219 hatte er kein Glück. Ls gelang ihm nicht, die Anwesenden für: sein Projekt zu erwärmen. Nun folgte in der Rednerreihe Brömel. Henkel war gespannt, welche Stellung sein Freund Anton nehmen würde. Brömel sand großen Anklang, als er ausführte, die trüben Erfahrungen, die die Dortmunder mit Dr. Rleinwiese gemacht hätten, sollten bei dieser Wahl beherzigt werden. Gerade das Rleinwiesesche Beispiel beweise, daß es nicht so sehr darauf ankomme, einen gelehrten Akademiker als politischen Redakteur zu besitzen. Lr — Brömel — finde, man solle die Wahl des neuen Redakteurs mehr von seinem Charakter,, als von seiner Gelehrsamkeit abhängig machen, von diesem Gesichtspunkte aus befürworte er den Rosenhagenschen Vor schlag. Den Genossen Henkel kenne man und brauche deshalb auf keine unangenehmen Ueberraschungen gefaßt zu sein. Einige Mitglieder der Generalpreßkommission schüttelten verwundert den Ropf. Was ging denn hier vor? Liner dieser Ueberraschten war der Vertreter des Partei vorstandes. Mit offenem Unmute protestierte Gerisch gegen die hier beliebte Ueberrumpelung. von Henkel sei doch in der Vorbesprechung nicht die Rede gewesen. Henkel stehe viel zu kurze Zeit in der parterbewegung, um eine so maß gebende Stellung in der Partei ausfüllen zu können. Nun kam als Vertreter der Bochumer der Redakteur Hotte zu Wort. Zum Erstaunen und zur freudigen Ueber- raschung der Dortmunder teilte er mit, die Bochumer hätten gestern abend beschlossen, eine eigene Zeitung herauszugeben. Sie schieden also eigentlich aus der Generalpreßkommission aus. Trotzdem erlaube er sich privatim die Henkelsche Wahl ebenfalls zu empfehlen. Soweit er Henkel kenne, glaube er, daß er anpassungsfähig sei. Sache der Dortmunder wäre es nun, sich ihren Redakteur so zu ziehen, wie sie ihn brauchten und haben wollten. (Heiterkeit.) Henkel glaubte seinen Mhren nicht zu trauen, als er auch Hotte zu seinen Gunsten reden hörte. Er wußte freilich