178 in blauer Schürze, Holzpantoffeln und schwarzem Filzhut mit mächtigem Rand. Himmelmann war nicht gehört worden. So rief er nochmals: „He, Gützfeld, alter Junge, gib mir mal 'ne priese." Der Alte, ein Gerber-Philosoph wie Dietzgen, wendete sich schwerfällig um und zeigte sein etwas mongolenartiges Gesicht mit dem schwarzen, langen Mundart. Die Backen und Nase waren vorn Schnupftabak beschmiert. Lr lachte kurz auf: „Ach, Genosse Himmelmann, guten Abend! Line priese willste? Hier nimm!" Erst gab er den beiden Himmelmanns und Henkel seine schmutzige Hand, dann zog er eine gewaltige Schnupftabak dose, ein Auhhorn, aus der Tasche und schüttete beide» Himmel manns etwas von dem Tabak auf den äußeren Daumen ballen. Der alte Himmelmann nieste und schneuzte sich; nun fragte er Gützfeld lachend: „Dich hat heute morgen einer verdroschen?" „Wer, mich?" „Mein Junge erzählte mir heute mittag so was." Der junge Himmelmann wurde rot und fiel ein: „Auf dem Steinplatze sah ich heute mittag von weitem, wie Sie mit einem Herrn aneinandergerieten." Den: alten Gützfeld fiel mit einem Male ein, um was es sich handelte. Bei dem kalten Winde war ihm heute morgen die Nase gelaufen, und, um sein Taschentuch zu schonen — der olle Schnupftabak verdreckt selbst die farbigen Sacktücher — hatte er sich mit den Fingern geschneuzt. Dabei soll man sich freilich umschauen. Hätte er das getan, dann wäre dem feinen Herrn im Zylinder die Ladung nicht ins Gesicht ge flogen. Gützfeld lachte so, daß er Atemnot bekam. Herr Gott, hätte der geschimpft. „Und niit dem Stock hat er auch einmal zugeschlagen," sagte spitzbübisch lächelnd der junge Himmelmann.