' - «6 — Der Schutzmann erwiderte nichts. Er setzte seine Signal pfeife an den Mund und ließ einen Lockpfiff erschallen. Zu diesen: Augenblick wurde die Aufmerksamkeit der Neugierigen, die den Schutzmann und die beiden Männer umringt hatten, durch ein unerwartetes Schauspiel abgelenkt. Aus dem Bahn Hofsportal kamen mehrere Schutzleute. Sie führten zwei Ar beiter, der Kleidung nach Maurer, die sie offenbar verhaftet hatten. Die verhafteten waren sehr erregt und fuchtelten mit den Sanden in der Luft herum. „Sie haben kein Recht, uns zu verhaften. Der Para graph 153 der Gewerbeordnung gestattet das Streikpoßen- stehen." „Bleibt uns vorn Leibe mit eurer Gewerbeordnung." Zetzt entstand ein Menschenauflauf. Junge Burschen be gannen zu fohlen und zu pfeifen. Mährend dieses Tumultes kamen den: langen Schutzmann die beiden Männer abhanden, die er verhaften wollte. Sie hatten sich unbemerkt und un gehindert in den Martesaal des Bahnhofes begeben. Der Zeitungsbuchhalter war noch ganz erregt: „Ueber den Saufen müßte man die Sunde knallen. Line Beschwerde nützt einem ja nichts. Dann bekommen sie zur Belohnung womöglich noch Gehaltszulage. Der kurze, dicke Bergmann schüttelte dazu den Kopf: „Mann, das bringen wir ins Blatt. Das macht Auf sehen." Die beiden bestellten sich Bier, und als sie noch eine Meile geschimpft hatten, war ihr Zorn verraucht. Sie lachten und spöttelten über ihr Abenteuer und waren schließlich ordentlich stolz auf den Agitationsstoff, den sie erlebt hatten und den sie nun sicherlich in Privatunterhaltungen und öffentlichen Der sammlungen zum Besten geben würden. Buchhalter Beckmann begann zuerst von etwas anderen: zu reden. Lr strich würdevoll seinen spärlichen Lhristusbart und fragte: