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Oreäo, — Wig, adLurÜLin! Ich glaube es, weil es sinnlos ist! Du kennst den alten Glaubenssatz, in dem die Menschheit solange ihre uralte Wiegeninschrift gesehen hat: der Mensch ist von Gott geschaffen worden so, wie er ist. Da stand er eines Tages, nackt auf grünem Plan, — mit all seinen Vor zügen und Fehlern in der nackten Seele und dem nackten Leib. So lieblich gerade ob ihrer Schlichtheit diese Legende klingt, — für mich hat sie immer etwas Dämonisches gehabt. Wenn ich heute noch an sie buchstäblich glaubte, mit dem naiven Sinn des Kindes, so läge für mich jetzt, als reifen Mann im vierzigsten Lebensjahr, ein Zng, eine Stimmung darin, die mich mahnen könnten, in die Wüste zu ziehen. Als Anachoret in die Sandöde und Steinöde. Wo die Sonne glüht und glüht, ohne Schatten, ohne Quell. Und wo der Einsiedler alles hinter sich auslöscht wie einen irren Traum. Tausende haben es so gemacht, als dieser und verwandter Glaube einst wirklich lebendig die Menschevherzen durchschauerte und nicht bloß von Glaubenspapageien nachgeplappert wurde. Sie glaubten — und resignierten. Und zogen in die Wüste. Und ließen die unerbittliche Scheitelsonne ihr Gehirn dörren. Sie hatten den Glauben, sie wußten was die Welt war. Aber sie