97 Henkel von anderer Seite gebärt hatte, war sie prostituierte in Hamburg und er ihr Beschützer gewesen, verheiratet waren sie nicht, gaben sich aber dafür aus. Hier wollten sie anständig werden, aber das Geschäft ging schlecht. Der Lärm im Wohnzimmer nahm zu. Henkel hörte schließlich trotz der verhängten Türe, um was es sich handelte. Die Rartenspieler wollten ins Wirtshaus gehen. Die Frau suchte ihren angeblichen Mann unter Tränen davon abzu bringen. , Da! Lin Schlag und ein Aufschrei! Lr hatte sie ge schlagen und sie fügte sich wortlos. Henkel war so empört, daß er aufsprang und die Türe aufriß, um der Frau beizustehen. Das war aber nicht mehr nötig. Der Fall war erledigt. Angetrunken, lachend und mit erhitzten Gesichtern kamen der Wirt und seine Freunde in den Korridor, wo sie ihre Mäntel anzogen und die Hüte aufsetzten. Der Wirt stellte Henkel sofort zeremoniell seinen Freunden vor. Der eine war der Bruder des Wirts., wie es Betrunkener Art ist, fingen sic gleich eine schier unabreißbare Unterhaltung mit Henkel an: „Alle Möbel, die Sie hier sehen, sind auf Abzahlung genommen," vertraute der Wirt Henkel an. „Sie können sich vorstellen, was ich aufzubringen habe, und dabei geht das Geschäft schlecht. Daran ist aber nur der Umbau im Nachbarladen Schuld. Durch den Bauschutt traut sich kein Runde in meinen Laden." Der Bruder des Wirts erzählte, daß er Kellner sei. Wo er arbeite? MH, er arbeite jetzt nur noch Sonntags und bei besonderen Anlässen. So dumm sollte er sein, sich die ganze Woche zu schinden. Sonntags und auf Festlichkeiten, bei Nennen usw.: da wäre noch was zu machen. Man be rechne den jungen Offizieren und Kavalieren dann ein, zwei Flaschen mehr, wenn's ans Bezahlen ginge. Auf diese weise käme ein ganz hübscher Verdienst zusammen.