Schmutzwasser einer Gosse über der durchlöcherten Platte der Kanalisation. Aber das Nierensieb hat die treff liche Konstruktion, daß es nur ganz bestimmte Teile dieser Blutwelle durch seine Löcher läßt. Das flüssige Blut ist im Moment, da es die Niere passiert, zusammengesetzt wesentlich aus drei ganz verschiedenen Dingen. Erstens klarem Wasser, von dem gut und gern ein ordentliches Teil als überflüssig abgezapft werden kann. Zweitens den wirklichen Dreck- und Giftstoffen, die so schnell wieder hinaus müssen, wie nur möglich. Drittens aber der eben erst gewonnenen guten Nährbouillon, den kreisenden Eiweißstoffen, die absolut hier nicht mit in die Senke gehen dürfen. Entsprechend filtriert