Ich gebrauche dabei mit Absicht doch das Wörtchen „Liebe". Denn der Akt bleibt für die beiden beteiligten großen Menschen personen in jedem Zuge ja doch ihr äußerster, intimster, seelisch wie körperlich bedeutsamster Liebesakt. Es ist bloß halt trotz aller Intimität typisch echte Distanceliebe und noch ganz und gar keine Mischliebe. Allerdings ist nicht zu leugnen, daß diese extremen Fälle nicht die eigentlich im großen Natursinne vorgesehenen sind. Im höchsten und allseitig harmonischsten Sinne bleibt der Gattungsakt zwischen Mann und Frau, obwohl auch er noch ein letztes winzigstes Distanceteilchen offen läßt, eben doch der endgültige Schritt zur Mischliebe. Unter dieser und keiner anderen Voraussetzung ist er von der Natur inszeniert worden als ein fester Liebesbrauch. Und alle jene weiteren Möglich keiten, zumal die letztgenannte einer künstlichen Schranke noch innerhalb des Aktes, sind erst Sachen zweiten Grades, die den Anblick verwickeln, aber doch nicht die Grunddefinition aufheben können. Schließlich: magst du dir die Übergänge so bunt aus malen wie du willst, — einen brauchbaren Sinn behalten unsere drei Liebesrubriken auf jeden Fall für unsere weitere Betrachtung. Wenn du nur immer grob im Auge behalten willst: die Mischliebe duldet kein winzigstes Bruchteilchen mehr eines Millimeters zwischen ihren Parteien; die Distanceliebe kann ihren einen Partner in Amerika haben und ihren anderen in Europa; und die Dauerliebe geht auf etwas, was zeitlich über beide Parteien hinausläuft in die Millionenfolge der Jahre hinein. Zur Mischliebe rechnen wir (trotz jener feinen Neben punkte) summarisch alles, was mit Samenzelle und Eizelle und mit dem Bestreben, zwischen diesen jeden Raum aufzuheben, zusammenhängt, also Geschlechtsstoffe, Geschlechtsteile und damit ausgeführte Geschlechtshandlungen. Zur Distanceliebe werfen