— 17 — „Das Zeug ist gut. Weißt du, Hurt? Du solltest mir das Geld geben. Ich kaufe mir daun ein Bauerngut und zahle dir Zinsen." „Nein, nein mein Lieber, so blödsinnig bin ich nicht. Das gäbe eine schöne Bullenmelkerei. Du hast keine Ahnung von der Landwirtschaft, und deine Frau, die Studentin a. D., noch weniger. Ich glaube, eure Nachbarn ließen euch ins Irrenhaus bringen, wenn sie euch auf eurem Gute beob achteten." „Erlaube, ich habe Agrarwissenschaft studiert." „Weiß schon. Aber ich will dir sOOO Mark pumpen, damit du deine Möbel abzahlen kannst und die anderen kleinen Schulden los wirst." Der Lange zog seine Brieftasche aus der Rocktasche und entnahm ihr einen Haufen Papiergeld. „Hier hast du einen Taussndmarkschein." Der Rurze steckte das Geld mit dankbarer Miene ein. Ihm war zu Mute, als ob ein schwerer Druck, der auf ihm gelastet, etwas nachgelassen hatte. Das Leben schien ihm leichter zu werden. Heller und freundlicher strahlte alles um ihn herum, und er konnte bei den Späßen seines Freundes ungezwungener und herzlicher lachen, als er es seit Jahren getan. „wie heißt doch schon das Nest, wo man dich zum Redak teur gewählt hat?" „Erlaube, bitte, kein Nest. Dortmund hat sOO OOO Ein wohner." „Na, viel Glück. Mein Fall wäre es nicht, nur mit sozialdemokratischen Industriearbeitern zu verkehren." „Das ist Vorurteil. Nimm einmal andere Berufe zum Vergleichs. Die Offiziere haben auch den ganzen Tag mit den Arbeitern zu tun. Sie geben ihnen die militärische und wir die politische Erziehung." „Gesellschaftlich aber verkehren die Offiziere nicht mit den gemeinen Soldaten." Gärung. 2