wir alle Liebesdinge, die bloß durch den Geist, durch vergeistigte Werkzeuge, durch Schallwellen, Lichtwellen, Sprache, Schrift, ästhetisches Empfinden und so weiter das Liebes-Individuum bauen und zusammenhalten. Und mit der Dauerliebe verknüpfen wir alles, was die Linie Eltern und Kinder berührt. In demselben Moment, wo du diese schlichte Dreiheit in der Liebe des Menschen erfaßt, diese große Dreieinigkeit, aus denen das Mysterium all unseres Liebens sich baut, — da ist es aber, als reiße gleich ein weiterer Schleier auseinander. Eine schwere graue Wolke zieht ab. Und vor dir liegen wieder Gefilde der Urwelt. Ein neues Stück des großen Plans, auf dem der Mensch heransteigt. In jener Dreiheit steckt etwas Geschichtliches. Stufen des Werdens. Die Mischliebe ist eine Urform. Die Distanceliebe und in allen mit ihr verknüpften Teilen auch die Dauerliebe sind jünger, sind neuer. Im Liebes-Individuum liegt es da wie geologische Schichten aufeinander. Wie du im Bergwerk Schicht auf Schicht siehst, — hier Steinkohle, die einen versteinerten Sumpfwald aus menschenferner Urwelt darstellt; hier wie eine Brodschnitte darüber einen Sandstein, der sich in jüngerer Zeit aus dem Wasser als Schlammgrund abgelagert hat; und viel leicht auf dem wieder eine Basaltdecke, die in nochmals sehr viel jüngeren Tagen aus einem Vulkan hier darauf geflossen ist, und endlich ganz oben eine Deckschicht Lehm und lose Ge steinsbrocken, die jetzt auch noch ein Gletscher hierher geschlittert hat und zwischen denen schon Steinwerkzeuge des Menschen liegen, — so hast du eine Schichtenfolge auch in dir als Mann und Weib, als Liebes-Individuum.