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Distance gingen. Das gemeinsame Leben innerhalb eines Liebes-Individuums ist aber keineswegs so eingeschränkt, daß es bloß die mehr oder minder grobe und deutliche Vorbereitung zu jenem Mischakt umschlösse und weiter nichts. Erinnere dich an die unendliche Goldwelle, die sich zwischen Liebenden über jede Handlung, jede Seelenregung ausgießt. Denke bloß an das Aufblühen der Kunst, vor allem der Dichtung, unter diesem Sonnenschein. Denke an die Fülle der ganz feinen Regungen, die im edelsten Sinne als keusch zu bezeichnen sind, also mit jenem Mischakt nach unserem hergebrachten Wortsinn unmittelbar überhaupt nicht mehr zusammenhängen, dennoch aber ihre wahre Pflanzstätte auf Erden, ihr unschuldig reines Paradies nirgendwo anders haben als innerhalb des Ringes von Liebesindividualitäten. Und denke an den ungeheuren Reich tum ganz allgemein, den jede höhere Individualität für beide umschlossenen Teile überhaupt bietet, die enormen Schutzfolgeu und die moralischen Kräftigungen. Nicht umsonst ist unser höchstes Moralwort „Menschenliebe" selbst im Wortlaut aus diesem Liebesring hervorgegangen. Alle und alle diese anderen Werte jenseits jenes einen Aktes unterscheiden sich aber gerade darin grundlegend von ihm, daß sie eben nicht auf Mischung hinauslaufen, sondern daß bei noch so viel selig süßer Geistes und Leibeseinheit die Zweiheit der beiden Partner ihre Distance wahrt. Mag diese Distance groß oder gering sein, — sie bleibt stets so groß, daß jeder siphonophorische Verwachsungszug schlechterdings aus dem Spiele bleibt genau so, wie er es in jenem Exempel bei dem Verleger und Reporter blieb. Und der ganze riesenhafte Reigen der Erscheinungen im Liebes-Indi viduum, — vom ersten rein lyrischen Morgenrot Stadium, das jenen Mischakt noch gar nicht bewußt ahnt, bis auf jenes weiteste Feld hinaus, wo die bewußte Liebe als höchstes Geistesgut mit eigenen Adlerflügeln sich hoch ins Blau über jenen Akt hinaus erhebt, so hoch, daß auch sie ihn ganz wieder